Sonntag, 30. Mai 2010

Granada

Am 24. Mai erreichte ich gegen Mittag die Stadt Granada. ¨Great Sultan¨, gegruendet 1524, gehoert zu den aeltesten Staedten in der Neuen Welt. Ich lief direkt zum Oasis Hostel, das mir von anderen Backpackern empfohlen wurde. Mit US$8 (ab Juni 2010 US$9) war diese Raeucherhoehle fuer nicaraguanische Verhaeltnisse viel zu teuer. Ich verglich spaeter andere Hostels in Granada und musste feststellen, dass das Preis-Leistungsverhaeltnis OK ist. Die Computer sind viel zu alt und dementsprechend zu langsam. Jedoch stoert mich ungemein, dass hier das Rauchen erlaubt ist. Ich kann nicht in Ruhe am PC sitzen, ohne das mich einer zuqualmt. Ich finde es widerlich und ruecksichtslos. Leider werden in Nicaragua die Nichtraucher nicht geschuetzt, wie in anderen Laendern (in Mittel- & Suedamerika). Vielleicht liegt es an der kostenlosen medizinischen Versorgung im Land. Nein, das ist der Grund, warum es an fast jeder Strassenecke eine Apotheken gibt.
Apropro Gesundheit. Nachdem ich im Hostel eingecheckt habe, ging ich sofort ins Bett. Mit ging es gesundheitlich ueberhaupt nicht gut. Mein rechter Arm schwoll schmerzvoll immer weiter an. Ein Insekt hatte mich vor einigen Tagen auf Ometepe gestochen. Vielleicht war es aber auch eine Spinne. Ich wusste es nicht. Jedoch hatte ich so etwas schon einmal und nach wenigen Tagen war der Schmerz und die Schwellung vorueber. Doch diesmal schmerzte es staerker und breitete sich im ganzen Arm aus. Damit nicht genug, hatte ich noch so ein Stich am Fuss.Meine Fussmodel Karriere kann ich mir jetzt abschreiben. Aus und vorbei. Da werde ich nun doch Flaschensammler werden. Ich verschwand sofort im Bett. Schlafen soll ja die beste Medizin sein. Als ich aufwachte, war es noch hell. Im Supermarkt kaufte ich einige Lebensmittel ein, die ich aber nur in den Kuehlschrank packte. Ich hatte ueberhaupt keinen Hunger und ging um 19 Uhr erneut ins Bett. Am naechsten Morgen ging es mir immer noch schlecht und verbrachte den ganzen Tag im Hostel. Zum Glueck war es regnerisch, so dass ich mich nicht so traurig fuehlte. Es wollte einfach nicht besser werden. Ich wusste damlas noch nicht, dass die medizinische Versorgung kostenlos ist. Zudem hatte ich Angst, zum Arzt zu gehen. Nach 2 Tagen ueberwund ich mich und ging zum Arzt, in einer Apotheke. Dort bekam ich einige Mittel (Dalacin und Mycozol NF), von denen ich nicht mal wusste, gegen was sie wirken. Im Internet belas ich mich und wusste nun auch ueber die Nebenwirkungen bescheid. Das war auch gut so, weil diese auch sofort einsetzten. Das Antibiotikum schwaechte (dummerweise) auch meine Darmbakterien. Die Medikamente wirkten und weckten meine Lebensgeister. Nach 2 Tagen begab ich mich auch mal vor die Tuer und lief ein wenig in der Stadt herum. Verpasst habe ich nichts. Granada ist verdient nicht die Auszeichnung ¨unbedigt sehenswert¨. Die Leute versuchten mit Geschaeften Geld zu verdienen, jedoch war alles versifft.
Billig und teuer. Das beste Beispiel waeren die Pferdekutschen zu nennen. Es gab viel zu viele davon. Kaum einer nimmt diesen Dienst in Anspruch und ist dementsprechend teuer. Den Nicaraguaner fehlt das gewisse Gefuehl von Business. Ja, ich weiss. Ich befinde mich im sozialistischen Nicaragua.Sie koennten viel mehr machen,... wenn sie koennten und wollten. Muehsam ernaehrt sich das Eichhoernchen. Die Masse macht es. Ob man einmal 10 Dollar oder 10 mal 1 Dollar verdient ist unter dem Strich das Gleiche. Jedoch ist die Wahrscheinlichkeit gross, dass sie einem verleiten, mehr zu kaufen. Ich fuehle mich persoenlich ausgenommen. Sie machen es so mit jedem Touristen. Sie versuchen einem das Geld aus der Tasche zu ziehen. Dadurch veraergern sie nicht nur mich, weil sie immer noch nicht verstanden haben, dass Touristen viel Geld ins Land bringen. Doch haben sie, gewisserweise!!! Gleich an der Grenze musste ich Eintrittsgeld in Hoehe von US$8 abdruecken. Die Leute sitzen den ganzen Tag nur rum (verallgemeinert) und warten auf ein Geschaeft bzw. der Taxifahrer auf einen Kunden. In Cusco (Peru) zum Beispiel kostete die Fahrt im Taxi mindestens 20 Cent. Jeder faehrt Taxi, anstatt auf den Bus zu warten. Eine Veraenderung kommt nicht von heute auf morgen. Ich hoffe aber, dass Nicaragua nicht nach Costa Rica schaut. Dort naemlich gibt es schoene Natur zu sehen, wofuer die Touristen gerne Geld bezahlen. In Nicaragua weiss ich wirklich nicht, was ich mir anschauen soll.
In meinem Hostel steht die neue Preisangebung bevor, so dass ich nun ganz schnell weg will. Ich frage mich wirklich, warum die Backpacker meinten, dass Costa Rica im Vergleich zu Nicaragua zu teuer sei. Waehrend ich diese Zeilen schreibe, belausche ich ein Gespraech im Hostel. Das Thema: Wie teuer Nicaragua sei. Ich bin wirklich nicht der Einzige, der so denkt. Noch habe ich die Hoffnung nicht aufgegeben, das ¨Wahre Nicaragua¨zu finden, von dem sie alle erzaehlen. Es ist wie auch mit dem Wetter. Ich hatte 5 Tage Regen und heute scheint die Sonne. Nichts wie raus. Wenn die Computer nicht so alt im Hostel waeren, koennte ich den Tag schon laengst nutzen und mich erfreuen. Trotz gesundheitlicher Beeintraechtigung checkte ich am Vormittag aus und nahm einen Bus nach Masaya.

Nachtrag: Im Bus versuchten sie schon wieder mich zu verarschen. Der eine Typ meinte auf meine Frage hin, dass die Fahrt 10 Cordobar kostet. Als ich bezahlen musste, bezahlte ich nur 9 Cordobar. Er hatte das Gezische vom Anderen nicht gehoert, der ihm ein Zeichen geben wollte. Es geht mir nicht um die paar Cent, sondern um das Prinzip (der Gastfreundlichkeit).

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