Montag, 9. August 2010

Panajachel und Lago de Atitlán

Die Fahrt im Shuttelbus von Antigua nach Panajachel, am 6. August, empfand ich gar angenehm und schnell. Die guatemalischen Strassen befinden sich in einem schlechten Zustand. Sie waren teilweise ueberschwemmt, mit Steinen gesaeht und haben viele Schlagloecher. Auf der Fahrt nah ich einen schweren Busunfall. Ein Chickebus nach Panajachel prallte mit vielen Fahrzeugen zusammen. Mehrere Krankenwagen standen umher. Ich haette unter Umstaenden genau in diesem Bus befinden koennen. Kaum aus dem Shuttlebus ausgestiegen, stiegen schon ungeduldig neue Passagiere zurueck nach Antigua ein. Die Uebernachtungskosten in der touristischen Stadt sind etwas hoeher, als in anderen Staedten. Meine Reisefuehrer empfahlen mir einige guestige Hostels. Sie waren in einem erbaermlichen Zustand und waren zu teuer. Trotz einem Schild mit 25Q verlangten sie 50Q. Sie weigerten sich einen Hostelgast aufzunehmen, wenn sie dafuer mit dem Zimmerpreis runtergehen muessten. So hatten sie eben keinn Gaeste und kein Einkommen. Ich nahm mir dann ein Hotelzimmer mit TV und mit einer nicht funktionierenden heissen Dusche. Bei einer Hoehenlage von 1.500 Metern kann es abends schon etwas kuehler werden. Diesmal wiess ein Schild hin, dass mein Zimmer angeblich Q125 pro Nacht kostet. Solche Zimmerpreisschilder werde ich noch oft zu sehen bekommen. Ich blieb nur kurz auf dem Zimmer und lief die Haupteinkaufsstrasse hoch und runter. Haendler boten massenweise Produkte an. Die Qualitaet ist oft nur sehr einfach, minderwertig. Scheinbar verkauften alle Haendler die gleichen Produkte. Aber Panajachel ist nicht fuer seine Maerkte bekannt.Viel mehr ist die Stadt fuer seine direkte Lage am "Lago de Atitlán" bekannt, umrahmt mir drei majestaetischen Vulkanen (Tolimán, Atitlán und San Pedro). Alexander von Humboldt bezeichnete ihn "als schoensten See der Welt". Bestimmt durch die wolkenverhangenden Vulkanen konnte ich seine Aussage nicht bestaetigen. Ich hatte fuer den naechsten Tag eine Bootstour gebucht.

Fuer 80Q (8 Euro) werde ich von 8 Uhr morgens bis 15.30 Uhr zu 3 von insgesamt 15 Indianerdoerfer gebracht. Waerend es in der Nacht geregnet hat, brannte die Sonne. Meine Sonnencreme hatte ich dummerweise im Hotel gelassen und nahm stattdessen eine Jacke und einen Regenponcho mit. Ich holten mit einen fetten Sonnenbrand auf dem Deck des Bootes. Bevor es losging, lief ich ein wenig durch die Strassen von Panajachel und schaute den Einheimischen zu.
Die Doerfer San Pedro, Santiago und San Antonio fand ich ausgesprochen langweilig. Duzende Geschaefte befanden sich auf beiden Strassenseiten. Im Spalier stehend wurde ich angesprochen. Wenn mir wirklich etwas gefallen hatte und ich um Ruhe bat, redeten sich auf mich wild ein. Ich gab es auf und suchte mir eine ruhige Bank und wollte das Treiben aus der Ferne beobachten. Meine Auszeit gewaehrte nicht lange. In Schare kamen Verkaeufer angelaufen. In Australien damals war so etwas ungewoehnlich und wirkte (hoffentlich) es nicht so nervig. Jedoch hier in Zetralamerika kaempfen die Menschen uns Ueberleben. Nur auf dem Boot hatte ich eit und Ruhe zum Lesen. Was mich wirklich verwundert hat war, dass alle Haeuser grau waren. Ein graues Meer. Ich glaube, wenn die Guatemaler die Haeuser bunt streichen wuerden, dann saehe es richtig toll aus. Einige reiche Auslaender haben sich dieses Gruendstueck ergattert.
In der Regenzeit ist es um den See herum schoen gruen. Jedoch in der Trockenzeit verwandeln sich die Berghaenge in einen verbranntes braun. Alexander von Humboldt lebte von 1769 bis 1859. Sicherlich wuerde er heute seine Meinung aendern. Den ganzen Nachmittag hat es geregnet. Unter meinem Pocho geschuetzt ging ich shoppen. Ausserdem suchte ich mir einen Transport nach Languin bzw. Semuc Champey fuer den naechsten Morgen. Die Shuttlebusangebote lagen bei US$40 bis US$50. Ich zog es doch lieber vor, einen normalen Chickenbus zu nehmen.

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