Donnerstag, 13. Mai 2010

Puerto Jiménez auf der Peninsula de Osa

Am 7. Mai fuhr ich mit einer Faehre von Golfito nach Puerto Jimenez.
Das Unwetter vom Vortag hatte sich verzogen und die Sonne brannte. Ich suchte mir als erstes eine Unterkunft und entschied mich fuer "Cabinas The Corner". Puerto Jimenez befindet sich auf der Osa Peninsula und ist das Sprungbrett zum Corcovado Nationalalpark. Ich hatte naemlich beschlossen, fuer 3 Tage im Regenwald wandern zu gehen. Der Jungel auf der Halbinsel ist einzigartig und fuer seine Flora- und Faunevielfalt bekannt und beruehmt. Die kleine Stadt Puerto Jiménez bereitete mich schon darauf vor, wie schoen der Nationalpark sein wird. Ueberall waren Scarlet Macaws in den Mandelbaeumen zu sehen, die sie so zum Fressen lieb haben.
Neben den Piratenvoegel, sah ich viele gruene Papagein......und andere interessante Voegel. Bin ich zum Ornithologen geworden?!?
Bei so vielen schoenen Voegel vergass ich fast zum Nationalparkbuero zu gehen und eine Reservation fuer die Rangerstation zu machen. Als ich dort ankam, sass ich eine junge huebsche Frau im Rangerkostuem. Sie sagte mir, dass am naechsten Tag keine Plaetze frei waeren, jedoch am Sonntag und Montag. Das sollte kein Problem sein, aber sie meinte, dass es nicht ginge, weil die Banken vor 10 Minuten geschlossen haben. Was haben die Banken damit zu tun, fragte ich mich. Die Unterkunft und der Eintritt wird nicht in bar angenommen und muss unbedingt auf der Bank in Puerto Jiménez eingezahlt werden. Huebsche Frau hin oder her, ich war stinke sauer. Ich sollte nun bis Montag warten und koennte dann erst ab Dienstag zum Park reisen. Ich sollte also 4 Tage warten, weil sie kein Bargeld annehmen?!? Ich verstand die Welt nicht mehr und hatte kein Verstaendnis dafuer. In Costa Rica darf man wohl bald kein Bus mehr fahren, wenn man die Fahrtkosten nicht vorher auf einer Bank eingezahlt hat? Ich wollte nur noch raus und am naechsten Tag die Stadt verlassen. Es ging jedoch nicht. Die Tuer zur Strasse war abgeschlossen (ab 16 Uhr geschlossen), dass meine Wut noch mehr ansteigen liess. Ein Mitarbeiter von der Nationalparkrangerstation kam auf mich zu und wollte wissen, was los sei. Er gab mir die Schuld, dass ich mich nicht informiert haette, dass nur Bankeinzahlungen akzeptiert werden. Doch niemand sagte das zu mir und im Reisefuehrer wird auch nicht erwaehnt. Ich gab der Geschichte noch eine Chance und fragte im Toucan Travel Buero nach, ob es denn nicht andere Touren gaebe. Die angebotenen Touren waren teuer und entsprachen nicht, was ich suchte. Stattdessen boten sie mir an, die Reservierung fuer den Corcovado Nationalalpark vorzunehmen. Gegen eine Gebuehr von US$10 wuerden sie alle Formalitaeten uebernehmen. Da das Nationalparkoffice geschlossen war, hatte ich eine Nacht Bedenkzeit. Ich entschied mich fuer die Tour und stand am naechsten Morgen extra um 7.30 Uhr auf. Das Buero machte aber erst um 9 Uhr auf, so dass ich Zeit fuer ein Pinto Fruehstueck hatte. Nach 9 Uhr schliesslich wurde die Travelagentur geoeffnet und teilten ihnen, als erster Kunde am Tag, meine positive Entscheidung mit. Ich bezahlte die Kosten in cash und bekam ein Quittung. Ich sollte spaeter wiederkommen und die Reservierungsbestaetigung abholen. So weit so gut. Es war ja doch alles ganz einfach. Nun konnte ich in Ruhe durch Puerto Jiménez laufen und hoch auf die Baumkronen gucken. Ich war erneut auf der Suche nach den grossen roten Scarlet Macaws. Sie befanden sich wirklich ueberall in der Stadt.



Erst beim 4. Besuch in der Toucan Travel Agentur hatten sie nun endlich meine Reservierungsbestaetigung. Die Chefin, mit der ich alles am Vormittag besprochen hatte, war nicht mehr da. Ein netter junger Mann gab mir alle Belege und erklaerte mir alles organisatorisches. Als ich auf die Reservierungsbestaetigung schaute, wunderte ich mich, weil ein anderes Datum draufstand. "Achso, das habe ich vergessen zu sagen!" Der Mann im Office vergass mir zu sagen, dass es von Sonntag bis Dienstag keine freie Plaetze in der Rangerstation gab. Erst ab Mittwoch. Wie schon gesagt, hatte sie am Vortag freie Plaetze gehabt. Die Chefin in der Travelagentur hatte sich nicht sofort um die Reservation gekuemmert. Deshalb sollte ich auch immer wieder spaeter wiederkommen. Nun konnte ich den Besuch wirklich vergessen. Ich hatte schon angefangen Lebensmittel fuer die Tour zu kaufen. Ich waere ausserdem am Morgen abgereist. Bei der Auszahlung meines Betrages, aufgrund der Stornierung, gab mir der Mann sogar zu wenig Geld. Ob es seine Abrechnung mit mir war, weil ich mich ueber die Schlamperei beschwerte? Die ganzen Tag schwebte ich wie auf Wolke 7 und war so ueber die Stadt gluecklich.
Nun kam der Schlag ins Gesicht und liess mich auf den Boden knallen. Kaum aufgeschlagen musste ich schnell einen Plan "C" fassen. Ich erinnerte mich an ein Gespraech mit Deutschen, die von einem tollen Ort erzaehlt hatten, der sich unmittelbar in der Naehe vom Corcovado Nationalalpark befand. Es war die La Bolita Lodge in Dos Brazos. Ich holte mir die noetigen Informationen und setzte nun alles auf meine letzte Chance, doch noch etwas vom Nationalpark zu sehen. In meinem Hostel checkten 2 Israelis ein, die eigentlich auch zum Corcovado Nationalalpark wollten. Auch sie waren betruebt und konnten meine Geschichte nicht glauben. Sie entschieden stattdessen am Sonntag, im Corcovado Nationalalpark auf eine Eintagestour zu gehen . Ich wusste schon vorher, dass es nichts bringt (Hightlights befinden sich um Rangerstation Sirena) und liess sie gehen. Um 4.30 Uhr morgens standen die Beiden auf und fingen an, ihre Taschen fuer den 6 Uhr Bus zu packen. Natuerlich war nun nicht mehr an Schlaf zu denken. Ich fand es von den Israelis ruecksichtslos . Da mein Bus um 11 Uhr faehrt, haette ich endlich mal ausschlafen koennen. Ich waelzte mich nur noch im Bett und konnte nicht mehr einschlafen. Um 8 Uhr ging ich halt eben fruehstuecken und wollte danach noch ein wenig ins Bett chillen. Als ich zum Raum zurueckkam, war mein Bett komplett frisch bezogen. Da die Checkout Time um 10.30 Uhr war, legte ich mich ins Bett. Die Putzfrau kam ins Zimmer und stuerzte auch gleich wieder aus dem Zimmer. Sekunden spaeter stand ein wuetender, schreiener Hostelmanager in der Tuer und schmiss mich raus. Er liess keine Wiederrede zu und fluchte lautstark ueber die Deutschen. Ich war mir keiner Schuld bewusst, da ich bis 10.30 Uhr fuer das Zimmer bezahlt hatte. Es war mein Bett! Die Israelis, die ich spaeter wiedergetroffen habe, sagten mir, dass der Hostelmanager ihre Betten einfach weitergegeben haben. Da waren sie auf einer Tagestour, liessen ihre Sachen im Hostel zurueck und er hatte kein Bett fuer sie uebrig. Sehr merkwuerdig. Jedenfalls stand ich um 11 Uhr an der Kreuzung und wartete auf den Colectivo nach Dos Brazos.

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