Samstag, 30. Mai 2009

Derby, Fitzroy Crossing, Halls Creek & Wyndham

Am 24. Mai verließen Freya und ich Broome. Auf dem Weg nach Derby kamen wir an der Fong Street vorbei. Fong ist der Name einer lustigen Berliner Band. Nach einem Fotoshooting fuhren wir die nächsten Stunden immer weiter nach Derby, um uns mit Anna und Bennet zu treffen. Erst zum Sonnenuntergang erreichten wir 7 km vor Derby den bekannten Boab Prison Tree. Damals wurden Aborigines u.a. in diesen holen Baum eingesperrt, die dann in der Perlenindustrie arbeiten mußten. Heute ist es ein Mahnmal, die an die Verbrechen gegen die einheimischen Völker Westaustraliens erinnert. Mit einem Sprung über die Absperrung stellte ich mich in den Baum und posierte für ein Foto.

Später erfuhr ich von Anna und Bennet, dass in dem Baum Schlangen sein sollen. Außerdem steht das Betreten des Baumes unter Gefängnisstrafe, da man das wichtige Kulturerbe der Aborigines beschmutzt. Zum Glück hatten mich keine Aborigines gesehen. Als wir gerade zum Sunset gehen wollten,... ...flogen hunderte Vögel über unsere Köpfe. In Derby trafen wir Anna und Bennet wieder. Gemeinsam fuhren wir noch ein Weile bis zu einem Rastplatz. In der Silhouette des Mondes konnten wir auf dem Platz einen riesigen Boab Tree ausmachen. Wir kochten gemeinsam Rosemarie- Kartoffeln mit Gemüse und gingen relativ schnell ins Bett. Am darauf folgenden Morgen konnten wir das ware Ausmaß des Baumes bestaunen. Dadrunter, in seinem Schatten, standen einige Tische und Bänke. Ideal für ein gemütliches Frühstück. Eigentlich wollten wir in Ruhe gelassen werden,...

...doch damit war es schnell vorbei, als ein Reisebus mit alten Leuten und mehrere Camper mit ihren Caravanvans vorgefahren kamen. Sie krochen alle um uns herum und fotografierten eifrig uns beim Frühstücken und den Baum im Hintergrund. Die Gaffer störten uns glücklicherweise nicht sehr lange und fuhren schnell wieder ab. Wir mußten unser Frühstück heute einschränken, da wir noch einen weiten Weg nach Fitzroy Crossing hatten. Kaum angekommen, besuchten wir den sogenannten Geikie Gorge. In dem Fluß in der Schlucht sollen sich Kokodile aufhalten. Dann gingen wir... ...die kleinen gefräßigen Tierchen mal besuchen. Mit voller Motivation liefen wir an schönen Sandstein- Felsformationen vorbei. Obwohl Freya ihre Kamera in Position gebracht hattest,... ...ließen sich die Krokodile nicht blicken. Ohne Adrenalin im Blut liefen wir den besch*** Sandweg wieder zurück. Urplötzlich konnten wir doch noch unsere Kameras in Position bringen. Ein kleiner lustiger bunter Wurm mit Stummelschwänzchen lief uns über den Weg. Wieder zurück zum Auto, war die Sonne schon längst untergegangen. Wir fuhren zum nahe gelegenden Rastplatz und verbrachten die Nacht dort. Am nächsten Morgen... ...machten wir uns zur Stadt Halls Creek auf. In Halls Creek saßen und liefen überall finstere Aborigines herum. Sie hatten anscheinend alle nichts zu tun und gaben ihr Geld an der Tankstelle für Süßigkeiten aus. Im Infocenter erhielten wir Infos für die Attraktionen in der Umgebung. Da wir ja „so intelligent seien“, wäre der Weg zum Wolfe Creek Meteorite Crater nicht zu empfehen. Stattdessen sind die Pools im Nordosten der Stadt ganz schön. Besonders am Morgen zum Sonnenaufgang kann man viele Tiere am Pool sehen. Na dann blieb uns nichts anderes übrig, als dort hinzufahren. Auf dem Weg zum Caroline Pool kamen wir an der China Wall vorbei. Die kleine Quarzader sah wie eine künstlich errichtete Mauer aus. Weit nach Sonnenuntergang erreichten wir trotz der katastrophalen Dirt Road den Caroline Pool. Niemand hatte sich hierher verirrt und hatten somit einen ganzen Rastplatz für uns alleine. Zum Abendbrot kochten wir eine thailändische Tom Yam Soup. Die Mischung aus der Tüte schmeckte überhaupt nicht wie das Original. Vor allem durch den aufkommenden Hunger, war die Suppe doch ganz OK. Da kochten wir endlich mal ein anständiges Backpackeressen und dann schmeckte es nicht mal. Das nächste Mal kaufen wir wieder in der Feinkostabteilung ein. Am nächsten Morgen frühstückten wir bis 15 Uhr und fuhren erst im Dunkeln die Dirt Road wieder zurück zur Stadt. Vor der Tankstelle Shell wuschen Freya und ich unter einem Wasserhahn unsere Haare. Von allen Seiten gafften uns die Aborigines an, als ob Haare waschen etwas ganz ungewöhnliches sei. Wahrscheinlich doch?!? Mit duftenen Haaren fuhren wir noch ein Stück auf dem Highway. Kurz bevor wir den ausgesuchten Rastplatz erreichten, mußten wir an einer Polizeikontrolle anhalten. Während Anna und Bennet mehr Probleme hatten, wollten sie von Freya nur einen Reisepaß sehen. Den internationalen Führerschein, den wir sowieso nicht hatten, verlangten sie nicht mal. Am Rastplatz angekommen, kochten wir noch etwas und gingen früh schlafen. Anna und Bennet wollten am nächsten Morgen schon früh aufbrechen, so dass wir uns auf einem Rastplatz in der Nähe von Wyndham verabredeten. Wir ließen uns nicht stressen und dinnierten ganz elegant auf auf dem Boden neben der Straße.
Auf der Fahrt nach Wyndham kamen wir am Bungle Bungle NP vorbei. Die tollen lustig gestreiften Felsformationen sind nur aus der Luft zu bestaunen. Für uns war der Flug zu teuer und mußten somit auf die letzte sehenswerte Attraktion im Norden von Western Australia verzichten. Wyndham war keine schöne Stadt. Damit wir aber keinen ersten falschen Eindruck erhilten, fuhren wir doch mal zum Visitercenter. Der Wegweiser zum Visitercenter zeigte auf eine verranzte Tankstelle mit integriertem Supermarkt. Dort erfuhren wir, daß Wyndham doch ein Kaff war und daß man höchstens oberhalb der Stadt am Five River Lookout einen schönen Sunset bestaunen kann. Noch gerade rechtzeitig standen Freya und ich auf dem ausgewiesenden Lookout.
Komischerweise führte die Straße noch weiter den Berg hinauf. Dort fanden wir einen besseren Lookout und noch etwas höher einen weiteren. Durch das ganze gestoppe haben wir den Sunset eigentlich doch verpasst. Die Straße führte noch weiter nach oben. Wahrscheinlich gab es auch noch einen vierten und fünften Lookout. Wer hat sich dat nur ausjedacht? Anna und Bennet trafen wir wie abgemacht auf einem Rastplatz außerhalb der Stadt. Für uns alle gab es heute Abend nur Kartoffeln und Gemüse zum Abendbrot. Da wir morgen die Staatsgrenze nach Northern Territory überschreiten wollen, müßten wir laut Informationsbroschüre alle ungekochten Obst- und Gemüseprodukte verspeisen oder wegwerfen. Deshalb gab es Bratkartoffeln, Kartoffelsalat und bei uns Masala Aloo Gobi. Oder einfach ausgedrückt: indischer Soße mit Kartoffeln.

Keine Kommentare: