Sonntag, 3. Oktober 2010

Die letzten Stunden in Jamaika. Flug ueber Panama City nach Cuba

Am 2. Oktober verbrachte ich meine letzten Stunden in Kingston, Jamaika. Im Hostel packte ich all meine Sachen zusammen. Am Computer versuchte ich noch etwas am Blog zu arbeiten, wenn nicht die Zeit so rasen bzw. die Internetverbindung nicht immer abstuerzen wuerde. Der Himmel verdunkelte sich. Ein Gewitter kuendigte sich an. Darum verabschiedete ich mich schon sehr frueh und lief mit meinen 3 Taschen zur Bushaltestelle. Ein weiteres Mal wollte ich kein Taxi fuer US$24 nehmen. Ich entschied mich fuer den oeffentlichen Bus, der mich erst zum Downtown brachte und ein anderer direkt vor das Flughafengebaeude. Kaum sass ich im Bus, fing es auch schon an zu schuetten. Ohne Probleme, nur etwas feucht, fand ich auch den zweiten Bus. Angekommen, checkte ich in Ruhe ein. Ich befand mich ueberpuenktlich im Terminal. Auf einer Bank machte ich es mir gemuetlich. Als ich so nachdachte, fiel mir ein, dass ich keinen Notfallplan habe, falls irgendetwas in Cuba passieren sollte. Ich kann kein Geld mit meinen Bankkarten abbuchen. Darum beschloss ich, weitere 250 Euro zu holen. Nur fuer alle Faelle. An der Wechselstube teilte mir die Frau einen guten Umtauschkurs mit. Aber nur von Jamaika Dollar in Euro. Anders herum ist der Kurs zu schlecht. Nun musste ich erstmal Geld abheben. Erst der vierte Bankautomat funktionierte und gab mir die J$29.000. An der Wechselstube zurueck, erfuhr ich nun, dass sie ueberhaupt gar nicht so viele Euro-Scheine vorraetig hat. Die andere Wechselstube im Flughafen hat gerade mal 20 Euro. Wuetend nahm ich all ihre Euro mit und musste mir etwas einfallen lassen, wie ich die restlichen Jamaika Dollar loswerde. Nirgendwo anders kann man diese auf der Welt umtauschen. Unruhe kam auf, als ich auf die Uhr schaute. Geschwind rannte ich zum Securitybereich. Ich sollte all meine Taschen auspacken. So eine strenge Kontrolle gab es nicht mal in den USA. Die Zeit lief mir davon. Ich fragte sie gereizt, was sie denn suche. Keine Antwort. Zum Schluss hatte ich grosse Probleme, all meine Sachen wieder zu verstauen. An der Passkontrolle musste ich ebenfalls sehr lange warten. Nun konnte ich zur Wechselstube rennen. Ein junger Mann zeigte Verstaendnis und meinte, dass ich die Jamaika Dollar auch in kanadische Dollar tauschen koennte. Diese werden ohne 10%ige Strafgebuehr akzeptiert. Ich gab ihm all mein jamaikanisches Geld und bekam kanadisches Geld ausgezahlt. Merkwuerdigerweise bekam ich kein Wechselgeld zurueck. Auf Nachfrage gab er mir von jeder Muenze ein Exemplar. Dankens rannte ich die Treppe hoch. Auf halben Weg stoppte ich abrupt. Da war was faul. Mein Gefuehl sagte das mir. Also nahm ich meinen Taschenrechner und pruefte die Rechnung nach. Es fehlten rund J$1000 (rund 8,50 Euro). Der Mann hatte mich in der Eile betrogen. Wieder zurueck, bekam ich sofort nahezu das fehlende Geld in Euromuenzen ausgezahlt. Er hatte mich wirklich betrogen. Wenn er es nicht gemacht haette, dann duerfte er mir kein Geld auszahlen. Schliesslich ist er fuer alle Ungereimtheiten verantwortlich. Die fehlenden J$1000 kann er nicht so einfach aus der eigenen Tasche bezahlen. Als letzter Passagier betrat ich das Flugzeug. Ich war fix und fertig. Ein Flug von Jamaika nach Cuba sollte eigentlich nicht so lange dauern. Als ich vor ueber einem halben Jahr die Preise verglich, sagte mir der Computer, dass der guenstigste Flug ueber Panama City geht. Darum kaufte ich mir zeitaufwaendige Ticket. Nun musste ich wirklich erst nach Panama City fliegen, wo ich schon einmal war, und dann den selben Weg zureuck nach Jamaika. Ich guckte noch einmal wehmuetig aus dem Fenster.
Dann setzte sich das Flugzeug in Bewegung und wir hoben ab. Bye, bye Kingston. Die schmale Strasse, die zum Flughafen fuehrt, konnte ich jetzt von oben sehen.
Mit dem Wetter hatte ich in Jamaica wirklich kein Glueck. Nicht einmal konnte ich den Sunset sehen. Ausgerechnet nun, aus dem Flugzeug, zeigte sich die Sonne von ihrer besseren Seite. Eigentlich hatte ich nun viele Stunden Zeit, um mich zu entspannen. So war es aber nicht. Kaum in Panama City gelandet, musste ich mir fuer Cuba eine Touristenkarte kaufen. Diese gab es nicht in Jamaika. Sie sollte US$20 kosten. Wenn ich in Euro, kubanische Pesos oder in kanadische Dollar bezahlen koennte, waere es einfach gewesen. So aber stand ich hilflos da, weil es keine Wechselstube gab. Ich hatte nur noch 20 Minuten. Zeit zum raus und wieder reingehen hatte ich nicht. Meine einzige Chance war es, in einem Restaurant etwas zu essen und das Wechselgeld in Dollar auszahlen zu lassen. Leicht in Panik rannte ich die Gaenge ab und fand schliesslich neben all den vielen Geschaeften ein Restaurant. Dort musste ich zum Beispiel eine heisse Schokolade trinken, bezahlte diese in Euro und bekam US Dollar als Wechselgeld. Im Eiltempo trank ich meine Schokolade und rannte zurueck zum Schalter. Erleichtert bekam ich meine Touristenkarte fuer Cuba und durfte nun das Flugzeug betreten. Ein kaltes Bier brachte mich in eine schlaefrige Stimmung und verschlief nahezu den ganzen Flug nach Cuba.

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