Dienstag, 21. September 2010

Ankunft in Kingston, Jamaika

Nach 18 Uhr landete ich am 17. September in Kingston, Jamaika. Den Hurrican, der gerade auf Mexico zusteuerte, haben wir mit kleinen Turbulenzen umflogen. Mein Anschlussflugzeug von Miami bekam ich auf den letzten Druecker. Erst ging die Flugzeugtuer nicht auf, so dass wir lange warten mussten, dann erfuhr ich bei der Passkontrolle, dass ich keine US-Sicherheitsfragen online beantwortet hatte und dann beim erneuten Check-in nach Jamaika wollten sie alles moegliche von mir sehen und wissen. Die Nachweise meine naechsten Fluege konnte ich nur von meiner Kamera aus zeigen. Ich hatte mein Flugticket vom Computerbildschirm abfotografiert und dadurch Verwunderung verursacht. Erst mit Absegnung des Bosses, durfte ich nach Jamaika fliegen. Nachdem ich mehrere Sicherheitskontrollen erfolgreich passiert bin und mein Gate gefunden habe, konnte ich Luft holen. Der Flug von Miami nach Jamaika dauerte nur etwas mehr als eine Stunde. Wir ueberflogen sogar Cuba. Leider war es sehr bewoelkt, so dass die Sicht nicht sehr beindruckend gewesen war. Aus dem Weltall wuerde die Aussicht so aussehen, Jamaika ist die kleine Insel unterhalb von Cuba:
Im Flughafengebaeude in Jamaika sollte ich unbedingt zum Touristeninformationsschalter gehen, weil ich eine ganz genaue Ho(s)teladresse angeben muss. Der Mann hinter dem Schalter war ueberfreundlich und hilfsbereit. Er wollte mich nicht gehen lassen und wollte sogar beim Hostel anrufen. So viel Aufwand fuer nichts. Ich stand schon ganz nervoes da, und wollte nur noch zu meinem Rucksack. Ich war inzwischen der letzte Passagier am Flughafen. Aber zum Glueck lag mein Ruecksack auf dem Boden, neben viele anderen vergessenen Taschen. Erleichtert und leicht nervoes machte ich meine ersten Schritte auf jamaikanischen Boden.
Die naechste Huerde war es, ein guenstiges Taxi zu finden. Die Betonung lieg auf guenstig. Der "normale" Taxipreis liegt bei unverschaemten US$37. Der Mann vom Infostand sagte mir aber, dass ich auch fuer US$20 ein Taxi finden koennte. Fuer US$24 bekam ich nach zaehen Verhandlungen ein offizielles Taxi, mit roten Nummerschildern. Zu meinem Vorteil kannte er mein Hostel, zu dem ich wollte. Ueber Hostelworld fand ich vor Wochen das "The Durham" Hostel. Laut Feedback soll das Hostel ganz nett sein. Jedoch sollte ich als Einzelperson genausoviel bezahlen, wie 2 Leute. Darum hatte ich den Besitzer Oliver Magnus kontaktiert (olivermagnusja@hotmail.com) und bekam einen Rabatt versprochen. Die Taxifahrt zog sich ganz schoen hin. Die ersten Stunden in einem neuen Land sind fuer mich immer sehr aufregend. Nach einer 30minuetigen Fahrt erreichten wir das Uptown von Kingston. Von aussen sah das Hostel ueberhaupt nicht wie ein Hostel aus. Kein Schild wiess darauf hin. Wenn nicht der Taxifahrer das Haus kennen wuerde, haette ich gedacht, dass das Haus ein Einfamilienhaus ist. Herzlich wurde ich willkommen geheisst. Ich bekam ein einfaches Zimmer in einem schoenen Garten. Ich konnte es kaum erwarten, ihn bei Tageslicht zu sehen. Da ich in der Nacht kein Geld mehr wechseln konnte, bekam ich sogar von netten Bewohnern ein Abendessen und ein Bier ausgegeben. Das faengt ja gut an. Und es ging weiter. Es gab im Haus ein Computer mit kostenlosem Internetzugang. Er ist sogar schneller, als in Mexico City. Meine erste Nacht war grossartig. Ich konnte bis 10 Uhr schlafen, niemand hatte mich geweckt. Als erstes wechselte ich in der Cambio etwas Geld, zwei Blocks entfernt. Mit jamaikanischen Dollar in der Tasche konnte ich nun in den Supermarkt gehen und Lebensmittel fuer die naechsten Tage einkaufen. Ich brauchte erstmal lange, um mir alle Produkte anzugucken und zu studieren. Sehr seltsam fand ich, dass es im Supermarkt Verkaeufer von den Herstellern gibt. Sie geben heimlich Emfehlungen, dass ich dieses oder jenes Produkt kaufen soll. Die Dame wusste ganz genau ueber die Preise bescheid. Der Einzelpreis oder der Dreifachpreis kam wie auf der Pistole geschossen. Es gibt in Jamaika naemlich im Supermarkt fuer viele Produkte einen Mengenrabatt. Darum stehen 3 verschiedene Verkaufspreise dran. Im Vergleich zu Deutschland empfand ich die Preise selbst mit Mengenrabatt als zu teuer. Alle Produkte, die nicht angebaut werden (koennen), muessen importiert werden. Ein Liter Milch zum Beispiel kostet rund 3 Dollar. Vollgepackt und immer noch mit leerem Magen lief ich zurueck zum Haus und machte mir erst einmal ein grosses Fruechstueck. Im Hostel lernte ich 3 Oesterreicher kennen. Wir kamen schnell ins Gespraech und zum Schluss schenkten sie mir ihren kleinen jamaikanischen Parco-Polo-Reisefuehrer. Inzwischen lernte ich Oliver, den Besitzer, kennen. Er oder sein Freund besitzen ueberall auf der Insel Haeuser. Deshalb konnte ich sofort all meine Hostels im voraus buchen. Eigentlich hasse ich sowas und mache sowas grundsaetzlich nicht, ABER die Hostels sollen laut Empfehlung recht toll sein und waren ausserdem sehr guenstig. Normalerweise muss man auf Jamaika zwischen 30 und 35 US-Dollar fuer eine Unterkunft bezahlen. Ich hingegen bekam mein Zimmer fuer US$15 und die anderen zwischen US$10 und US$20.

Meinen ersten richtigen Tag auf der Insel ging ich ruhig an. Nachdem ich mich gestaerkt hatte, ging ich als erstes zum Bob Marley Haus. Ich hatte mich dummerweise verlaufen.Nach einem riesigen Umweg fand ich die Hope Road...
...in der wohl die beruehmteste Person Jamaikas gewohnt hatte. Der einzige Superstar aus der dritten Welt.
Heute befindet sich ein Museum im Haus.
Ich wollte eigentlich die US$10 Eintritt berappen, doch jetzt verlangen sie US$20 Eintritt. Meine Schmerzgrenze war deutlich ueberschritten. Ich fragte freundlich, ob ich etwas auf dem Grundstueck rumlaufen koenne. Sie gestatten mir den Zugang und ich machte einige Fotos.
Danach ging ich wieder zureuck zum Hostel und atmete die neue Luft ein.
Zum Abendbrot machte ich mir eine grosse Curry-Gemuese-Pfanne. Nach all den Tacos in Mexico, genoss ich mein Essen in vollen Zuegen.Mit den Oesterreichern ging ich mit in eine Bar. Am naechsten Morgen konnte ich nicht so lange schlafen. Ich hatte beschlossen, mit dem Bus zum Downtown zu fahren. Es soll angeblich ganz gefaehlich sein. Ich fuhr trotzdem. Da eben Sonntag war, waren die Strassen leer und fast alle Geschaefte hatten geschlossen. Ich fiel sofort auf und wurde staendig von Jamaikanern angesprochen. Ich liess mich nicht beirren und machte meine eigene Runde. Selbstverstaendlich bevorzugte ich nur die grossen Strassen. Kingston ist wirklich nicht sehenswert.
Es gibt nichts schoenes zu sehen. Auch die Uferpromenade war langweilig. Doch trotz all der Tristheit, hatte die Atmosphaere etwas anziehendes. Ich guckte auf den Flughafen......und erfreute mich, dass ich scheinbar der einzige Tourist war. Mit dem oeffentlichen Bus fuhr ich wieder zurueck. Ich goennte mir "The Secret Of Great Flavour".
Und kaufte mir einen Veggie-Burger bei Burger King. Die US$5 Dollar haette ich mir sparen koennen. Die zweite Haelfte vom Tag verbrachte ich gemuetlich im Garten des Hauses. Am naechsten Morgen checkte ich aus und begab mich auf mein erstes Abenteuer, zu den Blue Mountains. Mit dem Bus fuhr ich nach "Papine", zum noerdlichen Busbahnhof. Schon auf der Fahrt fing es an zu regnen. Einen Bus gab es nicht. Jedoch fand ich ein Sammeltaxi, mit dem ich in die Berge fuhr.

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