Mittwoch, 8. September 2010

Oaxaca

Gegen Mittag erreichte ich am 4. September den Busbahnhof von Oaxaca. Die 13stuendige Busfahrt von San Cristobal empfand ich als strapazioes. Die kurvenreiche Fahrt ist wohl nicht fuer jederman. Ich hatte mir erneut einen Platz in der ersten Reihe reserviert und konnte dadurch waehrend der Fahrt aus dem Fenster rausgucken. Jedoch war es vielleicht doch nicht so gut, weil ich so die Strassensituation beobachten konnte. Der starke Regen beguenstige Erd- und Steinrutsch, so dass teilweise zenterschwere Steine die Strasse saeumt. Staendig musste der Busfahrer den Steinen, auf die Gegenspur, ausweichen. Der Gedanke, dass sich genau in diesem Moment ein Stein loest und den Bus in den Abgrund schiebt, ist nicht sehr aufmunternd. Die Bergstrasse vor Steinschlag und Erdrutsch zu schuetzen, wuerde vermutlich Milliarden kosten. Vielleicht deshalb zieht die mexikanische Regierung vor, dass Menschen jedes Jahr sterben. Trotz des Dauerregens bin ich jedenfalls gut in Oaxaca angekommen. Anders sieht es in Guatemala aus. Durch Erdrutsche infolge Dauerregen starben bis jetzt rund 100 Menschen und viele werden noch vermisst. Der Notstand wurde ausgerufen. Ebenfalls in Christchurch, Neuseeland. Ein Erdbeben (7,1 Staerke) am 4. September zerstoerte 20% der Haeuser. Und in Victoria, Australien traten die Fluesse nach Dauerregen ueber die Ufer. Wieder einmal entkam ich den Naturkatastrophen. Oder etwa nicht?!? In Mexico wurde eine Tropensturmwarnung fuer den Golf von Mexico herausgegeben. Die Strassen in Oaxaca glichen Fluesse und Seen. Trotz des Regens lief ich zum Hostel "Pochon". Im nachhinein haette ich wohl ein Taxi genommen. Es war doch recht weit zu laufen. Egal. Ich bekam ein nettes Bett im US$10 Dorm und machte mich frisch. Waehrend des Essens lernte ich eine Gruppe von Deutschen kennen, die auch bei der medizinischen Intercell-Studie teilnehmen. Kostenloser Urlaub und noch US$1500 in cash, das ist beneidenswert. Ich setze mich stundenlang an den Hostelcomputer und versuchte den Virus auf meinen USB-Sticks zu loeschen. Da man kein Antivirusprogramm downloaden darf, kam ich nicht weiter. Also ging ich zu einem Internetcafe, die nicht mal 5 Minuten brauchten, um den Virus loeschen. Da der Junge, er war wirklich jung, gerade mal 5 Pesos (30 Cent) fuer seinen Dienst verlangte, gab ich ihm vor Freude 10 Pesos. Im Supermarkt machte ich einen Grosseinkauf und kochte abends im Hostel. Am naechsten Morgen regnete es immer noch. Erst Nachmittag konnte ich einen Spaziergang durch Oaxaca wagen. Es war Sonntag, so dass viele Geschaefte geschlossen waren. Die Einwohner genossen wohl den Tag auf den Strassen und in den Markthallen. Auf einem Platz fand ein klassisches Konzert statt. Hat es wohl etwas mit dem Konkurs von der Mexicana Airline zu tun?

Das Angebot in den Markthallen hat mich nicht ueberzeugt. Es war recht teuer und eklig. Frischfleisch gab es gegenueber von den Taschen.
In einer Fresshalle staerkte ich mich. Besonders beliebt waren diese Fleischlappen,......die gegrillt werden.
Die Stadt hat mich ueberhaupt nicht angesprochen. Der gewisse Funke fehlt.
Die Mexikaner koennen es wohl kaum erwarten, dass endlich der 200jaehrige Unabhaengigkeitstag ist!?!Gewissermassen enttaeuscht hatte ich beschlossen am Montag abzureisen, doch ich gab der Stadt noch eine Chance. Aus der Stadtbesichtigung wurde nichts. Ich bekam traurige Informationen aus Deutschland und dann kaempfte ich schoen wieder mit dem Virus. Auf dem einen Stick ist immer noch der Virus drauf. Schliessendlich merkte ich, dass ich wahrscheinlich den Computer im Hostel infiziert habe. Ich vertraute dem Antivirusprogramm, konnte jedoch nicht ahnen, dass es veraltet ist. Update oder Installationen sind auf den Computern nicht moeglich und werden vom Administrator geblockt. Nun sind sie mit einem Virus infiziert und die Leute im Hostel weigern sich, den Computer upzudaten. Abends bekam ich seltsamerweise einen Anruf im Hostel. Der Boss vom Hostel wollte mit mir sprechen. Er hatte von den Viren erfahren und wollte Informationen. Mit dieser Reaktion habe ich nicht gerechnet. Am Morgen schien die Sonne. Blauer Himmel und weisse Wolken. Unfassbar. Ich lief lange in der Stadt umher und fand doch ganz nettte Ecken.
Auf dem Markt war diesmal richtig viel los. Ich kaufte einige Geschenke und genoss den Tag. Am Nachmittag fand ich ein neues Internetcafé, in dem ich so richtig alle Viren loeschen konnte. Ich hatte selbst auf meiner Kamerakarte einen Virus. Nun koennte es mir eigentlich gut gehen, wenn ich traurig ueber zwei Freunde waere, die gerade ganz grosse Probleme miteinander haben. Wie auf Knopfdruck regnete es am Abend. Die Busse nach Puerto Escondido fahren ab 22 Uhr. Ich lief einfach so zum Busterminal und kaufte mir ein Busticket fuer die 7stuendige Fahrt zur Pazifikkueste.

Keine Kommentare: