Montag, 22. März 2010

zurueck in Quito

Gegen 14.30 Uhr landete ich am 17. Maerz auf dem Quitoer Flughafen. Der Himmel war bewoelkt, die Strassen waren nass. Der Regen hatte gerade aufgehoert. Ausserdem war es recht kuehl. So hatte ich mir das Wiedersehen nicht vorgestellt. Mit Sandalen, Shorts und T-Shirt sprang ich ins Taxi und fuhr wieder zu meinem (alten) Hostel, in der Altstadt von Quito. Dort wechselte ich schnell meine Sachen gegen waermere und ruhte mich erstmal aus. Im Internetcafé habe ich erstmal all meine Fotos auf meiner Speicherkarte auf meinen USB-Stick kopiert. Was eigentlich 10 Minuten dauert, hat dann schliesslich 2 Stunden gedauert. Bei solch einer Angelegenheit bekomme ich immer Herzrasen, weil ich dadurch schon viele Fotos verloren haben. Am darauffolgenden Morgen haben sich die dunklen Wolken verzogen und es zeigte sich die Sonne. Solch ein Wetter war ideal, um zum Telefériqo von Quito zu fahren. Das ist zur Zeit die hoechste Bergstation der Welt, auf 4100 Meter Hoehe. Die eigentliche hoechste Seilbahn befindet sich aber in Merida, Venezuela und ist zur Zeit geschlossen. Mit einem Taxi fuhr ich genau vor den Eingang des Teleférigo. US$6 musste ich berappen. Im Vergleich: Mein Hotelzimmer kostet mich US$5. Das Benutzen von allen anderen Transportmoeglichkeiten wird dringend gewarnt. Am Eingang lass ich, dass die Fahrt nicht mehr US$4, sondern nun US$8,50 (fuer Auslaender) kostet. Wie ich so etwas liebe?!? Doch wie sollen sie sehen, ob ich ein Auslaender bin? Ich sehe zwar Deutsch aus, trage ein T-Shirt, auf dem gross ""Bolivia" steht und habe helle Haut. Ich legte also US$5 auf den Tisch und bekam ohne Probleme ein "normales" Ticket. So einfach hatte ich mir es nicht vorgestellt. Dann ging es 2,5 km entlang der Flanken des Volcán Pichincha, bis nach oben zum Cruz Loma. Auf 4100 Meter Hoehe angekommen, traf mich der Schock. Im Loneley Planet hatten sie nicht uebertrieben, vielleicht sogar untertrieben. Das Telefériqo war wirklich ein "Schandfleck". Ich wurde erstmal in ein Gebaeude gelotst, in dem sich nur Verkaufsgeschaefte und Restaurants befanden. Ich lief bis zum Ende des Gebaeudes und fand keine Aussichtsplattform. Wieder draussen angekommen, fand ich einen Pfad, der ueberhalb des Gebaeudes fuehrte. Ausser Puste oben angekommen, war ich einfach nur enttaeuscht. Es gab keinen Rundumblick. Normalerweise erwarte ich 180 bis 270 Grad Rundumblick. Hier waren es vielleicht 60 Grad.

Da hatte ich aus dem Flugzeugfenster eine bessere und schoenere Aussicht auf Quito. OK, solche Fotos waren dann natuerlich nicht moeglich.Kaum war ich auch oben, zogen dunkle Wolken auf. Ich stand mitten in den Wolken und sah nichts mehr.
So schnell wie sie gekommen waren, so schnell verzogen sie sich wieder. Dann hatte ich doch noch einen (kleinen) sonnigen Ausblick auf Quito.
Mit der Seilbahn fuhr ich wieder runter......und musste nun wieder zurueck in die Stadt kommen. Zum Glueck fand ich schnell ein Taxi, das gerade Passagiere zum Telefériqo brachte. Es war gerade mal 12 Uhr und ich hatte Lust, zum Mittelpunkt der Erde zu fahren, also zum Mitad del Mundo. 23 km noerdlich von Quito befand sich naemlich der Aequator. Es ist wirklich fuer jeden Ecuador Touristen ein Muss, zur Hemisphaerengrenze zu fahren. Einfach mal von der Suedhalbkugel auf die Nordhalbkugel zu springen, das hat schon etwas. La Mitad del Mundo (span.: Die Mitte der Welt) ist ein grosses Äquatormonument, dass 1979 bis 1982 von den Franzosen errichtet wurde. 1736 bestimmt Charles Marie de La Condamine mit einer französischen Expedition als erster Europäer die genaue Position des Äquators. Fuer dieses Monoment investierten keine Kosten. Das Bauwerk ist 30 Meter hoch und wird mit einer grossen Kugel (4,5 Meter Durchmesser) geschmueckt. Tag taeglich kommen hunderte Touristen, um einmal das Gefuehl zu spuehren, auf dem Aequator zu stehen. Wie das Gefuehl dort ist, zu stehen? Ganz einfach. Ganz normal. Glaube ich?!? Ich war nicht dort. In Zeiten von GPS hat sich herausgestellt, dass sich der wahre Äquator etwa 240m nördlich des Monuments befindet. Alle Besucher, welche sich täglich breitbeinig über die rote Linie beim Monument hinstellen, um auf beiden Hälften der Erde zu stehen, sind demnach 240m zu weit südlich. Rein zufällig entdeckte ein Gleitschirmflieger in der Nähe der Mitad del Mundo auf dem Berg Catequilla die Überreste eines Bauwerks aus der Präinkazeit, das tatsächlich den Äquator markiert und bereits vor über 1000 Jahren errichtet wurde!!! An der richtigen Stelle steht heute das Museo Solar Inti Ñan.Das Museum steht auf der GPS Latitude: 00°00'00". Doch bevor es zum Balancieren ging, zeigte uns ein Guide eine faszinierende Ausstellungen zur astronomischen Geographie und das sagenumwogene Wasserexperiment. Bart Simpson hatte sich auch mal die Frage gestellt, in welche Richtung das Wasser im Waschbecken auf der Suedhalbkugel abfliesst. Teil I & Teil II bei Youtube anzuschauen. Hier um Museum muss man nicht extra in Australien "anrufen". Unser Guide stellte ein mit Wasser befuelltes Waschbecken genau auf den Aequator. Dann zog er den Stoepsel und das Wasser floss einfach so nach unten ab.
Dann verschob er das Waschbecken 2 Meter auf die Suedhalbkugel. Nun floss das Wasser im Uhrzeigersinn ab.

Und dann zum Schluss stellte er es auf die Nordhalbkugel. Doch diesmal floss es entgegen zum Uhrzeigersinn ab.

Ich habe versucht, den Trick zu entlarven. Wir haben das Waschbecken auch mal auf eine andere Stelle geschoben, doch auch dort war das selbe Resultat. Ganz interessant war auch das Eiexperiment. Sie haben einen Nagel genau ueber dem Aequator eingeschlagen. Mit fingerspitzengefuehl konnte auch ich ein Ei drauf abstellen.
Doch irgendwie kam mir das Ei etwas komisch vor. Irgendetwas stimmte nicht mit dem Ei. Die Oberflaeche und etwas schweres im Inneren. Spaeter in Internet lass ich, dass in diesem Museum mit Tricks die Touristen getaeuscht werden. Trotzalledem, den Trick mit dem Waschbecken, konnte ich nicht entschluesseln. Mein Guide wollte uns klar machen, dass man auf dem Aeqator 1 Kilogramm leichter ist. Ich hatte ihn provokativ gefragt, warum sie dann keine Waage haetten. Ich hatte ihn durchschaut, da es nur ein paar Gramm sind. Trotzdem wollte ich zu diesem Museum gehen, damit ich mir meine eigene Meinung bilden konnte. 5 km vom Museum entfernt befand sich der uralte Vulkankrater Pululahua. Ich nahm erst den Bus und musste dann noch einen Berg hochlaufen, bis ich endlich am Kraterrand stand. Naja. Ich hatte es mir toller vorgestellt. Ich schaute auf ein grosses Tal, in dem einige Bauernhaeuser mit ihren Feldern stehen.Dann ging es 2 Stunden mit dem Bus wieder zurueck zum Hotel. Die Versuchung war gross. Aber ich blieb hart und fuhr nach Quito zurueck.
Am naechsten Morgen verbrachte ich den ganzen Vormittag vor dem Computer, um hunderte von Fotos hochzuladen. Dann brauchte ich Abwechslung und ging in der Altstadt spazieren. In meinem Guidebook steht dieser Satz: "Die vor Jahrhunderten von indigenen Handwerkern und Arbeitern erbauten Kirchen, Abteien, Kapellen und Kloester von Quito sind legendenumwoben und atmen Geschichte". Nun ja. Es stimmt. Die Stadt wirkt (ueber-) christianisiert. Ich konnte manchmal 5 Kirchen aufeinmal stehen sehen. Als Antichrist kann ich nur muede laecheln. Mein Taxifahrer war darueber sehr erschrocken. Dabei kueste er sein Kreuz und meinte, dass er froh ist, dass es jemanden da oben gibt. Doch fuer mich gibt es niemanden, wenn ich mal sterben sollte. Jetzt mal etwas ganz christliches. Ich hatte das Gefuehl, dass dieser Taxifahrer absichtlich einen Umweg gefahren ist. Jedenfalls wollte ich sagen, dass die Altstadt recht nett aussieht. Ich konnte mich fuer einige nicht christliche Gebaeude begeistern. Leider kann man von diesen kein richtiges Foto machen. Man bekommt nur einen Teil des Hauses auf ein Foto.Trotzalledem fand ich einige Kirchen recht ausgewoehnlich.Wenn es eine Altstadt gibt, dann gibt es auch eine Neustadt. Doch die Neustadt von Quito, zu der ich am darauffolgenden Tag gefahren bin, ist eine Art neues Zentrum. Die Haeuser stammten aus dem 19. und 20. Jahrhundert. Schaetze ich mal, denn durch die Reklame, konnte ich sie kaum erkennen. La Muy Muy (spanisch fuer: Die Beste der Besten)

Es geht hier alles sehr touristsich zu. Neben Hotels, befinden sich Restaurants, (Karaoke-) Bars, Internetcafés und eben auch Tourveranstalter. Zu diesen wollte ich hin, weil ich mir Angebote fuer eine Jungeltour einholen wollte. Die Preise waren alle wahrscheinlich abgesprochen und die Anbieter hatten oft ueberhaupt keine Ahnung von den Touren. Ich wollte zum Amazonasbecken "El Oriente", nach Cuyabeno. Ich hatte noch eine Empfehlung bekommen. Die Kontaktaufnahme erwies sich als schwierig und umstaendlich. Ich solle nun nach Lago Agrio fahren, damit ich ab Montag an einer 4 taegigen Jungeltour teilnehmen kann. Darum nahm ich am Sonntag einen Nachtbus und erreichte Lago Agrio um 6 Uhr morgens. Den Vormittag nutzte ich nochmal fuer eine Sightseeing Tour durch die Altstadt von Quito. Sonntags duerfen naemlich zwischen 8 und 16 Uhr keine Autos im Zentrum fahren. Autofreie Sonntage. Ja, dass gab es auch mal in Deutschland. Die Stimmung auf den Strassen war hervorragend. Ueberall liefen die Leute umher oder fuhren mit dem Fahrrad umher.

Donnerstag, 18. März 2010

Galapagos Inseln, Tag 9

Schon kurz nach 6 Uhr klingelte mein Wecker. Mit einem Taxi ging es zum Busbahnhof, von dem es dann fast 2,5 Stunden auf die Insel Balta ging, auf dem sich der Flughafen befindet. Man soll 2 Stunden vorher dort sein und diese Zeit sass ich nun ab. Gespannt liess ich die Prozedor ueber mich ergehen und konnte es kaum erwarten, das Flugzeug zu betreten. Kaum hatte ich meinen Platz eingenommen, spruehten sie ein Gas. Es sah aus, als ob es brannte.
Aber wie ich es schon kannte, wollen sie damit Insekten und andere nicht erwuenschenswerte Tiere toeten. Dann gab es kein zurueck mehr und die Boing hebte ab und flog auf direktem Wege nach Quito. 9 Tage hatte ich nun auf den Galapagos Inseln verbracht, die Charles Darwin beruehmt machte. Selbstverstaendlich hatte ich schon immer davon getraeumt, einmal die sagenumwogenen Inseln zu betreten. Ich hatte mit dem "Flamingo"-Schiff wahnsinniges Glueck, doch vor allem mit dem Guide Antoni, der sichtlich Spass bei der Arbeit hatte. Sicherlich waren US$1.500 fuer 9 Tage eine Menge Geld. Nicht jedoch, was ich dafuer geboten bekommen habe. Mit dem kleinen Schiff kamen wir zu vielen Bereichen der Inseln, der anderen vorenthalten wird. Auch den Reichen, mit ihren Luxusdampfern. Teuer muss auf den Galapagos nicht gleichzeitig besseres Programm bedeuten!!! Lange wird das Flamingo Schiff nicht mehr geben. Der Eigentuemer moechte das Schiff gegen ein Groesseres austauchen. Die Holzschiffe werden von den metallischen Schiffen vertrieben. Die Preisspirale dreht immer schneller nach oben, auch der Eintritt soll auf US$200 verdoppelt werden. Die einzigen Gewinner werden die Schiffsbesitzer sein und hoffentlich die Tiere, die dann mehr in Ruhe gelassen werden, weil der Zugang in Grossgruppen untersagt ist. Sicherlich klingen diese Worte der reine Hohn von jemanden, der gerade von der Galapagos Inseltour zurueckgekommen ist. Denn auch ich wollte einmal in den Fussstapfen von Darwin stehen und die Welt ein wenig mehr verstehen.

Mittwoch, 17. März 2010

Galapagos Inseln, Tag 8

Nun war der 8. und letzte Tag angebrochen. Wir hatten den 16. Maerz. Diesmal schon um 6 Uhr morgens gab es Fruehstueck. Ich hatte schon immer um 7 Uhr Probleme, etwas runter zu bekommen. Von den 8 Leuten war Chris der Einzige, der an diesem Tag fruehzeitig am Flughafen seien musste. Wir anderen alle hatten beschlossen, einige Tage noch auf dem Festland zu verbringen. Auf dem Program stand, dass wir (nochmal) zur Charles Darwin Research Station gehen. Wir waren die ersten Besucher am Morgen und kamen zu einer Uhrzeit, in der selbst noch die Schildkroeten schliefen. Antoni, der Guide, war auch nicht sehr gut drauf. Mit verquollenden Augen schlurften wir ueber das Gelaende. Da war ich doch ganz froh, dass wir schon am ersten Tag hier waren. Wir gingen erneut zu den Riesenschildkroeten ins Gehege und machten einige Fotos mit ihnen. Fast hatten wir vergessen, ein Gruppenfoto zu machen.


Antoni brachte Chris zum Flughafen. Wir anderen blieben noch ein paar Stunden auf dem Gelaende. Wir gingen ins Museum, mit dem "Out of Service" Tresor,...

...und beobachten dann die Babyschildkroeten, nachdem der Deckel abgenommen wurde. Sie Babyschildkroeten werden in der Station aufgezogen, bis sie gross genug sind, ihr Leben alleine zu meistern.
Ueberall auf den Inseln befinden sich verschiedene Tiere, die man nur sieht, wenn man nur aufmerksam rumlaeuft.
Um 10 Uhr bekamen wir wie abgesprochen unsere Rucksaecke am Hafen...
...und suchten uns ein Hotel. Zuvor aber kam der unangenehme Teil. Die Verabschiedung und dann verlangten sie Trinkgeld von uns. In jeder Kabine war ein Hinweisschild,...
...damit die Passagiere wussten, wieviel man zu geben hat. Dazu lagen auf dem Bett zwei Briefumschlaege. Der eine war fuer Antoni, unserem Guide, und der andere fuer die Crewmitglieder. Damit sie sehen, wer wieviel gegeben hat, ist die Kabinennummer vermerkt. Nach der ersten Tour war die Crew sehr sauer, weil die erste Gruppe zu wenig Trinkgeld hinterlassen hat. Ich war verunsichert und wollte nicht 10% (=US$100) Trinkgeld geben. Chris und ich gaben jeweils 1%. Ich hatte schon am ersten Abend auf der Insel mich um Hotels gekuemmert und wusste ueber die verschiedenen Preis-Leistungsverhaeltnisse Bescheid. Die 6 Leute vom Boot folgten meiner Empfehlung. Ich konnte und wollte nicht zu Ihnen ins Hotel ziehen, da das Einzelzimmer fuer mich zu teuer war. Zudem hatte ich schon eine Reservierung in einem anderen Hotel gemacht, das gleich um die Ecke war. Alleine ging ich also zu meinem US$10 Hotelzimmer, welches ich noch nicht vorher gesehen hatte. Es war schrecklich. Es gab keine Fenster und nebenan war ein Frisoersalon, in dem eine alte Dame den ganzen Tag viel zu laut Fernsehen guckte. Ich hielt es nicht lange aus und lief die Geschaefte nach schoenen Sachen ab. Ich fand tolle T-Shirts, die relativ teuer gewesen waren. Nach dem Shoppen lief ich noch ca. 4 km zu einem Strand, oestlich der Insel. Die Sonne brannte ungeschuetzt. Meine Wasserflasche neigte sich fast dem Ende, als ich endlich den Strand erreichte. In der Luft war ein knistern zu spuehren. Die Wellen sahen zum Wellenreisen aus,...
...doch fuer richtige Surfer waren die Wellen ungeeignet. Muede lief ich den ganzen Weg wieder zureuck. Trotz der Strapazen lauschte ich den Voegelgesangen und schaffte doch noch einige Nahaufnahmen, von den verschiedenen Darwinfinken zu machen.

Den restlichen Nachmittag verbrachte ich damit, Briefmarken zu finden. Es gab keine und wo die Post war, wusste auch niemand so recht. Schliesslich fand ich um 17.45 Uhr die Post. gerade in diesem Augenblick schlossen sie die Post udn die Mitarbeiter waren gerade am Gehen. Ich fragte nett nach Briefmarken und die beiden Angestellten oeffneten fuer mich nochmal die Post. So etwas gab es nur im Traum. Abends habe ich mich mit den anderen zum Abendbrot verabredet. Wir gingen etwas auf der Strasse essen und kamen durch zufall in eine Geburtstagsfeier, bei der sich die Maenner als Frauen verkleiden mussten. Die Maenner hatte anscheinend viel Spass dabei. In einer Cocktailbar nutzten wir die Happy Hour aus und ich verbrachte auf einer Terrasse, unter dem Sternenhimmel, meinen letzten Abend auf der Galapagos Insel.