Donnerstag, 12. August 2010

Cobán

Am 10. August wollte ich die lange Reise von Lanquin nach Flores unternehmen. Dazu nahm ich am Morgen zunaechst ein Bus nach Cobán. Nicht so wie bei der Hinfahrt, war der Minibus ausgesprochen leer. Diesmal bei Tageslicht konnte ich mir die Landschaft anschauen. Ueberall, so weit das Auge reicht, wurden die schoenen Waelder gegen Monokulturen ausgetauscht. Von Schoenheit kann ich nicht mehr sprechen. Mit blutes das Herz. Ich weiss jedoch, dass die Ureinwohnern, besonders durch den Druck der Amerikaner, zu leiden hatten und noch heute leiden. Ihre einzige Chance zu ueberleben ist es, die schwer zugaenglichen Berghaenge zu roden und zu bewirtschaften. Auf den guatemalischen Strassen kann man die Folgen durch Landrutsch sehen. In Cobán angekommen fuehlte ich mich nicht gut weiterzureisen. 7 oder 8 Stunden in einem anderen Bus zu sitzen, war zu viel fuer mich. Ich hatte immer noch Bauchschmerzen und alles Nahhafte ging sofort durch. Busfahrten konnte ich nur ueberstehen, wenn ich nichts vorher gegessen und getrunken habe. Das schwaecht ungemein. Meine Medikamente schlugen nicht an. Die helfen bei den Symptomen, jedoch wird die Ursache(n) nicht behoben. Ich ging zu einer Apotheke und bat auf spanisch um Rat. Nur sehr schwierig verstanden wir uns. Zufaelligerweise war gerade ein Arzt beim Einkauf in der Apotheke. Der in Cuba studierte Arzt half mir beim Uebersetzen. Auch er fand 4 Wochen zu lang fuer die Geschichte. Er brachte mich zu einem Labor in einem Krankenhaus. Nach einer Probe bekam ich innerhalb von 15 Minuten das Resultat. Ich habe E. Coli! Der Gedanke, dass ich irgendwo etwas gegessen habe, wobei die Person nach dem Toilettengang sich nicht die Haende gewaschen hat, empfinde ich als ekeleregend. Jedoch habe ich eine andere Vermutung. In Albertos Haus in San Salvador trank der Hund und die Katze vom Wassergehaelter. Mit diesem Wasser musste ich damals mein Geschirr abspuelen. Da es Wasser nur abends gibt, ist es in Salvador ueblich, dieses in grosse Wasserbehaelter aufzubewahren. Ich werde die Wahrheit niemals rausfinden. Mit dem Resulat ging ich zum Arzt. Er hatte seine Praxis im hinteren Teil der Apotheke. Dr. Semi legte vor dem laden eine flotte Nummer aus Parkett.


Ich bakam eine grosse Tuete voll mit Medikamenten und eine Spritze in den Po. Inzwischen war es schon Nachmittag und suchte mir ein Hostel in der Stadt. Ich blieb nur kurz auf dem Zimmer und ging ein wenig umher. Cobán ist ueberhaupt nicht sehenswert. Ich verbrachte einige Stunden im Internet und telefonierte herum.
Am naechsten Morgen wurde ich schon um 5 Uhr morgens von Babygeschrei geweckt. Ich checkte aus und lief zum Busbahnhof.

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