Freitag, 18. Juni 2010

Tacuba & Parque Nacional El Imposible

Am 15. Juni erreichte ich am Nachmittag Cuba... nein, Tacuba. Die kleine Stadt befindet sich ganz im Westen von El Salvador und ist der Ausgangspunkt fuer den Besuch des Nationalparks "El Imposible". Um nach Tacuba zu kommen, musste ich 4 Busse nehmen. Vom Lago de Coatepeque fahren nur alle Stunde ein Bus, manchmal auch nur alle 2 Stunden, ab. Die Fahrt auf dem Vulkankraterrand nach Sonsonate fand ich wirklich spektakulaer. Auf der rechten Seite befand sich der Lago de Coatepeque......und auf der linken Seite erstreckte sich ein weites gruenes Tal. Wenn der Busfahrer kein Todesrennen gefahren haette, dann haette ich dieses Gluecksmoment mit meiner Kamera festhalten koennen. Auf der anderen Seite aber bekam ich immer sofort einen Anschlussbus, wenn ich die naechste Stadt erreichte. So kam ich ohne laesstige Wartezeit am Nachmittag in Tacuba an. Das guenstigste Backpackerhostel im Ort ist das Hostel "Mama and Papa", in das ich auch sofort eincheckte. Auch diesmal hatte ich ein Hostel fuer mich alleine. Ich musste es hoechstens mit den ganzen Tieren im Haus teilen. Sie hatten einen Hund, eine Katze, viele Enten...


...und Voegel. Wahrscheinlich hiess das Hostel darum Mama und Papa. Es sah von aussen eher wie ein Kindergarten aus.
Dafuer aber waren die Besitzer sehr nett. Vielleicht auch viel zu sehr nett. Es kam mir ein wenig unheimlich vor. Von der Terrasse aus, konnte ich auf Guatemala gucken.
Mama sass oft den ganzen Tag vor dem Fernseher und verfolgte mit grosser Spannung die Fussballspiele. Wenn ich nicht durch die Gluecksschreie mit in den Bann gezogen werde, verliess ich so oft wie es ging das Hostel und schlenderte durch die vielen Gassen.Immer wenn ich irgendwo auftauchte, guckten die Leute, redeten ueber mich oder lachten. Mit einigen Leuten kam ich ins Gespraech. Immer wenn sie erfuhren, dass ich Deutscher sei, meinten sie nicht, dass Deutschland viel Geld in diese Gegend investiert,...
...sondern dass Deutschland gut Fussball spielt. Das Gespraechsthema, dass das Eis zum Schmelzen bringt, ist wieder einmal „Fussball“. Vor zwei Jahren drueckten die Vietnamesen fuer Deutschland die Daumen. Australien, mit der Organisation „World Vision“,......ist euch recht haeufig zu sehen. Viele Haeuser hatten einen integrierten Laden. Trotzdem hatte ich grosse Probleme Getraenke zu kaufen, weil sie nicht viele Produkte fuehrten. Mit dem Fruehstueck war es relativ einfach. Ich fand eine Pupuseria mit leckeren, guenstigen Pupuser. Schwieriger wurde es abends. Ich lief lange umher, obwohl jeder zu mir meinte, dass es abends gefaehrlich sei, auf der Suche nach einem Familienrestaurant. Nur eine Frau stand auf der Strasse mit einem kleinen Essensstand und verkaufte fritierte Fladen. Die kleinen Dinger kosteten 10 Cent, so dass ich gleich am ersten Abend 10 Stueck bestellte. Da war sie ganz schoen erschrocken. Am naechsten Morgen war erst einmal Fussball angesagt. Schweiz gewann gegen Spanien mit 1:0! Da konnte ich nicht einfach rausgehen. Erst nach dem Spiel lief ich erneut in Tacuba herum und machte einige Fotos. Zum Fruehstueck holte ich mir Pupuser.Genauso wie dieser weisse Hund.Ich deckte mich mit Lebensmittel und Wasser ein. Ich hatte naemlich beschlossen, zum Parque Nacional El Imposible zu laufen. Der Sohn der Hostelfamilie bot mir einen Ausflug fuer US$20 an. Das war mir einfach viel zu teuer und liess mir lieber den Weg erklaeren, damit ich ihn alleine laufen kann. Der Weg fuehrte mehrere Strassen entlang, auf denen Autos fuhren. Ein LKW-Fahrer bot mir einen Lift an. Im Gegenzug gab ich ihm meinen leckeren Kuchen, den ich gerade gekauft habe. Eigentlich wollte ich ihm nur ein Stueck geben, doch dann nahm er alles. Schnief. Bis zum Fluss nahmen sie mich mit. Dann musste ich eine kleine Bruecke ueberqueren und folgte eine steile Strasse. Ich war nie allein. Alle paar Minuten gruessten Leute, vor allem Kinder. Bei diesem Laerm konnte ich nur wenige Voegel ausmachen. Die Aussicht auf das Tal war mir meistens verwerrt.
Ich hatte eigentlich gedacht, dass ich mich im Nationalpark befaende, doch die Leute meinten, dass er noch ein paar Kilometer entfernt sei. Je hoeher ich den Berg hinaufging, um so dunkel wurde es und find an zu regnen. Ich hielt es nicht mehr sinnvoll weiterzulaufen, wenn ich so ein Wetter habe. Deshalb drehte ich um und lief mit meinem Poncho wieder zurueck nach Tacuba. An diesem Haus versuchten sie mit einer primitiven Vogelscheuche Einbrecher abzuhalten.
Der Weg fuehrte groesstensteil bergab, so dass ich ruckzuck mich wieder in der Stadt befand. Wirklich gewundert hatte ich mich, warum das abfliessende Wasser auf der Strasse mit Benzin verseucht war. Ein Tropfen Benzin verseucht bekannterweise 15 Liter Trinkwasser.Am dritten Tag in Tacuba machte ich einen Ausflug nach Ataco und nach Juayua. Der Ausflug hatte sich wirklich gelohnt. Ich war aber danach ganz schoen muede und verschwand schnell im Bett. Das war mein letzter Tag in Tacuba. Am Freitag Morgen nahm ich einen Bus zurueck in Richtung San Salvador. Freitag ist Partytime!!!

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