Mittwoch, 3. März 2010

Guayaquil

Am 27. erreichte ich gegen 2 Uhr morgens die Stadt Guayaquil. Der Bus hatte, wie schon berichtete, 9 Stunden Verspaetung. Wie sollte ich nun ein Hotel finden? Ich habe da immer so eine Hemmung, Leute aus dem Bett zu klingeln. Lieber schlafe ich da auf der Strasse. An der Busstation wurden wir gleich von mehreren Taxifahrern umlagert. Ich schloss mich zwei Chilenen an und wir fuhren gemeinsam zu einem Hotel. Der Taxifahrer uebernahm fuer uns die ProzedurRRR, die Leute aus dem Bett zu klingeln. Der Besitzer zeigte uns ein grosses Zimmer mit 3 Betten. Selbstverstaendlich war das Zimmer mit US$36 ueberteuert. Mir war aber schon klar, wohin ein Teil des Geldes ging. Nicht ohne Grund, boten mehrere Taxifahrer das selbe Hotel an. Naja, wir wollten alle nur noch ins Bett. Am naechsten Morgen bzw. nach wenigen Stunden Schlaf standen wir auf. Ein Chilene machte den Fernseher an, damit das Warten nicht so langweilig ist, waehrend der andere im Bad sich fertig machte. Er schaute die Nachrichten , waehrend ich im Reisefuehrer blaetterte. Irgendwann guckte ich doch mal hin und sah, dass irgendetwas schlimmes passiert ist. In Santiago de Chile und Umgebung war in der Nacht ein schweres Erdbeben mit einer Starke von 8,8 ausgebrochen. Aber nicht auf der Richter Skala, wie es immer wieder falsch gesagt wird. Die nach unten offene Richterskala geht naemlich nur bis 6,5. Erst sprachen sie von 80 Toten, doch dann stieg die Zahl stetig an. Die letzte Anzahl, die ich lass, waren 450 Menschen. Die beiden Chilenen waren ganz schoen aufgebracht und versuchten die ganzen Zeit, nach Hause zu telefonieren. Es funktionierte aber nicht. Ich wollte einie Tage in Guayaquil bleiben und fuhr mit dem oeffentlichen Bus erstmal in die Innenstadt, waehrend die Chilenen zum Busbahnhof fuhren und weiter fahren wollten. Die Busfahrt ging furchbar lange. Ich fragte mich durch, aber sie sprachen viel zu schnell Spanisch. Ich verstand dann, dass ich Bus wechseln muss und dann noch etwas laufen muss. Es stimmte also, was im Reisefuehrer stand. Die Busrouten waren umstaendlich kompliziert und nicht logisch. Nach ca. einer Stunde kam ich endlich in der Innenstadt an. Ich ging gleich zur Airline, weil ich wissen wollte, wie teuer ein Flug auf die Galapagos Inseln ist. Gleich gegenueber war ein Touranbieter, in dem ich mir Informationen holte. Der Mann wurde aufeinmal ganz unfreundlich und meinte, dass ich nach Hause gehen soll und nochmal darueber nachdenken soll. Dann meinte er, dass sie gleich ins Wochenende schliessen. Dann war mir alles klar. Um 13.30 Uhr schlossen alle Geschaefte in Guayaquil. Somit konnte ich keine Touren fuer die naechsten beiden Tagen buchen. Ich ging also in der Luft und wusste nicht, was ich machen soll. So auf zack wollte ich auch nicht irgendetwas buchen. Wahrscheinlich war es auch gut, weil ich zu dem einen Boot nur schlechtes im Internet gelesen hatte. Ich nahm mir erstmal ein Hotelzimmer, damit ich darueber nachdenken konnte, was ich ueberhaupt moechte. Zudem musste ich auch erstmal in meine Erdbeertruhe gucken. Ich entschied mich, nicht auf die Insel zu fliegen, obwohl es immer ein grosser Traum fuer mich war. Am naechsten Morgen lief ich in Guayaquil umher. Die Stadt ist grau, heiss, schmutzig, laut, stinkend und ist haesslich. War etwas positives dabei?¿? Ich kann gar nicht verstehen, warum die guayacos (Einwohner der Stadt) so stolz auf ihre Stadt sind. Der Boulevard 9 de Octubre soll noch ganz OK sein.

Es war alles so fuer den Konsum bedacht. Ich lief einfach umher und wollte die schoenen Ecken finden. Neben den alten ehemaligen Prachthaeusern......waren nur schmutzige Buerohaeuser aus dem 20. Jahrhundert. Auf dem Weg zur Uferpromenade kam ich durch Zufall am Parque Bolivar vorbei. Dort befanden sich viele Leguane, die wie Dinosaurier durch den Park zogen.

Sie liessen sich nicht stoeren und man konnte sie sogar anfassen. OK, nachdem sie den Jungen nicht gebissen haben,...

...wollte ich es auch mal ausprobieren.

Anders war es bei diesen Leuten, die den Leguanen Essen gaben.

Ich war wirklich begeistert, wie viele Leguane hier rumlaufen. Als ich mal in die Luft schaute, erschrak ich, weil sich in den Baeume noch weitere Leguane befanden.

Wie viele Leguane, auch Bruchteile, kann man hier auf diesem Foto sehen?

Ich habe 15 Leguane gezaehlt. Oder habe ich wohl einen vergessen?!? Die Eichhoernchen waren vor allem bei den Kindern beliebt. Securities standen umher und sollen aufpassen, dass die Tiere nicht gefuettert werden. Doch sie liessen es zu und guckten einfach weg.

Danach lief ich immer weiter nach Osten zum Rio Guayas. Aufgehalten wurde ich durch Prachtbauten.

Wo ich war und was vor allem die Skulpturen zu bedeuten hatte, wusste ich nicht. In meinem Reisefuehrern ist nichts vermerkt. Das brachte mich wirklich zum Gluebeln.

Nochmal kurz ne schoen Blume bestaunt......und dann erreichte ich endlich die Uferpromenade Malcon 2000.

Ueberall spazierten die Leute und erfreuten sich den Seele baumeln zu lassen. Es war furchtbar heiss. Die Wasserwerbung fand ich ganz schoen krass. Muttermilch ist immer noch das Beste.

Doch besser als Nestlé war es allemal. Die Capoaira Show fand ich recht toll und bei diesen Temperaturen beeindruckend.

Vom Trinken musste ich doch mal ne Toilette aufsuchen. Das Toilettenschild war echt ausgefallen und lustig. Ist das gelbe in der Hand eigentlich Toilettenpapier?¿?

Gemuetlich lief ich immer weiter am Wasser entlang.
Beeindruckend war das La Rotonda Monoment. Es stellt das 1822 stattgefundene Treffen von Simon Bolívar und Jose de San Martín da.
Simon Bolívar ist der Eroberer von Venezuela, Kolumbien und eben von Ecuador. Er wollte eigentlich ein Grosskolumbien schaffen, als er die Spanier schlug. Doch dann kam alles anders. Ich lief jedenfalls bis zum Ende der Promenade und schaute auf den Cerro Santa Ana mit dem Leuchturm.
Ich blieb dann doch laenger als gedacht in Guayaquil, weil ich ganz vieles am Computer zu erledigen hatte. Zudem musste ich all meine letzten Reiseerfahrungen in meinem Blog verarbeiten. Am 2. Maerz packte ich doch mal meinen Rucksack und checkte aus dem Hotel aus Der Bus direkt vor dem Hotel fuhr ohne lange Umwege zum Busbahnhof. Wenn ich das vorher gewusst haette. Doch der Bus aus Lima hielt nicht am Busbahnhof, sondern irgendwo auf einer Strasse.

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