Dienstag, 28. September 2010

Ocho Rios

Am 25. September fuhr ich in Richtung Ocho Rios. Ich hatte mich ein weiteres Mal fuer ein guenstiges Haus von Oliver entschieden. Es war mit US$20 pro Nacht etwas teurer, jedoch hatte ich schon vorher viel Gutes gehoert. Die "Villa Sake" befindet sich nicht direkt in Ocho Rios, sondern ca. 10 km oestlich, nahe der Stadt Oracabessa. Ich liess mich am Flughafen vom Busfahrer absetzen. Ich haette nicht auf die Leute vertrauen sollen, die genau vor dem Eingang standen und ich sie nach dem Weg fragte. Ich lief die Strasse in die Richtung entlang, in die sie zuvor zeigten. Meine Tuete mit Lebensmittel fuer die naechsten Tage rissen immer weiter auf und die Sonne brannte. Das Haus kam einfach nicht. Nur langsam freute ich mich mit dem Gedanken an, dass ich den ganzen Weg wieder zurueck laufen muss. Aber wenn ich es genau wuesste, dass die Villa dort befand?!? Also entschied ich mich fuer ein Taxi. Auf der Wegbeschreibung von Oliver stand nur: "vor dem Flughafen". Es kommt auf die Betrachtungsweis an. Wir fanden die Villa schnell. Die erste Huerde war also ueberstanden. Nun musste ich den Schluessel finden. Auf dem Zettel fand ich den Hinweis, dass er sich unter einem Stein, unter dem Mandelbaum befindet. Doch welcher Mandelbaum? Hier standen mehrere Mandelbaeume herum. Ich guckte unter so vielen Steinen und fand den Schluessel einfach nicht. Erst als ich den Radius erweiterte, fand ich schliesslich den Schluessel. Gespannt oeffnete ich die Tuer und war sofort vom Haus begeistert. Es mueffelte etwas streng, aber die Lage und die schoene Terrasse, mit dem Blick auf das karibische Meer, waren traumhaft. Als letzte Huerde musste ich den Strom einschalten. Dazu hatte ich keine Anweisung erhalten. Ich fand den Stromkasten und probierte viele Schalter aus. Es funktionierte einfach nicht. Im Kuehlschrank befand sich eine intakte ueberlebensfaehige Kultur. In diesem Augenblick kam ein franzoesisches Paerchen und gleich danach zwei Frauen aus Schweden herein. Nach einigen Telefonaten funktionierte aufeinmal der Strom. Das Bier, der Rum und natuerlich die gekauften Lebensmittel konnte ich nun endlich in den Kuehlschrank stellen. Viel passiert ist an diesem Abend nicht. Ich kam nicht von der Terrasse fort. Der Augenblick war zum Verweilen und zum Traeumen. Bis weit nach Mitternacht sass ich hier und quatschte. In der Nacht zog ein Gewitter ueber das Haus und es blitzte um mich herum. Ein strahlender blauer Himmel und die Sonne weckten mich am Morgen. Zum Fruehstueck ueberraschte uns Oliver. Er wollte nach dem Rechten gucken und natuerlich Geld eintreiben. So schnell wie er aus Kingston gekommen war, so schnell verschwand er auch wieder. Die beiden schwedischen Frauen checkten am Morgen aus und zogen weiter nach Osten. Nun war ich mit dem franzoesischen Paerchen alleine hier. Sie hatten ein Mietwagen und fuhren zu irgendwelchen Straenden. Gerne waere ich mitgekommen, hatte aber den Morgen vertroedelt und musste dadurch alleine die Straende entdecken. Das Meer direkt vor dem Haus sah einladend aus. Es war aber zu gefaehrliche. Die starken Stroemungen haetten einen auf's offene Meer getrieben. Rundherum war alles Privatbesitz. Ich hatte keine Moeglichkeit, an einen Strand zu kommen. Oliver empfahl mir ein Hotel in der Naehe, vor dem ich schwimmen gehen darf. Also lief ich erst die Strasse entlang und dann weiter am Strand. Auch diese Straende sehen nicht freizugaenglich aus. Jedoch hatte ich zuvor um Erlaubnis gefragt. Ich stiess auf eine Gruppe von Jugendlichen. Das Gespraech verlief ganz nett, aber nur, weil ich Deutscher bin. Der eine von der Gruppe hat eine deutsche Freundin und liebt deshalb das ganze Land Deutschland. Angst hatte ich keine. Der eine fragte mich um Geld. Meine Standardanwort schnellte zurueck, dass ich zum Strand niemals Geld oder andere Wertsachen mitnehme, dass doch klar sei. "Er ist Deutscher, ihn fragen wir nicht nach Geld!", meinte der Deutschliebende. Geschickt versuchte ich mich zu verabschieden. Doch es klappte nicht recht. Nun bekam ich schon Frauen und etwas zu rauchen angeboten. Nun musste ich aber gehen. Das naechste Grundstueck war ein Hotel. Hinein kam ich nicht. Ein Security-Mann hielt mich zurueck. Das teuerste Hotel der Stadt. Die Nacht kostet ca. US$2000. Da ich das Hotel nicht gefunden habe, ging ich wieder zurueck zum Haus. Nun lief ich die andere Richtung der Strasse vom Haus entlang. Nach einigen Kilometern kam ich an einem schoenen Lookout mit Blick auf eine Bucht vorbei.
Jedoch fuehrte kein oeffentlicher Weg hinab. Es waren alles Privathaeuser. Doch dann entdeckte ich ein altes, nicht mehr in Betrieb bestehendes Hotel. Der Security-Mann erlaubte mir den Zugang zum Beach. Darum lief ich durch das Geisterhotel, in dem noch ein Bingospiel auf dem Tisch steht und die Buchstaben von der Wand an der Rezeption herabfielen. Ich lief weiter zum Strand und sprang ins Meer. Den Abend verbrachte ich gemuetlich im Haus mit Lesen und Schreiben. Der dritte Tag waere ein guter Tag zum auschecken gewesen. Es war bewoelkt und zum Strand war es zu weit entfernt. Ich hatte aber zuvor bei Oliver fuer drei Naechte bezahlt. Die Franzosen sind am Morgen abgereist. Nun hatte ich erneut ein Haus alleine. Ich chillte auf der Terrasse und abends setzte ich mich vor den Fernseher. Fruehzeitig stand ich am naechsten Morgen auf und machte mich auf den Weg nach Negril.

Sonntag, 26. September 2010

Transportmoeglichkeiten in Jamaika

Noch bevor ich in Jamaika landete, versuchte ich mich im Internet zu belesen und zu recherchieren, wie ich auf der Insel am einfachsten und am guenstigsten rumkomme. Dabei fielen mir fast die Augen aus dem Kopf, als ich las, dass es nur wenige & teuere Busse gibt. Oft gibt es auch ueberhaupt keine Busse. Dann muss man ein Taxi nehmen. Fuer eine Fahrt von 40 km koennen dabei schon mal US$60 und mehr verschlingen. Willkommen auf Jamaika. Meine erste Taxifahrt machte ich vom Flughafen zu meinem Hostel. Es sollte bis zu US$37 kosten. Die Realitaet? Halb zu schlimm. Normalerweise kostet die Fahrt US$20. In der Nacht ist der Verhandlungsspielraum nicht so hoch. Ich bekam ein Taxi fuerUS$24, nur weil ich das Geld passend zusammen hatte. US-Dollar werden vor allem in Hostels und von Taxifahrern akzeptiert. Dadurch muss man nicht am Flughafen Geld tauschen, da sowieso die Umtauchgebuehren nicht zu empfehlen sind. Um alles noch komplizierter zu machen. Es gibt in Kingston auch oeffentliche Busse (US$0,80) oder Routetaxis (US$1), die in die Stadt fahren. Bei den Routetaxis gibt man auf der Strasse ein kurzes Handzeichen und dann halten sie an. Zwischen den einzelnen Staedte fahren im Land kleine Busse, die vom jeweiligen Terminal losfahren, wenn jeder Platz doppelt belegt ist. Nein, stimmt nicht. Kommt einem aber so vor. Fuer die Busfahrt von Kingston (Half Way Tree Terminal) nach Port Antonio bezahlte ich gerade mal 360J$ (rund US$4). Wenn sich keine fette Jamaikarin sich neben einen setzt, dann kann man die Fahrt relativ geniessen. Stauraum fuer Gepaeck gibt es kaum oder ueberhaupt nicht. Manchmal verlangen die Busfahrer den doppelten Fahrpreis oder sie runden den Preis auf. Dummerweise habe ich jedesmal genau diese Information nicht gehoert und bezahlte jedesmal passend. Den korrekten Fahrpreis bekam ich jedesmal von den Einheimischen gesagt, wenn ich sie danach fragte. Ich muss schon sagen, dass ich es fair finde, dass die Busfahrer normalerweise von den Touristen den gleichen Fahrpreis verlangen. Eine Unterscheidung nach Nationalitaeten wird nicht gemacht. Wenn es keine Busse auf der jeweiligen Strecke gibt oder nur sporalisch, dann fahren Routetaxis. Sie halten auf der Strecke jedesmal an, wenn jemand aussteigen oder zusteigen moechte. Manchmal kann man sogar mit dem Fahrer handeln. Der Zaubersatz lautet: "Ich habe nicht so viel Geld". "Wieviel hast du denn?", fragt dann der Taxifahrer. Erkennen kann man die Taxis an den roten Nummerschildern oder sie hupen schon von weitem. Die Taxifahrer, die "schwarz" arbeiten, haben selbstverstaendlich die besten Fahrpreise. Aber dafuer muss man sich das Taxi mit anderen Leuten teilen, dass aber keine Problem sein sollte. Na dann, gute Fahrt.

Samstag, 25. September 2010

Port Antonio

Am Morgen des 21. Septembers verliess ich New Castle (Blue Mountain) und fuhr nach Port Antonio, an der Karibikkueste, im Nordosten von Jamaika. Der schnellste Weg waere auf direktem Wege nach Norden, also durchs Gebirge, gewesen. Jedoch fahren keine Busse oder Routetaxis. Ein Taxifahrer bot mir an, fuer US$50 mich nach Port Antonio zu bringen. Das war mir eindeutig zu teuer und beschloss notfalls, zur Nordkueste zu trampen. Nachdem ich ueber 30 Minuten gewartet hatte, aenderte ich meinen Plan und beschloss, dass erste Auto zu nehmen, dass fuer mich anhaelt. Die Richtung war mir nun egal. Hauptsache weg hier. Wie der Zufall es wollte, nahmen mich zwei Jamaikaner auf ihrem Pickup nach Kingston mit. Sie liessen mich vor den Routetaxis raus, die mich zum Half-Way-Tree-Busterminal brachten. Sofort bekam ich einen der letzten Plaetze im Minibus, der mich nach Port Antonio brachte. Das Gefuehl in mir, dass Meer zu sehen, war unbeschreiblich. Mit breitem Grinsen im Gesicht genoss ich die Fahrt. Kaum angekommen, wurde ich schon zugetextet. Ich sollte auf jemanden warten und dann in ein fremdes Auto steigen. Ich liess mich erneut nicht beirren. Von Kingston aus hatte ich beschlossen, ein weiteres Haus von Oliver in Anspruch zu nehmen. Er ueberliess mir sein Haus fuer US$10 die Nacht. Da niemand anders hier war, hatte ich eben mein eigenes Haus auf Jamaika. Und das fuer gerade mal US$10. Das klingt so unglaublich, wie der Werbesatz: "Enjoy Quickly".Und ich dachte immer, dass Jamaika teuer waere. War es auch, doch ich hatte Glueck das Oliver mir einen guten Preis anbot. Schliesslich fand ich die "Villa Barcelona", die sich nur 5 Minuten vom Busterminal befand. Der Nachbar und Hausaufpasser zeigte mir das Haus und liess mich dann alleine zurueck. Ich ruhte mich nach der langen Fahrt erstmal aus. Lange verweilen konnte ich nicht, da ich den Nachmittag nutzen wollte. Aber so richtig kam ich nicht voran. So viele Jamaikaner wollten mir mir sprechen und mir irgendwelche Gefallen tun. Naja?!? Ich kaufte auf dem Marktplatz Fisch, Curry, Kokonussmilch und Gemuese. Daraus machte ich mir ein leckeres Essen. Draussen, vor dem Fenster, regnete es ununterbrochen. Regen, Regen und Regen. Die ganze Nacht und den ganzen naechsten Tag regnete es. Ich blieb im Haus und chillte. Am spaeten Nachmittag unterbrach der Regen, so dass ich einige Besorgungen unternehmen konnte. Lange waehrte nicht der Frieden. Genaesst kam ich wieder zurueck. Am Morgen des dritten Tages schien die Sonne und die Regenwolken waren verschwunden. Ich beschloss, zum Strand zu fahren. Die Straende in Port Antonio sind zu vernachlaessigen, aber rund um der Stadt sind schoene Straende zu finden. Ich setzte mich in den Bus zur Boston Bay. Der Fahrer fuhr an der Bucht vorbei und sagte mir nicht Bescheid. Irgendwann auf der Fahrt erblickte ich einen tollen Strand, mit dem Namen "Long Bay". Toll war er schon, jedoch erfuhr ich erst jetzt, dass ich einen langen Weg zurueck zur Boston Bay haben werde. Doch zuvor wollte ich die Kulisse geniessen.
Ein Mann "biss" mir mein rechtes Ohr ab. Kaum war ich geflohen, kam schon der naechste auf mich zu. Also nichts wie weg. Wieder einmal durfte ich auf einem Ladeflaeche eines Pickups springen. Sie fuhren aber nur rund 2 Kilometer und hielten direkt an einer Bushaltestelle. Von hier aus wollte ich eigentlich laufen, aber ich bekam ein guenstiges Taxi. Erschrocken guckte ich auf die Strasse und realisierte, dass es zu Fuss Stunden gedauert haette. Endlich an der Boston Bay angekommen, war ich sofort vom tuerkisen Wasser fasziniert. Nach wenigen Sekunden wurde ich aus dem Traeumen gerissen. Diesmal kaute ein anderer Mann an meinem anderen Ohr. Es war der Surfbrettverleiher und wollte mir fuer US$20 die Stunde ein Brett verleihen. In Lateinamerika kostete der Ausleihtag ab US$10!!! Ich handelte ihn auf US$12 fuer 2 Stunden herunter. Mit meinem Geld verschwand er sein Haus, in dem viele junge Jamaikaner Karten um Geld spielten. Zu dem roch es stark nach Heilkraeutern. Mit vollem Elan und Energie gleitete ich ueber und unter die Wellen. Wenn ich mich aufs Board legte, kippte es jedesmal um. Das Board hatte keine Balance und die Ursache war wahrscheinlich die defekte Stelle, an denen Luftblasen aufstiegen. Das Innere vom Surfbrett hatte sich mit Wasser vollgezogen und war dadurch unbrauchbar geworden. Ich versuchte es noch ein paar Mal und gab dann auf. Ich haette Mal lieber auf mein Gefuehl hoeren sollen, anstatt auf: "Es wird schon klappen!". Ich hatte ja nur US$ 12 bezahlt und war nicht mal darueber veraergert. Mit dem Routetaxi ging es wieder zurueck nach Port Antonio. Nach einer wohltuenden Dusche ging ich in der Stadt spazieren. Die jungen Jamaikaner sehen alle so gefaehrlich aus, aber eigentlich sind sie, so weit ich es beurteilen kann, sehr nett und wollen nur etwas Geld verdienen. Angstfei und laecheln bewegte ich mich durch die Strassen und Gassen und werde immer wieder zum Haendeschuetteln eingeladen, Worte wie "Respekt, Freedom etc. " kamen immer aus dem Mund vom Gegenueber. Im Haus wieder angekommen, langweilte ich mich. Der Fernseher funktionierte nicht mehr und das Radioprogramm nervte. Der Radiomoderator drehte staendig waehrend der Songs die Lautstaerke hoch und runter, sagte etwas oder sang die unterdrueckte Songzeile selber. Nach 3 Naechten hatte ich genug. Ich zog weiter und nahm dazu mehrere Busse und Taxen zur Stadt "Ocho Rios".

Mittwoch, 22. September 2010

Blue Mountain, New Castle im Mount Edge

Erst gegen Mittag machte ich mich am 20. September in Richtung zu den "Blue Moutains" auf. In dem Dorf "Newcastle" (1841 gegruendet) gibt es das Mount Edge Hostel, dass mir empfohlen wurde. Der Eigentuemer vom Mount Edge ist ein Freund von Oliver, dem Besitzer zum Durham Hostel in Kingston. Dadurch bekam ich das Zimmer zum inoffizellen Preis von US$15 die Nacht. Mit dem Routetaxi fuhr ich ueber eine kurvenreiche Fahrt bis auf 1220 Meter ueber dem Meeresspiegel. Das Mount Edge Hostel befindet sich direkt an der Strasse. Von der Terrasse aus hatte ich einen schoenen Blick auf die Vororte von Kingston.
Nach langem hin und her, bekam ich ein einfaches Zimmer. Ich war der einzige Gast im Hostel. Ich wusste nicht recht, was ich machen soll. Es gibt nur die eine Strasse, die ich nur hoch- & runterlaufen kann. Zudem ist es recht kuehl und verregnet. Noch vor dem Sonnenuntergang besorgte ich mir etwas zum Kochen. Ca. 2 km entfernt, befand sich ein kleiner Laden. Im Hostel boten sie zwar Essen an, war aber zu teuer. Nun hatte ich mich immer noch nicht entschieden , was ich hier machen soll. Ein Teil von den Blue Mountains wurden zum"Blue-Mountains-John-Crow-National-Park" erklaert. Der Weg zum Eingang stellte sich als schwierig heraus, falls ich auf einen teuren privaten Shuttlebus verzichten wollte. Zudem glaube ich zu wissen, dass ich nichts aufregendes zu sehen bekommen werde. Als Alternative haette ich eine Kaffeefarm besuchen gehen koennen. Das wollte ich auch nicht machen, weil ich mir schon eine in Kolumbien angesehen hatte. Kurz gesagt, entschied ich mich, nur eine Nacht zu bleiben und fuhr am naechsten Morgen nach Port Antonio.

Dienstag, 21. September 2010

Ankunft in Kingston, Jamaika

Nach 18 Uhr landete ich am 17. September in Kingston, Jamaika. Den Hurrican, der gerade auf Mexico zusteuerte, haben wir mit kleinen Turbulenzen umflogen. Mein Anschlussflugzeug von Miami bekam ich auf den letzten Druecker. Erst ging die Flugzeugtuer nicht auf, so dass wir lange warten mussten, dann erfuhr ich bei der Passkontrolle, dass ich keine US-Sicherheitsfragen online beantwortet hatte und dann beim erneuten Check-in nach Jamaika wollten sie alles moegliche von mir sehen und wissen. Die Nachweise meine naechsten Fluege konnte ich nur von meiner Kamera aus zeigen. Ich hatte mein Flugticket vom Computerbildschirm abfotografiert und dadurch Verwunderung verursacht. Erst mit Absegnung des Bosses, durfte ich nach Jamaika fliegen. Nachdem ich mehrere Sicherheitskontrollen erfolgreich passiert bin und mein Gate gefunden habe, konnte ich Luft holen. Der Flug von Miami nach Jamaika dauerte nur etwas mehr als eine Stunde. Wir ueberflogen sogar Cuba. Leider war es sehr bewoelkt, so dass die Sicht nicht sehr beindruckend gewesen war. Aus dem Weltall wuerde die Aussicht so aussehen, Jamaika ist die kleine Insel unterhalb von Cuba:
Im Flughafengebaeude in Jamaika sollte ich unbedingt zum Touristeninformationsschalter gehen, weil ich eine ganz genaue Ho(s)teladresse angeben muss. Der Mann hinter dem Schalter war ueberfreundlich und hilfsbereit. Er wollte mich nicht gehen lassen und wollte sogar beim Hostel anrufen. So viel Aufwand fuer nichts. Ich stand schon ganz nervoes da, und wollte nur noch zu meinem Rucksack. Ich war inzwischen der letzte Passagier am Flughafen. Aber zum Glueck lag mein Ruecksack auf dem Boden, neben viele anderen vergessenen Taschen. Erleichtert und leicht nervoes machte ich meine ersten Schritte auf jamaikanischen Boden.
Die naechste Huerde war es, ein guenstiges Taxi zu finden. Die Betonung lieg auf guenstig. Der "normale" Taxipreis liegt bei unverschaemten US$37. Der Mann vom Infostand sagte mir aber, dass ich auch fuer US$20 ein Taxi finden koennte. Fuer US$24 bekam ich nach zaehen Verhandlungen ein offizielles Taxi, mit roten Nummerschildern. Zu meinem Vorteil kannte er mein Hostel, zu dem ich wollte. Ueber Hostelworld fand ich vor Wochen das "The Durham" Hostel. Laut Feedback soll das Hostel ganz nett sein. Jedoch sollte ich als Einzelperson genausoviel bezahlen, wie 2 Leute. Darum hatte ich den Besitzer Oliver Magnus kontaktiert (olivermagnusja@hotmail.com) und bekam einen Rabatt versprochen. Die Taxifahrt zog sich ganz schoen hin. Die ersten Stunden in einem neuen Land sind fuer mich immer sehr aufregend. Nach einer 30minuetigen Fahrt erreichten wir das Uptown von Kingston. Von aussen sah das Hostel ueberhaupt nicht wie ein Hostel aus. Kein Schild wiess darauf hin. Wenn nicht der Taxifahrer das Haus kennen wuerde, haette ich gedacht, dass das Haus ein Einfamilienhaus ist. Herzlich wurde ich willkommen geheisst. Ich bekam ein einfaches Zimmer in einem schoenen Garten. Ich konnte es kaum erwarten, ihn bei Tageslicht zu sehen. Da ich in der Nacht kein Geld mehr wechseln konnte, bekam ich sogar von netten Bewohnern ein Abendessen und ein Bier ausgegeben. Das faengt ja gut an. Und es ging weiter. Es gab im Haus ein Computer mit kostenlosem Internetzugang. Er ist sogar schneller, als in Mexico City. Meine erste Nacht war grossartig. Ich konnte bis 10 Uhr schlafen, niemand hatte mich geweckt. Als erstes wechselte ich in der Cambio etwas Geld, zwei Blocks entfernt. Mit jamaikanischen Dollar in der Tasche konnte ich nun in den Supermarkt gehen und Lebensmittel fuer die naechsten Tage einkaufen. Ich brauchte erstmal lange, um mir alle Produkte anzugucken und zu studieren. Sehr seltsam fand ich, dass es im Supermarkt Verkaeufer von den Herstellern gibt. Sie geben heimlich Emfehlungen, dass ich dieses oder jenes Produkt kaufen soll. Die Dame wusste ganz genau ueber die Preise bescheid. Der Einzelpreis oder der Dreifachpreis kam wie auf der Pistole geschossen. Es gibt in Jamaika naemlich im Supermarkt fuer viele Produkte einen Mengenrabatt. Darum stehen 3 verschiedene Verkaufspreise dran. Im Vergleich zu Deutschland empfand ich die Preise selbst mit Mengenrabatt als zu teuer. Alle Produkte, die nicht angebaut werden (koennen), muessen importiert werden. Ein Liter Milch zum Beispiel kostet rund 3 Dollar. Vollgepackt und immer noch mit leerem Magen lief ich zurueck zum Haus und machte mir erst einmal ein grosses Fruechstueck. Im Hostel lernte ich 3 Oesterreicher kennen. Wir kamen schnell ins Gespraech und zum Schluss schenkten sie mir ihren kleinen jamaikanischen Parco-Polo-Reisefuehrer. Inzwischen lernte ich Oliver, den Besitzer, kennen. Er oder sein Freund besitzen ueberall auf der Insel Haeuser. Deshalb konnte ich sofort all meine Hostels im voraus buchen. Eigentlich hasse ich sowas und mache sowas grundsaetzlich nicht, ABER die Hostels sollen laut Empfehlung recht toll sein und waren ausserdem sehr guenstig. Normalerweise muss man auf Jamaika zwischen 30 und 35 US-Dollar fuer eine Unterkunft bezahlen. Ich hingegen bekam mein Zimmer fuer US$15 und die anderen zwischen US$10 und US$20.

Meinen ersten richtigen Tag auf der Insel ging ich ruhig an. Nachdem ich mich gestaerkt hatte, ging ich als erstes zum Bob Marley Haus. Ich hatte mich dummerweise verlaufen.Nach einem riesigen Umweg fand ich die Hope Road...
...in der wohl die beruehmteste Person Jamaikas gewohnt hatte. Der einzige Superstar aus der dritten Welt.
Heute befindet sich ein Museum im Haus.
Ich wollte eigentlich die US$10 Eintritt berappen, doch jetzt verlangen sie US$20 Eintritt. Meine Schmerzgrenze war deutlich ueberschritten. Ich fragte freundlich, ob ich etwas auf dem Grundstueck rumlaufen koenne. Sie gestatten mir den Zugang und ich machte einige Fotos.
Danach ging ich wieder zureuck zum Hostel und atmete die neue Luft ein.
Zum Abendbrot machte ich mir eine grosse Curry-Gemuese-Pfanne. Nach all den Tacos in Mexico, genoss ich mein Essen in vollen Zuegen.Mit den Oesterreichern ging ich mit in eine Bar. Am naechsten Morgen konnte ich nicht so lange schlafen. Ich hatte beschlossen, mit dem Bus zum Downtown zu fahren. Es soll angeblich ganz gefaehlich sein. Ich fuhr trotzdem. Da eben Sonntag war, waren die Strassen leer und fast alle Geschaefte hatten geschlossen. Ich fiel sofort auf und wurde staendig von Jamaikanern angesprochen. Ich liess mich nicht beirren und machte meine eigene Runde. Selbstverstaendlich bevorzugte ich nur die grossen Strassen. Kingston ist wirklich nicht sehenswert.
Es gibt nichts schoenes zu sehen. Auch die Uferpromenade war langweilig. Doch trotz all der Tristheit, hatte die Atmosphaere etwas anziehendes. Ich guckte auf den Flughafen......und erfreute mich, dass ich scheinbar der einzige Tourist war. Mit dem oeffentlichen Bus fuhr ich wieder zurueck. Ich goennte mir "The Secret Of Great Flavour".
Und kaufte mir einen Veggie-Burger bei Burger King. Die US$5 Dollar haette ich mir sparen koennen. Die zweite Haelfte vom Tag verbrachte ich gemuetlich im Garten des Hauses. Am naechsten Morgen checkte ich aus und begab mich auf mein erstes Abenteuer, zu den Blue Mountains. Mit dem Bus fuhr ich nach "Papine", zum noerdlichen Busbahnhof. Schon auf der Fahrt fing es an zu regnen. Einen Bus gab es nicht. Jedoch fand ich ein Sammeltaxi, mit dem ich in die Berge fuhr.