Donnerstag, 13. August 2009

von Coromandel Town nach Whangarei: Port Jackson, Auckland

Ziemlich müde kam ich am Nachmittag des 10. August in Coromandel Town an. Normalerweise ist die Stadt im Coromandel Peninsula im Sommer überlaufen. Auf der Halbinsel herum sind viele schöne Strände, an denen man im Sommer die Seele baumeln lassen kann. Nun ist aber Winter und der Himmel ist mal wieder bewölkt. Von Zeit zu Zeit nieselte es und ein kalter Wind blies mir ins Gesicht. Mein erster Anlaufpunkt war das Touristeninformationscenter. Die gute Dame hinter dem Tresen hatte nur schlechte Nachrichten für mich. Es soll die nächste Woche jeden Tag regnen. So hatte ich mir meine letzte Woche in Neuseeland nicht vorgestellt. Im Anchor Lodge Backpackers Hostel checkte ich am frühen Nachmittag ein. Ich wollte erstmal einen Plan für die nächsten Tage schmieden, bevor ich wieder so weite Strecken fahre. Daraus wurde erstmal nichts, da ich 3 nette deutsche Frauen kennenlernte. Mit Pasta und Wein vergaß ich erstmal das miese Wetter. Während die Mädels schon schlafen gingen, schaute ich mir bis weit nach Mitternacht den Wim Wender Film „Million Dollar Baby“ an. Echt trauriger schöner Film. Eigentlich wie alle Filme von Wim Wender. Melancholisch sprang ich in die Koje. Schlafen konnte ich nicht, weil ein Japaner im Zimmer so laut schnarchte, dass ich immer wieder aufwachte. Nach einer wirklich kurzen Nacht fuhr ich nach einem gemütlichen Frühstück gegen Mittag zur Nordspitze der Halbinsel. Ich wollte mir den Port Jackson anschauen und etwas am Strand chillen. Denn das Wetter war anders als gedacht recht schön. Am blauen Himmel waren zwar große weiße Wolken, aber die Sonne kam immer wieder durch. Mit getankter Energie fuhr ich der Sonne entgegen und machte immer mal kurze Photo Shooting Brakes. Die Farbe vom Meer war schön türkisblau. An kleinen paradiesischen Ortschaften entlang,...
...ging es immer weiter Nach Norden. Es war wirklich ein schöner Tag heute. So ein Traumwetter hatte ich heute nicht erwartet.
Traumwetter?!? Ohhhh nein. Je weiter ich nach Norden kam, um so schlechter wurde das Wetter.
Die komplette Nordspitze war von Regenwolken umgeben und es regnete wie aus Eimern. Da der lange Weg sich nun nicht mehr lohnen würde, wollte ich auf der schmalen Straße einen U-Turn machen. Aber nirgends klappte es. Schicksal?!? Neben der Straße waren auf einmal 2 Regenbogen, die übereinander leuchteten.
Ich vertraute meinem Bauchgefühl und fuhr dann immer weiter nach Port Jackson. Nach einer kurvenreichen Strecke kam ich schließlich an. Vom Lookout konnte ich den Port schon bestaunen. Die Sonne stand etwas ungünstig, da sonst meine Fotos die Farben besser wiedergegeben hätten. Es sah hier recht schön aus.
Mit dem Auto fuhr ich dann bis zum Strand und verweilte etwas an der Küste.
Gegen frühen Nachmittag mußte ich den ganzen Weg wieder zurück fahren. Auf der Hinfahrt strahlte mir die Sonne ins Gesicht und verhinderte, dass ich Fotos machen konnte. Aber nun auf dem Rückweg kamen die Farben der Landschaft noch mehr zur Geltung.
Wenn ich ein Schaf wäre, dann würde ich am liebsten hier grasen und den ganzen Tag auf’s Meer schauen.
...und wenn ich ein Baum wäre...
Auf der Schotterstraße ging’s wieder zurück. Ich hatte heute das Gefühl, dass der Frühling in der Luft lag. Es roch angenehm und viele Vögel flogen herum.
Dann machte ich auf der Straße eine Vollbremsung. Es war nicht nur Frühling, es war Ostern. Wie schön.
Der Winter war vorbei. Ich hatte beschlossen, meine letzten Tage in Neuseeland im Norden zu verbringen. Dazu mußte ich, wie bei einem U-Profil, vom Coromandel Peninsula erst nach Süden fahren und danach wieder die gleiche Strecke nach Norden. Dabei kam ich an Auckland vorbei. Schon von weitem konnte ich den Skytower sehen.
Auckland wollte ich mir wirklich zum Schluss anschauen, so dass ich nur vorbei fuhr. Gegen 20 Uhr erreichte ich schließlich die Stadt Whangarei. Über 8 Stunden bin ich gefahren und fiel dementsprechend sofort ins Bett. Mein Zimmer teilte ich mir mit 2 Cottbuserinnen, die Neuseeland vor einer Woche erreicht hatten. Die Abiturienten wollten 7 Monate auf NZ leben und arbeiten. Habe ich schon gesagt, dass sie aus einem Dorf Nähe Cottbus kamen? Neugier und Naivität lag in der Luft. Aber diese Reise wird sie bestimmt positiv beeinflussen.

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