Montag, 29. März 2010

Quito zum dritten Mal und dem Ausflug nach Otavalo

Am 25. Maerz kam ich um 23 Uhr mit dem Bus aus Lago Agrio in Quito an. Navid, ein Iraner, den ich in Cuyabeno kennengelernt hatte, begleitete mich. In meinem alten Hostel "La Posada Colonial" (Paredes S1-49 (188) y Rocafuerte) nahmen wir uns ein Doppelzimmer. Am naechsten Morgen, nach dem Fruehstueck, verschwand ich den ganzen Tag im Internet und musste erstmal ganz viel im Internet arbeiten. Ausserdem war es recht kuehl und regnete. Ich habe nichts besonderes verpasst. Fuer den Samstag hatte ich einen Ausflug nach Otavalo geplannt. Die Stadt liegt 2 Stunden noerdlich von Quito und ist neben tollen Wanderungen fuer den Samstagmarkt bekannt. Dazu binich um 6.30 Uhr aufgestanden und als ich gerade los wollte, standen Doris und Nicola im Flur vom Hostel. Ich hatte die beiden auf der Galapagosreise kennengelernt, sie spaeter in Cuyabeno wiedergetroffen und denen mein Hostel in Quito empfohlen. Auch sie hatte geplannt, an diesem Samstag Morgen, nach Otavalo zu fahren. So nahmen wir zu dritt einen Bus zum Busbahnhof und dann den Bus nach Otavalo. Wir waren alle ganz schoen muede und schliefen ein wenig im Bus. Aufeinmal wurde ich von Doris geweckt, weil sie festgestellt hatte, das jemand sie ausgeraubt hatte. All ihre Wertgegenstaenden wurden aus der Tasche entwendet. Seltsamerweise war auch eine Kraeckerpackung und eine Wasserflasche veschwunden. Erschrocken schaute ich bei mir nach und war natuerlich froh, dass bei mir alles OK war. Ich konnte es gar nicht glauben, da Doris genau zwischen uns sass und sie ihre Tasche zwischen den Beinen hatte. An ihrer Stelle haette ich die Wut laut rausgeschrien. Sie blieb recht ruhig. Es war der vorletzter Abend ihrer Reise, bevor es wieder zurueck nach Oesterreich geht. Wir haben versucht die Geschichte zu rekonstruieren, doch es schien unmoeglich, an ihre Tasche zu kommen. Und warum haben sie alles gestohlen? Es war viel zu risikoreich. Bevor ich den Markt beschreibe, muss ich auf die Rueckfahrt eingehen. Als wir in dem Bus nach Quito sassen. lief ein Mann im Bus umher und bat Doris ihre Tasche auf den Boden zu stellen und ins Fach ueber ihr zu stellen. Sie blaetterte im Woerterbuch und versuchte dem Kartenkontrolleur zu erklaeren, dass sie es nicht machen wird, weil sie heute schon ausgeraubt wurde. Sie sagte das Wort "ausgeraubt" ganz deutlich und laut. Aufeinmal standen einige Leute auf und verliessen den Bus. Irgenwie kam uns die Frauen bekannt vor. Sie sassen auf der Hinfahrt auch im Bs. Ich meinte zu Doris, dass es ein alter Trick sei, dass jemand im Bus sich als Busbegleiter ausgibt und die Leute auffordert, aus Sicherheitsgruenden die Taschen woanders abzustellen. In Wirklichkeit ist er einer der Diebe im Bus, waehrend ein anderer vom Team hinter der jeweiligen Person sitzt. Spaeter auf der Fahrt erzaehlte eine Frau, dass der eine Mann versucht hatte, dem anderen Mann die Tasche zu stehlen. Nun machte alles Sinn und passte zusammen. Auf der Hinfahrt kamen 4 Frauen rein, die sich anscheinend kannten, doch sich auf verschiedene Plaetze setzten. Sie stiegen alle vorzeitig aus, nachdem der Diebstahl geglueckt war. Auf der Rueckfahrt waren zufaellig wieder das Team im selben Bus. Als sie uns bemerkten, verschwanden sie schnell. Nur der falsche Fahrkartenkontrolleur blieb im Bus und versuchte seinen Taschentrick. Als er dabei erwischt wurde, stieg er ganz schnell aus. Die Warnungen im Reisefuehrer war also nicht untertrieben. Sie meinten sogar, dass es ein (stilles) Abkommen mit dem Busfahrer geben muss. Denn das Klauteam darf immer wieder mit dem Bus mitfahren. Zum Schluss muss ich noch sagen, dass ich solche Geschichten schon so oft gehoert habe und sie kaum nachvollziehen konnte. An die Tasche zu kommen, ist einfach viel zu schwierig. Nun habe ich es miterlebt und ziehe wirklich meinen Hut vor so viel Professionalitaet. Doris konnte den Marktbesuch nur wenig geniessen. Bei der Polizei waren sie nicht sehr kooperativ. Nicola und ich liefen alleine auf dem Markt umher und schauten uns die Staende an. Viele Produkte erinnerten mich aus Bolivien und Peru. Nur waren sie bis zu 6 mal teurer. Ich brauchte eine Muetze und Handschuhe fuer die Berge, die ich mit US$3 recht guenstig erstanden habe. So richtiges Einkaufsfeeling sollte sowieso nicht bei mir ausbrechen, weil ich keinen Platz im Rucksack habe. Am Nachmittag nahmen wir eben den oben beschriebenen Bus zurueck nach Quito. Am Sonntag lief ich nur noch ein wenig in der Altstadt umher und nahm dann einen Bus nach Machachi.

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