Montag, 30. August 2010

Palenque

Ohne Zwischenfaelle, Raubfaelle oder aehnliches erreichte ich am 28. August die Stadt Palenque. Ich habe im Nachtbus auf der Fahrt von Merida nur sehr schlecht schlafen koennen. Ich folgte mal wieder den Hostelbeschreibungen im Lonely Planet und checkte in der Posada "Nacha'n Ka'an" ein. Sie hatten fuer 70 Pesos (4,60 Euro) auf dem Dach einen Dormraum mit 10 Betten, von dem ich einen weiten Blick auf die Stadt hatte.
Ich schnappte mir ein Holzbett und legte mich sofort schlafen. Nach einigen Stunden erwachte ich und haette am liebsten noch weiter geschlafen. Der Laerm auf der Strasse -mehrere kleine Busunternehmen priesen lautstark ihre Fahrten an- und der innere Drang zu den Ruinen zu fahren, bescherrte mich aus dem Bett. Frisch geduscht ging ich zu den Busunternehmen, die mich noch zuvor genervt haben. Mit einem Minibus ging es nun zu den ca. 10 km entfernten Palenque Ruinen. Die 1453 gefundenen Maya-Ruinen gehoeren zum Highlight der Region. Die ersten Siedler kamen rund 100 BC. Den Hoehepunkt der 15 sq km grossen Stadt war im 7. Jahrhundert AD. Vermutlich haben zu dieser Zeit 8000 Mayas gelebt.
1952 wurde das Koeniggrab von King Pakal gefunden. Es gehoert zu den groessten in der Mayawelt. Noch bevor ich den Eingang zu dem Ruinengelaende erreichte, musste der Minibusfahrer an einem Kontrollpunkt anhalten. Ein Mann kam auf uns zu gelaufen und verlangte Parkgeld. Er wollte aber nur von mir 25 Pesos Eintrittsgeld. Ich verstand das nicht. Dass er nur von mir Geld haben wollte, OK. Ich war ja auch der einzige Auslaender im Minibus, aber warum ist die sogenannte Parkgebuehr nicht mit im Eintrittspreis enthalten? Nur zur langenweile nimmt bestimmt niemand den Weg zu den Ruinen, wenn dieser sie auch nicht besuchen moechte. Ich war diese Art von Touristenabzocke schon gewoehnt und ich hasse es. Als ich mein Eintrittsticket holte, fragte ich den Mann hinter dem Schalter, warum ich 25 Pesos fuer "nichts" bezahlen sollte. Er grinste nur. So ein "netter" Mann, habe ich mir so gedacht. Noch etwas veraergert ueber ihn und ueber die Abzocke an sich, ging ich in Richtung Ruinen. Die Liste mit den Verboten am Eingang ueberflog ich, ob denn der Besitz von Stativen, wie auch in Tulum, verboten sei. Irgendetwas stand da was vom Benutzen von Stativen. Ich wollte es eigentlich gar nicht wissen. Im sekundentakt wurde ich im Spiessrutenlauf angesprochen. Schon nach wenigen Metern erblickte ich den Palast.
Meine Aufmerksamkeit richtete sich aber auf eine seltsamen Gruppe, die mit verbundenen Augen auf der Wiese rumliefen. Waehrend Leute wie ich an diesen Ort kommen, um die Ruinen zu bestaunen, kommen andere, um blind ueber die Wiesen zu laufen......und gegen die Tempel zu rennen. Leben und leben lassen! Oder wer ist hier verrueckt?¿?
Ich lernte ein deutschen Paerchen kennen-schoen wieder-, die freundlicherweise ein Foto von mir machten.
Gegenueber davon stand das Gebaeude, in dem der schon erwaehnte Konig beerdigt wurde. Sein Sarkophag ist heute im naheliegenden Museum zu besichtigen.
Ich lief gemuetlich umher und schaute mir einige der Ruinen an. Nicht alle. Es waren zu viele. Sicherlich waere der Rundgang mit einem Guide besser gewesen, um den Ort besser zu verstehen. Ich liess die Atmosphaere auf mich wirken.
Gluecklicherweise hatte ich einen schoenen Tag erwischt. Die Sonne schien und keine Regenwolke zeigte sich am Himmel. Ich lief einen schoenen Weg zum Ausgang. Er fuehrte durch den Regenwald und an Wasserfaellen entlang.
Am zweiten Aus- bzw. Eingang befand sich das Museum. In den klimaanlagengekuehlten Raeumen fand ich etwas Abkuehlung. Ich schaute mir die verschiedene Fundstuecke an und fand vor allem einige Keramikstuecke sehr interessant.
Eindrucksvoll waren auch die Steinbilder.
Ebenfalls fand ich die Maya-Hieroglyphen super interessant. Kaum zu glauben, dass sie sich soetwas ausgedacht haben.
Gegen 16 Uhr nahm ich den Minibus wieder zurueck nach Palenque. Ich liess mich am Busterminal absetzen und kaufte mir fuer den naechsten Tag ein Busticket nach "San Christobal de las Casas". Im Hostel angekommen, legte ich mich fuer einige Stunden nochmal hin. Die Nachtbusfahrt sitzte noch in meinen Knochen. Nachts lief ich auf der Touristenstrasse umher und suchte mir ein einheimisches Restaurant. Palenque ist fuer eine Nacht ganz nett. Ohne die Ruinen waere Palenque wahrschienlich nur fuer eine Toilettenpause wert. Also nichts wie weg.

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