Freitag, 31. Juli 2009

Nelson zum Zweiten

Am 30. July erreichten wir Nelson erneut. Mit uns kam Rakesh, ein Engländer, den wir in unserem Guesthouse in Takaka kennengelernt haben. Den schönen Tag wollten wir noch nutzen und gingen gemeinsam in der Stadt spazieren. Von einem Berg im Park aus, hatten wir einen schönen Blick auf die Stadt Nelson.
Dieser Ort hatte noch eine Besonderheit. Ich stand nämlich im „Centre Of New Zealand“
Wenn ich schon nicht im Mittelpunkt der Erde stehen kann, dann schon im Mittelpunkt von Neuseeland. Nach einigen Besorgungen in der Stadt, verbrachten wir den Abend gesellig im Hostel und spielten „Schummelmäxchen“. Am darauf folgenden Tag mußten wir Abschied von Rakesh, Nelson und von South New Zealand nehmen. Über eine kurvenreiche Straße in den Mountains erreichten wir schließlich rechtzeitig Picton und unsere Fähre nach Wellington.

Donnerstag, 30. Juli 2009

Golden Bay mit Takaka, Farewell Spit und Wharariki Beach

Am 26. July kamen Rose und ich ziemlich müde von der Abel Tasman Wanderung in der Stadt Takaka an. Die Städte heißen hier alle irgendwie etwas mit Kaka, Pipi oder Pupi. Die Maoris wußten schon genau, es auf den Punkt zu bringen. Takaka gehört zu den "gechilltesten" Cities in Neuseeland. In dieser Hippie-Stadt merkte ich es nur an den schönen bunten Geschäften und an einigen lustigen Autos und Häusern. Jetzt im Winter trauten sie sich wahrscheinlich nicht aus dem Haus. Das kann ich ihnen auch nicht mal verübeln. Am darauf folgenden Tag regnete es den ganzen Tag. Der Wetterbericht hatte mal wieder recht gehabt. Am Nachmittag gingen wir vor die Haustür und fuhren zum Tata Beach. Nach einem Spaziergang gings schnell zurück ins Hostel, da es schon wieder mit Regen anfing. Es regnete die ganze Nacht hindurch. Am Morgen hatten wir blauen Himmel und Sonneschein. Der Wetterbericht hatte schon wieder recht gehabt. Für Neuseeland ist es wirklich ungewöhnlich, da das Wetter wechselhaft ist und Wetterhervorsagen ungenau sind. Wir fuhren am nächsten Morgen nach dem Frühstück zum Wharariki Beach und zum Farewell Spit. Der Wharariki Beach soll eines der schönsten Strände weltweit sein. Mit großen Erwartungen kamen wir auf dem Parkplatz an. Von hier aus führte ein Wanderweg über Schafsweiden, auf denen bestimmt mehr Schafskot als Schafe waren.

In einem Fluß spielten Robben gemütlich in der Sonne. Es war lustig ihnen beim Spielen zuszuschauen. Am Strand angekommen, war ich doch etwas enttäuscht. Ich hatte mir etwas anderes vorgestellt. Doch so ein „rauher“ Beach kann auch ganz nett sein. Er erinnerte mich voll und ganz an Irland. Riesige Steinhügel standen unmittelbar in Ufernähe im Wasser. Sie sahen wir Burgen aus.

Der Eine hatte durch die rauhe See ein Loch bekommen.
Gegen Mittag fuhren wir dann zum berühmten Farewell Spit. Eine schmale Landzunge ist ein Biotrop für unzählige Vogel- und andere Tierarten.Über einen Wanderweg konnten wir etwas hineinlaufen. Der größte Teil ist hingegen Schutzgebiet und nicht zugänglich. Also machten Rose und ich eine kleine Wanderung. Der Wind am Beach wehte ununterbrochen.
Erst als wir ihn verließen und über Schafsweiden zum Parkplatz zurück liefen, konnte ich den Ort genießen. Auf den grünen Wiesen liefen überall süße Schafe umher. Auf der einen Wiese waren ganz viele Lämmer zu sehen. Sie blieben immer in Reichweite der Mutter und genossen ebenfalls die wärmenden Sonnenstrahlen. Als ich dann noch Butterblumen sah,... ...fragte ich mich, ob wir nicht schon Frühling hätten. In der Farewell Spit Bucht hatte in der Zwischenzeit die Flut eingesetzt und das ganze Gebiet mit Tasman Sea Water geflutet. Schwarze Schwäne tummelten sich im Wasser. Bei einer Tasse Late Macchiato auf der Sonnenterasse im Café ließen wir den Nachmittag ausklingen, bevor wir wieder zum Hostel fuhren. Am nächsten Morgen fuhren wir wieder nach Nelson zurück, bevor wir am dann am Freitag die Südinsel verlassen werden.

Dienstag, 28. Juli 2009

Abel Tasman Nationalpark

Den Abel Tasman Nationalpark erreichten Rose und ich am 26. July erst gegen 14 Uhr. Das ist ziemlich spät, wenn man bedenkt, dass wir einen 4 Stunden Walk vor uns hatten. Nochmal ganz von vorne. Der Abel Tasman Nationalpark ist ein großer NP, direkt an der Nordküste, an der Abel Tasman Bay. Um von einem Punkt zum anderen zu kommen, hat man 3 „normale“ Möglichkeiten zur Auswahl. Entweder man läuft die komplette Strecke innerhalb von 3 Tagen oder man leiht sich ein Kajak aus und erkundet die Buchten von der Wasserseite aus. Dritte und letzte Möglichkeit ist, dass man ein Wassertaxi nimmt und von Station zu Station fährt. Nun lassen sich alle Möglichkeiten auch beliebig mixen, so dass man schon während der Planung ganz confus ist. Doch eigentlich nicht, wenn man sich das alles mal anschaut, versteht und untereinander abspricht. Rose hatte von all dem keine Ahnung und wollte sich vom Parkangebot überraschen lassen. Ich war von der Spontanität abgeneigt, da Faktoren wie Zeit, Wetter, Gezeiten, Taxifahrzeiten, Kajakgruppenstartzeiten und Lebensmittelvorräte eine wichtige Rolle einnehmen. Zu dem mußten wir auch unsere Fähre nach Wellington endlich buchen, da die Fährticketpreise immer weiter steigen. Erst nach eine „netten“ Diskussion haben wir alle Probleme auf den Tisch gelegt und konnte nach Lösungen und Kompromisse suchen. Schließlich konnten wir dann gegen Mittag nach Marahau zum Nationalpark fahren und um 14 Uhr loslaufen. Wir brauchten beide erstmal Abstand und viel Ruhe zum Nachdenken. Wir hatten im Nationalpark eine 2 Tagestour geplant: 11,1 km (4 h) und 14,7 km (5 h). Das sollte uns hoffentlich genug Zeit geben. Die Nacht über wollten wir in einer spartanischen Hütte an der Anchorage Bay verbringen. Am Nachmittag des zweiten Tages würde uns ein Wassertaxi zum Parkeingang zurückbringen. Das war unser Plan! Wer leicht zu wandernde Weg führte mich immer an der Bucht entlang. Immer wieder gab es im Regenwald Lookouts, an denen ich freie Sicht auf die Bucht hatte. Am späten Nachmittag versteckte sich die Sonne immer mehr hinter den Bergen und färbte den Himmel orange. Zum Sunset erreichte ich rechtzeitig einen Lookout, der nur wenige Kilometer von der Hütte entfernt war.



Die Hütte befand sich mitten in einer Bucht und hatte 3 Räume. Ein Raum für die Küche und 2 für die Betten. Elektisches Licht oder eine Heizung suchte man hier vergebens. Die Angestellten (Welche Angestellten?!?) hatten ein Staff Quarters mit scheinbar beneidenswerten Luxus, wie zum Beispiel Duschen, wie wir am nächsten Morgen feststellten.
In meinem Rucksack hatte ich einen Schlafsack eingepackt. Glücklicherweise gab es im Freeclotsesfach in meinem alten Hostel in Christchurch einen kostenlosen Schlafsack, den ich mit einer leisen Vorahnung in meinen Besitz überführte. Ohne diesen hier, wäre ich bestimmt erfroren. Mit ihm, konnte ich dem Erfrieren nur knapp entrinnen. Es war furchtbar kalt und so gut isolierten tut er nicht. Ich hatte das Gefühl, dass ich die ganze Nacht nicht geschlafen habe und zusammengerollt mich ständig hin und her bewegte. Nach 10 Stunden „Schlaf“ standen wir kurz nach 6 Uhr auf. Ja, 10 Stunden! Ich schlüpfte nämlich schon um 20 Uhr in meinen Schlafsack. Was sollte ich denn bei dieser Kälte noch im Dunkeln machen? Rose und ich wollten uns den Sonnenaufgang anschauen. Dazu liefen wir zum letzten Lookout zurück, von dem wir fast einen 360 Grad Rundumblick hatten. Mit Taschenlampe bewaffnet, liefen wir unter einen sternklaren Wolkenhimmel den Weg entlang. Zitternd standen wir dann über einer Stunde rum und die Sonne wollte immer noch nicht aufgehen. Erst um 7.50 Uhr strahlten uns die ersten Sonnenstrahlen in unser Gesicht. In der Hütte zurück gekommen, war schon voll Aufbruchstimmung im Gange. Die ersten Wanderer liefen uns schon entgegen. Wir ließen uns nicht hetzen und liefen nach dem Frühstück um 9 Uhr los. Der Strand direkt an der Hütte war traumhaft,......obwohl überall tote Seesterne rumlagen.
Unser erstes Ziel, die Torrent Bay, war nur 15 Minuten entfernt. Aber nur wenn Ebbe war, da man sonst einen großen Umweg laufen müßte. Um 9.30 Uhr kamen wir zur richtigen Zeit an und durften in einer schlammigen Mondschaft rumlaufen. Kleinere Flüsse konnten wir noch überspringen. 2 größere Flüsse mußten wir barfuß im eiskalten Wasser überqueren.
Dann hatten wir einen 2,5 Stunden langen Weg zur Bark Bay vor uns. Wieder führte uns der Weg im Regenwald... ...an traumhaften Küsten und Buchten entlang.
Kaum vorstellbar im Sommer an diesem Campingplatz zu verbringen.
Bei all der Schönheit vergaß ich alle Strapazen.

Rose traf ich erst an der Bark Bay wieder. Sie (kleiner schwarzer Punkt) chilllte ganz gemütlich im Sand...
...und wollte die nächsten Stunden hier auf das Wasser- Taxi warten. Zu ihrer Verwunderung mußte ich ihre Vorstellung von einem gechillten Nachmittag zerstören. Ich wies sie darauf hin, dass wir das Taxi zu einer 6,1 km weiter entfernten Tonga Bucht gebucht hatten. Zur "Strafe" gab’s für ich nur ne kleine Pause zum Genießen... ...und mußte dann schon wieder weiter. Der Track führte uns auf einen steilen Berg hinauf. Mit meinem schweren Rucksack hatte ich ganz schön zu tun. Ich motivierte mich von Stein zu Stein. Erleichtert hatte ich den schwierigsten Teil der Strecke überstanden und lief gemütlich den Berg wieder hinab. Am Tonga Quarry Strand fand ich Rose schlafend auf einem Stein wieder.


Hatte sie schon wieder gedacht, dass sie am Ziel angekommen ist? Als ich sie fragte, ob sie noch etwas Zeit bräuchte oder gleich los wollte, schaute sie mich mit einem holen Lächeln an. Daran wußte ich, dass sie sich schon wieder irrte. Nun war es wirklich nicht mehr weit. Nach ca. 20 Minuten hatten wir den Onetahuti Beach bzw. die Big Tonga erreicht. Von hier aus hatten wir direkten Blick auf die Tonga Island,...
...einem Seelöwen und Pinguine Schwimmplatz. Seelöwen wollten sich nicht blicken lassen. Die Pinguine waren einfach zu scheu und tauchten immer dann ab, wenn ich gerade ein Foto machen wollte. All die schwarz-weißen Punkte im Hintergrund sind Pinguine.
Überpünktlich fuhr an uns ein Wassertaxi vorbei. Rose sprang die ganze Zeit rum und winkte dem Boot zu.
Es fuhr einfach weiter und versetzte Rose in eine nachdenkliche Stimmung, da das Nächste erst am nächsten Tag kommen würde.Ich ließ mich nicht beirren und machte ganz gemütlich Fotos von Rose. Eine weitere Nacht wollte ich natürlich auch nicht in so einer Hütte verbringen. Doch dann kam endlich das Taxi vorbei und alles wurde gut.
Mit so einem coolen Taxi bin ich noch nie gefahren. Mit Highspeed hüpften wir über die kleinen Wellen und stoppten an den anderen Beaches, um weitere Fahrgäste aufzunehmen. In Marahau, an der Endstation, wartete ein Aqua-Taxi-Traktorfahrer auf uns.

Unsere Fahrt war noch nicht beendet. Halt eben nur auf dem Wasser. Im Boot sitzend, fuhren wir nun auf der Straße bis zum Firmengelände.So etwas kurioses habe ich selten gesehen. Unser Auto stand zum Glück noch auf dem Parkplatz. Ganz normal fuhren Rose und ich zur Golden Bay, in die Stadt Takaka im Nordwesten der Südinsel Neuseelands.

Sonntag, 26. Juli 2009

Nelson

Am 25. July erreichten Rose und ich am Abend Nelson. Die Stadt befindet sich ganz im Norden der Südinsel von Neuseeland. Außer einer Einkaufsstraße und einer Auswahl an Supermärkte hat Nelsen laut Reiseführer nichts zu bieten. OK, OK. Für Neuseeländer ist die Stadt etwas besonderes, weil hier ein berühmte Rugbystation sich befindet, in dem zum ersten Mal Rugby auf neuseeländischen Boden ausgetragen wurde. Jedenfalls ist die Stadt eher langweilig, aber ist das Sprungbrett, um nach Nordwesten zur Abel Tasman Bay und zur Golden Bay zu kommen. Östlich von Nelson befindet sich die Stadt Picton, von der die Fähren nach Wellington fahren bzw. herkommen. Nach einer Nacht im Green Monkey Hostel (90% BBH-Bewertung) fuhren wir zum Abel Tasman Nationalpark an der Abel Tasman Bay.

Samstag, 25. Juli 2009

Pancake Rocks

Der Punakaiki Nationalpark ist eher unter den Pancake Rocks bekannt, weil die Felsen wie gestapelte Pfannekuchen aussehen. Diese lustigen Felsformationen befinden sich an der Westküste Neuseelands, auf halben Wege zwischen den Glaciers und Nelson. Bei herrlichem Sonnenschein erreichten Rose und ich am 25. July die Pancakes. Yumy, Yumy. Auf der tollen Fahrt......am Meer,...

...haben wir keine Pinguine durch den Regenwald laufen sehen. Schade eigentlich.Über einen 15 minütigen Rundgang konnte wir uns die Felsen von verschiedenen Lookouts bestaunen. Von einem Lookout aus, sahen wir ein Blowhole, durch das Wasser nach oben gespritzt wurde. In der Fontaine entstand ein schöner Regenbogen. Nur 1 km weiter starteten wir den Riverwalk. Er führte mitten durch einen Regenwald. Aus Zeitgründen und da wir beide schon durch viele Regenwälder gelaufen sind, fuhren wir nach einer kurzen Wanderung zum Truman Track. Über einen kurzen Weg erreichten wir die Küste,...

...an der die rauhe See immer wieder unermütlich gegen die Felsen krachte.Der Strand bestand aus vielen Steinchen, von denen einige sogar aus Jade waren. Richtig große Jadesteine haben wir leider nicht gefunden und fuhren dann den weiten Weg nach Nelson. Auf dem Weg kamen wir an der Stadt Berlin vorbei. Obligatorisch mußte ich für ein kurzes Fotoshooting eine Pause einlegen.