Montag, 20. Juli 2009

Queenstown

Am 18. July kamen Rose und ich in der Partymetropole Queenstown an. Zum Glück haben wir vorher reserrviert und bekamen in dem komplett ausgebuchten Hostel 2 freie Betten. Wir kamen gerade rechtzeitig zur kostenlosen 18 Uhr Suppe. So ne heiße Suppe bei diesen bitter kalten Temperaturen tut janz schon jut. Nach so einem harten anstrengenden Tag, fiel ich schnell ins Bett. Ich mußte Kräfte für den Sonntag sammeln, denn es ging hoch in die Berge zum Snowboard fahren. Um 10 Uhr morgens kamen wir auf dem Parkplatz vom „Coronet Peak“ Skigebiet an. Der erste Eindruck war nicht sehr toll. Im Snowreport von 6.30 Uhr sprachen sie von einer Schneehöhe von 100cm. Um dem Coronet Peak herum, waren fast überall nur grüne Berge zu sehen.
Wie ich später hörte, fiel in der gestrigen Nacht das night skiing aus, da die Schneekanonen neuen Schnee produzieren mußten. Mein erster Run war katastrophal. Auf der Eisstrecke hatte ich kaum Kontrolle über mein Board. Ich fiel ständig hin und war eher der Meinung, dass etwas nicht mit dem Board stimmt. In der Base fragte ich einen netten Mann, ob er mein Board mal anschauen könne. Er stellte schnell fest, dass der Winkel der Boots für einen Profi eingestellt war. In meiner Equipment–Rental-Company haben sie einen groben Fehler gemacht. Es hätte für mich wirklich schlimm enden können, da ich wirklich so gut wie keine Kontrolle über das Board hatte. Ich fiel 2 Mal wirklich hart hin und dachte einmal, dass ich mir mein Steißbein gebrochen habe. Nach einigen Minuten ließ der Schmerz nach. Mit einem besseren Winkel und der Anleitung, wie ich den Winkel nach meinem Empfinden verändern könnte, ging es immer einfacher und sicherer. Die anderen Faktoren konnte ich nicht so leicht beeinflussen. Auf dem Gipfel herrschte ein unglaublich starker Wind und ab und zu gab's auch noch Eisregen.
Jeder beeilte sich, trotz der tollen Aussicht, schnell wieder diese Höhenmeter zu verlassen. Zu dem waren die Bahnen total vereist. So etwas gab’s lange nicht mehr, wie ich es von anderen hörte. Es gab so gut wie keinen Schnee. Erst mit der Zeit wußte ich die Bahnen besser einzuschätzen, an welchen Stellen ich fahren konnte und welche an denen ich lieber langsam runter rutschen sollte. Schließlich versuchte ich das Beste daraus zu machen und fand dann meine Lieblingsstrecke. Weniger steile Eistracks und mehr flache schneebedeckte Wege. Nach 6 Stunden Adrenalinzufuhr war schließlich Schluss.
Erschöpft und glücklich fuhren wir in die Stadt nach Queenstown zurück. Das Boarden hat dann doch noch Spaß gemacht, aber den Mt. Hutt fand ich 1000 Mal schöner. Noch bevor ich mich in den über 30 Grad heißen Whirlpool legen konnte, hatte ich noch einen Termin im AJ Hackett Shop für den nächsten Tag in der Stadt zu machen. Ich war so verrückt, einen 440 ft (134 Meter) Highwire Bungy Jump zu machen. Das ist der höchste Sprung, den man in NZ machen kann. Den weltweit höchsten Bungy Jump mit 217 Metern kann man in Afrika von der Bloukrans River Bridge machen. Mit dem Bus fuhr ich zum Nevis River Canyon, in dem die Anlage auf einem Privatgelände stand.
Der Anblick stockte meinem Atmen. Zum Nachdenkel blieb kaum Zeit. Es ging alles ruckzuck. Noch mal kurz auf die Toilette gegangen,...
...dann bekam ich schon einen Gurt angelegt. Nach einer kurzen Anweisung ging es mit der Gondel auf die Plattform. Die Fußschnallen angelegt, Seil drangebunden...
...und dann gings zum Strungbrett. Noch ein Abschiedsfoto...
...und dann gings los.

Ich hatte mir vorher Gedanken gemacht, was ich wohl schreien würde, doch ich bekam vor Angst keinen Ton raus. Kaum einer von der Gruppe hatte wirklich geschrien. Es ging einfach nicht. Kaum stand ich auf der Abschussliste, flog ich schon hinunter. Den typischen hohen Sprung mit beiden ausgestreckten Armen bekam ich kaum hin. Die pure Angst, ins Nichts zu springen, ist voll krass. Erst als ich realisierte, was ich gerade gemacht habe, war es schon vorbei.
Mit Glückshormonen im Körper fuhr ich mit dem Bus wieder zurück in die Stadt. Dort traf ich mich mit Rose und wir fuhren dann gemeinsam nach Te Anau.

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