Samstag, 19. April 2008

Mekongfahrt von Houay Xai nach Luang Prabang

Ich konnte es kaum erwarten, dass es endlich los ging. Die Landschaft und das Leben am Mekong sah echt faszinierend aus. Alle Menschen und Tiere sind hier vom Mekong abhängig. Ohne ihn würden sie verhungern. Leider haben sie es noch nicht begriffen, weil sie ihn zerstören. Überall waren kleine Fischerboote zu sehen, die wirklich jeden Fisch rausholen, egal wie groß er ist. Büffelherden badeten in Ufernähe.
Das Boot hielt in vielen Dörfern an, damit Passagiere ein- und aussteigen konnten.
Kinder badeten vergnügt in der Sonne.
Frauen wuschen die Wäsche und kümmerten sich im die Kinder: “klassische“ Rollenverteilung.
Die Bootsfahrt auf dem Mekong nach Luang Prabang dauerte 2 Tage. Wenn die Fahrt etwas langweilig und monoton wurde, dann habe ich mich mit vielen Leuten unterhalten. Besonders gerne habe ich mich mit Anna unterhalten, die zuvor in Australien gewesen war. Sie reiste mit einer bunten Gruppe, die mich herzlich in ihre Gruppe aufgenommen haben. Am frühen Abend des ersten Tages erreichten wir den Ort Pakbeng. Ein paar Holzhütten standen am Fluss. Strom gibt es nur zwischen 18 und 22 Uhr, wenn der Stromgenerator angemacht wird. Das Dorf im Jungle lebt vom Tourismus und hat kein gesundes eigenständiges Dorfleben. Es gab nur ein paar „Hotels“, Restaurants und Geschäfte für den täglichen Bedarf. Sicherlich erwartete ich kein Internetcafé oder eine Bowlingbahn. Aber die Leute machten sich und waren abhängig von uns und den täglich ankommenden Touristen in den Booten. Ob sie wohl in der Zwischenzeit die Bettwäsche für die nächste Gruppe wuschen?!? Kaum waren wir mit dem Boot angekommen, da kamen schon viele Einheimische angelaufen und wollten ihr Hotel anpreisen. In der Low- Saison sind die Kämpfe härter. Jedenfalls hat ein unter Drogen stehender Typ „unsere“ große Gruppe zu sich gelockt. Die Bettenpreise waren unglaublich günstig und die Zimmer sahen gar nicht so schäbig aus. Also blieben wir die Nacht in diesem Hotel. Hungrig suchten wir im Dorf ein Restaurant und die Wahl fiel wiedermal auf ein indisches Restaurant. Ich bin jetzt den zweiten Tag in Laos und habe nur indisch Food gegessen. An einem großen Tisch mit Blick auf den Mekong genossen wir alle den Tagesausklang.
Am nächsten Morgen war alles etwas hektisch, weil alle wiedermal Sandwiche und Snacks für die Fahrt brauchten und die Restaurants nicht ausreichend Lebensmittel parat hatten. Es gab zum Beispiel keinen Reis; nur Nudeln und natürlich indisch Food!?! Wieder im Boot angekommen, ging es wieder stundenlang monoton weiter auf dem Mekong entlang. Ab und zu konnte man ein Dröhnen hören. Nach wenigen Sekunden zischte ein Speedboat an meinem Kopf vorbei.
Die ganze Fahrt kann man, wenn man nicht 2 Tage reisen möchte, auch mit einem Speedboat machen. Dauert dann einige Stunden. Es ist wahnsinnig gefährlich und ungemütlich. Je Näher wir Luang Prabang erreichten, umso mehr Zivilisation konnte ich wahrnehmen. Ein zweischneidiges Gefühl. Die Freude auf die berühmte Stadt und auf der anderen Seite die Umweltzerstörung.

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