Dienstag, 18. August 2009

Auckland

Am Sonntag, den 16. August, stand ich schon sehr früh auf. Ich hatte geplant das Mietauto zurückzugeben und dann in der Stadt herumzulaufen. Mit der Autoabgabe ging alles klar. Von dort aus lief ich den Weg zurück in die Innenstadt. Dabei kam ich am Albert Park mit den schönen Bäumen vorbei.
Danach lief ich zum Sky Tower und wunderte mich, dass er an der Straße wie ein Hochhaus stand.

Er strahlte, meiner Meinung nach, keinen richtigen Flair aus. Das ist so typisch für Stadt. Auckland ist Neuseelands größte Stadt und hat mit den internationalen Flügen den wichtigsten Flughafen des Landes. Trotzdem ist Auckland eines der am dünnsten besiedelten Großstädte der Welt. Auf der doppelten Fläche von London wohnen nicht mal 1 Million Einwohner. Als Austragungsort des America’s Cup 1999 und 2002 wurde massiv in Aucklands Downtown investiert. Es entstanden eine Vielzahl neuer Hochhäuser, Banken und Hotels, doch damit verlor sie auf der anderen Seite ihre Identität. Von Auckland habe ich vieles negatives gehört. Da fiel es mir schwer, neutral zu bleiben. Deshalb lief ich durch die Innenstadt und schaute mir die Gebäude an. Und es stimmt wirklich, dass in der Studentenstadt Flaire fehlt. Das fing schon gut im Touristeninformationscenter an. In ganz Australien und Neuseeland habe ich keine Stadt wie Auckland gefunden, in der es neue kostenlose Straßenkartenblätter gibt. Nur gegen eine Bezahlung bekommt man sie. Alt Alternative gibt es nur ein schweres Heft, in dem viel Werbung drin steht. Mal schnell die Karte in die Tasche stecken fällt weg. Im Osten der Stadt gibt es das „Auckland Museum“ . Zwischen ihm und der Innenstadt befindet sich ein Highway. Ich bin ewig parallel zum Museum gelaufen, aber es gab keine Unterführung oder eine Brücke. Den Bus dafür zu nehmen wollte ich auch nicht, weil ich dann im Informationscenter erstmal nachfragen müßte. Das für mir dann zu kompliziert, so dass ich den Museumbesuch gestrichen habe. Im Süden der Stadt befindet sich der Mt. Eden. Von ihm aus hätte ich bei schönem Wetter einen tollen Blick auf die Stadt. Vom Skytower aus eben nur außerhalb der Stadt. Als ich gerade auf den Bus wartete, fing es in diesem Augenblick an zu regen. Das hörte bis in die Nacht nicht mehr auf. Den Nachmittag und den Abend verbrachte ich im Hostel. Für den nächsten Tag hatten sie erneut schlechtes Wetter angesagt. Doch als ich aus dem Fenster schaute, sah ich blauen Himmel und Sonnenschein. Deshalb ging ich erstmal in die Innenstadt, obwohl ich noch einige organisatorische Sache zu erledigen hatte. Ich spazierte am Hafen...

...und ging dann gemütlich die Haupteinkaufsstraßen entlang. Der Skytower sah heute mit dem blauen Himmel wirklich schön aus. Der Ausblick vom höchsten Gebäude auf der Südhalbkugel sollte heute besonders weit sein. Jedenfalls weiter als in den letzten verregneten Tagen. Deshalb änderte ich meine Meinung und fuhr mit dem Aufzug in 40 Sekunden bis auf die erste der drei Aussichtsgalerien. Die höchste Plattform befindet sich in 220 Metern Höhe und liegt unterhalb der Plattform des AMP Towers in Sydney in Australien. Daher beanspruchen die Aussies ebenfalls den Superlativ des höchsten Gedäude der Südhalbkugel. Es ist eine Frage der Definition. Die Spitze des Sky Towers befindet sich 328 Meter über dem Meer. Das sind 24 Meter mehr als die Spitze des AMP Towers. Wie auch immer war der Ausblick auf die Stadt und auf die Landschaft super. Die kleinen Inseln sind Vulkaninsel. Nachdem ich mehrmals rumgelaufen war, auf der 3,8 Zentimeter dicken Glasscheibe rumsprang......und viele Fotos machte, kam ich zur Ruhe. Ich versuchte mir dann die Stadt mal aus einem anderen Blickwinkel anzuschauen. NEIN, nicht so!!!Von der Aussichtplattform bestand nämlich die Möglichkeit 192 Meter vom Sky Tower herunter zu springen.Es ist kein Bungee Jump, da die Springlustigen mit Stahlseilen festgehalten wurden.Mit anderem Blickwinkel meine ich den Stadtaufbau bzw. die Attraktivität. Dabei mußte ich leider feststellen, dass die Stadt auch von hier oben keinen richtigen Flair hat. Es sind wirklich schöne Ansätze zu finden, aber auf der anderen Seite machen häßliche Lücken, wie Parkplatzruinen, den positiven Eindruck wieder kaputt. Nach Sonnenuntergang...

...verwandelte sich Auckland in ein schönes Lichtermeer. Das sollte meine letzter Abend in Neuseeland sein. Ein Wegweiser auf der Plattform zeigte mir schon mal die Richtung, wo ich ab morgen leben werde. Den letzten Abend verbrachte ich in meinem Hostel. Obwohl ich noch einiges zu erledigen hatte, unterhielt ich mich den ganzen Abend mit den beiden deutschen Frauen Eva und Susanne. Die Susanne kam mir schon die ganze Zeit irgendwie bekannt vor. Dann kam die Überraschung, dass sie auch aus Berlin kommt und in der gleichen Firma gearbeitet hatte. Kaum zu glauben, wie klein die Welt ist. Trotzalledem war dies mein letzte Nacht in Neuseeland. Am Abflugstag hatte ich den ganzen Vormittag noch Zeit, Dinge zu erledigen, die ich unbedingt noch machen mußte. Mit dem Shuttlebus fuhr ich dann zum Flughafen und war 2 Stunden vor dem Abflug am Schalter. Es war viel zu ruhig. Es hatten so gut wie alle schon eingecheckt. Die waren ja pünktlich dran. Zu dem hatte der Flieger 1 Stunde Verspätung. Dann gab es Probleme mit meinem fehlenden vegetarischen Essen (lag aber an STA-Travel) und mit dem Boarding-Computer, so dass im Flugzeug vor dem Abflug mehrere Passagiernamen vorgelesen werden mußten. Diese wurden mit der Passagierliste verglichen. Ganz schön viel Chaos vor dem Abflug. Mit einem mulmigen Gefühl im Bauch hob die Maschine schließlich ab. Das Flugzeug von Aerolineas Argentinas konnten mit den westlichen Ansprüchen nicht mithalten. Zu meiner Verwunderung sah es in der Business Class auch nicht komfortabeler aus. Nun gab es kein Zurück mehr.

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