Dienstag, 22. Juni 2010

Abenteuerbusfahrt nach Honduras hoch drei… und wieder zurueck nach El Salvador

Am Montag, den 21. Juni, verliess ich das Haus von Alberto und machte mich auf den Weg zur Grenze nach Honduras. Ich hatte geplant, eine Rundfahrt in Honduras durchzufuehren. Dazu wollte ich erst die Copán Ruinas besichtigen und danach ueber “Gracias” die “La Ruta de Lenca” bis zur salvadorischen Grenze entlangfahren. Doch erstes kommt es anders und zweitens als man denkt! Gegen 9 Uhr fuhr ich mit dem Bus zum Busbahnhof. Die Passagiere waren so nett zu mir. Sie stellten viele Fragen und zeigten mir die Bushaltestelle, die zum Busterminal aussteigen soll. Da ich mich meistens hinter den Busfahrer setze, war ich der letzte Passagier im Bus. Der Mann, der vor mir lief, entschied sich um und setzte sich wieder hin. Komischerweise setzte er sich quer zum Bus, liess mich durch und stand hinter mir wieder auf. Ich hatte mir dabei nichts gedacht, bis ich im Busterminal nach meinem Portemonnaie greifen wollte. Ich wurde zum ersten Mal das Portmonai gestohlen. Normalerweise gebe ich grosse Acht, besonders wenn viele Leute um mich herum sind. In Bussen halte ich das Portemonnaie oft in meiner Hand. Aber diesmal steckte ich es in meine Hosenbeintasche, bei der der eine Knopf kaputt gegangen war, weil gerade mal 8 Leute im Bus sassen. Intuitiv hatte ich am Morgen in mein Portemonnaie nur US$ 11 reingesteckt und meine Visa-Banksparkarte. Ich beware meine Bankkarten stets in unterschiedlichen Taschen auf. Dumm nur, dass ich gerade die Postbanksparkarte aufgeladen habe und jetzt nicht mehr an das Geld rankomme. Ich konnte nichts daran mehr aendern und stieg in den Bus zur Grenze nach Honduras. Unter all den fliegenden Haendlern die Lebensmittel verkaufen, stieg eine junge Frau ein und verkauft Portemonnaie fuer US$1. Somit hatte ich ruckzuck ein neues Portemonnaie und gab den Meisterdieben eine neue Chance, mich zu beklauen. Die Fahrt nach “El Poy” zog sich lange hin. Erst gegen fruehen Nachmittag erreichte ich den Grenzuebergang. Im Immigrationsoffice zeigte ich mein Passport und dachte, dass alles ganz reibungslos vonstatten geht. So war es nicht. Erpresserisch wurde mir die Einreise nach Honduras verwehrt, weil ich mich weigerte ein weiteres Mal Eintritt fuer Honduras zu bezahlen. Laut dem CA-4 (Central America 4) Abkommen duerfen Touristen 90 Tage in Nicaragua, Honduras, El Salvador und Guatemala aufhalten und muessen nur einmal Eintritt bezahlen. Auf dem Weg nach El Salvador wurde schon einmal auf mich eingeredet, dass ich US$3 Eintritt bezahlen muss. Ich habe die Dame hinter der Glasscheibe im Immigrationsoffice gefragt, ob ich den jedes Mal Eintritt bezahlen muss. Wenn es dicke kommt, muesste ich naehmlich 5 Mal Eintritt bezahlen. Die Dame aber tat so, als ob sie nichts verstehe. Nun weiss ich warum. Nun aber stand ich an der Grenze und die Maenner von der Immigration liessen mich perdu nicht durch. Von Mal zu Mal wollten sie mir einen Beweis erbringen, dass es dieses Gesetz nicht gaebe. Doch das konnten sie nicht. 24 Touristen hatte die Grenze an diesem Tag nach Honduras ueberschritten. Sie zeigten mir die Belege. Darauf meinte ich, dass 24 Touristen sich nicht mit den Gesetzen auskennen. Ich verlangte, mit der Polizei sprechen zu duerfen. Die Polizei von Honduras befand sich hinter der Grenze, so dass ich erst bezahlen sollte und dann wieder zurueck kommen muesste. An der Grenze sprach ich mit der salvadorischen Polizei. Die Beamten waren sehr nett und freundlich. Sie bestaetigten mir das Abkommen und belaechelten die Vorgehensweise der Kollegen aus Honduras. Mir blieb also nichts anderes uebrig zu bezahlen oder wieder umzukehren. Da ich auf Erpressungen empfindlich reagiere und manchmal ein Sturrkopf bin, drehte ich mich um und verzichte lieber auf Honduras, wenn sie es so wollen. Ich bin nicht auf Honduras angewiesen, da ich auch ueber El Salvador nach Guatemala einreisen kann. Nun hatte ich ein Problem, weil ich zuvor meine Dollar in Limpira getauscht habe. Nun musste ich sie wieder in Dollar wechseln. Der erneute Umtauschverlust haette mich ueber US$4 gekostet und somit waere der Verlust hoeher als die Einreisegebuehr. Doch ich wollte genau in einer Woche erneut an diesem Grenzuebergang stehen. Und dann eventuell nochmal. Als ich gerade darueber nachdachte, kamen zwei junge Norweger an. Diese fragte ich, ob sie mir meine Limpira aufkaufen wollen. Sie willigten ein und ich bekam sogar auch einige Quetzales (Waehrung in Guatemala). Fuer die Geste schenkte ich ihnen eines meiner Lonely Planets fuer Mittelamerika. So waren zum Schluss alle zufrieden und mein Frust ueber das Immigrationsbuero und ueber den Diebstahl verflog allmaehlich. Ich setzte mich in den Bus wieder zurueck nach San Salvador. Spontan entschie dich mich um und beschloss einige Tage in Suchitoto zu verbringen. Die alte Stadt befand sich auf dem halben Weg zu San Salvador. Was ist wohl das Dritte, werden Sie sich wohl fragen!?! In Suchitoto bekam ich via Email aus Deutschland endlich eine Information, was denn mit meinem Zwischenmieter sei. Seit 1 Monat habe ich kein Kontakt und seine Rechnung lief nun auf 1000 Euro an. Seine Freunde wissen auch nicht von ihm. Er ist seit einem Monat spurlos verschwunden und sie ”rechnen mit dem Schlimmsten”. So wie es aussieht, werde ich einen Schaden in Hoehe von 2200 Euro erleiden.

1 Kommentar:

Johanna hat gesagt…
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