Freitag, 26. Dezember 2008

Merry Christmas in Australia

Es ist vollbracht. Mein erstes warmes Weihnachtsfest habe ich „überstanden“. Warum überstanden? Weil ich zum ersten Mal ganz "alleine" gefeiert habe und weil Weihnachten Strawberry Time ist. Ich habe die letzten Wochen so viel gearbeitet, von Tag zu Tag mehr. Die Leute sind so verrückt nach diesen roten Dingern. Oder liegt es an meinen Verkaufskünsten?
Am 24. 12. bin ich mal wieder um 5 Uhr aufgestanden und bin diesmal alleine zur Farm gefahren. Da Chris heute Geburtstag hat, wollte ich ihm einige Stunden mehr Schlaf schenken. Auf dem Hinweg nach Echuca haben wir so viele Polizeikontrollen gesehen. Alkohol- und Drogenkontrollen vor allem. Dumm nur, dass wir einen weiten Weg haben, aber keine Zeit zum Trödeln. Kaum angekommen, haben wir beide alles in wenigen Stunden verkauft. Auf dem Heimweg hat es uns erwischt. Wir wurden von der Polizei angehalten. Nur eine ganz normale Kontrolle. Christ ist gefahren, weil ich zu Müde war. Dann kam mir ein mulmiges Gefühl. An seinem Geburtstag wurde er von vielen Leuten zum Bier und Hochprozentigen eingeladen. Den Alkoholtest hat er überstanden, doch dann kam die Frage nach seinen Papieren. Er hatte sie nicht dabei, vor allem keinen Führerschein. In Irland, aber auch in Australien bekommt man ihn nur für wenige Jahre und muß für den neuen Geld bezahlen. Ähnlich wie mit dem Reisepass in Deutschland. Chris hat also einen Führerschein, aber keinen gültigen. Während sich der eine Polizist mit mir unterhielt, gab Chris der Polizistin seine persönlichen Daten. Dann drückten die Polizisten ein Auge zu und wollten uns gerade fahren lassen, als ich zu ihnen meinte, dass es heute der Geburtstag von Chris sei. Die Polizistin schaute skeptisch. Auf einmal merkte ich, dass sich die Stimmung blitzschnell änderte. Die Polizistin meinte, dass nicht heute sein Geburtstag sei und schaute nochmal in ihren Notizen. Dabei schaute ich ihr über ihre Schulter und sah, dass alle Daten von Chris gelogen waren. Mit geöffnetem Mund stand ich erschrocken da und wusste, dass ich etwas Unangenehmes ausgelöst habe. “ OK Jungs, gebt mir nun die richtigen Daten“. Also gab Chris seine richten Daten. Nach langer Überprüfung mit dem Computer im Polizeiauto kam die Polizistin zu Chris. Er stand mit einem Lächeln vor dem Auto, bei dem selbst die Polizistin ein Lächeln nicht unterkneifen konnte. Da wußte ich, dass alles OK sei. Dann sind wir schnell weiter in Richtig Melbourne gefahren. Wir waren spät dran. Wir wollten uns um 9 Uhr mit allen Strawberryleuten treffen, zum Strand laufen und feiern Diesmal soll es erste Wahl Erdberren mit Dipschokolade geben, dazu Wodka und Champagner. Mit dem Taxi ging es zu den „Dockland“. Ein Ort am Wasser mit teuren Wohnhäusern umgeben und viele Yachten im kleinen Hafen. Ein Ort wie erschaffen für unseren Genussexkurs. Die Erdberren waren lecker und der Alkohol machte die Stimmung lustig(er). Chris, der Ire, der immer den Buchstaben “o“ verwendet (Moffin, Mooney), meinte zum Schluss zu Mark: „ I loove you“. Sie umarmten sich und die Männerfreundschaft war perfekt. Ziemlich angetrunken ging es dann in Richtung Innenstadt zu einem Club. Der war wegen Überfüllung geschlossen. Auch besser so, weil ich unbedingt nach Deutschland mehrere Telefonate führen wollte. Danach ging es nach Hause ins Bett. Ein Feuerfehlalarm weckte mich gegen 10.30 Uhr. War besser, als beim letzten mal, der ging gegen 3.20 Uhr los. Niemand fühle sich verantwortlich den Alarm auszuschalten. Also sprang ich in Shorts von Raum zu Raum auf die Hochbetten und machte die Dinger aus. Ich hoffe, ich habe die Frauen in ihren Betten nicht erschrocken… musste aufpassen, dass nichts rausguckt… Nach einem Frühstück ging es dann nach Williamstown an den Strand. Dort war eine Party am Strand mit BBQ. Es war ein ruhiger Tag für mich. Im Guesthouse gab es ein Weihnachtsangebot für 49 $...Essen und Trinken inklusive. Es war eher ein Sauf- und Fressgelage. Gegen 10 Uhr waren so viele betrunken und die Toiletten vollgekotzt. Da muss ich wohl etwas verpasst haben…

Donnerstag, 11. Dezember 2008

Ein Crash, der alles verändern sollte



Am Samstag, den 6. Dezember kam Mark zu spät zum Hostel und war sehr aufgeregt. Sippy, ein irischer Guy, hat den Van gecrasht. Er war gerade losgefahren und wollte das Navigationssystem programmieren. Dabei ist er von der Straße abgekommen. Erst hat er ein Verkehrsschild umgefahren und dann wollte er noch einen dicken Baum umfahren. Dies lies der Baum nicht zu und zeigte dem Sippy, dass es so nicht gehen sollte. Dem Baum ging es danach ganz gut, aber der Van ist nun ein Totalschaden. Sippy stand unter Schock. Da er keinen gültigen Führerschein besitzt, muß er für den Schaden von ca. 35.000 Aus$ aufkommen. Ziemlich viel, besonders wenn man illegal sich in Australien aufhält und den Strawberry Job verloren hat. Der Van war voller Erdberren, die wir alle ganz schnell verkaufen mußten. Nach dem Tag wurde mir ein Vorschlag unterbreitet, der alles verändern sollte. Wenn ich wollte, könnte ich ab nächste Woche in einem anderen Team arbeiten. Ich müßte einen Van mieten und wir (Chris und Phil aus Irland) würden zu dritt Erdberren verkaufen. Dann kann ich so viele Erdbeeren verkaufen, wie ich wollte. Ich wäre nicht mehr auf die Laune von Mark angewiesen. Nicht mehr nur 10 -15 Trays. 20 bis 40 Trays sollten Normalität werden. Die erste Zeit mit Chris war sehr schwierig für mich, weil wir ganz verschiedene temperamentvolle Personen sind. Ich stellte mich der Herausforderung. Nach ein paar Tagen sprachen wir uns aus und verstanden und viel besser, weil jeder nun weiß, wie der andere tickt.