Samstag, 18. September 2010

Ausflug zur ehemaligen Stadt Teotihuacan

Am 14. September machte ich einen Ausflug zur ehemaligen Stadt “Teotihuacán”. Die Ruinen befinden sich rund 45 Kilometer nordoestlich von Mexico City. Zwischen 100 und 650 nach Christus war Teotihuacán das dominierende kulturelle, wirtschaftliche und militaerische Zentrum Mesoamerikas. Auf dem Hoehepunkt ihrer Entwicklung besaß die Stadt moeglicherweise bis zu 200.000 Einwohner und war damit zu ihrer Zeit die mit Abstand groeßte Stadt des amerikanischen Kontinents und eine der groeßten Staedte der Welt. Ab etwa 650 begann ihr Einfluss zu schwinden. Um 750 wurde die Stadt schließlich aus noch nicht vollstaendig geklaerten Gruenden weitgehend verlassen. Die Azteken gaben den bereits seit mehreren Jahrhunderten verlassenen Ruinen den bis heute fortlebenden Namen “Teotihuacan”, was so viel bedeutet wie : “wo man zu einem Gott wird”. Teotihuacán gehoert seit 1987 zum Weltkulturerbe der UNESCO. Mit dem oeffentlichen Bus kommt man ganz einfach und guenstig zu den Pyramiden, wie sie eigentlich in Mexico genannt werden. Schon auf der Hinfahrt konnte ich die Pyramiden erblicken und sofort beeindruckt. Auf dem Weg zum Eingang zeigten einige Akrobaten wieder Kunststuecke auf einem hohen Pfahl.
Ich nutzte die Chance und liess die Leute hier stehen, damit ich an den Ruinen mehr Ruhe hatte. Als erstes schaute ich mir den Tempel des Quetzalcoatl, der “Gefiederten Schlange“ an. Er war von aussen abgeschirmt und ist vergleichbar mit der Verbotenen Stadt in Peking. Ueber die Strasse der Toten gelangte ich zur Sonnenpyramide.

Mit einer Grundflaeche von 222 mal 225 Metern, einer Hoehe von gut 65 Metern sowie einem Volumen von rund einer Million Kubikmetern ist sie die drittgroeßte Pyramide der Welt. Sie wurde um 100 nach Christus in einem Arbeitsgang errichtet und war damit das erste groeßere Gebaeude, das in Teotihuacán gebaut wurde. Schon auf dem Weg dort hin sah ich, dass seine Veranstaltung stattfand. In schoenen, lustigen Kostuemen liefen sie gruppenweise die Strasse der Toten ab.

Spaeter erfuhr ich, dass das die Generalprobe fuer den 200jaehrigen Unabhaengigkeitstag gewesen war. So hautnah werden die Leute am morgigen Tag nicht sehen koennen.

Mich trieb es aber erstmal auf die Pyramide. Ueber steile Stufen gelangte ich bis nach oben.

Der 360 Grad Rundumblick war wirklich bewaeltigen. Zum Gott bin ich aber trotzdem nicht geworden! Von hier oben aus hatte ich einen guten Ueberblick auf die Parade,…

...auf die Umgebung...

…und auf die Mondpyramide.

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Wieden unten angekommen, schaute ich mir nun die Parade an, lief neben ihr her und machte viele Fotos.




Die am noerdlichen Ende der Straße der Toten gelegene Mondpyramide entstand rund ein Jahrhundert nach der Sonnenpyramide. Bei einer Grundflaeche von 120 mal 150 Metern erreicht sie eine Hoehe von 46 Metern. Obwohl sie damit eigentlich kleiner ist als die Sonnenpyramide, liegt ihre Spitze mit der Spitze der Sonnenpyramide ungefaehr auf gleicher Hoehe, da die Mondpyramide auf einer kleinen Erhebung liegt. Sie soll praktisch von jedem Punkt in der Stadt aus sichtbar sein. . Mit der Architektur der Pyramide sollte demnach das Volk auch darauf hingewiesen werden, dass die Stadt als Ganzes eine Festung der Ordnung“ inmitten der chaotischen und ungeordneten Natur darstellte.Ich kletterte die Mondpyramide hoch und guckte diesmal in Richtung Sonnenpyramide.



Nach mehreren Stunden umherlaufen war ich muede und hungrig. Zum Museum lief ich nicht mehr. Hauptsaechlich aber, weil gerade jetzt in Berlin eine Teotihuacán-Ausstellung stattfindet. 450 Exponaten wurden nach Deutschland geschickt. Da reise ich nach Mexico, um mir die Pyramiden anzuschauen, dann sind sie in Berlin. Na schoen!

1 Kommentar:

Isabell hat gesagt…

Hallo Lenny,

man, du warst ja genau zur richtigen Zeit am richtigen Ort - bei uns hat sich ne Regenwolke entleert, als wir gerade auf der Sonnenpyramide waren!
Sind echt super Bilder, we'll keep watching!

Grüße von Isabell & Bernd