Sonntag, 30. November 2008

Bev and Mick’s Guesthouse

Ich habe in Melbourne schnell das billigste Guesthouse gefunden. Bev and Mick's. Ich meine billig, nicht günstig! Es kostet 80 oder 120 Aus$ pro Woche, je nach Session. Als ich mein Zimmer Falls Creek gesehen habe, wußte ich, dass ich es nehmen werde und lange hier bleiben werde. Ein ruhiges, helles und großes Zimmer mit 5 Betten.


Zu dem befindet sich davor ein kostenloser Parkplatz, von denen es in Melbourne offiziell keine gibt. Der Queen Victoria Market ist 5-10 min zu Fuß entfernt, die Bibliothek mit kostenlosem Internetzugang befindet sich ebenfalls in der Nähe. Bahnverbindung und Supermarkt in Reichweite und natürlich die Innenstadt. Es spricht alles für sich, wenn es nicht noch das Management vom Hostel geben würde. Der 5% Hostel- Eigentümer Chris führt sich wie ein Haupteigentümer auf. Er wirft regelmäßig Leute raus, weil er für diese Betten Reservierungen hat… „Sorry, das ist wirklich nichts gegen dich. This is Business!“... und dann später feststellt oder auch nicht, dass (zu) viele Betten frei sind. Vergrault seine Gäste, damit andere Gäste einziehen können, die nicht kommen. Das hat er mit mir auch gemacht. Ich habe aber gekämpft zu bleiben, weil die Gründe fürs Bleiben stärker sind. Normalerweise hätte ich sofort meine Koffer gepackt… doch ich lebe mit den Leuten im Hostel und nicht mit dem Management. Alle anderen Hostels sind teurer oder die Zimmer sehr klein und eng. In ein Apartment will ich nicht einziehen, weil es entweder zu teuer ist oder zu weit abgelegen. Außerdem will ich viel Kontakt zu anderen Leuten haben. Neben Chris gibt es noch den Arschkriecher Danny, der Manager. Ein komischer Typ, der genauso wie Chris vollkommen falsch ist. Nach außen nett und freundlich, hinten herum erzählen sie den größten Mist. Das größte Problem in dem Hostel ist die Küche. Die Sauberkeit und die Ausstattung ist nicht so besonders gut, weil sie sparen wollen. Es kam schon vor, dass 60 Mitbewohner sich 1 Gabel, 3 Löffel und 3 Tassen teilen sollten. Nun haben sie etwas aufgestockt. Dann noch die Sauberkeit der Küche.

Klar gibt es einige Leute die nie sauber machen. Aber manchmal gibt es tagelang kein Spülmittel, keinen sauberen Schwamm oder keine Geschirrtücher. Wie soll man bitte schön eine fettige Pfanne mit klarem Wasser sauber bekommen? In meiner Tasse mit Tee schwamm auch schon mal Fett an der Oberfläche oder schmeckte nach Bratensoße. Die Küche müsste bestimmt 3-mal am Tag gereinigt werden, doch so viel Arbeit will der Küchendiensthabende nicht zu lassen. Derjenige wohnt zwar kostenlos im Hostel, aber was für einen Preis bzw. Stundenlohn. Deshalb ist es auch nachvollziehbar. Sie sollten 2 Leuten den Küchendienst anbieten. Aber ich werde nicht gefragt…“Dann zieh doch aus!!!“, war die Antwort von Danny auf meine Beschwerde, warum ich immer Spülmittel holen muss und ich das Toilettenpapier auffülle. Klar muss ich es nicht machen, aber wer macht es sonst? Die gleiche Antwort bekamen einige Frauen, als sie sich beschwerten, dass seit Wochen das Licht nicht funktioniert. Es ist meine Entscheidung zu bleiben oder nicht!

Dienstag, 11. November 2008

Queen Viktoria Market

In der Innenstadt von Melbourne, umgeben von Wolkenkratzern, befindet sich der große Markt. Er befindet sich an dieser Stelle seit 1878. Davor war er u.a. der erste Melbourner Friedhof. Es befinden sich noch heute schätzungsweise 9000 Tote unter dem Markt. Am liebsten würden die Bauspekulanten den Markt abreißen lassen und einen weiteren Wolkenkratzer hin bauen, doch in der Statistik der am meisten gesuchtesten und beliebtesten Sehenswürdigkeiten befindet sich der Markt auf dem 2. oder 3. Platz. Das wäre genauso den Fernsehturm in Berlin abzureisen. Ich mag den Markt, weil ich dort günstig frisches Obst, Gemüse, Fisch und weitere Lebensmittel bekomme. Außerdem bieten viele Händler Restposten an, die günstiger sind, als im Laden. Aber nicht alles! Die Händler wissen, dass viele Besucher denken, dass alle Waren auf dem Markt günstig sind. Deshalb machen sie Preise eher hoch. Mit Verhandlungsgeschick lässt sich manchmal etwas am Preis machen. Die Australier handeln nicht gerne. So werde ich immer gleich als Nicht- Australier erkannt. Oder liegt es an meinem Akzent? Bei Obst und Gemüse sind die Preise billig und nicht günstig. Kiloweise verschimmelter Paprika bieten sie für 1 $ an. Oder die Früchte schmecken nicht besonders lecker. Das gilt besonders für die Erdbeeren. 500g Punnets, die wir für 5-6 $ verkaufen, gibt es auf dem Markt für1-2 $. Im Großen und Ganzen ist der Markt toll und ich bin gerne dort. Er gehört zu Melbourne und ich hoffe, dass die Toten weiter unter den Obst- und Gemüseständen ruhen können.