Freitag, 4. Juli 2008

Hanoi

Am 30. Juni erreichte ich mit dem Bus Hanoi. Ich suchte mir als erstes ein Hotel. Das stellte sich als sehr schwierig heraus. Entweder waren die Zimmer voll oder sie waren zu teuer. Das eine Zimmer, welches ich fand, war ganz nett, doch es befand sich direkt unter dem Dach. Es war eher eine Abstellkammer als ein Zimmer. Ich konnte mich nicht entscheiden. Ich lief von Hotel zu Hotel herum und fragte nach Zimmern. Mit Glueck hoerte ich von einem guenstigen Hotel. Dort angekommen, bekam ich ein nettes Zimmer mit einem Fernseher. Einfach, guenstig und relativ sauber. Mehr brauchte ich nicht. Stimmt nicht. Ich hatte Hunger und wollte etwas Fruehstuecken. Nur schwerfaellig fand ich eine Brotverkaeuferin. Auf einen Berliner Doener verzichtete ich sofort.
Als ich mein Zimmer hatte, lief ich in der Stadt umher, damit ich meine ersten Eindruecke sammeln konnte.
Abends besuchte ich ein indisches Restaurant. Die Rechnung spraengte mein Budget. Zudem kamen auch noch 10% Steuern drauf. Ich hatte einfach Appetit darauf. Auf dem Heimweg wunderte ich mich, dass die Gehsteige schon um 21 Uhr hochgeklappt werden. Seltsame Hauptstadt. Noch seltsamer wurde es, als ich am Morgen Fruehstuecken wollte. Die Geschaefte um mein Hotel waren alle geschlossen. Ich lief die Strassen umher, auf der Suche nach einem Sandwich Platz. In Saigon gab es ueberall auf der Strasse etwas zu essen. Muss wohl der Einfluss aus China sein. Schliesslich fand ich ein kleines Strassenrestaurant und bekam nun endlich meine Schnitten und einige als Staerkung fuer den Tag. Ich wollte naemlich umherlaufen und einige Museen besuchen. Als erstes lief ich zu einem Platz, an dem Kriegsmaterial aus dem Vietnamkrieg ausgestellt wurde.
Noch mehr wurde das Thema im Historic Museum thematisiert. Ich lernte immer mehr ueber den Vietnamkrieg und finde es sehr erschreckend, was hier damals abgelaufen war. Genau vor dem Museum befand sich ein Mann, der an seiner Bong zog. Erst war er erschrocken, als ich ein Foto von ihm machte. Doch dann war es ihm gleichgueltig.
Nachdem die ersten Tage fuer Kultur draufging, wollte ich 2 Ausfluege rund um Hanoi machen. Zum einen wollte ich zur Halong Bay und dann nach Sa Pa. Die Halong Bay befindet sich oestlich von Hanoi und zaehlt zu den Highlights in Vietnam bzw. auf der Welt. Ich wollte unbedingt eine 3taegige Tour auf einem Boot machen. Ich lief mehrere Tage in der Stadt umher und verglich die Angebote und die Preise. Eines wurde mir schnell bewusst, dass ich bei Sinh Cafe nichts buchen werde. Ich hatte mich fuer einen Anbieter entschieden und wollte gerade mein Geld aus dem Hotel holen, als der Typ vom Hostel mich auf eine Tour ansprach. Ich liess mich breitschlagen und hoerte mir sein Angebot an. Er erzaehlte mir bestimmt 30 Minuten lang, wie die Tour stattfinden wird. Jeder einzelne Tag wurde genaustens beschrieben. Ich stellte immer mehr Fragen und wurde immer begeisterter. Schliesslich sagte ich ihm zu und buchte bei ihm fuer den naechsten Morgen. Frueh morgens wurde ich dann mit dem Kleinbus abgeholt. Die 4stuendige Fahrt fuehrte mich zuerst zu einer Verkaufsfabrik. Das Uebliche in Asien. Ich sprach den Guide an, weil er im Bus etwas seltsames zu der Tour gesagt hatte. Seine Beschreibung haute ueberhaupt nicht mit der Beschreibung von meiner Tour zusammen. Er meinte zu mir, dass wir es alles klaeren werden, wenn wir vor Ort waeren. Ich vertraute ihm und liess mich zum Hafen bringen. Ab jetzt ging alles nur noch krass ab. Duzende Leute stander herum und wurde je nach Tourtageslaenge in Gruppen gestellt. Ich versuchte nun mit dem Guide ein Gespraech aufzubauen, doch er lief staendig davon, weil er keine Zeit hatte. Es nervte mich und machte mich wuetender. Irgendwann hiess es, dass wir das Boot getreten sollen. Statt der Gruppenstaerke von 10 Leuten waren bestimmt 30 bis 40 Leute an Board. Mir ging es alles zu weit. Ich wollte mein Geld zurueck und dann den naechsten Bus zurueck nach Hanoi nehmen. Er hatte kein Geld und meine Quittung hatte er auch nicht mehr. Der Caiptain wollte ablegen, doch ich sagte ihm, dass ich nicht mitfahren werde. Inzwischen hatte der Guide in meinem Hotel angerufen. Als Antwort fuer meine Beschwerde meinte er nur, dass alle mit der Tour zufrieden waren. Ich wollte aber nicht an dieser Tour teilnehmen, weil ich ganz besondere Buchten sehen wollte, die nicht in jeder Tour enthalten sind. Er verstand es nicht und legte auf. Ich bestand auf eine Quittung, die mir der Guide auch nicht geben wollte. Die Situation begann immer mehr zu entgleisen, dass Gaeste sich immer mehr einschalteten. Ich sagte ihnen, dass ich das Boot sofort verlassen werde, wenn ich ne Quittung erhalte. Schliesslich bekam ich sie und das Boot konnte ohne mich ablegen. Spaeter erfuhr ich von einer Frau auf der Strasse, die mit auf dem Boot war, dass die Tour schrecklich war. Ich nahm ein Moto zum Busbahnhof. Dann einen Bus bis nach Hanoi und dann mit einem anderen Moto zu meinem Hotel. Der Typ befand sich im Hotel. Ich konnte also sofort mit ihm sprechen. Ich war so muede und genervt, dass ich nicht lange fackeln werde. Ich wollte all mein Geld + Transportkosten erstattet bekommen. Ich wollte mit dem Geld eine neue Tour buchen. Es war 18.50 Uhr und ich gab ihm 10 Minuten. Ich sagte ihm, dass ich mich dann nicht bremsen koennte. Ich spuerte, dass er immer nervoeser wurde. Ich nahm meinen Ring ab und richtete meine Hose. Er fragte mich, was das soll. "Ich habe doch gesagt, dass ich um 19 Uhr mich nicht mehr bremsen kann!" Meine Show wirkte immer besser. Aus den 50% wurden 100% und aus den 100% wurden 100% + Rueckfahrtticket. Schliesslich gewann ich das Pokerspiel und konnte mich nun auf neue Toursuche gehen. Diese war nicht erfolgreich. Fuer meine tollen Buchten, braucht man eindeutig mehr Zeit. Also musste ich das Kapitel Halong Bay schliessen. Wenn es so sein soll, dann ist es eben so. Ich konzentrierte mich nun auf die Sapa Tour. Ich kaufte mir 2 Zugtickets, die es komischerweise nicht im Bahnhof zu kaufen gibt. Am naechsten Tag fuhr ich abends zum Bahnhof und suchte nach meinem Zug nach Sa Pa.
Ich fand ihn und hoffte, dass mein Zugticket wirklich bessere Klasse war. Es gab naemlich auch Holzklasse. Nochmal Glueck gehabt, bezog ich mein Bett auf Raedern.
Dann ging es schon los und ich fiel in einen tiefen Schlaf.

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