Mittwoch, 13. Mai 2009

Coral Bay

Am 12. Mai erreichten wir die Coral Bay gegen 3 Uhr morgens. Wir hatten die Zeit total vergessen und fuhren bei toller lauter Musik durch Känguru-Land. Überall am Straßenrand standen sie herum und guckten ins Scheinwerferlicht. Hoch konzentriert habe ich mit meinen Adleraugen fast alle Kängurus gesichtet und konnte ihnen ausweichen oder sie von der Fahrbahn hupen. Die Betonung liegt auf fast. Ein Känguru sprang uns vor dem Ortseingangsschild der Coral Bay genau vors Auto. Wirklich auf dem letzten Meter mußte ein großes Kanguru urplötzlich aus dem Busch. Ich hatte keine Chance. Geschockt mußten wir das verletzte Känguru zurücklassen. Das rechte Vorderlicht war komplett kaputt und die Karosserie verzogen, so dass sich die Beifahrertür nicht mehr öffnen läßt. Vollkommen übermüdet fuhren wir durch den kleinen Touristenort und stoppten hinter einem Supermarktparkplatz. Immer noch unter Schock stehend schliefen wir sofort ein. Lange konnten wir nicht schlafen, weil ein Ranger um 6.30 Uhr gegen unsere Scheibe klopfte. Schlaftrunkend mußten wir das Auto wegfahren. Aber erst, nachdem wir die versunkenen Räder aus dem Sand bekamen.

Etwas außerhalb der Stadt fanden wir mitten in der Steppe doch noch etwas Schlaf. Beim Rausfahren der Stadt sahen wir das Känguru Tod am Straßenrand liegen und waren darüber glücklich,weil es nicht mehr leiden mußte.Erst gegen Mittag, von der Sonne gebraten, wachten wir Schweiß gebatet auf. In Sichtweite vom Auto starteten und landeten Kleinflugzeuge. Standen wir etwa auf einem Flughafen?
Wir fuhren wieder in die Stadt zurück und parkten direkt am Meer.

Bei lauter Musik saßen wir auf der Straße und frühstückten genüsslich im Schatten.

Wie der Stadtname schon sagt, kann man in Coral Bay Korallenriffe unter der Wasseroberfläche bestauen. Mit Schnorchel Equipment gingen wir zum Beach und schnorchelten etwas im Meer herum. Wie zu erwarten, waren die Korallen in Ufernähe nicht sehr spektakulär. Unglaublich beeindruckend war wieder einmal der Sonnenuntergang. Die Sonne fiel als Feuerball ins Meer und verwandelte den Himmel in ein rot-oranges Farbenspiel.
Den total verrückten Tag haben wir an einer BBQ- Ecke direkt am Strand ausklingen lassen. Die Luft roch erst nach alten Tennisbällen und dann widerlich nach Fisch. Unweit von uns befanden sich Tische, an denen die Fischer ihre Fisch ausnehmen konnten. Von den Gerüchen ungestört, hörten wir unter dem sternschnuppenreichen Sternenhimmel Klänge einer Liveband. Als wir gerade zu unserem Schlafplatz fahren wollten, sahen wir am Auto ein Infoblatt vom Ranger unter dem Scheibenwischer hängen. Wir überflogen nur den Wisch und fuhren wieder zur Steppe mit dem Flugplatz. Um 7 Uhr, kurz nach Sonnenaufgang, klopfte es erneut an unsere Scheibe. Der Ranger von gestern stand schon wieder neben unserem Auto. Diesmal wollte er 300$ Strafe kassieren. Wahrscheinlich durch unseren Morgenmundgeruch benebelt, verschwand er mit einer zweiten Ermahnung. Ein drittes Mal wollten wir nicht seine Freundlichkeit testen und fuhren mit knurrendem Magen nach Exmouth zum Cape Range Nationalpark.

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