Mittwoch, 3. Juni 2009

Kakadu Nationalpark

aAm 31. Mai erreichten Freya und ich mitten in der Nacht den Kakadu Nationalpark. Er ist der beliebteste Nationalpark Australiens. Vor allem durch seine verblüffende Zahl an verschiedenen Lebensräumen und Tieren. Der „Gagudju“ Nationalpark gehört den Aborigines Ureinwohnern. Sie haben das Land an die Regierung verpachtet, damit sie dort den Park einrichten konnten. Heute kann sich der Park mit den seltenen Auszeichnungen Weltkultur- und Weltnaturerbe schmücken. Als wir am ersten kostenlosen Rastplatz ankamen, sahen wir nur einen Caravanwagen. Wir hatten beide damit gerechnet, dass dieser Rastplatz komplett überfüllt sein wird. Nun hatten wir ihn fast ganz für uns alleine und parkten unser Auto genau neben einem Tisch mit Bänken. Nach einem leckeren indischen Gericht schliefen wir nach so einen anstrengenden Tag schnell ein. Am nächsten Morgen kamen wir nur langsam aus dem Schlafsack gekrochen. Erst nach einer entspannten Zwischenpause auf der Bank...
...frühstückten wir ganz gemütlich am Tisch.
Nachdem der Besuch im Informationscenter nicht erfolgreich war, erkundeten wir den Nationalpark alleine und fuhren die Lookouts ab. Sie waren absolut nicht sehenswert und langweilig. Unser erstes Highlight im Kakadu Nationalpark war „Nourlangie“. An dem Ausläufer des Arnhem- Land- Plateaus standen lang gestreckte massige Felsen aus rotem Sandstein mit orangefarbenen, weißen und schwarzen Streifen.
Der Anbangbang Rock Shelter war schon vor 20.000 Jahren ein Zufluchtsort der Aborigines vor Hitze und den Gewittern in der Regenzeit. Am Fuße der terassenförmigen Klippen befanden sich die bekanntesten Felsmalereien im Kakadu Nationalpark.
Anbangbang Shelter


Incline Gallery, Like to dance?
Anbangbang Gallery, Nabulwinjbulwinj

Anbangbang Gallery

Zufälligerweise stoßten wir zu einer Ranger- Führung dazu, als wir uns die letzten Malereien anschauen wollten. Er erklärte uns über das Leben und Tradition der Aborigines und die daraus entstandenen Malereien. Wieder auf der Hauptstraße zurück, fuhren wir zum zweiten Highlight: zum „Ubirr“- Rock. Er befand sich nördlich vom Arnhem- Land- Plateaus. Ebenfalls hier, waren viele alte Felsmalerein zu bestaunen...
...und zu fotografieren.

Der eine Weg führte uns zum Nardab Lookout, zu einem Felsgipfel.
Von hier oben hatten wir einen herrlichen Rundblick auf das Plateau mit den Sumpfwiesen. Von der Polposion aus...
...sahen wir den roten Feuerball... ...wie er immer tiefer im Sumpfgebiet versank.

Somit hatten wir eigentlich den Kakadu Nationalpark abgeharkt. Nur 2 Attraktionen waren ganz schön. Alle anderen Attraktionen waren langweilig und unspektakulär. Wir konnten erstmal wirklich nicht verstehen, warum dieser Park so gelobt wird. Mit einem 4WD- Wagen hätten wir bestimmt zu schöneren Stellen des Parks fahren können, beispielweise zu den spektakulären Jim Jim Falls & Twin Falls. Für 80-100$ hätten wir auch eine Boots- und Wandertour buchen können. Die Schönheit des Parks liegt vor allem nur an der großen Artenvielfalt der Tiere und Vögel. Auf die eine ganz bestimmte Art hätten wir gerne verzichtet. Auf dem Campingplatz mitten im Nationalpark waren Millionen von Moskitos. Klar haben wir uns sofort lange Klamotten angezogen und uns mit einem Anti-Moskito-Spray eingesprüht. Sie stachen uns trotzdem. Unter den Klamotten wurde es uns ziemlich heiß. Unser Essen am Tisch konnten wir durch die Hitze und durch die Moskitos einfach nicht genießen. So blieb uns nichts anderes übrig, als zu einer rekordverdächtigen Zeit schlafen zu gehen. Dummerweise saßen hunderte von Moskitos im Auto und warteten mit einem breiten Grinsen auf uns. Sie wollten perdu nicht rausfliegen. Also sprangen wir lüsternd ins Auto und begannen mit dem Moskitogemetzel. Unsere Hände waren (von unserem) Blut verschmiert. Durchs Blut angeregt perfektionierten wir unsere Jagd. Die Blutsauger hatten keine Chance. Sie wurden durch die verbrauchte Luft immer träger. Wir leider auch. Die Atmoshäre im Auto glich einem Pavian- Gehege. Bei dieser hohen Luftfeuchtigkeit kondensierte der Wasserdampf an der Scheibeninnenseite. Trotz unseres Einsatzes saßen immer noch 50-100 Moskitos an der Decke. Woher sie kamen, wußten wir nicht. Irgendwann mußten wir aufgeben, da immer mehr kamen. Ein Schlafen im Schlafsack war bei dieser Hitze unvorstellbar. Aber ohne Schlafsack ebenfalls. Wir saßen eindeutig in der Falle. Nur mit dem MP3- Player im Ohr, war etwas an Schlaf zu denken.

Am nächsten Morgen wurden wir von einem Raben geweckt,...

...der immer aufs Autodach geflogen war. Wir hatten nämlich unser Geschirr am Abend nur schnell aufs Dach gestellt. Das ganze Ausmaß der letzten Nacht war nun zu sehen. Überall lagen Moskitosleichen, obwohl wir versucht hatten, sie in einem Behälter zu sammeln.

Die Autodecke hatte zig rote Blutflecke und in den Ecken saßen immer noch Moskitos.

Unser Körper war zerstochen und es juckte uns überall. Nach einem kurzen Frühstück fuhren wir zum Mamukala Vögel Observation Center. Von einer mit Asiaten überfüllten Plattform aus...

...beobachten wir die Vögel im Sumpfgebiet. Auf dem nahe gelegenen Buschwalk sahen wir alles andere als Vögel. Am Wegesrand bestaunten wir Libellen auf Blumen,... ...Eidecksen, die umher schauten...
...und gigantisch große Wespen, die genüßlich süßen Saft schlürften. Wieder zurück am Auto, empfohl uns ein netter Mann den Fogg Dam Wildlife Park. Da er sich auf dem Weg nach Darwin befand, verabschiedeten wir uns von den Moskitos im Kakadu Nationalpark und fuhren immer weiter nach Norden.

Keine Kommentare: