Dienstag, 22. Juni 2010

Suchitoto am Embalse Cerrón Grande

Nach so viel Aerger und Stress waehrend des Tags erreichte ich am spaeten Nachmittag des 21. Junis die kleine ruhige Stadt “Suchitoto”, am See “Embalse Cerrón Grande”. Vor ueber 1000 Jahren siedelten hier die Yaquis und die Pipils aus Mexico an. Im 16. Jahrhundert hatte Suchitoto den Hauptstadtstatus von El Salvador. Waehrend des Buergerkrieges zwischen 1980 und 1992 fuehrte es zu einer Flucht der Einwohner, so dass sich Suchitoto in eine Geisterstadt entwichelte. In meinem Lonely Planet Reisefuehrer stiess ich auf das Hostel “Casa de Rubia”. Mit US$6 pro Nacht war es wohl die guenstigste Unterkunft in der touristisch gepraegten Stadt. Ich gab mich mit dem dreckigen Zimmer zufrieden, dass den hygienischen Zustand des Hauses spiegelte. In der Beschreibung zum Hostel lass ich vom kostenlosen Internetzugang. Diesen gab es nicht und alle Internetcafés hatten schon geschlossen. Ich musste unbedigt noch an diesem Tag Kontakt zu meiner Postbank aufnehmen, um die Bankkarte sperren zu lassen. Im Hostel befand sich eine Gruppe Volontaire aus den USA die Aufklaerungsarbeit in Zentralamerika nach den Buergerkriegen leisten. Sie waren so freundlich, mir den Laptop auszuleihen. Den ganzen Tag ueber hatte ich kaum etwas gegessen. Also ging ich zum Plaza und guckte nach etwas zum Essen. Ich fand nur teure Restaurants und eine Pupuseria, die den Eigentuemern von meinem Hostel gehoerten. Ich liess mir fur US$0,35 das Stueck einige Pupuser zubereiten. Als ich fertig mit Essen war und bezahlen wollte, verlangten sie aufeinmal US$0,50. Das fand ich ganz schoen frech. Als ich mich damit abgegeben habe und mein Wechselgeld zaehlte, stimmte auch das nicht. Nach meiner Beschwerde warf sie mir mir ein paar Muenzen hin. Nun fehlten immer noch ein paar Muenzen. Die Frau lachte mich aus, weil ich mein Wechselgeld genau zurueck haben moechte. Mir ging das zu weit und beschloss nur eine Nacht in diesem Hostel zu verbringen und dann abzureisen. Sehr geschaeftstuechtig ist das nicht. Sie lacht mich 10 Cent wegen aus und verliert somit 12 bis 18 Dollar (2 oder 3 Naechte) Zimmermiete. Ich wollte nur noch ins Bett und schlafen. Ging nicht, weil im Nachbarshaus geschrieen wurde. Ein Mann fuehrte anscheinend laut Selbstgespraeche. Am Morgen um 5.30 Uhr schalte erst laute Musik und dann gaben die Haehne ein Konzert. Ich nahm meine Ohrstoepsel und fand nochmal zum Schlaf. Erst gegen 10 Uhr erwachte ich. Ich habe den Wecker nicht gehoert. Nun hatte ich kaum noch Zeit, mir die Stadt anzuschauen. Ohne Fruehstueck lief ich durch die Gassen ...
...und folgte den Weg zum See “Embalse Cerrón Grande”. Die alten Haeuser sahen ganz nett aus. Ich ging also die Strasse zum See und erfreute mich an der Natur und an den Naturgeraeuschen. Zum ersten Mal erblickte ich den Nationalvogel von El Salvador, den Torovoz (Motmot).Gestoert wurde die Idylle zweimal, als mit Lautsprecher bestueckte Werbeautos langfuhren. Der See gilt als wichtiger Vogelplatz. Ueber 200 Vogelarten wurden hier gezaehlt. Tausende Voegel nisten auf und rund um die Inseln. Wie halten bloss die Salvadorer den staendigen Laerm aus? Ich genoss den Ausblick auf den See, lauschte den Vogelgeraeuschen und machte einige Fotos.




Zurueck im Hostel packte ich meine Sachen zusammen und checkte aus. Mit dem Bus fuhr ich direkt zurueck nach San Salvador. Doch diesmal hatte ich mein Portemonnaie im Rucksack.

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