Dienstag, 29. Juli 2008

Wilson Promontory Nationalpark


Ganz im Süden von Viktoria erstreckt sich der Wilson Promontory Nationalpark. Mitten in der Nacht erreichte ich den Eingang vom Park. Der Ticketschalter war schon geschlossen, doch die Schranken waren offen. Also fuhr ich hinein. Im Scheinwerferlicht sah ich immer wieder kleine Gestalten. Die Gegend ist voller Wombats und Kängurus. Langsam fuhr ich den scheinbar endlosen Weg zur Campinganlage. Nach über 35 km Fahrt beschloss ich am nächsten Morgen nicht zum Eingang zurück zufahren, um ein Ticket zu kaufen. Das Auto habe ich irgendwo auf dem Campingplatz abgestellt und bin erst mal Schlafen gegangen. Es war eine bitterkalte Nacht und unter der Decke wurde es nur langsam wärmer. Am nächsten Morgen erkundete ich den Platz und stellte fest, dass es hier alles gibt: eine Tankstelle, einen Supermarkt, Restaurants und einen Touristeninformationsstand mit netten hilfsbereiten Damen. Zum Frühstück habe ich heimlicherweise Nudeln mit Tomatensoße gekocht. Dabei sollte ich nicht lange alleine bleiben. Bunte Vögel kamen angeflogen und wollten mein Nudeln probieren. Als ich es aber nicht zuließ, versuchte sich ein Vogel an meiner Gitarre. Dieser Angeber von Vogel brachte keinen Klang raus.

Gestärkt ging es dann auf einen langen Spaziergang. Auf der Halbinsel gibt es viele einsame, auch menschenleere Strände. Die Landschaft wirkt faszinierend. Es tut wirklich gut, die Naturgewalten an meinem Körper zu spüren. Die Sonne brennt auf meiner Haut, gleichzeitig weht der Wind eine kühle Meeresbriese. Nach mehreren Stunden und Kilometern wollte ich doch mal zurück. Vom Strand schlug ich mich zur Straße durch. Nach langer Zeit war mein Trampversuch von Erfolg gekrönt. Eine Familie brachte mich zum Campingplatz zurück. Jetzt im Winter geht die Sonne gegen 18 / 19 Uhr unter. Die Zeit bis zum Schlafen gehen verging nur langsam. Ein Wombat kam mich abends besuchen ...oder ich ihn?!? Diese kleinen fetten "Katzen" lassen sich gar nicht so einfach umschmeißen.



Am nächsten Morgen machte ich mich auf zum Mount Oberon. Es war kein schöner Tag. Der Himmel war bedeckt, es nieselte und es war kühl. Kaum auf dem Gipfel angekommen, fing es leicht an zu schneien. Die Aussicht war beeindruckend schön. Die Mühe hat sich gelohnt.



Wieder auf dem Boden angekommen, fuhr ich ein wenig im Nationalpark rum. Eine lange Wanderung an einem anderen Lockout Point wollte ich bei diesem Wetter nicht unternehmen. Also machte ich mich noch ein wenig im Bett gemütlich und tankte Kraft für die lange Fahrt zu Phillip Island.

Mittwoch, 23. Juli 2008

Auf dem Weg zu Pebble Beach, zu den freilebenden Kängurus

An der Ostküste Nähe Batemans Bay befindet sich Pebble Beach, an dem freilebende Kängurus zu beobachten sind. Bis jetzt habe ich nur tote Kängurus am Wegesrand gesehen. Die Route zu Pebble Beach führte zufälligerweise zu den Jenolan Caves, an denen ich über Nacht geblieben bin. Zum Sunset habe ich zuvor eine Pause an einer Waldwiese gemacht und sah auf einmal mein erstes freilebendes Känguru. Es graste in den letzten warmen Sonnenstrahlen.

Die Jenolan Caves bestehen aus mehreren Höhlensystemen, von denen noch nicht alle erforscht sind. Die größten Systeme sind für Touristen zur Besichtigung freigegeben. Der Eintritt von 25 bis 38$ und die Tatsache, dass mir Höhlen schnell langweilig werden, bewegten mich, die Höhlen nicht zu besichtigen. Über Nacht blieb ich auf dem Parkplatz, falls ich meine Meinung doch noch ändern sollte. Im eisigen Auto trank ich Wein und hörte Musik. Am nächsten Morgen bin ich im Tageslicht rumgelaufen und habe die Gegend erkundet, bevor die Touristen scharenweise mit ihren Autos angefahren kommen. Über die kurvenreichen Straße ging es wieder raus aus dem Gebirge und weiter Richtig Osten. Ich bin den ganzen Tag gefahren und erreichte erst in der Nacht gegen 23 Uhr Pebble Beach. Ich war ganz alleine auf einem kleinen Parkplatz. Mit der Taschenlampe strahle ich etwas über den Beach und sah viele reflektierende Punkte. Der Beach war voller Kängurus. Ich wollte ihnen keine Angst einjagen, da sie in der Überzahl waren. Nach dem ich gekocht und gegessen hatte, ging ich schnell in mein kaltes Bett. Am nächsten Morgen wollte ich schnell zum Beach zurück. Leider waren keine Kängurus zu sehen, doch dann sah ich eines etwas entfernt grasen. Frühstück mit Kängurus.
Während ich mit meiner Kamera diesen Moment festhalten wollte, kamen noch wenige weitere Kängurus angehoppelt. Die Anderen habe ich schnell in der Nähe gefunden. Sie lagen alle faul auf einer Wiese und genossen die warmen Sonnenstrahlen.

Nach dem ich einen Sparziergang gemacht habe, sah ich schon von weitem, dass nun viele Touristen gekommen sind. Sie belagerten die Kängurus von allen Seiten und die Kängurus ließen sich sogar streicheln.

Von mir irgendwie nicht?!? Da wollte ich auch mal so ein Kuscheltier streicheln, doch dann biss mich dieses Monstertier in meinen rechten Daumen. Es sind eben doch keine Kuscheltiere. Normalerweise hätte ich sie nicht angefasst. Sie können auch richtig gut boxen! Abstand ist eher angebracht. Diese Kängurus am Pebble Beach wurden bestimmt zu oft gefüttert und suchen nur deshalb die Nähe zum Menschen… und umgekehrt. Ich bin noch lange am Strand geblieben und wollte eigentlich noch eine Nacht hier bleiben, doch dann kam der Ranger und hat mich vertrieben.

Dienstag, 22. Juli 2008

Canberra und Nasa Space Center

Die Hauptstadt Australiens ist seit 1927 Canberra. Aufgrund der Rivalität zwischen Sydney und Melbourne, traf man sich wortwörtlichen in der Mitte. Canberra bekam 1908 den Zuschlag und die Stadt wurde auf dem Reißbrett geplant und 1913 wurden mit den Bauarbeiten begonnen. Die Aborigine-Stämme Ngunnawal und der Walgalu wurden nicht in die Pläne mit einbezogen und vertrieben. Canberra ist eine Stadt von der alle sagen, dass sie nicht so toll sei und dass 1 Tag vollkommen ausreicht, die Stadt anzuschauen. Leider kann ich es nur bestätigen. Aber einen zweiten Tag sollte man für das ca. 40 km entfernte Nasa- Space Center einplanen. Davon gibt es nur 3 auf der Welt und eines davon ist eben hier in Australien. Ich bin am 18.07.08 abends in Canberra angekommen und habe durch Zufall einen großen kostenlosen Parkplatz gefunden. Der war Ideal für meine Nacht im Auto. Nach dem Kochen und Abendbrot musste ich ewig nach einer Telefonzelle suchen, um mit Evi zu telefonieren. Nach dem traurigen Telefonat ging ich wie benebelt zu meinem kalten Auto und fand irgendwann meinen Schlaf. Am nächsten Morgen ging es zum Australian War Memorial (Kriegsmuseum). Aus einem kurzen schnellen Besuch wurde es nichts. Es ist so riesig! Ganze Flugzeuge sind IM Museum untergebracht. Um alles anzuschauen, bräuchte man einen ganzen Tag. OK, OK!!! Ein Tag für Canberra ist nicht ausreichend, 2 Tage wären besser. Im Museum wird der Krieg glorifiziert. Viele Kriegs- Veteranen besuchen die Ausstellungsräumen und schwelgen scheinbar in Erinnerungen. Für mich ist so ein Museum gefährlich. Besonders für Kinder, die denken könnten, dass der Krieg ein Kinderspielplatz sei. Die Aussagen im Museum gingen meiner Meinung nach nur in eine Richtung: Krieg als Ausdruck der Stärke, Kampf für die Freiheit, Trauer um die Gefallenden, die wir nie vergessen werden.


Statistisch gesehen haben im Zweiten Weltkrieg prozentual die Australier die meisten Kriegstoten zu verzeichnen.



Der Grund für die Kriegsbesessenheit liegt an der nicht vorhandenen Wehrpflicht (wie auch in Amerika) und an der Geschichte. Australien war und ist ein dünnbesiedelter Kontinent und wurde während des Zweiten Weltkrieges von den Japanern angegriffen. Diese mussten, wie bekannt nach dem Fall der Atombombe auf Hiroshima, kapitulieren. Dieser Schock der Verwundbarkeit löste in Australien ein Öffnen der Grenzen aus. Die Immigrationsschranken wurden damals heruntergesetzt, so dass die Bevölkerungszahlen anwuchsen. Dadurch wurde ein erneuter Angriff auf Australien unwahrscheinlicher. Auch noch heute wird durch Propaganda und durch öffentliches Beklagen und Ehren der Kriegstoten der Krieg normalisiert. Kriegsspielzeuge für Kinder finden großen Anklang. Es liegt an der Natur vom Menschen, dass er nie aus Fehlern lernt! Der erste Krieg, der im Museum präsentiert wurde, war 1914 gegen das Deutsche Kaiserreich, auf der damaligen deutschen Kolonie Neu Guinea. Es war ein kurzer 7 Tagekrieg. Der Vietnamkrieg wurde durch eine Licht- und Soundshow als ein grandioses Abenteuer präsentiert. Hintergründe und Fakten wurden so gut wie gar nicht dargestellt. So soll es in vielen Vietnammuseen sein, von denen es unzählige in Australien gibt. Im Museum fehlt es wirklich nicht an Platz. Riesige Nazi- Flugzeuge wurden nach Canberra geschifft.


In Dioramas (Modelle) werden verschiedene Kriegsschauplätze dargestellt.



Ziemlich benommen und erschöpft fuhr ich danach zum National Museum of Australia. Die bunte beeindruckende Architektur lädt zum Reinkommen ein.


Im Museum werden die Geschichte und die Kultur von Australien dargestellt. Die Geschichte der Aborigines beschränkt sich eher auf die Verfolgung, Vertreibung und Ausbeutung. Bis heute ist nicht 100% klar, wie die Aborigines vor über 20000 Jahren den Kontinent erreicht haben (ohne Kompass und seetaugliche Schiffe) und wie sie damals gelebt haben, bevor James Cook australischen Boden betreten hat.


Für Aborigines gibt es nur Heute. Ein Gestern oder Morgen gibt es angeblich nicht in Ihrer Sprache. Deshalb haben sie ihre Geschichte nicht aufgeschrieben oder aufgezeichnet wie andere Kulturvölker. Sie wird wahrscheinlich für immer ein Rätsel bleiben und sollte eher Respekt und Ehrfurcht auslösen. Das fällt nicht besonders einfach, wenn man (mich eingeschlossen)die Aborigines eher „asozial“ oder betrunken auf der Straße sieht. Aktion ist gleich Reaktion!!! Ich betrachte die Reaktionen nicht oberflächlich. Die Reaktionen der Aborigines ist die Antwort auf die Aktionen der Geschichte. Ebenfalls ist das Nase rümpfen der Leute eine Reaktion auf das sich gehen lassen der Aborigines. Die friedlichen Ureinwohner haben (wahrscheinlich) nie gelernt für ihre Freiheit zu kämpfen. Kurz vor meiner Reise entschuldigte sich der neue Regierungschef Kevin Rudd „für erlittenes Unrecht“ bei den Aborigines. Zwischen den 1930er bis in die 1970er Jahre hinein wurden tausende Kinder von Ureinwohnern aus ihren Familien gerissen und bei Pflegeeltern untergebracht. Die offizielle Begründung: Die Kinder sollten so besser in die australische Gesellschaft integriert werden. Einige von ihnen sahen ihre Familien nie wieder.


Das große Feuer in Canberra Januar 2003 war auch ein Thema im Museum. Dieses Buschfeuer gehört zu den größten gekannten Naturkatastrophen in Australien. Die verwüstete Fläche war doppelt so groß wie Hamburg oder Berlin. Den Brandmelder hätten sie an keinem besseren Platz installieren können?


Abends fuhr ich dann zum Nasa Space Center. Es war ein langer Weg durch unbewohntes Gebiet. Ist ja auch logisch, da rund um das Gebiet keine Störsignale (auch Handysignale) auftreten dürfen. Ich habe eine schöne Stelle zum Übernachten neben dem Nasa Center gefunden. Am nächsten Morgen war ich einer der ersten Museumsbesucher. Besonders beeindruckend fand ich die Berichte über Expeditionen im Weltall, echtes 3,8 Milliarden altes Mondgestein und deren Mondbetretung...


...viele Raumfahrtrequisiten und ein Rover- Mondfahrzeugmodell. Ein Thema im Museum beschäftigte sich mit dem Zweifel der Echtheit der Mondbetretung. Vor vielen Jahren kam im Fernsehen ein Bericht, dass alles gelogen sei. Sie nannten viele logische Beweise, so dass ich selber Zweifel bekam. Ein Beispiel ist die amerikanische Flagge, die auf dem Mond gehisst wurde. Wie kann sie (im Wind) wehen, wenn auf dem Mond kein Wind vorhanden ist? Lösung: Die Flagge hatte eine Metallstange drin, damit sie nicht nur herunterhängt.


Die Frage wie die Toilette im Weltall funktioniert, wurde auch beantwortet. Das wolltet ihr bestimmt auch schon immer mal wissen, oder?!?

Samstag, 19. Juli 2008

Blue Mountains Nationalpark

Am 15.07.2008 fuhr ich mit dem Auto zum Blue Mountain Nationalpark. Auf dem Weg dorthin habe ich mein erstes Känguru gesehen... es war leider Tod. Er war nicht das Einzige.


Der Nationalpark befindet sich westlich von Sydney und bietet schöne Wanderwege, Wasserfälle und eine Seilbahn, die über die Schlucht fährt. Bekannt für den Park sind die „Three Sisters“ Das sind 3 Bergeköpfe, die durch Verwitterungsprozesse entstanden sind. Vom Lockout lässt sich das Tal am besten bestaunen. Ich blieb 3 Tage und fand immer wieder eine andere Faszination bei jeder Tageszeit. Sei es beim Sonnenaufgang, -untergang oder am eben am Tage bei blauem Himmel. Geschlafen habe ich im Auto in einer kleinen Seitenstraße. Die Nächte waren kalt, aber schön. Ich schlief mit mehreren Jacken, T-Shirts, paar Socken und Decken. Aber das alles half nichts, es blieb eiskalt. Erst durch die Wanderungen kam Wärme in mir auf. Zum Sonnenuntergang wiederholten sich das Gejammere und das Gezittere.

Montag, 14. Juli 2008

Autokauf

Autokauf in Australien ist echt lustig. Besonders aber in Sydney. In den Hostels liegen Ordnerweise Autoangeboten von Backpackern. Ich wollte mir eigentlich einen Van holen, in dem ich auch drin schlafen kann. Beim Durchsuchen habe ich dann einen Deutschen kennengelernt, der gerade sein Angebot in einen Ordner reinpacken wollte. Er hat einen Ford Falcon Stationwagen für 2200 $ im Angebot. Er steht im „Kings Cross Car Market“. Von diesem Markt habe ich schon gehört. Er befindet sich in einer Tiefgarage, auf einer der unteren Etagen. Dort können nur Backpacker ihre Autos anbieten. Ich habe mir den Wagen angeschaut und lange das Pärchen von ihrem Wagen erzählen lassen. Nach einer Probefahrt änderte ich meine Meinung und mein Gefühl sagte, dass das ein gutes Auto sei. Als ich die Zustimmung gab, meinte das Pärchen, dass jemand anderes den Wagen sehen wollte und den Wagen eventuell nehmen wollte. Sie hat vor mir Kontakt aufgenommen. Die Betonung liegt auf eventuell, so dass sie meine Zusage 2000 Aus $ Vorrang gegeben haben. Kurz nach dem Kauf kam eine Frau mit einem glücklichen Gesicht zum Wagen, welches sich schnell ins Negative umgeschlagen hat. Aufgrund ihrer Arbeit hat sie es nicht früher geschafft. Jedenfalls habe ich jetzt einen Wagen, an dem richtig viel gemacht wurde und hoffentlich meine Reise überstehen wird. Nach dem Kauf muss der Verkäufer traditionell im Kings Cross Car Market eine Runde ausgeben. Im Sommer, wenn mehr los ist, sind fast alle betrunken, weil ständig jemand einen Wagen verkauft. Die Registrierung vom Wagen ist aus Victoria. Deshalb habe ich 14 Tage Zeit, nach Victoria zu fahren und den Wagen auf meinen Wagen umzumelden.

Sydney

Die ersten Tage in Sydney waren für mich ein tolles Gefühl. Ein Zauber hüllte uns ein. Ich bin endlich hier und kann es noch gar nicht fassen. Berlin ist 16117 km entfernt.


Ich lief durch die Straßen, von denen ich nur gehört und gelesen habe. Nun lebe ich hier. Alles ist ganz real. Ich sehe überall die australische Flagge und überall sprechen sie Englisch. Ich habe keine Angst, nur Ehrfurcht. Die Ausflüge durch die Stadt sind etwas Besonderes. Manchmal stehe icheinfach zwischen den großen Wolkenkratzern und sehe einfach nur nach oben. So ein Gefühl hatte ich damals in Montreal, Kanada. Noch habe ich etwas Probleme mit dem Linksverkehr auf den Straßen. In meinen „Highfield“ Hostel gibt es eine Küche. Nach über einem halben Jahr konnte ich endlich wieder mal für mich kochen. Die größten Supermärkte in Australien heißen: Coles, Safeway (bzw. Woolworth), IGA und Aldi. Ein Coles Supermarkt war gleich bei mir in der Nähe. Der erste Großeinkauf war beeindruckend und sehr sehr teuer. Aber nur, wenn man nicht in Australien arbeitet. Höhere Löhne und höhere Preise als in Deutschland heben sich auf. Die Australier schotten sich durch hohe Auflagen (großer Gifteinsatz in den Containern) und Strafzöllen von Lebensmitteln aus anderen Kontinenten bzw. Staten ab. Sie haben berechtigte Angst mit fremden Organismen und Tieren kontaminiert zu werden. Sie würden auf natürlichem Wege nicht den australischen Boden berühren und haben keine natürlichen Fressfeinde. In der Vergangenheit hatten bzw. haben noch heute Probleme mit den Dromedaren, Hasen, Brombeeren. Die Dromedare wurden damals für Expeditionen in Land geholt und dann frei gelassen. Nun leben auf der Welt nur in Australien freilebenden Dromedare. Diese haben sich schnell ausgebreitet. Ebenfalls Brombeeren. Der State Queensland war damals fast komplett zugewachsen. Und mit den Hasen hatten sie ebenfalls große Probleme. Der Farmer Thomas Austin hatte 1859 damals einige Hasen freigelassen, damit er sie später abknallen kann. Er hat nicht daran gedacht, dass Hasen fleißig poppen und sich schnell vermehren können. Sie breiteten sich auf dem ganzen Kontinent aus. Ich habe auch schon viele Hasen gesehen. Charles Darwin wurde damals noch nicht unterrichtet, ganz bestimmt nicht in Australien, die hinter dem Mond leben. Außerdem erlangte Darwin erst im (gleichen) Jahr 1859 weltweit aufmerksam mit seinem Werk „On the Origin of Species“. Es folgte ein blutiges Abschlachten von unzähligen Hasen. 1940 wurde Millionen Hasen mit Gift getötet, um der Plage Herr zu werden. Ohne Worte. Am Flughafen wurde ich aufgrund meiner „sauberen“ Schuhe angesprochen. Wollten sich mich wirklich, meiner Schuhe wegen, nicht ins Land lassen? Glücklicherweise durfte ich doch ins Land und musste nicht in Flip Flops rumlaufen. Das Museum „Australian Museum“ ist wirklich schön. Es zeigt besonders kindgerecht die Tierwelt und die Geologie in Australien.

Lernen kann in so einem Museum richtig Spaß machen. Danach ging es zum AMP Tower. Das ist ein 305 m hoher Turm, von dem man Sydney aus einer besonderen Höhe betrachten kann. Nach langem anstehen und schneller Fahrt nach oben war es endlich so weit, die grandiose Aussicht zu genießen.

Das Polizeimuseum in der Nähe von der Oper ist spannend. Dort sind alte Geschichten zu belesen, von der Prohibition in Australien. Gegen 18 Uhr gab es das letzte Bier. Nur zu dumm, dass erst jetzt viele Arbeiter Feierabend haben. Alte Mordfälle und ihrer Ausklärung. Die Oper ist leider nicht so toll zu besichtigen. Ich habe Sydney genau ein paar Tage vor dem World Youth Day 2008 erreicht. Der Pabst wurde auch erwartet. Die Stadt war also voll von den Sektenmitgliedern. Ein Hype der Vorfreude lag überall in der Luft. Das hat mich ziemlich genervt. Der Pabst kommt und ich gehe. Doch zuvor war ich noch in der Art Gallery. Lustiger weise waren auf der Fassade mit Kreide lustige, satirische, politische Sprüche angeschrieben. Im Fotoalbum habe ich einige Fotos hochgeladen. Am letzten Tag ging es zum Byron Beach. Er ist unmittelbar von der City entfernt. Am Wasser waren unzählige Surfer. Das Gefühl der unbeschränkten Lebensfreude kam in mir auf, von der ich immer nur gehört habe. Oder war es nur eine Illusion?

Sonntag, 13. Juli 2008

Ankunft in Australien



Am 9. Juli 2008 habe ich australischen Boden betreten. Das war ein wahnsinniges aufregendes Gefühl. Das währte nicht lange, denn in meinem T-Shirt und in meiner kurzen Hose fühle ich mich als Außerseiter. Die Leute hatten alle lange Wintermäntel an, dazu Mützen und Schals. Als ich das Flughafengebäude verlassen wollte, blies mir ein einiger Wind entgegen. Ich musste an die Filmszene in „Cool Runnings“ denken, als die Jamaikaner ebenfalls in kurzen Sachen das Flughafengebäude verlassen wollten. So lustig war es für mich, weil ich wusste, dass ich nicht so viele warme Klamotten dabei habe. Mit dem Airport- Shuttlebus ging es erstmal in die Stadt. Mein Zeil war Kingscross. Ein wenig vergleichbar mit der Khao San Road in Bangkok. Das Viertel um die U-Bahnstation heißt so. Unzählige Backpacker Hostels heißen die Neulinge willkommen, aber auch die Prostituierten und die Drogenabhängigen auf den Straßen. Sydney wird auf meiner Australien- Rundreise der Start- und der Endpunkt sein. Als erstes musste ich ein günstiges Hostel finden. Ein Dorm für 1 $ und ein Einzelzimmer für 4$ die Nacht konnte ich hier nicht finden, so wie in Asien. Für 22 $ die Nacht fand ich ein Zimmer für 3 Personen mit Kühlschrank und Fernseher drin. Meine beiden älteren Mitbewohnerinnen konnten sich gegenseitig nicht ausstehen und ich beide nicht. Die eine guckte den ganzen Tag Fernsehen und gab mir keine Chance auch mal alleine zu sein. Die andere saß dann in der Küche und gab mir ebenfalls keine Chance. Die ersten Tage bin ich auf der Straße gelaufen, weil ich es aus Asien gewohnt war. Die Gehwege waren unpassierbar, weil es entweder keine gab oder diese mit Motorrädern zugestellt waren oder Teil des Straßenrestaurants waren. Aber schnell änderte ich meine Gehverhalten. Wenn ich die Straße überqueren wollte, dann hielten die Autos an. Ich winkte mit meiner Hand, dass sie ruhig weiterfahren können und ich warten kann, doch die Autofahrer akzeptierten es nicht. Gegenseitige Rücksicht im Straßenverkehr war ich nicht mehr gewöhnt. Wer nicht aufpasst wird nicht gleich umgefahren. Australien muss ein tolles Land sein.

Samstag, 12. Juli 2008

Singapur

Wir legen ab und fahr'n nach Singapur
Mit 'nem Schiff aus schäbigem Holz
Auch wenn der Wind uns das Segel zerreißt
Wir müssen weiter, immer weiter, was soll's
(Lyrik Keimzeit Song: „Singapur“)

Am 8. Juli bin ich von Hanoi nach Singapur geflogen. Der Zwischenstopp betrugt nur ein paar Stunden, doch diese Zeit wollte ich nutzen und durch die kleine Stadt erkunden. Kaum war ich draußen, musste ich erst mal Geld wechseln, damit ich den nächsten Zug in die Innenstadt nehmen konnte. Die Vorstadt machte keinen schönen Eindruck. Riesige Wohnblöcke neben den anderen, Monotonie auf breiter Sicht.

In der Innenstadt endlich angekommen, fiel ich fast in Ohnmacht, als ich die Preise gesehen habe. Ich fiel in einen anderen Kulturschock. Ein Essen im Restaurant kostet nicht mehr 1 $, sondern 35-40 $. So viele Schlipsträger liefen auf den Gehwegen rum. Wenn Geld stinken würde, könnte man in Singapur nur mit Gasmasken rumlaufen. Es ist eine kleine teure Stadt bzw. ein kleines Land. Den Charme von Singapur habe ich nicht ganz verspürt. Vielleicht liegt es daran, dass ich nur ein paar Stunden dort war.

Mittwoch, 9. Juli 2008

zurueck in Hanoi

Frueh am Morgen erreichte ich den Bahnhof von Hanoi. Die Muedigkeit steckte in meinen Beinen. Ich lief die Strasse zu meinem Hotel entang. Gerne haette ich mich dazugelegt.
Es war gerade mal 7 Uhr morgens und konnte nicht fassen, was hier los war. Rund um den See machten die Leute Fruehsport. Sie joggten um den See herum, machten Aerobic oder spielten Fussball und Badminton.
Auf dem Weg zu meinem Hotel wurde ich angesprochen, ob ich den nicht ein Hotel suche. Ich liess mir die Visitenkarte geben und versprach darueber nachzudenken. In meinem alten Hotel angekommen, bekam ich sofort die Rausschmisskarte. War auch besser so, nachdem der Typ mich mit der Halong Bay abgezogen hat. Ich hatte ja ne neue Adresse bekommen, zu der auch sofort lief. Ich bekam ein nettes Zimmer, von dem ich einen tollen Blick auf die Stadt bekam.Zudem war die Gegend viel schoener. Ich befand mich wieder in dem Asien, welches ich mir immer vorstellte.
Ich hatte nur noch wenige Tage, bis zur meiner Abreise nach Australien. Ich fuehlte mich wie ein Toilettentier.Ich besichtigte das Mausoleum Gelaende von Ho Chi Minh......und die Einsaeulenpagode.
Hier, an diesen touristischen Plaetzen, bekam ich endlich Postkarten. Ueberall in der Stadt suchte ich vergebens nach Postkarten. Hier befanden sich bestimmt fast 10 Postkartenstaende. Ich wurde von Tag zu Tag nervoeser. Ein Bleiklumpen lag in meinem Bauch. Am 8. July checkte ich schliesslich aus meinem Hotel aus und fuhr mit dem Taxi zum Flughafen. Ein Flugzeug von Singapur Airlines brachte mich am 7. July von Hanoi nach Singapur.

Freitag, 4. Juli 2008

Hanoi

Am 30. Juni erreichte ich mit dem Bus Hanoi. Ich suchte mir als erstes ein Hotel. Das stellte sich als sehr schwierig heraus. Entweder waren die Zimmer voll oder sie waren zu teuer. Das eine Zimmer, welches ich fand, war ganz nett, doch es befand sich direkt unter dem Dach. Es war eher eine Abstellkammer als ein Zimmer. Ich konnte mich nicht entscheiden. Ich lief von Hotel zu Hotel herum und fragte nach Zimmern. Mit Glueck hoerte ich von einem guenstigen Hotel. Dort angekommen, bekam ich ein nettes Zimmer mit einem Fernseher. Einfach, guenstig und relativ sauber. Mehr brauchte ich nicht. Stimmt nicht. Ich hatte Hunger und wollte etwas Fruehstuecken. Nur schwerfaellig fand ich eine Brotverkaeuferin. Auf einen Berliner Doener verzichtete ich sofort.
Als ich mein Zimmer hatte, lief ich in der Stadt umher, damit ich meine ersten Eindruecke sammeln konnte.
Abends besuchte ich ein indisches Restaurant. Die Rechnung spraengte mein Budget. Zudem kamen auch noch 10% Steuern drauf. Ich hatte einfach Appetit darauf. Auf dem Heimweg wunderte ich mich, dass die Gehsteige schon um 21 Uhr hochgeklappt werden. Seltsame Hauptstadt. Noch seltsamer wurde es, als ich am Morgen Fruehstuecken wollte. Die Geschaefte um mein Hotel waren alle geschlossen. Ich lief die Strassen umher, auf der Suche nach einem Sandwich Platz. In Saigon gab es ueberall auf der Strasse etwas zu essen. Muss wohl der Einfluss aus China sein. Schliesslich fand ich ein kleines Strassenrestaurant und bekam nun endlich meine Schnitten und einige als Staerkung fuer den Tag. Ich wollte naemlich umherlaufen und einige Museen besuchen. Als erstes lief ich zu einem Platz, an dem Kriegsmaterial aus dem Vietnamkrieg ausgestellt wurde.
Noch mehr wurde das Thema im Historic Museum thematisiert. Ich lernte immer mehr ueber den Vietnamkrieg und finde es sehr erschreckend, was hier damals abgelaufen war. Genau vor dem Museum befand sich ein Mann, der an seiner Bong zog. Erst war er erschrocken, als ich ein Foto von ihm machte. Doch dann war es ihm gleichgueltig.
Nachdem die ersten Tage fuer Kultur draufging, wollte ich 2 Ausfluege rund um Hanoi machen. Zum einen wollte ich zur Halong Bay und dann nach Sa Pa. Die Halong Bay befindet sich oestlich von Hanoi und zaehlt zu den Highlights in Vietnam bzw. auf der Welt. Ich wollte unbedingt eine 3taegige Tour auf einem Boot machen. Ich lief mehrere Tage in der Stadt umher und verglich die Angebote und die Preise. Eines wurde mir schnell bewusst, dass ich bei Sinh Cafe nichts buchen werde. Ich hatte mich fuer einen Anbieter entschieden und wollte gerade mein Geld aus dem Hotel holen, als der Typ vom Hostel mich auf eine Tour ansprach. Ich liess mich breitschlagen und hoerte mir sein Angebot an. Er erzaehlte mir bestimmt 30 Minuten lang, wie die Tour stattfinden wird. Jeder einzelne Tag wurde genaustens beschrieben. Ich stellte immer mehr Fragen und wurde immer begeisterter. Schliesslich sagte ich ihm zu und buchte bei ihm fuer den naechsten Morgen. Frueh morgens wurde ich dann mit dem Kleinbus abgeholt. Die 4stuendige Fahrt fuehrte mich zuerst zu einer Verkaufsfabrik. Das Uebliche in Asien. Ich sprach den Guide an, weil er im Bus etwas seltsames zu der Tour gesagt hatte. Seine Beschreibung haute ueberhaupt nicht mit der Beschreibung von meiner Tour zusammen. Er meinte zu mir, dass wir es alles klaeren werden, wenn wir vor Ort waeren. Ich vertraute ihm und liess mich zum Hafen bringen. Ab jetzt ging alles nur noch krass ab. Duzende Leute stander herum und wurde je nach Tourtageslaenge in Gruppen gestellt. Ich versuchte nun mit dem Guide ein Gespraech aufzubauen, doch er lief staendig davon, weil er keine Zeit hatte. Es nervte mich und machte mich wuetender. Irgendwann hiess es, dass wir das Boot getreten sollen. Statt der Gruppenstaerke von 10 Leuten waren bestimmt 30 bis 40 Leute an Board. Mir ging es alles zu weit. Ich wollte mein Geld zurueck und dann den naechsten Bus zurueck nach Hanoi nehmen. Er hatte kein Geld und meine Quittung hatte er auch nicht mehr. Der Caiptain wollte ablegen, doch ich sagte ihm, dass ich nicht mitfahren werde. Inzwischen hatte der Guide in meinem Hotel angerufen. Als Antwort fuer meine Beschwerde meinte er nur, dass alle mit der Tour zufrieden waren. Ich wollte aber nicht an dieser Tour teilnehmen, weil ich ganz besondere Buchten sehen wollte, die nicht in jeder Tour enthalten sind. Er verstand es nicht und legte auf. Ich bestand auf eine Quittung, die mir der Guide auch nicht geben wollte. Die Situation begann immer mehr zu entgleisen, dass Gaeste sich immer mehr einschalteten. Ich sagte ihnen, dass ich das Boot sofort verlassen werde, wenn ich ne Quittung erhalte. Schliesslich bekam ich sie und das Boot konnte ohne mich ablegen. Spaeter erfuhr ich von einer Frau auf der Strasse, die mit auf dem Boot war, dass die Tour schrecklich war. Ich nahm ein Moto zum Busbahnhof. Dann einen Bus bis nach Hanoi und dann mit einem anderen Moto zu meinem Hotel. Der Typ befand sich im Hotel. Ich konnte also sofort mit ihm sprechen. Ich war so muede und genervt, dass ich nicht lange fackeln werde. Ich wollte all mein Geld + Transportkosten erstattet bekommen. Ich wollte mit dem Geld eine neue Tour buchen. Es war 18.50 Uhr und ich gab ihm 10 Minuten. Ich sagte ihm, dass ich mich dann nicht bremsen koennte. Ich spuerte, dass er immer nervoeser wurde. Ich nahm meinen Ring ab und richtete meine Hose. Er fragte mich, was das soll. "Ich habe doch gesagt, dass ich um 19 Uhr mich nicht mehr bremsen kann!" Meine Show wirkte immer besser. Aus den 50% wurden 100% und aus den 100% wurden 100% + Rueckfahrtticket. Schliesslich gewann ich das Pokerspiel und konnte mich nun auf neue Toursuche gehen. Diese war nicht erfolgreich. Fuer meine tollen Buchten, braucht man eindeutig mehr Zeit. Also musste ich das Kapitel Halong Bay schliessen. Wenn es so sein soll, dann ist es eben so. Ich konzentrierte mich nun auf die Sapa Tour. Ich kaufte mir 2 Zugtickets, die es komischerweise nicht im Bahnhof zu kaufen gibt. Am naechsten Tag fuhr ich abends zum Bahnhof und suchte nach meinem Zug nach Sa Pa.
Ich fand ihn und hoffte, dass mein Zugticket wirklich bessere Klasse war. Es gab naemlich auch Holzklasse. Nochmal Glueck gehabt, bezog ich mein Bett auf Raedern.
Dann ging es schon los und ich fiel in einen tiefen Schlaf.