Montag, 25. Oktober 2010

zurueck in Berlin, Deutschland

Am 24. Oktober landete ich gegen 20 Uhr auf dem Berliner Flughafen Tegel. Da wahrscheinlich alle Passagiere aus Deutschland kamen, gab es ueberhaupt keine Passkontrollen. Am Fliessband fluchten die Deutschen, warum es denn so lange dauert, bis sie ihre Koffer erhielten. Aber noch typischer fand ich, dass die Deutschen im Flugzeug von ihren Sitzen aufsprangen, obwohl wir noch rollten und die endgueltige Parkposition noch nicht eingenommen hatten. Schnell, schnell, schnell! Willkommen in Deutschland! Als ich meinen Ruecksack entgegennahm, lief ich zum Ausgang. Ein aelterer Mann hielt mich am Arm fest. Erschrocken guckte ich in seine Augen und sah Heinz. Meine Oma und ihr Mann Heinz sind extra aus Leipzig nach Berlin gekommen, um mich vom Flughafen abzuholen. Waehrend ich in kurzen Hosen und T-Shirt vollgepackt stand, hatten sie sich in dicken Wintermaenteln eingehuellt. Waehrend ich mich so umsah, realisierte ich, dass alle warm angezogen waren und Muetzen und Handschuhe trugen. Ich aber schwitzte noch und hatte die karibische Waerme noch in mir. In meinem Kopf befinde ich mich noch ganz woanders und denke eher in spanisch oder in englisch. Und wieso ueberhaupt sind hier so viele Deutsche um mich herum? Nach fast 2 Jahren und 9 Monaten Weltreise bin ich wieder in Deutschland angekommen. Ab nun beginnt ein neuer Lebensabschnitt, mit vielen neuen Abenteuer. Die ersten zwei Tage verbrachte ich in Berlin.

Danach ging es zu meinem Vater nach Staffelde, Brandenburg.
In Deutschland ist Herbst und mir war gar nicht bewusst, wie schoen Deutschland ist. Danke an alle, die meinen Blog mit Begeisterung gelesen haben und nicht dabei eingeschlafen sind. Selbstverstaendlich stehe ich gerne fuer Fragen zur Verfuegung.

Fluege ueber Madrid nach Berlin

Am 23. Oktober waren mein letzten Stunden in Havana gezaehlt.Um 22.50 Uhr startete mein Flugzeug nach Madrid, Spanien...
...und danach nach Berlin. 3 Hauptstaedte an einem Tag. Beim Einchecken wurde ich dumm angeschaut, als ich um Plastik-Tueten bat. Mit denen wollte ich mein Gepack schuetzen. Bei der Fluggesellschaft "Iberia" ist sowas wohl unbekannt. Dadurch musste ich alle Sachen mit ins Handgepaeck nehmen, die ueber die 23 kg hinausgingen. Vollgepackt bestieg ich den Airbus und nahm meinen Sitzplatz in der Konserve ein. Viel Platz hatte ich nicht und einen Multimedia-Bildschirm gab es auch nicht. Bei Langstreckenfuegen sollte es heute standard sein. Da hielt nur noch eine kleine Flasche Wein, der mich schnell muede machte. Starke Turbulenzen liessen das Flugzeug huepfen. Die unfreundlichen Stewardessen raeumten im Eiltempo das alte vergammelte Essen ein. Ihre grossen mit Angst gefuellten Augen beunruhigten mich kaum. Wer nicht auf Warnungen anderer hoert und trotzdem mit Iberia fliegt, muss damit rechnen, dass die Maschine abstuerzt. Der allgemeine Zustand und die Sauberkeit liess zu Wuenschen uebrig. Ebenso das schon angesprochene Essen. Zwar bekam ich zu meiner Verwunderung mein vegetarisches Essen, jedoch sah es so aus, als ob es schon viele Flugreisen mitgemacht hat. Das Gemuese und die Fruechte waren verdorben. Ich liess es vorsichtshalber liegen. Das Fruehstueck war ebenfalls nicht gut. Auf meinen Tee musste ich 20 Minuten warten, den ich mit meinem trockenen Broetchen trinken musste. Dementsprechend flau im Magen landete ich auf dem Madrider Flughafen. Bei einer erneuten Taschenkontrolle hatte ich Probleme. Nicht etwa meiner grossen Wasserflaschen wegen, sondern der Marmelade wegen. Ich ging nochmal zurueck und versuchte mein Glueck bei einem anderen Flughafensicherheitsbeamten. Er sagte kein Wort und liess mich durch. Nach ca. 30 Minuten fand ich mein Gate auf dem riesigen Flughafengelaende. BERLIN!!!Nun hatte ich meinen letzten Flug der insgesamt 26 Fluegen auf meiner Weltreise. Getraenke und Essen gab es nur gegen harte Waehrung. Aus Geiz verzichtete ich auf die 2 Euro Getraenke und auf die 5 Euro Sandwiches. Ich schlief den Flug ueber und wachte zum Sonnenuntergang auf. Berlin begruesste mich mit seinen Lichtern. Ich flog sogar am Fernsehturm vorbei, bevor die Maschine auf dem Flughafen Tegel sicher landete.

Sonntag, 24. Oktober 2010

wieder zurueck in La Habana bzw. Havanna

Gegen 4.30 Uhr morgens erreichten wir am 20. Oktober Havanna. Der Fahrer brachte uns zum Parque Central, von dem wir es nicht sehr weit zum Casa Particulares "Ester Cardoso" hatten. Wir klingelten den Portier aus dem Schlaf und bekamen unser altes Zimmer zurueck. Sofort schliefen wir ein. Ein paar Stunden spaeter stand Claudia schon auf den Beinen. Ihr Handywecker verstellt sich immer wieder um eine Stunde. Damit wir diesen schoenen Tag nicht vergeuden, stand ich auch auf. Die Besitzerin "Ester" kam zu uns ins Zimmer und wollte fuer die 3 Stunden den vollen Zimmerpreis fuer die Nacht bezahlt bekommen. Wir sagten ihr aber, dass wir am Morgen eingecheckt haben. Sie war sauer und schrie rum. Wir waren richtig froh darueber, dass wir nur eine Nacht bleiben wollten. Unser Gepaeck, dass wir die letzten 14 Tage verstauen liessen, bekamen wir zurueck. Wir sollten dafuer 1 Cuc (US$1,20) pro Tag bezahlen. Fuer ein Gespraech, dass wir einen Rabatt bekommen, hielten wir in diesem Moment nicht angebracht. Also gingen wir schnell raus auf die Strasse. Wir goennten uns erstmal einen leckeren Batido de Guayaba......und assen Fruehstueck. Danach suchten wir uns eine neue Casa Particular, in der wir die letzten 2 Naechte verbringen wollten. Inzwischen wussten wir, dass alle Tueren, mit diesem blauen Schild,......Casa Particulares sind. Es sind Privatwohnungen, in denen die Besitzer Zimmer an Touristen vermieten duerfen. Unweit von unser alten Casa Particulares fanden wir dieses Haus,......in dem sich drei verschiedene Casa Particulares befanden. Wir entschieden uns aber nicht fuer die "Ruums" im oberen Stockwerk.Ist wohl ein Wortspiel aus Room und Rum?!? Oder etwa nicht? Es ergibt naemlich keinen Sinn. Schon eher die "La Roomantic Colonial" Casa Particulares.Jedenfalls bekamen wir im ersten Stock ein nettes Zimmer im ersten Stock und hatten sogar einen Balkon. Mit 20 Cuc die Nacht, war es sogar guenstiger, als die unfreundliche geldgierige Casa Particulares "Ester Cardoso". Gut gelaunt liefen Claudia und ich Malecón. Ich liebe diese Kuestenstrasse ungemein. Ich verbinde Havana mit dem Malecón. Mein persoenlich schoenster Teil von Havana.Wir spazierten gemuetlich den Malecón bis zum Stadtteil Vedado entlang. Auf den Hauswaenden findet man immer wieder die Hochsprueche.Wer hat sich da wohl verschrieben?!?Vedado wurde hauptsaechlich in den 20er Jahren von den Amerikanern bebaut. Bis 1859 war das Bauen auf diesem Gebiet untersagt, um den Wachen nicht die Sicht auf die herannahenden Feinden zu versperren. Der Stadtteil erinnert heute einer amerikanischen Kleinstadt aus den 50er Jahren.In meinem Reisefuehrer sah der Weg gar nicht so weit aus. Jedoch zog sich der Malecón hin.Immer wieder rauschten schoene Oldtimer an uns vorbei.Die Sonne brannte ungemein. Nur die immer wiederkehrenden phantastischen Fotomotiven lenkten von der Tortur ab.
Eines der beruehmtesten Hotels der Stadt ist das Hotel National.
Unweit davon ist das "Monomento a las Victimas del Maine".Es erinnert an die Opfer vom US Kriegsschiff USS Maine, das 1898 mysterioeserweise im Hafen von Havana explodierte. Ganz boese Zungen behaupten, dass die USA die Explosion insziniert hat. Unverschaemt!!! Jedenfalls bot dies einen willkommenen Anlass, Spanien am 20.04.1898 den Krieg zu erklaeren. "Remember the Maine, to hell with Spain!". Die USA gewann sehr schnell den Krieg. Noch heute existiert dieses spanische Sprichwort: "No importa, mas hemos perdido en Cuba!" (Macht nichts, mehr haben wir in Cuba verloren!). Nach so viel Geschichte gingen wir zum "Parque John Lennon". Obwohl Lennon nie in Cuba gewesen war, wurde ihm zu ehren ein Park benannt. Eine Bank mit der Lennon-Bronzefigur zieht viele Beatles-Fans zum Stadtteil Vedado. So auch uns.

ganz schoen heiss
Fidel Castro lobte das revolutionaere Potential des Musikers (Vietnamkrieg) und erkannte dessen Bedeutung als Vorbild fuer die kubanische Jugend. Make Love, No War!Nach so viel Lauferei wollten wir uns nun ein Eis im Coppelia goennen. Nach 6 weiteren Blocks stellten Claudia und ich fest, dass die Adresse im Reisefuehrer nicht stimmte. Unsere Fuesse waren schmtzig und platt gelaufen.Rationell entschieden wir uns um. Mit einem Taxi fuhren wir erst zum Plaza der Revolution, bevor es zum Eisessen ging. Der Plaza der Revolution sah gigantisch aus. Die Monomente und die Haeuserwaende gehoeren ebenfalls zu den Highlights in Havana. In keinem Havana-Fotobuch wuerden diese Art von Fotos fehlen.


An besonderen Tagen finden genau hier Militaerparaden statt. Wir hatten an diesem Tag genug Fotos geschossen. Mit einem weiteren Taxi......ging es nun endlich zur Coppelia Eisdiele.
Auf einem Platz befanden sich dutzende Eisdiesen. Erst habe ich es nicht verstanden. Im inneren des Platzes befanden sich mehrere Coppelia Pesos-Eisdielen und ausserhalb kleine Cuc-Eisdielen. Die Kugels kosteten 1 Cuc (rund US$1,20). Da das Eis in den Pesos-Eisdielen nur wenige Cent kosteten, ueberlegten wir nicht lange. Jedoch wollten sie uns nicht reinlassen und waren uns gegenueber sehr unhoeflich. Doch dann fiel der Groschen. Auf den Strassen standen die Leute nicht nach einem Bus an, sondern warteten auf einen Platz in der Eisdiele. Wenn es freie Plaetze gab, brachte eine Person eine Gruppe von Eishungrigen an die Tische. Jeder Sitzplatz wurde vergeben. Also stellten wir uns mit in die Schlange. Einige Wartenden waren nicht sehr nett und machte unfreundliche Sprueche. Wir sollten eher das Cuc-Eis essen, zu denen immer wieder Touristen geschickt wurden, die das System noch nicht verstanden hatten. Dann bekamen wir unseren Tisch und bestellten uns einen Cocktail. Es sind 5 Kugeln Eiscreme mit Keksen fuer 5 Pesos (rund 0,17 Euro). Die Leute bestellten sich Unmengen an Eiscreme. 15 Kugeln pro Person war keine Seltenheit.Eiscreme fuers Volk!!! Und 10 Kugeln fuer mich!!! Mit dem Bus wollten wir nun zurueckfahren. An der Haltestelle kaempften die Leute um einen speziellen Bus. Die Leute hingen draussen. So schlimm war es gluecklicherweise nicht bei uns. Zum Abendbrot gab es wieder leckere Pesopizza.Am naechsten Morgen standen wir fruehzeitig auf. Wir wollten schnell die Casa Particular "Ester Cardoso" verlassen und keine langen Diskussionen mit der Besitzerin haben. Welch ein Glueck? Ester war nicht im Haus. Dafuer aber eine nette Frau, die uns fuer die Taschenaufbewahrung statt 14 Cuc nur 5 Cuc verlangte. Schnell verschwanden wir und zogen in unserer neue Casa Particulares ein. Nun waren wir frei und konnten uns schoene Tage machen. Nach dem obligatorischen Fruehstueck gingen wir zuerst ins "Museo Nacional de Bellas Artes" und danach zum "Museo de la Revolucion". Das Kunstmuseum zaehlt zu den Besten im Land. Ueber 1200 Werke wurden hier auf 2 Stockwerken ausgestellt. Nach einem Stockwerk war es uns genug und brauchten frische Luft. Wir verschoben den Besuch der zweiten Etage. Gleich gegenueber vom Kunstmuseum befand sich das Revolutionmuseum. Viele bedeutende historische Stuecke wurden hier im alten Praesidentenpalast ausgestellt. Auch diesmal war es sehr interessant, aber viel zu umfangreich.

"La Historia Me Absolvera" , Die Geschichte wird mich freisprechen.
Mit dieser Yacht "Granma" ueberquerrten 82 Revolutionaere am 2. Dezember 1956 von Mexico nach Cuba, um die damalige Regierung unter Batista zu stuerzen.
Abwechslung bekamen wir durch einen Unfall vor dem Haus.Sie wollten an diesem Tag mehrere alten Panzer austauschen. Der Kranfuehrer stand auf einer Schraegen und fuhr keine Stuetzfuesse aus. Dadurch fiel der Kran direkt auf den Panzer. Nur mit Muehe und nach Stunden brachten sie den Kran wieder auf die Beine. Viele Schaulustige guckten sich die Situation an.Nun war aber Schluss und waren muede und fertig. Wir brauchten eine Pizza zur Staerkung und gingen zu unserer neuen Casa Particular und ruhten uns aus. Abends gingen wir aus und wollten diesmal richtig Essen gehen. Gleich das erste Restaurant bot uns ein Lopstergericht mit Cocktail, Nachtisch und Café fuer 10 Cuc an (rund 8,50 Euro). Wir liefen bestimmt 40 Minuten umher, ein guenstigeres Restaurant zu finden und kehrten wieder zum ersten Restaurant zurueck. Das Essen im staatlichen Restaurant war vorzueglich. Vollgefressen liefen wir zum Hostel. Am naechsten Morgen chillten wir lange und starteten ganz in Ruhe mit Packen. Nach dem Fruehstueck liefen wir ein wenig umher und goennten uns ein Bier von dieser Brauerei.
Auch in grossen Saeulen boten sie das Bier an. Da es nicht guenstiger war und eher warm wurde, tranken wir nur ein Glas (2 Cuc). Eine Liveband sorgte fuer ein angenehmes Feeling.Diese stolzen Japaner sahen lustig aus und liessen sich auch von uns fotografieren.Die Stunden vergingen viel zu schnell. Auf dem Plaza Vieja leuchteten inzwischen die Lampen.
Das war mein letzter Tag und Abend mit Claudia, da sie am naechsten Morgen fruehzeitig am Flughafen sein muss. Ein letztes Abendbrot im Restaurant und dann ging es zum endgueltigen Packen zur Casa Particular. Einen privaten (illigalen) Taxifahrer hatten wir fuer 15 Cuc statt 20 bis 35Cuc am naechsten Morgen um 7 Uhr bestellt. Ich fuhr mit Claudia zum Flughafen, obwohl mein Flieger erst abends um 23 Uhr ging. Nach vielen Traenen mussten wir Good Bye sagen. Ich fuhr mit dem selben Taxifahrer zurueck ins Zentrum. Nun befand ich mich alleine in Havanna und eigentlich brauchte ich auch meinen eigenen letzten Tag -ganz alleine. Schliesslich war das mein letzter Tag von meiner fast 3jaehrigen Weltreise. Ich liess mich im Zentrum absetzen und entdeckte einen Teil der Stadt, den ich noch nicht kannte. An einem Park standen viele Oldtimer-Taxen neben einander.

Hier befand sich auch der Eingang zum Chinatown von Havana.Nun fand ich auch die bekannte Zigarrenfabrik.Das riesige Capitol strahlte wunderschoen in der Sonne......und davor standen die Oldtimer.Zum Festival de Cha Cha Cha hatten wir es nicht mehr geschafft.Was war es heute fuer eine Tag? Auch das Cabaret Nacional und das Gran Teatro de La Habana laeuchtete wunderschoen in der Sonne.Gleich nebenan befindet sich das Hotel Inglaterra.Die Inneneinrichtung erinnerte mich stark an die DDR.Davor fuhren die Oldtimer im Sekundentakt vorbei.
Ich stellte mich an die Strassenkreuzung und drehte dieses kurze Video.

Nun aber musste ich erstmal zureuck zur Casa Particular, um auszuchecken. Zum ersten Mal war ich alleine im Zimmer.Ich kaufte noch schnell mehrere Flaschen Rum und verstaute sie alle in meinem Rucksack. Meinen Rucksack und meine Taschen durfte ich im Haus abstellen. Ich ging sofort wieder raus. Ich wollte meinen letzten Tag richtig geniessen und machte noch viele tolle Fotos.Mich zog es noch einmal zum Malecón. Ich liebe wirklich diesen Teil der Stadt.Ich koennte wirklich den ganzen Tag auf der Mauer sitzen und die Oldtimer fotografieren.
Gemuetlich folgte ich der Kuestenstrasse und machte noch weitere viele Fotos.
Auf meinem persoenlichen Pfichtprogramm stand noch der Besuch vom Alexander-von-Humboldt-Haus.Die Ausstellung ist zur Zeit nicht vorhanden. Stattdessen fand eine Veranstaltung vom Havana Verein statt, den es seit 1861 in Cuba gibt.
Ich schlenderte danach durch die Gassen......und setzte mich am Nachmittag erneut an den Malecón.Ich blieb so lange, bis die Sonne unterging.
Nun waren wirklich meine Stunden gezaehlt. In der Casa Particulares nahm ich mein Gepaeck und fuhr mit dem Taxi ein letztes Mal zum Flughafen.