Dienstag, 24. August 2010

Die Maya Tempel "Chichén Itzá"

Am 23. August verliess ich Tulum und machte auf dem Weg nach Mérida in Chichén Itzá halt. Im Busterminal kaufte ich mir ein Busticket nach Hopelchen......Sorry, ich meine natuerlich nach Chichén Itzá. Die Frau am Schalter riet mir unbedingt, jetzt auch ein Busticket von Chichén Itzá nach Mérida zu kaufen. Es sollen nur zwei Busse abfahren. Einer um kurz nach 14 Uhr und der andere um 17.20 Uhr. Wenn ich erst gegen 12 Uhr das Tempelgelaende betrete, waere der 14 Uhr Bus zu freuhzeitig. Im Computer fand sie nur noch einen Sitzplatz fur den 17.20 Uhr Bus. Also nahm ich schnell den letzten Sitzplatz und laechelte wie ein Honigkuchenpferd. Frierend ueberstand ich die 3stuendige Fahrt mit dem klimatisierten erste Klasse Reisbus. In Chichén Itzá angekommen und aus dem Bus ausgestiegen, traf mich eine Hitzewelle. Duzende Reisebusse standen auf dem Parkplatz und hunderte Touristen liefen umher. Muehsam kaempfte ich mich mit meinem Ruecksack zur kostenlosen Gepaeckaufbewahrung durch. Ich liess mein Stativ diesmal im Ruecksack. Ich wollte nicht nochmal vom Gelaende geworfen werden. Ich hatte mir jedoch vorher die lange Liste mit den Verboten durchgelesen. Stative waren zwischen Waffen und Bomben nicht aufgefuehrt. Seltsam fand ich, dass so viele Haendler sich auf dem Unesco geschuetzten Maya-Tempelgelaende aufhielten.
Es glich eher wie auf einem Artisan Market. Auf beiden Seiten des Weges wurde ich staendig mit "Hey, my friend!" angesprochen. Und es wurden nicht weniger. So viele Verkaufsstaende und dann noch die fliegenden Haendler ueberall. Bestimmt 50% der Leute waren Haendler. Die Kinder der Haendler boten auch Produkte an oder spielten vor den Tempeln. Staendig hatte ich die Haendler vor der Linse. Die aelteren Haendler machten sich den Spass, staendig vor die Kamera zu laufen, obwohl ich gerade mit der Kamera ein Foto machen wollte. Am Anfang dachte ich mir, dass es unabsichtlich passiert, aber dann wusste ich, dass sie mit auf den Fotos sein wollen, die dann um die Welt gehen. Ich mochte sie nicht, weil sie die ganze schoene Atmosphaere zerstoeren. Zudem brannte die Sonne, waehrend ich so lange warten musste, bis sie endlich aus dem Bild verschwanden. Warum standen sie auch immer direkt vor den Tempeln? Ich hatte ueber 3 Liter Wasser dabei und trank den Kanister aus, ohne auf Toilette zu muessen. Waehrend die Touristen Eintritt bezahlen muessen, kommen die Haendler ueber einen Nebeneingang kostenlos aufs Gelaende. Meiner Meinung nach muessten sie die Haendler auf den Aussenbereich verbannen und nicht direkt an den Tempeln. Sie sitzen vor und sogar auf den Tempeln. Sie hocken in den Gebueschen und zertrampeln die Flora an den Wegen. Ich bin mir sicher, dass der Staat kraeftig mit den Haendlern dazuverdient. Sehr Schade fand ich auch, dass man nicht mehr die Tempelanlagen betreten darf. Im Internet sah ich viele tolle Perspektiven. Aber wenn dadurch der Erhalt der Tempelanlagen gefoerdert wird, dann kann ich damit leben. Nach den Typen gefundener Keramik weist Chichén Itzá eine Besiedlungsgeschichte von annaehernd zweitausend Jahren auf. Die ersten Bauten sind allerdings erst fuer die spaetklassische Zeit um 750. n. Chr. nachzuweisen. Ich lief auf dem Tempelgelaende herum und versuchte eindrucksvolle Fotos zu machen. Natuerlich musste ich oft ewig warten, bis die Gruppen weggingen. Oft hatte ich solch grosses Glueck, so dass wenn eine Gruppe verschwand, sofort die naechste auftauchte. Ich hatte fuer die Besichtigung 5 Stunden und konnte mir alles in Ruhe angucken. Ich musste aber immer in Bewegung bleiben, denn wenn ich mich mal in den Schatten setzte, kamen die fliegenden Haendler angelaufen. Meine schoensten Fotos habe ich hier mal zusammengestellt.
Eine Holztuer?!?

Faszinierend fand ich den Ballplatz. 2 Teams mussten jeweils den Ball durch einen Ring schiessen. Dabei durften sie nur die Huefte, die Kniee und die Ellenbogen verwenden. Ob der Gewinner oder der Verlierer zum Schluss getoetet wird, koennen die Wissenschaftler heute nicht genau sagen.
Lustig fand ich den Penis an der Tempelfassade, der die Fruchtbarkeit symbolisiert.Als ich mit meiner Besichtigung fertig war und unter einem Baum im Schatten sass, kam eine Touristengruppe hinzu. Ich lauschte den Worten vom Guide und war sofort begeistert. Er erklaerte die Geschichte so eindrucksvoll und sehr interessant. Nach 10 Minuten war seine Tour beendet, so dass ich mir eine andere Gruppe suchte. Ich folgte ihnen ein wenig und hatte danach genug. Ich ging zum Ausgang. In der Eingangshalle wollte ich die letzten Stunden verbringen, bis endlich der 17.20 Uhr Bus kam. Ein Busticketverkaufsschild weckte mein Interesse. Ich folgte der Richtung und guckte fassungslos auf die Anzeigetafen. Zu jeder Stunde fuhr ein Bus nach Merida ab und war ca. 40% guenstiger. Die Dame am Schalter in Tulum hatte mich angelogen. Es gab nicht nur 2 Busse und dann waren sie guenstiger. Wie ich dann auch noch feststellen musste, war der Bus nur zur Haelfte besetzt. Ich bekam also nicht den letzten Sitzplatz. Frierend sass ich 2 Stunden im Bus, bis ich endlich in Mérida, meine erste grosse Stadt in Mexico, ankam.

Keine Kommentare: