Sonntag, 31. Mai 2009

Fahrt über Kununurra nach Katherine

Als Freya und ich am 29. Mai die Augen am nächsten Morgen öffneten, waren alle anderen Camper vom Rastplatz längst abgefahren. Anna und Bennet waren auch schon längst auf den Beinen. Unter einem Dach frühstückten wir alle ganz gemütlich...

...und fuhren dann gemeinsam in die Stadt Kununarra. Die Sonne war heute mal wieder kaum auszuhalten.

Während wir uns braten ließen, chillten überall in der Stadt die Aborigines. Komplett durchgeschwitzt gingen wir ins Visitercenter hinein, um uns zu informieren. Die freundliche Dame am Tresen sagte uns, dass wir ganz selbstverständlich Obst und Gemüse über die Grenze nach Northern Territory bringen dürfen. Beim lokalen Bauern etwas außerhalb der Stadt bekämen wir richtig tolles Obst und Gemüse, direkt vom Feld. Nach einem Großeinkauf in Coles fuhren wir zum empfohlenen Bauern. Wir sahen riesige Felder, so weit das Auge reichte. Als wir endlich den Eingang zum Hausverkauf fanden, gab es nur teures Obst und Gemüse. Auf dieser beschi*** Farm wollten wir unser Geld nicht lassen und fuhren nochmal zum Obst- & Gemüseeinkauf zu Coles. Weit nach Sonnenuntergang fuhren wir voll beladen mit Obst und Gemüse über die Staatsgrenze nach Northern Territory. In unsere Fahrtrichtung gab es keine Kontrollen und wir erreichten ohne Probleme den nahe gelegenden Rastplatz. Anna und Bennet waren schon lange hier und konnten alle ihre vorgekochten Kartoffelgerichte wegwerfen, weil sie verdorben waren. Auf dem Rastplatz schliefen schon alle, obwohl es noch gar nicht so spät war. Ohne Musik heute aßen wir trotz nicht vorhandener Kühltruhe unser Kartoffelgericht von gestern. Als sich Schlafene über den Flüsterton beschwerten, gingen wir dann auch gegen 2 Uhr schlafen. Am nächsten Morgen sollten sich unsere Wege nun endgültig trennen. Während Anna und Bennet noch viele Monate zum Reisen Zeit haben, hatten Freya und ich nur noch ca. 2 Wochen. Bevor Anna und Bennet abfuhren, fotografierte ich schnell deren Roadmap, mit den kostenlosen Campingplätzen in Australien. Nach einem bösen Blick und einer (dummen) Bemerkung, fuhren sie mit den Worten „Bis später!“ ab. Wir hatten beide uns eine andere Verabschiedung vorgestellt. Mit einem Lächeln im Gesicht winkten wir den beiden noch nach. Wir trafen sie noch einmal kurz am nächsten Roadhouse wieder. Etwas zu sagen gab es nicht. Wir fanden alles sehr seltsam und traurig. Bei wolkenlosem Himmel und bei wieder mal wahnsinnigen heißen Temperaturen......erreichten wir kurz vor Sonnenuntergang den Rastplatz vor der Stadt Katherine. Freya und ich hatten uns auch nichts mehr zu sagen und machten jeweils unser eigenes Ding. Natürlich ist das gelogen. Ich spielte ein wenig auf der Gitarre und Freya hatte mal Zeit zum Tagebuch schreiben. In der letzten Zeit kam das alles viel zu kurz. Ohne mit frischem Kaffee von Anna und Bennet geweckt zu werden, schälten wir uns aus dem Auto und fuhren am nächsten Morgen zur Stadt Katherine.

Samstag, 30. Mai 2009

Derby, Fitzroy Crossing, Halls Creek & Wyndham

Am 24. Mai verließen Freya und ich Broome. Auf dem Weg nach Derby kamen wir an der Fong Street vorbei. Fong ist der Name einer lustigen Berliner Band. Nach einem Fotoshooting fuhren wir die nächsten Stunden immer weiter nach Derby, um uns mit Anna und Bennet zu treffen. Erst zum Sonnenuntergang erreichten wir 7 km vor Derby den bekannten Boab Prison Tree. Damals wurden Aborigines u.a. in diesen holen Baum eingesperrt, die dann in der Perlenindustrie arbeiten mußten. Heute ist es ein Mahnmal, die an die Verbrechen gegen die einheimischen Völker Westaustraliens erinnert. Mit einem Sprung über die Absperrung stellte ich mich in den Baum und posierte für ein Foto.

Später erfuhr ich von Anna und Bennet, dass in dem Baum Schlangen sein sollen. Außerdem steht das Betreten des Baumes unter Gefängnisstrafe, da man das wichtige Kulturerbe der Aborigines beschmutzt. Zum Glück hatten mich keine Aborigines gesehen. Als wir gerade zum Sunset gehen wollten,... ...flogen hunderte Vögel über unsere Köpfe. In Derby trafen wir Anna und Bennet wieder. Gemeinsam fuhren wir noch ein Weile bis zu einem Rastplatz. In der Silhouette des Mondes konnten wir auf dem Platz einen riesigen Boab Tree ausmachen. Wir kochten gemeinsam Rosemarie- Kartoffeln mit Gemüse und gingen relativ schnell ins Bett. Am darauf folgenden Morgen konnten wir das ware Ausmaß des Baumes bestaunen. Dadrunter, in seinem Schatten, standen einige Tische und Bänke. Ideal für ein gemütliches Frühstück. Eigentlich wollten wir in Ruhe gelassen werden,...

...doch damit war es schnell vorbei, als ein Reisebus mit alten Leuten und mehrere Camper mit ihren Caravanvans vorgefahren kamen. Sie krochen alle um uns herum und fotografierten eifrig uns beim Frühstücken und den Baum im Hintergrund. Die Gaffer störten uns glücklicherweise nicht sehr lange und fuhren schnell wieder ab. Wir mußten unser Frühstück heute einschränken, da wir noch einen weiten Weg nach Fitzroy Crossing hatten. Kaum angekommen, besuchten wir den sogenannten Geikie Gorge. In dem Fluß in der Schlucht sollen sich Kokodile aufhalten. Dann gingen wir... ...die kleinen gefräßigen Tierchen mal besuchen. Mit voller Motivation liefen wir an schönen Sandstein- Felsformationen vorbei. Obwohl Freya ihre Kamera in Position gebracht hattest,... ...ließen sich die Krokodile nicht blicken. Ohne Adrenalin im Blut liefen wir den besch*** Sandweg wieder zurück. Urplötzlich konnten wir doch noch unsere Kameras in Position bringen. Ein kleiner lustiger bunter Wurm mit Stummelschwänzchen lief uns über den Weg. Wieder zurück zum Auto, war die Sonne schon längst untergegangen. Wir fuhren zum nahe gelegenden Rastplatz und verbrachten die Nacht dort. Am nächsten Morgen... ...machten wir uns zur Stadt Halls Creek auf. In Halls Creek saßen und liefen überall finstere Aborigines herum. Sie hatten anscheinend alle nichts zu tun und gaben ihr Geld an der Tankstelle für Süßigkeiten aus. Im Infocenter erhielten wir Infos für die Attraktionen in der Umgebung. Da wir ja „so intelligent seien“, wäre der Weg zum Wolfe Creek Meteorite Crater nicht zu empfehen. Stattdessen sind die Pools im Nordosten der Stadt ganz schön. Besonders am Morgen zum Sonnenaufgang kann man viele Tiere am Pool sehen. Na dann blieb uns nichts anderes übrig, als dort hinzufahren. Auf dem Weg zum Caroline Pool kamen wir an der China Wall vorbei. Die kleine Quarzader sah wie eine künstlich errichtete Mauer aus. Weit nach Sonnenuntergang erreichten wir trotz der katastrophalen Dirt Road den Caroline Pool. Niemand hatte sich hierher verirrt und hatten somit einen ganzen Rastplatz für uns alleine. Zum Abendbrot kochten wir eine thailändische Tom Yam Soup. Die Mischung aus der Tüte schmeckte überhaupt nicht wie das Original. Vor allem durch den aufkommenden Hunger, war die Suppe doch ganz OK. Da kochten wir endlich mal ein anständiges Backpackeressen und dann schmeckte es nicht mal. Das nächste Mal kaufen wir wieder in der Feinkostabteilung ein. Am nächsten Morgen frühstückten wir bis 15 Uhr und fuhren erst im Dunkeln die Dirt Road wieder zurück zur Stadt. Vor der Tankstelle Shell wuschen Freya und ich unter einem Wasserhahn unsere Haare. Von allen Seiten gafften uns die Aborigines an, als ob Haare waschen etwas ganz ungewöhnliches sei. Wahrscheinlich doch?!? Mit duftenen Haaren fuhren wir noch ein Stück auf dem Highway. Kurz bevor wir den ausgesuchten Rastplatz erreichten, mußten wir an einer Polizeikontrolle anhalten. Während Anna und Bennet mehr Probleme hatten, wollten sie von Freya nur einen Reisepaß sehen. Den internationalen Führerschein, den wir sowieso nicht hatten, verlangten sie nicht mal. Am Rastplatz angekommen, kochten wir noch etwas und gingen früh schlafen. Anna und Bennet wollten am nächsten Morgen schon früh aufbrechen, so dass wir uns auf einem Rastplatz in der Nähe von Wyndham verabredeten. Wir ließen uns nicht stressen und dinnierten ganz elegant auf auf dem Boden neben der Straße.
Auf der Fahrt nach Wyndham kamen wir am Bungle Bungle NP vorbei. Die tollen lustig gestreiften Felsformationen sind nur aus der Luft zu bestaunen. Für uns war der Flug zu teuer und mußten somit auf die letzte sehenswerte Attraktion im Norden von Western Australia verzichten. Wyndham war keine schöne Stadt. Damit wir aber keinen ersten falschen Eindruck erhilten, fuhren wir doch mal zum Visitercenter. Der Wegweiser zum Visitercenter zeigte auf eine verranzte Tankstelle mit integriertem Supermarkt. Dort erfuhren wir, daß Wyndham doch ein Kaff war und daß man höchstens oberhalb der Stadt am Five River Lookout einen schönen Sunset bestaunen kann. Noch gerade rechtzeitig standen Freya und ich auf dem ausgewiesenden Lookout.
Komischerweise führte die Straße noch weiter den Berg hinauf. Dort fanden wir einen besseren Lookout und noch etwas höher einen weiteren. Durch das ganze gestoppe haben wir den Sunset eigentlich doch verpasst. Die Straße führte noch weiter nach oben. Wahrscheinlich gab es auch noch einen vierten und fünften Lookout. Wer hat sich dat nur ausjedacht? Anna und Bennet trafen wir wie abgemacht auf einem Rastplatz außerhalb der Stadt. Für uns alle gab es heute Abend nur Kartoffeln und Gemüse zum Abendbrot. Da wir morgen die Staatsgrenze nach Northern Territory überschreiten wollen, müßten wir laut Informationsbroschüre alle ungekochten Obst- und Gemüseprodukte verspeisen oder wegwerfen. Deshalb gab es Bratkartoffeln, Kartoffelsalat und bei uns Masala Aloo Gobi. Oder einfach ausgedrückt: indischer Soße mit Kartoffeln.

Sonntag, 24. Mai 2009

Broome

Am 23. Mai erreichten wir die Stadt Broome. Die „freundliche“ Infocenter- Dame in Broome rückte erst nach langem hin und her die Yellow Pages heraus. Wir wollten in Broome versuchen das Auto zu reparieren (oder zu lassen) und suchten dafür günstige Reparaturwerkstätten bzw. Autoschrottplätze. Bei einem car wrecker fanden für 100$ den passenden Vorderscheinwerfer. Netterweise gab uns der freundliche Verkäufer Werkzeug, so dass Freya und ich den Scheinwerfer einbauten konnten. Jetzt war nur noch die Karosserie verzogen, wodurch die Beifahrertür sich immer noch nicht öffnen läßt. In einem Backpacker- Hostel durften wir unsere Wäsche waschen und benutzten auch gleich mal die Duschen. Während die Wäsche in der Nachmittagssonne auf der Leine trocknete, surften wir im Internet. Mit immer noch feuchter Wäsche im Freya- Lenny Mobil...
...fuhren wir zu Coles und kauften uns im Liquidstore Bier und ganz leckeren billigen Weißwein. Mit Anna und Bennet hatten wir uns um 17.30 Uhr vor dem Cable Beach verabredet. Cable Beach gehört angeblich zu den schönsten Stränden Australiens und der Sunset soll hier unglaublich toll sein. Mit ganz viel schlechtem Gewissen, weil wir zu spät waren, trafen wir die beiden mit 20 minütiger Verspätung. Als wir uns mit einem Bier entschuldigen wollten, sagten sie zu unserer Verwunderung, dass sie selber zu spät waren. Erleichtert fuhren wir zum Lookout und sahen...
...die letzten Minuten vom Spektakel.

Wirklich toll war der Strand nicht. Auch nicht nach dem Biergenuß. Überall strömten Menschen umher. Eine Amader von 4WD- Autos fuhren den Strand zur Hauptstraße entlang. Eine Kamelherde wurde zurückgeführt, nachdem sie fette Touristen im Sunset durch den Sand transportiert hatten. Etwas außerhalb von Broome fanden wir einen kostenlosen Rastplatz. Passend zum Weißwein kochten wir indische Lemonsoße mit Kichererbsen und Halloumikäse. Als wir auf unser Essen anstoßen wollten, wurde uns urplötzlich ganz schlecht. Der gekaufte Billigwein war ungenießbar und schmeckte widerlich vergoren. Somit gab es keinen Wein zum Essen. Überall hingen von uns feuchte Sachen rum. Doch so richtig trocken wurden sie noch immer nicht. Am nächsten Morgen hängten wir unsere feuchte Wäsche über eine Leine am Baum auf. Eigentlich wollten wir die Leine erneut zwischen die Autos spannen, doch wenn Annas Blicke töten könnten?!? Nach einer Starthilfe von Anna und Bennet fuhren wir erneut nach Broome. Mitten in der Stadt befand sich ein großer Flughafen. Alle paar Minuten starteten und landeten Flugzeuge mit ohrenbetäubenden Lärm. Ein Gefängnis mitten in der Stadt durfte zu unserem Eindruck auch nicht fehlen. Jeden Samstag findet in Broome ein Weekendmarkt statt. Der auch im Lonely Planet empfohlene Markt war ziemlich klein und langweilig. Die wenigen Stände hatten nichts außergewöhnliches. Alles sah billig aus und wurde zu überteuerten Preisen angeboten. Einen Block weiter befand sich eine Shoppingstraße mit einem angrenzenden Chinatown. Die kleinen Lädchen waren teilweise recht nett, auch wenn sehr teuer. Chinatown, nur peinlich. Die wenigen Ramsch- und Billig- Geschäfte hatten meiner Meinung nach die Bezeichnung Chinatown nicht verdient. Im Bottle Shop waren sie sehr kulant und tauschten unseren ungenießbaren Wein um. Zum Glück nicht!!! Wir durften uns einen anderen Wein aussuchen. Diesmal pünklich zum Sunset erreichten wir Cable Beach. Anna und Bennet waren ebenfalls pünktlich. Unser zweiter Sunset in Broome war ganz OK. Sicherlich hätten wir sonst ja auch eine Fotosession gemacht. Die Nacht verbrachten wir wieder an unserem Rastplatz, außerhalb der Stadt. Mit einem neuen Glas indischer Lemonsoße streckten wir unser Abendessen vom Vortag. Nicht nur, dass wir ein schnelles Essen gezaubert hatten, nein wir haben den nach verdorbenen süßlichen Geschmack übertüncht. Der empfohlene Wein aus dem Bottle Shop war ein leckerer, süffiger & fruchtiger Wein. Es sollte nicht unsere letzte Flasche gewesen sein. Diesmal ohne Starthilfe fuhren wir ein letztes Mal nach Broome, während Anna und Bennet schon mal nach Derby vorfuhren. Freya und ich mußten noch einige Besorgungen in Broome machen. Neben Tanken und Wasser holen,... ...mußten wir mal wieder im Supermarkt einkaufen gehen. Im Einkaufscentrum fanden wir ein Café, dass noch geöffnet hatte. An diesem Sonntag wollten wir nämlich mal ganz gemütlich einen Cappuccino trinken gehen und Muffins dazu essen. Am Nachmittag kehrten wir Broome den Rücken und fuhren in Richtung Derby.

Die Fahrt über Port Hedland & Eighty Mile Beach nach Broome

Nach dem wir den tollen Karijini Nationalpark am 19. Mai verlassen hatten, war unser nächstes Ziel die Stadt Broome. Die erste Nacht auf dem langen Weg dort hin verbrachten wir auf dem „Munjina East Gorge Lookout“ Rastplatz. Als Freya und ich am nächsten Morgen erwachten, waren Anna und Bennet schon lange wach. Beim gemeinsamen Frühstück schwärmten sie die ganze Zeit von diesem Munjina East Gorge Lookout.

Etwas traurig waren sie schon, weil wir in der Nacht durchgefahren sind und diesen tollen GORGE bei Tageslicht fast verpaßt hätten.

Ja Mensch, was sollen wir dazu sagen? Wir fuhren erstmal zum nächsten Roadhouse, damit wir uns mal wieder duschen konnten. Als wir gerade aus dem Auto ausstiegen sahen wir eine Windrose vorbei ziehen. Sie war nur 2 Meter von Freya entfernt.

Mitten in der Mittagshitze sprengten die den Rasen.

Das Roadhouse lag mitten in einem Tal im Outback. Als eine Oase würde ich den Ort nicht bezeichnen. Alle mals als Paradies, denn unsere wohl verdiente Dusche bekamen wir kostenlos. Aus dem Paradies wurden wir aber ganz schnell vertrieben. Die Putzfrau wollte die Duschen und die Toiletten putzen. Frisch geduscht fuhren wir nach Port Headland. Viel gebracht hatte es nicht, denn unser Körper floß im Auto wie Eis in der Sonne dahin. Die Stadt Port Headland ist überhaupt nicht sehenswert. Überall waren mega große Fässer der Petrolindustrie. Im Speckgürtel der Stadt war nur Industriegebiet zu sehen. Etwas seltsam sahen die aufgetürmten riesigen Salzberg aus, die in der Sonne funkelten. Glücklicherweise gab es nach langer Zeit mal wieder einen großen Woolworth Supermarkt. Unsere Lebensmittelvorräte neigten sich dem Ende und mußten endlich mal wieder aufgefüllt werden. Am Salatregal ließ ich mich jedenfalls nicht vom „Stealing is a Crime“- Warnschild beeinflussen.

Wirklich lange wollten wir in dieser Stadt nicht bleiben und fuhren noch ca. 100 km, immer am indischen Ozean entlang, nach Osten. Stunden nach dem die Sonne untergegangen war, erreichten wir unseren ausgesuchten Rastplatz. Wir waren nicht die Einzigen. Überall standen Caravans und Autos umher. Schließlich fanden wir ein nettes Plätzchen und kochten aus den gerade gekauften Lebensmitteln ein leckeres Kokos- Gemüse mit dunklem Reis. Dazu schlürften wir einen sehr interessanten Riesling. Am nächsten Morgen weckte uns die Sonne. Als wir aus dem Auto stiegen, standen überall Kühe um uns herum.

Anna und Benett saßen derweilen ganz gemütlich beim Frühstück.

Danach packten wir alles zusammen und fuhren die Nordwestküste weiter entlang. An einem Roadhouse machten wir eine Pause, um unseren Tag zu planen. Während Freya sich mit Anna und Bennet unterhielt, spielte ich während dessen mit dem Rugbyball in der Mittagssonne.
Eigentlich wäre das Gespräch wichtig gewesen, da wir ein kleines Problemchen hatten. Auf der Wegstrecke kamen wir nähmlich am Eighty Mile Beach entlang. Dieser Beach soll ganz schön sein, doch alle ca. 10 km langen Zufahrtsstraßen führten entweder zu Campingplätze oder zu Privatranges. Für 33$ pro Person wollten wir bestimmt nicht campen! Während Anna und Bennet lieber weiterfahren wollten, versuchten Freya und ich beim „Eighty Mile Beach Caravan Park“ unser Glück. Zwar durften wir den Caravan Park nicht betreten, aber auf dem Parkplatz genau daneben durften wir unser Auto abstellen. Voller Vorfreude gingen wir zum Strand. Es war ein weißer breiter Sandstrand, so weit das Auge reichte. Der Sand war ziemlich feucht. Trotzdem legten wir unser Sachen ab und gingen ins warme Wasser. So richtig ins tiefe Wasser kamen wir nicht, da es viel zu flach war. Dazu mußten wir ganz weit rauslaufen. Als wir nach unseren Sachen schauten, mußten wir feststellen, dass die Flut ziemlich nahe kam. Noch gerade rechtzeitig retteten wir unsere Sachen vor dem Salzwasser. An dem einsamen Strand rannte ich am Meer entlang und erreichte zum Sonnenuntergang......den Zieleinlauf.Direkt am Parkplatz zwischen zwei Palmen befand sich praktischerweise eine Dusche. Während wir bei dieser Atmoshäre das Salz auf der Haut abwuschen, grasten und muhten Kühe auf der anliegenden Weide. Erst in der Nacht trafen wir Anna und Bennet auf dem vereinbarten Rastplatz wieder. Die beiden schauten sich den atemberaubend schönen wolkenlosen Sternenhimmel an. Wir quatschten noch bis in den nächsten Tag hinein. Auf der Rastplatz- Toilette, die man meilenweit entfernt riechen konnte, hatte die höchst gefährliche Redback Spider ein Netz gespannt. Ohne die Vorwahnung von Anna, wären wir bestimmt ganz normal auf Klo gegangen. Echt unheimlich! Am nächsten Morgen hatte sich die Spinne verkrochen. Nach dem Frühstück machten wir unsere Autos startklar...
...und fuhren die letzten Kilometer nach Broome.

Mittwoch, 20. Mai 2009

Karijini Nationalpark

Am 17. Mai erreichten wir endlich den Karijini Nationalpark. Auf dem Dales Campground im Karijini Nationalpark schlugen wir unser Lager auf. Auf unsere Bitte hin, bekamen wir einen Schattenplatz. Bei Temperaturen um 37°C war es von Anna eigentlich eine ganz gute Idee. In der Nacht fiel das Thermometer auf 7°C. Nur zusammen, unter einer Decke sitzend, war die Kälte einigermaßen auszuhalten. Entschädigt für unser ausharren wurden wir mit einem gigantischen Sternenhimmel. Als der Mond langsam aufging, heulten Dingos um uns herum. Und jemand, der einer von ihnen seien wollte. Sich abends die Zähne zu putzen und dabei auf die Milchstraße zu schauen, das hat schon etwas faszinierendes. Am nächsten Morgen wurden wir durch die Sonne geweckt, die durch die Scheibe auf unser Gesicht strahlte.
Gestärkt vom Powermüsli und mit geschmierten Wraps im Rucksack fuhren wir die paar Kilometer zum Dales Gorge. Von dort aus liefen wir 4 Stunden durch die beeindruckende Schlucht.
Die 2,5 Milliarden Jahre alten Gesteinsschichten sahen echt umwerfend aus. Wie die Paparazie kamen wir einfach nicht vom Fleck und machten unzählige Fotos.
Am Fern Pool ...
...trafen wir Anna und Bennet wieder.

Gemeinsam sprangen wir in den eiskalten Pool und chillten in der Schlucht. Lange wollten wir hier nicht bleiben, da es uns ziemlich kalt wurde. Auf der anderen Seite der Schlucht waren die Fortescue Falls zu bestaunen. Auf dem Weg sahen wir riesige Spinnen... ...und schöne Schmetterlinge, die auf einem Stängel schliefen. Den Wasserfall erreichten wir kurz vor Sonnenuntergang. Niemand von uns wollte nochmal in den Pool springen. Einige badene Kinder, die aus dem Wasser kamen, sahen nicht sehr erfrischt aus. Ihre Lippen leuteten im Sunset schön blau. Deshalb fuhren wir zu unserem Campingplatz zurück. Nach einer erneuten wolkenlosen, sternklaren und kalten Nacht erblickten wir mit zerknauschtem Gesicht den neuen Tag. Die eine Wasserflasche, die nachts draußen neben dem Auto stand, wurde Opfer eines Überfalles. Die Bissspuren sahen ganz nach einem Dingo aus. Dieser zeigte sich ungeniert am nächsten Morgen,...



...während Freya gerade das Frühstück machte.
Unser Wasserflasche scheint sehr begehrt zu sein. Eine riesige Wespe wollte auch mal unser Wasser probieren. Als wir dann endlich zum Weano Gorge losfahren wollten, sprang unser Auto nicht an. Wir hatten wohl zu lange Musik gehört?!? Der Ranger war so nett und gab uns Starthilfe. Erst gegen Mittag verließen wir den Campingplatz. Als wir dann endlich zum Weano Gorge losfahren wollten, sprang unser Auto nicht an. Wir hatten wohl zu lange Musik gehört?!? Der Ranger war so nett und gab uns Starthilfe. Erst gegen Mittag verließen wir den Campingplatz. Der Straße zum Weano Gorge war nicht asphaltiert. Die uns überholenden 4WD- Autos wirbelten den roten Sandstaub zu einer großen Staubwolke auf. Wir ließen uns nicht hetzen und genossen die wunderschöne Landschaft. Natürlich erst wieder, nach dem sich die Staubwolke gelegt hatte. Ein großer Waran lief ganz gemütlich direkt vor uns über die Straße. Am Gorge Eingang angekommen, gab es erstmal eine kleine Stärkung. Meine Chucks habe ich gegen Wanderschuhe eingetauscht. Dann konnte unsere Wanderung ja losgehen. In der Schlucht mußten wir Treppen elegant runterklettern,...


...durch einen Fluss watscheln,...

...über steile Berghänge klettern,...

...oder einfach nur mal am Felsen posieren,... ...bis wir endlich den Spider Walk erreichten.

Wie mutierte Touristen mußten wir uns spinnenartig durch die Schluch fortbewegen.


Nur manchmal funktionierte es nicht ganz.

Am Ende des „Spider Walk“ erreichten wir glücklich den Regans Pool. Die Schlucht sah echt spektakulär aus, doch auf dem Foto ist nur ein Bruchteil der Atmosphäre zu spüren.

Um zum Oxer Lookout zu kommen, mußten wir uns erstmal durch eine Rentnergruppe kämpfen. Zu unserem Glück rannten sie alle zum nächsten Lookout, auf dem Anna und Bennet gerade standen. Noch konnten sie ihren Gorge genießen. Die Schlucht war einfach zu groß für ein Foto. Egal wie man die Kamera auch hielt, die Fotos wurden einfach nichts.

Romantische Fotos im Sunset konnten wir auch nicht machen, da uns die Fliegen nervten.

Deshalb gingen wir zum Auto zurück, fuhren noch ca. 100 km zum „Munjina East Gorge Lookout“ Rastplatz und verbrachten diesmal ohne Dingogeheule die Nacht.