Mittwoch, 17. Juni 2009

Airlie Beach und Whitsunday Islands

Am 13. Juni erreichte ich Airlie Beach. Von hier aus starten alle Bootstouren zu den weltberühmten Whitsunday Islands. Die Strände auf den Inseln gehören zu den schönsten auf der Welt und steht an zweiter Stelle,der am meisten fotografiertesten Plätze Australiens, gleich hinter der Sydney Harbour Bridge. Seit fast einem Jahr plante ich, zu den Whitsunday Island mit einem alten Segelschiff zu segeln. Nun war ich endlich am Ailie Beach angekommen und glücklicherweise stach auch mein „Traumsegelboot“ an diesem Sonntag in die See. Natürlich fahren jeden Tag mehrere Boote von verschiedenen Anbietern ab, doch ich wollte nicht auf einem kleinen modernen Segelschiff fahren, dass sich mit mehreren Auszeichnungen schmückt. Mein Hauptaugenmal lag auf das alte Segelschiff „Adolf“ oder wie es heute heißt: „Solway Lass“.

Das historische Segelschiff wurde 1902 in einer holländischen Werft gebaut und wurde während dem 1. und 2. Weltkrieg eingeetzt. Als Kriegbeute wechselte das Schiff immer der Besitzer und ging sogar schon einmal unter. Nachdem es geborgen wurde, kam das Schiff nach Australien und ist heute das größte Schiff, welches zwischen den Whitsunday Islands schippert. Abends gegen 7 Uhr startete meine 4 Tagestour. Ich tauschte meine Bett im Auto gegen eine Kajüte mit 2 anderen Leuten. Der erste Abend, der Kennlernabend, war natürlich wie immer: verhalten und relativ ruhig. Am nächsten Morgen kam ich langsam aus meiner Kajüte gekrochen und erblickte erstmal eine Piratenflagge auf dem Mast.

Auf dem Deck war ein Frühstück vorbereitet. Es gab typisches weiches Toast und Billig- Marmelade. Na schön! Durch den schönen Ausblick auf die Bucht, verdrängte ich den Geschmack und erfreute mich auf die anstehende Inselbegehung. Vom Lookout auf dem Gipfel aus hatten wir einen schönen Blick auf unser Segelschiff.

Nachdem einige Leute die ansässigen Ameisen probiert hatten, fuhren wir mit dem Schiff zum schönsten Teil der Inseln. Ich muß wirklich von fuhren sprechen, da es fast windstill war und wir keine Segel setzen konnten. Am "Whitehaven Beach" angekommen, setzte uns ein Beiboot aufs Festland ab. Von diesem Lookout hatten wir diesmal einen richtigen Rundumblick über die Insel. Überall waren die weißen Strände, mit über 98%igen reinen Quarzsand, zu sehen.


Nach einem wilden Fotoshooting gingen wir schnell zum Strand und sprangen ins kristallklare warme Wasser. Wir hatten alle in der Gruppe riesigen Spaß und genossen die Sonnenstrahlen auf unserer Haut. Ein Sprungfoto im Paradies mußten wir natürlich auch machen.

Auf dem Schiff zurück, durften wir endlich das Tau ausprobieren. Mit großem Schwung flogen wir ins türkis blaue Wasser.Nur schwer konnte der Käptain uns bremsen,...

...damit er zu unserem Liegeplatz fahren konnte. Der Tag ging echt schnell rum. Liegt aber auch daran, dass die Sonne kurz nach 5 Uhr schon unterging. Nach dem gemeinsamen Abendbrot chillte ich noch etwas mit der Gitarre auf dem Deck und genoß die Ruhe auf dem Meer. Dabei schaute ich zu, wie ein großer Fisch unsere Brotreste aß.

Am nächsten Morgen, nach einem vorzüglichen Toast mit-Marmelade-Frühstück, fuhren wir mit dem Beiboot auf die Insel. Dort spielten wir bei herrlichem Sonnenwetter am Strand Fußball.

Eine Begrenzung des Spielfeldes gab es nicht, so dass es regelmäßig zu Wasserschlachten ausartete. Nach dem gewonnenen Game fiel die Siegesfeier nur kurz aus, da wir schon wieder weiter mußten. Wir fuhren zu einer anderen Insel, vor der wir heute schnorcheln durften. Leider war das Schnorchelequipment billig und einseitig bestimmt, so dass es keine passende Taucherbrille für mich gab. Sie waren alle zu klein bzw. mein Kopf zu groß.

Ich konnte nur für wenige Sekunden meinen Kopf unter Wasser halten, bevor ich durchs Wasser nichts mehr sehen konnte. Es machte keinen Spaß für mich und war enttäuschend. Die versprochenen Flossen gab es auch nicht. Andere hatten ihr eigenes Equipment dabei oder waren mit deren Taucherbrille zufrieden. Wenn ich schon nicht schnorcheln konnte, dann wollte ich lieber auf einen Felsen hoch klettern, von dem ich einen tollen Blick auf die Bucht hatte.

Das Hochklettern war wirklich einfacher, als das Runterkommen. Es ging ziemlich steil herab und hätte dumm enden können. Heil wieder unten angekommen, gings zurück zum Schiff. Nach einigen Sprüngen fuhren wir zu unserem heutigen Liegeplatz. Der Sunset war heute ausgesprochen schön.
Am letzten Abend gab es heute ein Festessen. Für die Fleischfresser gabs einen Sonntagsbraten (obwohl Montag war) und für mich einen Vegie-Bürger aus der Tiefkühltruhe mit Salat. Zum Ausgleich stahl ich mir von den anderen die leckeren Beilagen: Rosmarin-Ofenkartoffeln, Maiskolben und Pumpkinstücke. Vollkommen überfressen sollte jetzt die Kostümparty losgehen. Auf Knopfdruck mußten wir alle Spaß haben und sollten uns verkleiden. Meinen Kostümkoffer hatte ich leider im Auto gegessen und wußte echt nicht, was ich nun machen soll. Ich fand leuchtende gelbe Regenklamotten und ging dann halt als Fisherman. Wir wir dann alle zusammen saßen, gab es eine Verkaufspräsentation von alles Souveniers, die man vom Schiff kaufen kann. Unsere Geduld wurde dann mit selber gebackenen Muffins und Eiscreme belohnt. Nach unscharfen Gruppenfotos...
...war die Party beendet, außer man besaufte sich mit 5$ Dosenbier die Rübe weg. Am letzten Segeltag hatte sich das Wetter etwas zugezogen. Bei rauhen Temperaturen setzten sie uns auf eine kleine Insel ab,...
...um der viele Schildkröten schwimmen sollen. Es ließen sich keine Blicken und die meisten Leute blieben dem Wasser fern. Auf der Heimfahrt zum Hafen von Ailie Beach konnte der Käptian endlich die Segel setzen (lassen). Zwar nicht alle, aber die 4 Segel reichten wirklich aus, dass das Schiff ohne Motor fahren konnte. Auf diesen Moment hatten alle gewartet und hatten ihren Spaß. Die Stimmung kehrte sich urplötzlich um, als das Segelschiff sich mit den Wellen sich hoch und runter bewegte. Ich war nicht alleine, dem der Magen sich um 180 Grad drehte. Ich konnte keinen klaren Gedanken mehr treffen und lag auf dem Deck mit geschlossenen Augen. Da war ich wirklich froh, dass wir nur einmal die Segel gesetzt haben. Gegen 4 Uhr nachmittags erreichten wir schließlich den Hafen. Für die Gruppenmitglieder war abends ein gemeinsames Essen und ein Clubbesuch anberaumt. Da ich noch weiterfahren wollte, konnte ich nur das Abendbrot wahrnehmen. Da die Preise viel zu hoch waren, z.B. Pizza für 25$, verteilten sich die Leute in den umliegenen Imbissbuden. Schließlich verabschiedete ich mich nach einer Portion Fish und Chips bei den Anderen. Lange nach Sonnenuntergang setzte ich mich in mein Auto und fuhr in Richtung Noosa Heads.

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