Sonntag, 3. Oktober 2010

Rundreise auf Jamaika: wieder in Kingston angekommen

Erst am Nachmittag des 30. Septembers erreichte ich den Busbahnhof im Downtown in Kingston. Mit kam nun zu Gute, dass ich schon beim ersten Kingston-Besuch das "gefaehrliche" Downtown besucht habe. Mit vollem Gepaeck lief ich zum Handcraft Market und suchte nach einem speziellen T-Shirt, das ich dann auch in meiner Groesse fand. Auf dem Markplatz kaufte ich guenstiges Gemuese ein und begab mich dann zur Busstation und wartete ewig auf meinen Bus zum Up-Town. Der Bus kam einfach nicht. Ich bekam stattdessen einen Tipp, dass ich auch andere Busse nehmen kann, die jedoch nicht ganz genau dort hinfahren, wo ich eigentlich wollte. Kaum hatte ich den Bus betreten, fing es schon wieder wie aus Eimern zu regnen. Im Up-Town ging ich gleich zum Supermarkt und kaufte meine restlichen Lebensmittel fuers Abendbrot ein. Mit noch mehr Gewicht beladen lief ich die Strasse zu meinem Hostel hoch. Mich traf der Schlag! Die Strasse war gesperrt, weil sie nicht mehr gab. Der Regen der letzten Tage hat die Strasse groesstenteils weggespuelt. Da haette ich noch Wochen auf meinen Bus warten koennen. Im Hostel angekommen, traf ich alte Bekannte wieder. Oliver, der Eigentuemer hatte diesmal ein winziges Zimmer fuer mich. Ich war wirklich froh, wieder in Kingston angekommen zu sein. Ich kochte mir mein Abendbrot und setzte mich bis spaet in die Nacht an den Computer. Am naechsten Morgen stand ich fruehzeitig auf und versuchte Euro fuer meine Cuba-Reise zu organisieren. Viele Wechselstuben hatten keine Euros. Als ich endlich eine Bank gefunden hatte, die Euros anboten, waren alle Geldmaschinen leer. Vor Ladenschluss rannte ich von Bank zu Bank. Jedoch wollten oder konnten sie mir kein Geld auszahlen, weil der Abhebebetrag zu hoch war. 200 Euro waren also zu hoch? Meine Nerven lagen blank. Ich tauschte meine letzten Jamaica Dollar in 40 Euro. Sie hatten sogar 300 Euro, aber besser als nichts. Aber so einfach war der Geldwechsel nicht. Erst nach ca. 20 Minuten hat die Chefin verstanden, dass 40 + 10 = 50 Euro sind. Abends konnte ich im Hostel nicht ruhig sitzen und ging nochmal zur Scotiabank. Diesmal waren die Maschinen gefuellt und ich konnte rund 260 Euro abheben. Das war genau die Summe, die die Wechselstube noch in Euro hatten. Also rannte ich erneut zur Wechselstube. Die Chefin war leider noch im Office. Sie sagte dem Mann am Schalter, dass es keine Euro mehr gibt. Am Nachmittag haben alle Leute in der Schlange sie ausgelacht und nun konnte sie sich bei mir raechen. So schnell wendete sich das Blatt. Den Abend verbrachte ich mit packen und dachte nach, wie und wo ich weitere Euro auftreiben kann. Warum ich eigentlich Euro benoetige? In Cuba akzeptieren sie keine EC-Karten und fuer US Dollar verlangt die Regierung 10% Strafgebuehr. Wenn man diese zu den rund 10% Bankgebuehren hinzurechnet, muesste ich 20% nur an Gebuehren bezahlen. Meine Nacht war schrecklich. Im Nebenzimmer lief wieder die ganze Nacht der Fernseher und das Paerchen unterhielt sich lautstark. Um 2.30 Uhr machten sie nach meiner Bitte den Fernseher etwas leiser, so dass ich endlich einschlafen konnte. Um 5 Uhr weckte mich die Musik. Deshalb bat ich nochmal, dass sie endlich den Fernseher ausmachen. Sie koennen aber nicht ohne Fernseher einschlafen und weigerten sich. Nach langer lautstarker Diskussion machten sie den Fernseher schliesslich leiser. Kaum lag ich im Bett, stellten sie die Lautstaerke wieder hoeher. Um 5.30 Uhr gab ich auf und schlief die letzten Stunden auf der Couch. Selbstverstaendlich war ich am Morgen wie geraedert. Da konnte auch keine eiskalte troepfelnde Dusche helfen. Ich lief am Morgen nochmal zur Wechselstube und guckte, ob die Chefin nicht anwesend ist. Und das war sie nicht. Auf einmal hatte sie in der Wechselstube wieder die besagten 260 Euro und der Mann hinter dem Schalter vom Vortag gab mir die Euro. Waehrend der Prozedur kam die Chefin zur Arbeit. Ich war wirklich zur rechten Zeit gekommen und war uebergluecklich. Ich waere sonst von Wechselstube zu Wechselstube gefahren, weil am Samstag alle Banken geschlossen hatten. Nun hatte ich nahezu all mein Euros zusammen und konnte aufatmen. Zurueck im Haus fruehstueckte ich erstmal. Im Supermarkt kaufte ich mir noch einige Produkte wie Zahnpasta und Seife, die in Cuba Mangelware sind. Gegen Mittag checkte ich in Ruhe aus und stellte meine Taschen in den Livingroom. Bis zur Abfahrt surfte ich noch etwas im Internet.

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