Montag, 21. April 2008

Nong Kiao

Früh am Morgen des 19. Aprils, regnete es die ganz Zeit. Trotzdem mussten wir uns auf dem Weg zum Reisebüro machen, vor dem der Minivan starten sollte. Barfuß durch die Pfützen ging es schnell zum Restaurant auf der gegenüberliegenden Seite vom Reisebüro. So konnten wir noch ein Frühstück einnehmen. Mir ging’s gesundheitlich nicht besonders gut, doch ich wollte nicht zurückbleiben. Also nahmen wir den Van Richtung Nong Kiao in klitschnassen Klamotten. Nach mehreren Stunden erreichten wir das Dorf und siehe da, die Klamotten waren trocken. Ein einfaches Hotel...
...mit schönen Fenstergittern...
...haben wir gleich gefunden und sahen uns erst einmal um. Das besondere an diesem Dorf ist die Landschaft herum, eine gigantische Brücke und der Startpunkt für die Weiterfahrt zum nächsten Dorf. Die Landschaft ist toll, weil ringsherum riesige dunkelgrüne Berge stehen. Nebel umhüllen die Gipfel.
Die Chinesen haben eine viel zu groß geratende Brücke über den Fluss gebaut.

Für dieses Dorf und für den „starken“ Autoverkehr ist die Brücke gerade zu optimal. Sie sollte als strategische Brücke im Krieg dienen. Da kein Krieg ist und der Durchgangsverkehr sich in Grenzen hält, kann man in Ruhe darüber spazieren. Mal zur anderen Dorfseite laufen und zum Beispiel ein Frühstück einnehmen...
...oder einfach auf der Mitte stehen bleiben, die Gedanken schweifen lassen und die Landschaft genießen.

Abends spielten die Kinder Flipflop- Weitwurf unter der letzten funktionierenden Straßenlampe auf der Brücke. Abends ging es Anna immer schlechter und in der Nacht wurde es immer schlechter. Nach einer fast schlaflosen Nacht machten wir am Morgen einen Spaziergang auf der Brücke. Auf dem Rückweg brach Anna auf der Brücke zusammen. Glücklicherweise fand ich jemanden, der englisch und laotisch spricht. Dieser konnte mir ein Taxi zum nächsten Krankenhaus organisieren. Der Taxifahrer erhöhte den Fahrpreis, weil er merkte, in welcher auswecklosen Situation wir waren. Im Krankenhaus angekommen, musste sich Anna auf ein blutverschmiertes Bett legen. Der Arzt verabreichte eine Infusion von 1 Liter Kochsalzlösung. Leise wimmernd meinte Anna noch zu mir: Bitte prüfe alles und besonders die Nadel, dass sie einwandfrei ist. Der Arzt meinte, dass das Krankenhaus mit Hilfe von World Vision ausgestattet sei. Die Fenster im Krankenzimmer bestanden nur aus Gittern, aus denen Kinder reinschauten. Von Stunde zu Stunde tropfte die Lösung in Annas Körper und ich merkte, dass sie sich besser führte. Der Arzt meinte, dass sie Dehydriert war. Bei der Hitze hat man einfach kaum Hunger. Dann kam Übelkeit und Magen-Darm-Probleme dazu. Ich hatte die gleichen Symptome, doch ich zwang mich zur Nahrungsaufnahme und trank mehr als Anna. Nach ca. 7 Stunden war die Lösung komplett aufgenommen und sie fühlte sich bereit, nach Hause zu gehen. Abends im Restaurant konnte sie auch schon wieder etwas essen. Ein liebes älteres französisches Pärchen meinte, dass die Asiaten jeden Tag mindestens eine Kokosnuss trinken. In ihr stecken wichtige Hydrate für den Körper. Am nächsten Morgen packten wir unsere Sachen und machten uns auf den Weg zur Bootsanlegestelle, an der die Boote nach Muang Nong Kiao starten.

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