Mittwoch, 20. Oktober 2010

Camaguey

Am 17. Oktober erreichten Claudia und ich gegen 17 Uhr die alte Unesco-Stadt "Camaguey". Um sich vor Piratenueberfaellen zu schuetzen, bauten sie sie Stadt so, dass man sich schnell verlaufen konnte. Vom Zugbahnhof wollte uns erstmal kein Taxifahrer mitnehmen. Sie hofften alle, dass wir einen Touristenpreis bezahlen wuerden. Nicht mit uns Profis. Eigentlich haetten wir ins Zentrum laufen koennen, jedoch war es meine Idee, erstmal zum Busbahnhof zu fahren, um ein Busticket fuer den naechsten Tag zu kaufen. Also fuhren wir erstmal vom Norden zum weit entfernten Busbahnhof, im Sueden der Stadt. Dort erfuhr ich, dass Tickets nur am Tage der Abfahrt zu kaufen gibt. Die ganze Aktion war umsonst. Der Fahrradtaxifahrer brachte uns nun zum Zentrum. Auf der Fahrt dorthin gesellte sich ein junger Mann auf seinem Fahrrad zu uns. Er fragte uns, ob wir eine Casa Particular suchten. Sein Angebot im Haus seiner Mutter klang recht nett, so dass wir ihm folgten. Diese war jedoch schon voll. Darum fuhren wir mit ihm nur einige Blocks weiter, zur naechsten Casa Particular. Diese war jedoch zu teuer. Fuer uns sah es so aus, als ob die Frau an ihn Vermittlungsgebuehr bezahlen muss. Diese wurde auf's Angebot draufgepackt. Auf die Frage, ob es einen Rabatt gaebe, wurde die Frau sehr unfreundlich. Darum verschwanden wir ganz schnell und liessen uns nicht weiter zutexten. Wir liefen einfach in den Gassen entlang, auf der Suche nach dem Casa-Particulares-Zeichen. Per Zufallverfahren fragten wir bei einer nach einem freien Zimmer. Diese war aber ausgebucht, jedoch empfahlen sie uns eine andere. Die Besitzerin holten uns sogar ab. Nach ca. 20 Minuten erschien eine aeltere dicke Frau. Sie zeigte uns den Weg zu ihrem Haus, vor dem schon ihr Ehemann wartete. Die Hospedaje "Miriam Tamayo Bernardo" (Cisneros Nr. 62 e, Tel. 202300) war von Anfang an total suess eingerichtet. Liebevoll, trotz, dass es etwas kitschig aussah, eingerichtet. Es gab sogar ein privates Bad mit einer Badewanne. Ich kann mich kaum erinnern, die letzten Jahre eine Badewanne gesehen zu haben. Fuer 15 Cuc (ca. 12 Euro) die Nacht vergaben sie das Zimmer. Wie alle anderen Hausbesitzer auch, versuchten sie etwas extra Geld mit dem Essen zu verdienen. 2,50 Cuc fuers Fruehstueck und 5 Cuc fuers Abendbrot (pro Person) waren recht akzeptabel. Zum Rausgehen war es nun zu spaet und zudem regnete es. Ich rannte trotzdem schnell zu einem Geschaeft und erbettelte im gerade geschlossenen Geschaeft nach Getraenken. Diese bekam ich dankenderweise. Puenktlich zum Abendbrot fand ich in der lampenlosen Strasse das Haus wieder. Ein riesiger gedeckter Tisch stand fuer uns bereit. Nun wusste ich, warum die Frau so dick war. Die ehemalige Koechin hatte Spass am Kochen fuer die ganze Familie. Vollgestopft gingen wir ins Bett. Am naechsten Morgen war das Fruehstueck zum Glueck etwas kleiner als das Abendbrot. Claudia und ich spazierten nun in der Stadt umher. Ohne eine Karte, haetten wir uns sicherlich verlaufen. Wir besuchten einige Ausstellungen und Museen. Unter ihnen darf natuerlich nicht das Haus vom beruehmten Schriftsteller Nicolas Guillen fehlen.
Die Stadt Camaguey ist recht seltsam. Sie ist nicht gerade schoen, doch faszinierend zugleich. Dafuer aber ist sie echt. Die Menschen hier leben in der Stadt und erschufen keine Illusion einer Touristenstadt. Sie hat ihren Charakter bewahrt. Die folgenden Fotos geben etwas das Feeling der Stadt wieder.
Fabelhafte Welt der Amelie

Kommissionsgeschaeft

Reisebuero fuer Cubana (natuerlich nur Reisen innerhalb des Landes)

Pesos Restaurant

Kino Casablanca (der Name klingt nach mehr)
kubanisches Geschaeft

Brot mit Hund & Wieviel Gramm sind es denn ganz genau?!?


oeffentliche Verkehrsmittel

Pupi ist der Name an der Tuer
Wir machten uns einen schoenen Tag und assen zum Mittag Spaghetti.
Wir gingen zu verschiedenen Ausstellungen und kauften Geschenke ein. Am Nachmittag ruhten wir uns im Zimmer aus, bevor es Abendbrot gab. Wir waren beide angespannt, weil wir an diesem Abend den Nachtbus nach Havanna nehmen wollten. Nach dem leckeren Abendbrot im Haus hatten wir beide auf einmal krampfartige Bauchschmerzen. So schnell kann das Essen doch nicht wirken?!? Den Taxifahrer mussten wir absagen und auf den naechsten Tag verschieben. Erleichtert gingen wir schlafen. Am naechsten Morgen waren die Bauchschmerzen fast verschwunden. Nun hatten wir doch noch einen Tag in Camaguey. Wir gingen noch einmal in der Stadt spazieren. Aufregend war die Stadt nicht, weil sie sehr klein ist und kaum etwas tolles zu bieten hat. Trotzdem machten wir uns einen schoenen Tag und erfreuten uns an den Oldtimern.
Wir gingen zum Plaza de Revolucion. Eine riesige José Martí Figur stand auf dem Platz.
Viele kleine Kunstwerke zeigten Fidel Castro, Che Guevera und Raul.
Am Nachmittag goennte wir uns ein Eis in dem grossen Eisladen. Fuer wenige Cent gab es einen grossen Eisbecher. Selbst die Lehrer kommen mit den Kindern zum Einsessen hier her. Ob das ein Teil des Unterrichts ist?!?
Auf ein Mittagessen verzichteten wir und assen Abendbrot erneut in der Casa Particular. Der Taxifahrer holte uns puenktlich ab. Dieser stellte sich als Nachbar heraus, der sich etwas dazuverdienen wollte. Das sollte uns egal sein. Kaum am Busbahnhof angekommen, fragte uns ein Mann aufgeregt, ob wir nach Havana wollten. Dies bestaetigten wir, so dass er uns zwei Sitzplaetze in seinem Auto anbot. Claudia und ich waren uns unsicher und fragte den Taxifahrer, ob es sicher sei. Dieser bestaetigte uns das und wir handelten daraufhin den Preis von 30 auf 15 Cuc pro Person herunter. Der Bus haette 33 Cuc gekostet. Die beiden Nachteile sind jedoch, dass wir wohl kaum schlafen werden und dass wir zu zeitig Havana erreichen werden. Nach kurzer Absprache sprangen wir ins Auto. 3 Maenner sassen uns gegenueber. Ich wurde der Sache unsicher. Schliesslich merkten wir aber, dass die 3 Maenner ebenfalls aengstlich waren. Jedoch aber aufgrund des Fahrers und dem Beifahrer. Beide kamen aus Havana und hatte 5 Italiener von Havana nach Camaguay gebracht. Nun wollten sie aber nicht ohne Leute zurueckfahren und nahmen jeden Cent mit. Der Beifahrer trank sich zu, also einen Cola Libre nach dem anderen, und stichelte den Beifahrer an, schneller zu fahren. Die Strassen waren dunkel und nass. Erst, nachdem er durch eine Pfuetze fast die Kontrolle ueber das Auto verlor, war er ruhiger. Alle paar Stunden machten wir eine Toilettenpause. So ging es die naechsten Stunden, bis wir in Havanna ankamen.

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