Montag, 14. Juli 2008

Sydney

Die ersten Tage in Sydney waren für mich ein tolles Gefühl. Ein Zauber hüllte uns ein. Ich bin endlich hier und kann es noch gar nicht fassen. Berlin ist 16117 km entfernt.


Ich lief durch die Straßen, von denen ich nur gehört und gelesen habe. Nun lebe ich hier. Alles ist ganz real. Ich sehe überall die australische Flagge und überall sprechen sie Englisch. Ich habe keine Angst, nur Ehrfurcht. Die Ausflüge durch die Stadt sind etwas Besonderes. Manchmal stehe icheinfach zwischen den großen Wolkenkratzern und sehe einfach nur nach oben. So ein Gefühl hatte ich damals in Montreal, Kanada. Noch habe ich etwas Probleme mit dem Linksverkehr auf den Straßen. In meinen „Highfield“ Hostel gibt es eine Küche. Nach über einem halben Jahr konnte ich endlich wieder mal für mich kochen. Die größten Supermärkte in Australien heißen: Coles, Safeway (bzw. Woolworth), IGA und Aldi. Ein Coles Supermarkt war gleich bei mir in der Nähe. Der erste Großeinkauf war beeindruckend und sehr sehr teuer. Aber nur, wenn man nicht in Australien arbeitet. Höhere Löhne und höhere Preise als in Deutschland heben sich auf. Die Australier schotten sich durch hohe Auflagen (großer Gifteinsatz in den Containern) und Strafzöllen von Lebensmitteln aus anderen Kontinenten bzw. Staten ab. Sie haben berechtigte Angst mit fremden Organismen und Tieren kontaminiert zu werden. Sie würden auf natürlichem Wege nicht den australischen Boden berühren und haben keine natürlichen Fressfeinde. In der Vergangenheit hatten bzw. haben noch heute Probleme mit den Dromedaren, Hasen, Brombeeren. Die Dromedare wurden damals für Expeditionen in Land geholt und dann frei gelassen. Nun leben auf der Welt nur in Australien freilebenden Dromedare. Diese haben sich schnell ausgebreitet. Ebenfalls Brombeeren. Der State Queensland war damals fast komplett zugewachsen. Und mit den Hasen hatten sie ebenfalls große Probleme. Der Farmer Thomas Austin hatte 1859 damals einige Hasen freigelassen, damit er sie später abknallen kann. Er hat nicht daran gedacht, dass Hasen fleißig poppen und sich schnell vermehren können. Sie breiteten sich auf dem ganzen Kontinent aus. Ich habe auch schon viele Hasen gesehen. Charles Darwin wurde damals noch nicht unterrichtet, ganz bestimmt nicht in Australien, die hinter dem Mond leben. Außerdem erlangte Darwin erst im (gleichen) Jahr 1859 weltweit aufmerksam mit seinem Werk „On the Origin of Species“. Es folgte ein blutiges Abschlachten von unzähligen Hasen. 1940 wurde Millionen Hasen mit Gift getötet, um der Plage Herr zu werden. Ohne Worte. Am Flughafen wurde ich aufgrund meiner „sauberen“ Schuhe angesprochen. Wollten sich mich wirklich, meiner Schuhe wegen, nicht ins Land lassen? Glücklicherweise durfte ich doch ins Land und musste nicht in Flip Flops rumlaufen. Das Museum „Australian Museum“ ist wirklich schön. Es zeigt besonders kindgerecht die Tierwelt und die Geologie in Australien.

Lernen kann in so einem Museum richtig Spaß machen. Danach ging es zum AMP Tower. Das ist ein 305 m hoher Turm, von dem man Sydney aus einer besonderen Höhe betrachten kann. Nach langem anstehen und schneller Fahrt nach oben war es endlich so weit, die grandiose Aussicht zu genießen.

Das Polizeimuseum in der Nähe von der Oper ist spannend. Dort sind alte Geschichten zu belesen, von der Prohibition in Australien. Gegen 18 Uhr gab es das letzte Bier. Nur zu dumm, dass erst jetzt viele Arbeiter Feierabend haben. Alte Mordfälle und ihrer Ausklärung. Die Oper ist leider nicht so toll zu besichtigen. Ich habe Sydney genau ein paar Tage vor dem World Youth Day 2008 erreicht. Der Pabst wurde auch erwartet. Die Stadt war also voll von den Sektenmitgliedern. Ein Hype der Vorfreude lag überall in der Luft. Das hat mich ziemlich genervt. Der Pabst kommt und ich gehe. Doch zuvor war ich noch in der Art Gallery. Lustiger weise waren auf der Fassade mit Kreide lustige, satirische, politische Sprüche angeschrieben. Im Fotoalbum habe ich einige Fotos hochgeladen. Am letzten Tag ging es zum Byron Beach. Er ist unmittelbar von der City entfernt. Am Wasser waren unzählige Surfer. Das Gefühl der unbeschränkten Lebensfreude kam in mir auf, von der ich immer nur gehört habe. Oder war es nur eine Illusion?

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