Mittwoch, 25. November 2009

Tour von San Pedro de Atacama nach Uyuni

Am 22. November ging es um 8 Uhr endlich los. Fuer die naechsten 3 Tage habe ich eine Tour von San Pedro de Atacama nach Uyuni gebucht. Da Uyuni in Bolivien liegt, waren es meine letzten Stunden in Chile. Eventuell wollte ich nochmal nach Chile kommen, aber nur, um mir den Norden von Chile anzuschauen. Mit einen kleinen Bus ging es auf einer staubigen Strasse zur bolivianischen Grenze.Sie liegt ganz schon weit oben im Gebirge und die Gegend sieht ganz schoen verlassen aus. Schon waehrend der Fahrt spuerte ich ein Druck in meinen Ohren. Im Grenzhaeuschen im nirgendwo, bekam ich meinen bolivianischen Stempel in meinen Reisepass. In der Zwischenzeit deckte der Fahrer den Fruehstueckstisch mit einer Tischdecke und mit ganz vielen leckeren Sachen. Dann stiegen wir alle (Miguel, der Fahrer & Guide, 2x Brasilianer, 2 x Deutsche, 1x Ameriakanerin, 1x Israelin) in den Jeep. Gluecklicherweise habe ich den Beiahrerplatz bekommen. Dnn es war ziemlich heiss und nicht gerade angenehm im Auto zu sitzen. unseren ersten halt machten wir an der Laguna Blanco (weisse Lagune). Auf der spiegelnden Oberflaeche... ...watschelten viele Flamingos in der salzigen Bruehe.
Die Flamingos sehen so faszinierend aus. Nicht weit entfernt kam schon die naechste Lagune. Wie schon der Name sagt, war die Laguna Verde leuchtend gruen und tuerkis.

Panorama der Osterinsel von Süden

Laguna Verde

Die Farben hielten mich lange in ihren Bann. Doch dann mussten wir schoen weiter. Die Landschaft war unglaublich toll. Am liebsten haette ich alle Minuten angehalten und Fotos gemacht. Ich hatte mich vorher gefragt, ob ich denn wirklich so viel Geld fuer eine 3 Tagestour bezahlen moechte. Nun wusste ich, dass das Geld wirklich wert war.
Ich hatte mich damals in San Pedro aufgeregt, dass !!!die identische Tour!!! auf der chilenischen Seite 25% teurer war, als auf der bolivianischen Seite. Doch nun bin ich hier und geniesse es mit vollen Zuegen. Es ging naemlich von einem Highlight zum naechsten. Wir stoppten an dieser wunderschoenen Landschaft... ...und sprangen alle in den "heissen" Pool. Ich hatte es mir schon vorher gedacht und hatte extra vorher meine Badehose in den kleinen Rucksack gepackt. Waehrend wir gemuetlich im Pool sassen, werkelte Miguel irgendetwas am Auto rum. Sollte das eine Vorahnung sein, auf das, was noch kommt? Weiter ging es durch die heisse Traumwelt. Bei all den Vulkanen darf natuerlich keine Stinkegrube fehlen. Wie auch in Neuseeland, befanden sich hier brodelne Pools und die Luft roch nach faulenden Eiern. Lecker. Gegen fruehen Nachmittag erreichten wir unser erstes Hotel in der Wueste. Alles war ganz spartanisch eingerichtet. Miguel und eine Frau vom Hotel wollten nun ein Mittagessen fuer uns kochen. Als ich ihm sagte, dass ich Vegetarier sei. Er zeigte mir Wuerstchen. Eigentlich hatte ich keine so grossen Hunger, wenn direkt vor der Haustuer sich eine wunderschoene rote Lagune befindet. Die Lichtverhaeltnisse waren super und die Farben strahlten ungemein. Also fuellte ich meine Wasserflasche auf, sagte dem Deutschen zur Absicherung Bescheid und lief dann in der Wueste spazieren. Ich wusste nicht, warum wir nicht mal fuer Fotos angehalten haben. Auch nicht, warum wir die rote Lagune nicht besucht haben. Der Umweg haette bestimmt nur 30 Minuten gedauert. Die anderen Gruppenteilnehmer waren ganz schoen muede und zwei Maedels waren auch noch krank. Also lief ich alleine los. An einem kleinen Bach tranken einige Voegel und erschraken, als ich vorbei lief. Zuerst lief ich zum scheinbaren gelben Meer. Ich liebe leuchtene Farben in der Natur. Meine Freunde konnte ich kaum verbergen. Der Wind blaehte furchtbar stark von hinten. Dadurch kam ich ziemlich schnell voran.
Die Wuestenhotelanlage war nicht mehr zu sehen. Stattdessen konnte ich nun die rote Lagune immer besser sehen. Schritt fuer Schritt kam ich ihr naeher. Auch hier befanden sich viele Flamingos. So einen Verrueckten wie mich hatten sie wohl noch nicht gesehen und flohen relativ schnell. Nach einigen schoenen Landschaftsaufnahmen von der Lagune,... ...machte ich mich auf den Rueckweg. Als der Wind in mein Gesicht bliess, zuckte es in meinem Koerper. Ich bin 90 Minuten durch die Wueste gelaufen. Nun musste ich mindestens 90 Minuten zuruecklaufen. Ohh, Ohh. Und das bei starkem Gegenwind. Die Sonne strahlte direkt in mein Gesicht. Ohne zu jammern (...ein wenig vielleicht) setzte ich einen Fuss vor den anderen. Nur sehr langsam kam ich vorran. Von weitem sah ich viele Jeeps vorbeifahren. Doch sie waren zu weit entfernt, dass sie meinen Daumen sehen konnten. Also lief ich immer weiter. Irgendwann war ein Jeep so nah, sah er mich haette sehen muessen. Doch er fuhr einfach an mir vorbei. Gleich danach kam noch ein Jeep angefahren. Dieser fuhr direkt auf mich zu. Ich bin gerettet! Zu meiner Verwunderung war es Miguel, mit den anderen aus der Gruppe. Sie waren nach dem Mittagessen doch noch zur Lagune gefahren. Fand ich ganz schoen spaet, da die Sonne inzwischen tief gesunken war und die Farben grau wirkten. Erst hatten sie gedacht, ein Lama zu sehen, doch dann erkannten sie mich. Ich durfte einsteigen und den letzten Weg, der sich noch ganz schoen hinzog, mitfahren. Im Hotel angekommen, wollte ich endlich etwas essen. Das Mittagessen war schon lange beendet. Sie hatte sogar etwas fuer mich fleischloses gemacht. Aber nun sollte ich eine Stunde auf das Abendbrot warten. Als sie meine Schnute sahen, gab es doch schon nach 10 Minuten fuer mich ein Essen. Ich war ziemlich erschoepft und auf einmal sehr muede. Waehrend ich genuesslich ass, wuschen die verschiedenen Fahrer Ihre Jeeps. Was fuer eine Wasserverschwendung in der Wueste.Das Abendbrot war toll und reichhaltig. Es gab Spaghetti mit Tomatensosse. Wir waren alle sehr muede und gingen zeitig schlafen. Waehrend die anderen eine kalte unruhige Nacht hatten, konnte ich mich mit meinen Winterklamotten nicht beschweren. Nach einem kleinen schnellen Fruehstueck ueberraschten uns Alpacas, bevor wir abfuhren. Noch ziemlich schlaefrig machten wir uns auf den Weg auf.

Wir konnten einfach nur doesen, waehrend Miguel fahren musste. Auf einsamen Strassen ging es in der Wueste scheinbar immer nur geradeaus. Das erste Tageshighlight war diese Pyramide,......mit dem tollen farbenfrohen Felsen im Hintergrund.Herum standen viele Felsen, auf denen man klettern konnte. Weiter ging es durch die endlose Ebene. Dann sahen wir auf einmal einen liegen gebliebenen Jeep. Der Fahrer hatte inzwischen schon Hilfe geholt und wartet auf den Mechaniker. Von dieser Situation beeinflusst, fragte ich Miguel, ob denn hier mehr Leute ertrunken seien, als verdurstet. Nein, ertrunken wie in der Sahara, ist hier niemand. Dann aber erzaehlte er uns krasse Todesgeschichten. Ein Guide verfuhr sich und hatte dann kein Benzin mehr. Der Guide und alle Insassen starben. Oder zwei Wagen kollidierten auf der Strasse, weil der eine Fahrer vor Uebermuedung einschlief. Die Gasflaschen auf dem Dach loeste eine Explosion aus. Diesmal starben 12 Leute. Von diesen Horrorgeschichten unbeeinflusst ging es weiter.
Achso...um mal die Frage zu beantworten, was man macht, wenn es in der Wueste keine Toilette gibt. In kurzen Abstaenden kamen wir nun an vielen Lagunen vorbei. Besonders beeindruckend war diese Laugune, mit den vielen Flamingos.Wieder einmal war ich der letzte in unserer Gruppe, der die Kamera einpackte. Eingestiegen sollte es nun losgehen, aber irgendetwas stimmte nicht mit dem Motor. Er hatte kaum Power. Miguel holte sein Werkzeug und pfiff selbstbewusst eine Melodie
Nach einer Stunde standen wir immer noch an der selben Stelle. Seine Lippen waren nun versiegelt. Zum Glueck kamen an dieser Lagune viele andere Jepps vorbei. Einige Fahrer versuchten gemeinsam mit Miguel, unseren Jeep wiede flott zu machen. Uns allen in der Gruppe wurde uns nun bewusst, dass wir grosses Glueck hatten. Wenn das uns vorher passiert waere, haetten die Leute in Zukunft Horrorgeschichten ueber uns erzaehlt. Kraftlos fuhren wir erstmal zum 100 Meter entfernten Rastplatz zurueck. Waehrend wir nun nach stundenlangem Warten unser Mittagessen bekamen,... ...schraubte Miguel die ganze Zeit am Auto. Die anderen Fahrern zeigten sich solidarisch und versuchten gemeinsam den Fehler zu suchen.
Die Wartezeit ueberbrueckten wir mit diesen Voegeln, die auf die Futterreste scharf waren.Kaum zu glauben, aber dann lief der Motor. Gluecklich stiegen wir alle ein und setzten unsere Fahrt fort. An den naechsten Lagunen wollte von uns niemand mehr anhalten. Wir wollten einfach nur noch zum Hotel. An einer naechsten Steigung, mitten im nirgendwo,... ...blieb dem Motor die Kraft weg. Hinteruns kamen 2 andere Jeeps angefahren und halfen Miguel.
Nach Stunden hatten wir nun die Nase voll. Dann lief der Motor und nach 100 Metern standen wir schon wieder da. Wir waren noch 3 Stunden vom Hotel entfernt. Aber mit dieser Geschwindigkeit braeuchten wir Tage. Ob unser Wasser wohl reichen wuerde?¿?
2 gute Seiten hatte es schon. Wir fanden eine Blume in der trockensten Wueste der Welt... ...und dann fing es sogar an zu regnen. Ich uebertreibe... es fing kurz zu nieseln an. An einem der letzten Berge ging ueberhaupt nichts mehr. Also schnitten sie den Anschnallgurt ab und umfunktionierten diesen als Abschleppseil. So kamen wir ueber den letzten Berg. Nun verabschiedeten sich unsere treuen Helfern und ueberliessen uns dem Wollen des Jeeps. Ab und zu blieben wir stehen, doch Miguel wusste sich zu helfen. Als doch noch ein kleiner Berg kam, sprang ich schnell raus und gab dem Jeep Unterstuetzung. Wir befanden uns in einer windigen Salzwueste und niemand wollte hier anhalten. Am spaeten Abend kamen wir an einem Militaerposten vorbei. Der Posten sah so was von krass aus, dass ich mich nicht traute auszusteigen und Fotos zu machen. Nur dieses machte ich heimlich von einem der Wachtuerme.

Nur wenige Meter nach dem Grenzposten blieben wir erneut stehen. Im schlimmsten Fall waeren wir den Schienen einfach nur gefolgt.
Neben dem Problem hatten wir Probleme mit dem Anlassen und dann mit der Ueberhitzung des Motors. Noch nie zuvor hatte ich eine Motortemperaturanzeige im roten Bereich gesehen. Das Kuehlwasser verdampfte aus den Pooren. Dem Wind entgegen gestellt, senkten wir die Temperatur. Damit die Motorhaube nicht wegfliegt musste immer einer diese festhalten,...
...waehrend jemand anders mit dem Hammer auf den Anlasser haut. Die Sonne fiel immer tiefer und wir waren immer noch nicht am Hotel. Erst weit nach Sonnenuntergang...
...erreichten wir unser Salzhotel. Genau in diesem Augenblick fuhr ein "Rettungteam" uns entgegen. Sie wollten uns wirklich Stunden in der Wueste warten lassen. Da wir die letzten waren, bekamen wir ein kleines Zimmer fuer 6 Leute, das normalerweise fuer 2 Leute ist. Strom gab es nur auf Anfrage, in einem Extraraum. Im ganzen Hotel gab es nur eine Dusche und eine Toilette. Dann bekamen wir unser Abendessen. Die anderen Gruppen bekamen ein Festessen und wir nur ein paar Kartoffelchips und fritierte Wurst. Mein vegetarisches Essen hatten sie nicht eingeplant. Auf Anfrage bekam ich dann ein kleines Omelette mit haaresbreite Streifen von einer Karotte. Ich weigerte mich zum drittes Mal in zwei Tagen Omelette zu essen. Und ausserdem hatte ich Hunger. Also brachte ich da Essen zur Kueche zurueck. Dort entdeckte ich unmengen an Gemuese und Kartoffeln. Genau so etwas brauche ich jetzt, da ich am verhungern war. Ich wartete ewig am Tisch und niemand brachte mir mein Essen. Als ich dann mal in der Kueche nachfragte, wo denn mein Essen bliebe, erfuhr ich, dass sie kein Essen zubereitet hatten. "Freundlich bat" ich um ein richtiges Essen. Und siehe da, ich bekam ein guten Essen. Danach wollte ich endlich eine heisse Dusche nehmen. Zuvor war sowieso eine lange Schlange. vor der einzigen Dusche. Aus dem Hahn kam jetzt nur noch eiskaltes Wasser. Was fuer ein sch*** Hotel?¿? Die ganzen Beschreibungen vom Hotel stimmten nicht. Wir waren alle ganz schoen sauer. Am naechsten Morgen stand ich extra zeitig auf, damit ich endlich duschen konnte. Aus dem Hahn troepfelte es ein wenig. Sie hatten den Haupthahn gesperrt. Da das Wasser nicht so kalt war, nahm ich meine Troepfchendusche. Das Fruehstueck war ebenfalls mager und das Brot alt und hart. Die anderen Gruppen waren inzwischen schon los gefahren. Deshalb pompsten wir uns das uebrig gebliebene Fruechstueck von den anderen Tischen. Somit bekamen wir frische Brot und auch Kuchen. Dan kam Miguel zu uns an den Tisch. Er hatte mit dem Mechaniker weit nach Mitternacht am Jeep gearbeitet und nun funktioniert er wieder. Ich zweifelte die Worte an und wollte nicht gerne in der letzten Gruppe starten. Wir waren zu langsam, aber der Wagen lief. Mit Highspeed ging es die Strasse entlang. Aber dann nach wenigen Kilometern hatte der Wagen erneut keine Power.Ich erfuhr nun, woran es lag. Das Teil, dass den Funken fuer die Verbrennung liefert, funktionierte nur schwach. Deshalb kamen wir nur im Schritttempo auf gerader Strecke voran und es stank nach Benzin. Waehrend Miguel den Wagen wirklich zum Laufen brachte, fand ich eine weitere schoene Blume auf dem Weg.Ab jetzt lief der Jeep 1A. Ab jetzt hatten wir keine Probleme mehr. Am letzten Tag ging es in die Salzwueste. Hier konnten wir die Fenster weit oeffnen, da es nicht mehr staubte. Endlose Weite.
Das so ein grosser See verdunstet ist, ist kaum vorstellbar.Aber ganz verdunstet war es nicht. An dieser Stelle entnehmen sie Salzsteinbloecke und bauen daraus Haeuser. Das Salzhotel der letzten Nacht oder eben dieses......besteht nur aus Salz. Unter der Oberflaeche erscheint eine sehr salzige Bruehe. Warum ich es denn weiss?¿? Ich weiss nicht!?! Weiter ging es auf der Salzwueste. Irgendwann sahen wir so etwas wie ein Ufu. Ein grosses Gebilde schimmerte in der Hitze. Doch je naeher wir kamen, um so deutlicher konnten wir es sehen. Es war einfach nur ein Berg, auf dem viele Kakteen wuchsen.Ganz genau genommen war es eine Insel mit dem Namen "Isla Incahuasi". Sie gehoert, wie zu sehen, zu Bolivien. Ein Teil des Gebietes musste naemlich Bolivien an Chile abtreten.Ich weiss wirklich nicht, wie weit wir auf dem Salzsee gefahren waren. Aber eins weiss ich: Ich werde bestimmt nicht so verrueckt sein und mit einem Fahrrad diese Strecke fahren!!!
Und wofuer?¿? Auf der Insel standen nur einige Haeuser,......die mit dem Lavagestein uebergehen. Die Tueren und Fensterrahmen waren aus Kakteenholz.
Ein Wanderweg fuehrte durch die Insel, damit wir auch wirklich wussten, dass es zu Fuss kein Entkommen gibt. Mit dem Jeep fuhren wir dann ein paar Kilometer weiter, damit wir nun endlich das machen koennen, worauf ich mich schon so sehr gefreut hatte. Fotoshooting in der Salzwueste. Ich war der Einzige, der wirklich Spass daran hatte. Die anderen aus der Gruppe wollten entweder sich nicht beteiligen oder bewegten sich nur muehseelig. Nur mit Muehe bekamen wir ein Foto hin, dass einfach nur schwach aussieht.Was waren wir nur fuer eine miese Gruppe?¿? Von mir gibt es nur dieses Foto.Naja...es war der letzte Tag. Wir kamen nun Uyuni immer naeher. Das merkte man an den Salzarbeitern, die in der Sonne schufften mussten.In einem kleinen Kaff, mit Haeusern aus Salz... ...bekamen wir etwas Zeit rumzulaufen. Oder auch nicht...war einfach zu touristisch.Alles metallische wird hier sofort vom Salz angegriffen.Wir wollten einfach nur noch weiter. Die Salzwueste verwandelte sich immer mehr in eine Plastiktuettensteppe. In ausgegrabenen Graeben fuellten sie Plastikmuell hinein. Es wurde immer schlimmer. Als wir Uyuni endlich erreichten, wollte niemand mehr von uns eine Nacht hier verbringen. Ein letztes Highlight gab es aber noch. Oestlich der Stadt befindet sich ein Eisenbahnfriedhof.
So weit das Auge reicht, standen unzaehlige Loks und Wagen.In Deuschland klauen sie Gullydeckel und hier in Bolivien verrotten die Loks. Doch dann gaebe es keine Zeitreise in eine Welt der Eisenbahnen. Waehrend ich fleissig Fotos machte, unterhielten sich die anderen mit Miguel. Wir wollten unbedingt noch etwas klaeren. Da der Jeep sich in einem erbaermlichen Zustand befindet, hatten wir keine optimale Tour und mussten einige Sehenswuerdigkeiten auslassen. Vom Essen und Hotel abgesehen. Wir wussten alle, dass Miguel sein Bestes gab und die Ursache ganz wo anderes lag. Kurz gesagt, wir wollten einen Rabatt vom Veranstalter. Miguel wollte nicht, dass wir uns beschweren. Er zuegte seine Brieftasche und wollte uns aus seiner eigenen Tasche bezahlen. Das wollten wir aber nicht und dann fing Miguel neben mir an zu weinen. Die Stimmung sank so sehr auf den Tiefpunkt. Der Jeep gehoerte seinem Onkel und Miguel muss fuer einen Hungerslohn arbeiten. die volle Verantwortung liegt bei ihm. Er musste auch den Mechaniker der letzten Nacht selber bezahlen. Bevor er seinen Job verliere, wollte er uns seinen Lohn als Rabatt geben. Auf den letzten Metern zum Ziel unserer Reise hatten wir eine Diskussion im Jeep, wie traurig das ist. Aber aendern wollte es niemand. Ich gab als einziger Miguel Trinkgeld fuer seine Bemuehungen. Ich gab ihm meinen kompletten Rabatt in Hoehe von US$20, den ich im Office in San Pedro erhalten hatte. Die anderen buchten einfach, ohne darueber nachzudenken, wie teuer die Fahrt angeboten wurde. Schliesslich gab niemand anders Miguel Trinkgeld. Ich habe mich echt fuer die Anderen geschaemt. Die eine fing an zu heuelen, weil es zu sehr schockierend war. Mit heulen kann sie ihm bestimmt nicht helfen. Die eine meinte, dass es sowieso nichts bringt, ihm Geld zu geben. Wenn er auf der Strasse betteln wuerde, dann gaebe ich ihr recht. Aber der junge sympathische Mann arbeitet wie ein Tier, damit er ueberlebt. Fuer diese Ignoranz habe ich nur Ekel.Ich wuensche Miguel, dass er irgendwann einen eigenen Jeep kaufen kann und selber Touren anbieten kann. Er hat es nicht verdient.