Montag, 9. August 2010

12 Stunden Busfahrt und 6x umsteigen, erreichte ich Lanquin

Am 8. August stand ich kurz nach 6 Uhr auf. Ich packte meine Sachen zusammen und ging zum Busbahnhof. Eigentlich ist es ueberhaupt kein Busbahnhof. Die Busse in Guatemala stehen bzw. halten auf der Strasse. Panajachel zu verlassen ist sehr schwierig. Darum hatte ich bei der Hinfahrt von Antigua aus einen Shuttlebus genommen. Ein Shuttelbus nach Ciudad de Guatemala wollte ich diesmal nicht nehmen, weil er mit US$22 zu teuer war. Also nahm ich den ersten Chickenbus. Dieser fuhr nicht durch, so dass ich umsteigen musste und dann nocheinmal. Nach 3 Bussen kam ich in Ciudad de Guatemala an. Wie auch in Lima, Peru gibt es keinen grossen Busterminal. Alle Busunternehmen sind in der Stadt verstreut und koennen nur mit dem Taxi zurueckgelegt werden. Wer hatte mir bloss damals berichtet, wie guenstig Taxifahrten sind?!? 50Q (5 Euro) fuer ca. 10 Minuten fand ich ausgesprochen teuer. Zum Glueck lernte ich eine Amerikanerin im Bus kennen, so dass wir uns ein Taxi teilen konnten. Eine Polizeistreife stoppte unser Taxi und verlangte unsere Reisepasse. Spaeter wurde mir bewusst, dass die Polizisten alle Daten aufgenommen haben, dass spaeter, wenn etwas passiert, der Taxifahrer schnell gefunden wird. Es ist eine Abschreckung Touristen auszurauben. Um nach Lanquin zu kommen, musste ich erst nach Cobán fahren. Die Fahrt dauerte ca. 5 Stunden. Erst um 16 Uhr erreichte ich Cobán. Mein naechster und letzter Bus sollte um 16.30 Uhr abfahren. Erst um 17.30 Uhr ging es los. Ich hatte mir einen Sitzplat gesichert, doch dann wurde mir gesagt, dass ich die "0" auf dem Ticket zu stehen habe und darum die Fahrt ueber stehen soll. 2 1/2 Stunden sollte ich stehen, obwohl ich den Auslaenderfahrtpreis bezahlt habe?!? Eine Sitzreihe bestand aus 4 Plaetzen, die aber fuer 5 Passagiere verkauft wurden. Mit den Kindern auf dem Schoss gezaehlt, waren wir 8 Leute pro Sitzreihe!!! Der letzte Bus am Tag wurde ueberbeladen. Viele Passagiere hielten sich von draussen fest und sassen spaeter auf dem Dach. Es war eng und ungemuetlich. Es waere mir bestimmt egal gewesen, wenn ich einen normalen Fahrtpreis bezahlt haette. Auslaender muessen in Guatemala jeweils mehr bezahlen. Am Ende des Tages habe ich US$17 fuer die 6 Fahrten im Chickenbus bezahlt. Vergleichsweise in Zentralamerika ist es recht teuer. Chickenbusse sind Busse, bei denen Menschen fuehlen koennen, wie Huehner in Kaefige gehalten werden. Weit nach Sonnenuntergang kam ich endlich in Lanquin an. Ich hatte mir vorher das Backpacker-Hostel "El Retiro" rausgesucht. Jedoch wurde ich von einem "El Portal"-Mitarbeiter abgefangen. Das Hostel befand sich unmittelbar am "Semuc Champey" und ist 10km von Lanquin entfernt. Ich bat um 10 Minuten, damit ich mir erst das andere Hostel angucken kann. Ich entschied mich spontan fuer das erste Angebot und lief zurueck. Ich traf unterwegs einen Fahrer vom "El Portal" Hostel, der aber gerade Feierabend hatte. Dann suchte ich bestimmt 40 Minuten den Mann vom Hostel. Ich lief jeweils zu den Orten, an denen er gesichtet wurde. Er befand sich nicht mehr in Lanquin. Vollkommen durchgeschwitzt und muede fand ich schliesslich ein guenstiges Hotel. Ich bekam fuer 35Q ein einfaches Einzelzimmer. Das Dormbett im 10er Dorm haette genauso viel gekostet. Nach einer Dusche ging ich ohne Abendbrot ins Bett. Mein Magen spielte immer noch verrueckt. Ich hatte den ganzen Tag nichts gegessen. Dadurch war die Fahrt einigermassen ertraeglich.

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