Mittwoch, 16. Juni 2010

Lago Coatepeque

Am Morgen, des 14. Junis, verliess ich das Haus von Alberto in San Salvador. Alle Mitbewohner hatten das Haus schon fruehzeitig verlassen, weil sie an diesem Montag wieder auf Arbeit oder in der Universitaet erscheinen mussten. Ich machte die Tuer hinter mit zu und fuhr mit dem Bus zum Busbahnhof. Wenn der Busfahrer mir im ersten Bus Bescheid gesagt haette, dann haette ich nicht einen zweiten Bus zum Busbahnhof nehmen muessen. Kaum angekommen, fand ich sofort meinen Bus zum Tempel "San Andrés", zu dem ich zuerst wollte, bevor ich weiter zum Lago Coatepeque fahre. Waehrend der Busfahrt lass ich in meinem Reisefuehrer, dass der Tempel "San Andrés" montags geschlossen ist. Deshalb verschob ich den Besuch auf den Rueckweg nach San Salvador. So weit, so gut. Der Busfahrer hielt genau vor dem Eingang vom Tempel und rief mich raus. Ich musste durch den ganzen Bus auf Spanisch schreien, dass montags der Tempel geschlossen sei und dass ich weiterfahren moechte. Nun wussten alle im Reisebus, dass es einen Auslaender unter ihnen gibt. Gegen 14 Uhr erreichte ich den Lago Coatepeque. Warum es ein See sein soll, kann ich nicht beantworten. Er sieht eher wie eine Lagune im Vulkankrater aus. Er ist 6 Kilometer breit und 120 Meter tief. Da alle von See sprechen, werde ich die Lagune faelschlicherweise See nennen. Ich hatte mir ein guenstiges Backpackerhostel rausgesucht, welches mir auch von zwei Seiten her empfohlen wurde. Es handelt sich um das Amacuilco Guest House. Es befindet sich direkt am See. Die Besitzer vom Anwesen, die auch einen kleinen Kiosk haben, sahen wirklich reich aus. Auf dem Mega-Sony-Fernseher laesst sich bestimmt die Fussballweltmeisterschaft super angucken. Kaum hatte ich das Grundstueck betreten, kam ich in eine unangenehme Situation. Die Besitzerin konnte sich erstmal nicht um mich kuemmern, weil sie in dieser Sekunde festgestellt hat, dass eines der Hundewelpen gestorben ist. Sie fing an zu weinen. Noch mir feuchten Augen zeigte sie mir ein einfaches Zimmer, von dem der Dreck von der Decke auf die Betten fiel. Da werde ich wohl schoene Traeume bekommen.Das Dormbett sollte US$9 die Nacht kosten. Ich handelte sie auf US$7 herunter. Ich wusste, dass alle anderen Ho(s)tels am See teurer waren. Das Grundstueck mit all den vielen Katzen ist wirklich riesengross. Der Berghang fuehrt hinunter zum Ufer. Ueber einen Holzsteg gelangte ich auf eine Plattform, von der ich einen wahnsinnigen Rundumblick hatte. Ich setzte mich auf eines der Stuehle und versank in eines meiner Buecher,... ...wenn ich nicht wild umherspringe.
Der Sunset war ganz "OK".Am Abend suchte ich mir ein guenstiges Restaurant und wurde erst bei einem Familienbetrieb mit vielen dicken Frauen fuendig. Da wusste ich schon, dass die Portionen reichlich sein werden. Gesaettigt ging ich zum Hostel zureuck und spielte den Abend ueber Pool und guckte Fernsehen. Auf dem Heimweg wurde ich durch Geschreie vor einer Kirche aufgehalten. Was ich dort erblickte, fand ich nicht mehr „normal“. Am naechsten Morgen kam ich nur schwer aus dem Bett. Das harte Kissen hatte bei mir eine Genickstarre verursacht. Mein Moskitospray hatte in der Nacht gute Arbeit geleistet, da es kein Moskitonetz gab. Die Versuchung am Morgen in den See zu springen war sehr gross. Also nahm ich mir mein Handtuch und lief zum Steg. Nach einigen schoenen Fotos vom See...
...sprang ich hinein.Ich wusste nicht, ob ich noch ne Nacht bleiben sollte. Die Aussicht und das Hostelambiente waren wirklich toll. Jedoch wollte ich nicht noch eine Nacht in diesem ueberteuerten schmutzigen Zimmer verbringen. 4 Dollar waeren angebracht und nicht 7 bzw. 9 Dollar. Also machte ich mich fertig, checkte aus und wartete auf der Strasse auf den Bus. Fast eine Stunde musste ich auf ihn warten, bis ich weiter in den Westen von El Salvador vordringen konnte.

Keine Kommentare: