Donnerstag, 29. Januar 2009

Neil Young Konzert in Melbourne

Am 28. Januar spielte erneut Neil Young in Melbourne. Diesmal war es ein schönes Solokonzert in der „Sydney Myer Music Bowl“ Konzerthalle. Mit einem „Need Ticket!“-Schild bewaffnet ging ich zum Eingang vom Konzert. Nach wenigen Sekunden hatte ich mein Ticket. Die Aufteilung der Konzerthalle ist nicht gelungen. Es gibt für bessere Eintrittskartenbesitzer einen großen abgetrennten Bereich mit mehreren Sitzreihen genau vor der Bühne. Dahinter auf der Wiese kann sich der normale Konzertbesucher das Konzert hauptsächlich auf Videoleinwänden anschauen. Die Entfernung ist immens. In der Berliner Waldbühne zum Beispiel ist die Aufteilung genau andersherum und jeder kann sich seinen Platz aussuchen. Es war also etwas schade, so weit entfernt zu sein. Desweiteren war das Konzert war nicht so energievoll geladen, wie beim Big Day Out Festival. Es lag vor allem an den heißen Temperaturen von über 35 Grad gegen 21 Uhr. Neil Young stand mit kurzen Hosen auf der Bühne und spielte hauptsächlich ruhigere Song, bei denen die Fans mitsingen konnten. Es war mit großer Wahrscheinlichkeit sein Abschiedskonzert in Australien.
Ein Mann trug ein T-Shirt mit der Tour 1985 in Australien. Damals spielte er 3-mal hintereinander in Melbourne. Er ist „älter“ geworden und wird trotz seines Namens nicht jünger. Auf dem Konzert habe ich ein nettes Pärchen kennengelernt: Neli und Steve aus der Nähe von Dromana.

Rekordhitze in Melbourne

In Melbourne wird ein Hitzerekord nach dem anderen gebrochen. An 3 hintereinander folgenden Tage sind Temperaturen von über 40 Grad zu verzeichnen. In der Nacht waren ca. 35 Grad. Der heißeste Tag war gestern mit 43,2 Grad!!! In Viktoria wurden sogar über 45 Grad gemessen. Die Klimaanlage im Auto wirkt nur mäßig und die Arbeit ist nicht gerade angenehm. Im alten Hostel "Bev and Mick's" schwitzen die Leute, weil es keine Klimaanlagen oder Ventilatoren gibt. In meinem neuen Hostel habe ich beides. Die Klimaanlage im Zimmer hält die Temperatur angenehm kühl. Doch kaum bin ich auf der Straße, habe ich das Gefühl, dass mich jemand verfolgt und mir ständig einen heißen Fön ins Gesicht hält.

Montag, 26. Januar 2009

Big Day Out Festival

Der 26. Januar ist nicht nur das chinesische Neujahrsfest und der australische Nationalfeiertag, sondern auch das Big Day Out Musikfestival in Melbourne. Viele feiernde Chinesen habe ich nicht wahrgenommen. Aber viele Australier liefen mit ihrer Flagge geschmückt stolz durch die Straßen und auf's Festival.
Da wurde mal eben das Handtuch als Flaggenmotiv auf die Rückseite vom T-Shirt geheftet oder gleich die Flagge umgewickelt.
An Armen, Beinen und / oder im Gesicht durfte der Flaggensticker nicht fehlen. Und wer besonders auffallen wollte, trug noch eine Shorts als Flaggenmotiv. Da können sich die deutschen Nazis noch einiges abschauen...so viel Patriotismus in Australien findet man bestimmt nur noch in den USA. Aber nun zurück zum Festival. Kurz nach 11 Uhr, als die Forte geöffnet wurde, betrat ich das Festivalgelände. Anita, Stefan und Gabriel, waren auch auf dem Festival, doch erst nach über 3 Stunden, haben wir uns endlich gefunden und später auch wieder verloren. Auf 2 nebeneinander liegenden Main Stages spielten die Haupt- Bands abwechselnd.
Den innen liegende Teil konnte man nur durch eine Security- Kontrolle erreichen. Wenn der Publikumsbereich an der Bühne zu voll war, musste man draußen bleiben. Deshalb musste man, auf das Ende des jeweiligen Konzertes verzichten, konnte dann schnell aufs Klo gehen, Essen und Getränke holen und ist dann rechtzeitig wieder zurück, um wieder hinein zu kommen, wenn die nächste Band anfängt zu spielen. Das ganze Festival war komplett Durchorganisiert und sie legten auch Wert auf Sauberkeit, besonders der Toiletten. Auf dem Festival war das Trinken alkoholischer Getränke nur in einem extra gesicherten Bereich gestattet.
Meine Bierflasche, die ich durch 3 Alkoholsicherheitskontrollen durchgeschmuggelt habe, konnte ich einfach nicht in Ruhe trinken, weil überall Security Leute rumgelaufen sind. In dem Bereich, waren die Leute ziemlich angetrunken. Ich finde, dass den Leuten keine Möglichkeit gegeben wird, Alkohol zu genießen. Alkohol ist nämlich ein Genussmittel!!! Entweder man hält sich die ganze Zeit zwischen den Alkis auf...

...und man findet ein Stückchen Rasen ohne leere Bierdosen
...oder man trinkt sein Bier schnell aus, damit man wieder rechtzeig am Start ist, die nächste Band zu sehen. Die Headline war recht gut. Ich habe mir diese Bands angeschaut:
Birds of Tokyo

Bullet for my Valentine


Sneaky Sound System


Pendulum

Serj Tankian (Sänger Solo von System of a Down)


The Living End Arctic Monkeys Hot Chip
Neil Young (im Sonnenuntergang)
The Prodigy



Serj Tankian fand ich ziemlich langweilig und sah es auch in den Gesichtern anderer Festival-Teilnehmern. The Living End habe ich nun endlich mal live gesehen. Sie sind totale Profis und ziehen ihr Programm durch. Sie sind hier in Australien, dass was die Ärzte in Deutschland sind. Überall sind sie zu hören und zu sehen. Hot Chip wurde mir oft empfohlen und waren echt cool. Konnte sie aber nur kurz sehen, weil sich die Konzerte überschnitten haben. Arctic Monkeys waren ganz OK, doch die Show nicht so toll. Abseits standen sie Leute gelangweilt die Show an:



Die Show hingegen von Pendulum war großartig – hatte Publikum im Griff, so dass der Boden wirklich bebte!!!-, doch ich finde die Drum ‚n‘ Bass Musik eher nervig. Die Show von Sneaky Sound System war cool und freaking. The Prodigy war die letzte Band auf dem Konzert. Die Sonne war schon lange untergegangen und es war ziemlich kühl geworden, doch im Zelt war die Hitze kaum auszuhalten. So viele Menschen tanzten in Ektase zu den Rhythmen. Er macht eine tolle Show, doch leider gefällt mir diese Musik überhaupt nicht. Viel mehr und besonders gefällt mir die Musik von Neil Young. Er stand 90 Minuten auf der Bühne und machte eine großartige Show und sein Alter konnte man ihm überhaupt nicht ansehen. Er sprang wie ein junges Reh rum und sang mit Esprit.

Ich stand mit Gänsehaut vor ihm und hätte wie eine junge Frau vor mir heulen können. Jeder weiß, dass dieser Gitarrengott nicht mehr lange spielen wird und er sein Können mit ins Grab nehmen wird. Es war echt schön und so traurig. Einfach nur großartig. Am Mittwoch spielt er nochmal in Melbourne. Vielleicht gehe ich dort noch hin. Ich wollte ihn schon immer mal Live sehen.....doch es gab bis jetzt keine Möglichkeit für mich. An meinem Abreisetag zu meiner Reise spielte er in Berlin. Erschöpft, müde und mit einem fetten Sonnenbrand am Hals fiel ich ins Bett und schlief sofort ein.

Dienstag, 20. Januar 2009

Sommer in Melbourne

Der Sommer ist nun endlich auch im Süden Australien angekommen. Die Temperaturen sind kaum auszuhalten. Die Erdbeeren zerfließen im Wagen und die Leute fliehen aus dem Landesinneren zum Meer. Eigentlich will ich jeden Tag zum Meer, aber ich finde einfach keinen freien Tag. In Sydney sind vor 9 Uhr morgends über 30 Grad und steigen dann auf über 40 Grad. In Melbourne ist es zum Glück eher die Ausnahme und pegelt sich bei rund 25 Grad ein.

Donnerstag, 15. Januar 2009

Rauswurf aus dem Hostel

Der Bev and Micks 5% Owner Chris hat mich heute aus dem Hostel geworfen. Warum?!?!? "Ich wohne zu lange im Guesthouse." Ich kann aber, wenn ich heute bezahle, auch noch eine Woche länger bleiben... Noch eine Woche länger bleiben, das geht schon in Ordnung. Klingt echt logisch. Fängt nicht nächste Woche das großes Australian Open Tennisturnier an? Er braucht wahrscheinlich viele freie Betten. "It's business!" Leute raus zu werfen ist Business?!? Egal. Ich bin nicht mal traurig. Sie haben in den letzten Monaten so viele "Freunde" und Bekannte rausgeworfen. Die Küche ist immer noch ein Saustall. Nun habe ich ein anderes Guesthouse gefunden. Es ist sehr sauber, gemütlich, 2er Zimmer und kostet genauso viel, wie im Bev & Mick's - 120$ p.w..

Ergänzung am 27. Januar:
Der Grund für den Rauswurf aus dem Hostel hat wahrscheinlich noch weitere Gründe. Ich habe erfahren, dass Leute, die lange in einem Hostel leben (wollen), besondere Schutzrechte zu stehen. Eine Mieterhöhung darf nur einmal in 12 Monaten durchgeführt werden. Chris (5% Owner) wollte gerade in dieser Woche die Miete ein zweites Mal erhöhen. Ich hätte die Mieterhöhung ablehnen dürfen. Außerdem steht mir ein Miet- Kündigungschutz zu. Der andere Grund ist der krasse Rassismus gegen Deutsche und Japaner. Ich habe viele Geschichte von anderen Personen gehört, die es selber erlebt haben oder gesehen haben, wie es anderen ergangen ist. Wenn ein Deutscher in einem der 3 Bev and Mick's Hotels nach einem freien Zimmer fragt, bekommt man als Antwort, dass alle Betten für die nächsten 4 Wochen ausgebucht sind. Kommen Sekunden später Engländer oder Iren ins Hostel, bekommen sie sofort ein Bett. Sie sind sich nicht zu fein, erstmal abzuwarten, bis der Deutsche gegangen ist. Die Engländer und Iren geben mehr Geld an der Bar aus und sind rentabler für das Hotel. Ich habe für dieses Business nur Verachtung. Meine Meinung bzw. mein Feedback zu dieser Hotelkette ist nur negativ und kann jedem Abraten, dieses Hotel aufzusuchen. In meinem neuen Hotel fühle ich mich wohl und die Leute -leider fast nur Deutsche, viele Bev and Mick's Geschädigte- sind nett. Leider habe ich erfahren, dass mein liebes Hotel aufgekauft wurde und dass es bald einen neuen Eigentümer gibt. Ich habe mich besonders gefreut, als ich den Namen gehört habe: Bev and Mick's!!! Ich werde sie einfach nicht los. Der nette Manager "John" soll aber bleiben, dann wird es nicht ganz so schlimm.

Freitag, 2. Januar 2009

New Year‘s Eve in Melbourne

Das neue Jahr 2009 hat begonnen. Wenige Minuten sind erst vergangen, doch das ganze Jahr ist schon verplant. Mein Kopf dröhnt. Habe wohl einen Kater vom französischen Champagner, vom tschechischen Schwarzbier und vom deutschen Kräuterschnaps. Durch die Zeitverschiebung von 10 Stunden hat in Deutschland hat das neue Jahr erst jetzt begonnen. Ich quäle mich ganz langsam aus dem Bett, wobei in Deutschland die Menschen gerade anfangen, sich das gleiche anzutun. Wahrscheinlich wird in diesem Moment gefeiert, getanzt, getrunken und rumgeballert. Wie sollte man sich ein anderes Silvester vorstellen? Es gibt noch ein anderes und zwar in Australien. Feuerwerkskörper sind strengstens verboten; der Brandgefahr wegen. Es gibt nur 2 öffentliche Feuerwerke. Das ständige Knallen entfällt also. Keine 3- Tage- Läden mit Feuerwerkskörper, kein Schwarzpulvergeruch in der Luft und keine mit Knaller- Resten übersäten Straßen. Da Alkohol in Australien auf den Straßen verboten ist, entfallen auch das obligatorische Knallen der Sektkorken und das Trinken auf den Straßen. Wir haben es trotzdem gemacht, konnten uns aber nicht sicher fühlen. Die Straßen waren voller Polizeipräsenz.

Die Polzisten sind in Australien nicht so krass drauf, wie in Deutschland zu Silvester. Die Berichte aus Rostock und Bremen sind einfach nur schockierend: Berichte aus Rostock und aus Bremen. Eigentlich sind die Polizisten ganz locker. Trotzdem wurden ständig den Partyhasen die süßen Möhren weggenommen. Das Feuerwerk war rund um den Federation Square. Eine tolle Sicht auf das Feuerwerk war nicht gegeben. Nach wenigen Minuten war das Feuerwerk vorbei und die Massen strömten in die Innenstadt oder zu den Autos und reihten sich in einen endlosen Stau ein. Ein verweilen auf den Straßen scheint hier nicht üblich zu sein. Oder waren die Leute nur schlauer, weil die Clubs dann wegen Überfüllung geschlossen waren? Wir fanden eine langweilige Bar in einem Hostel. Gegen 4 Uhr habe ich mich auf dem Heimweg gemacht und fiel in einen tiefen Schlaf.