Sonntag, 27. Dezember 2009

ueber Weihnachten in Arequipa

Am 21. Dezember nahm ich am Morgen den Bus von Copacabana (Bolivien) nach Arequipa (Peru). Nach einem kleinen schnellen Fruehstueck, ging es die wenigen Kilometer zum Grenzuebergang nach Peru. Was fuer eine schoene Grenze?!?

Dann ging es stundenlang durch den Sueden von Peru. Wenn ich gewusst haette, dass hier an der Grenze keine Lebensmittelkontrollen sind, haette ich mir viele Sandwiche geschmiert. So aber sah ich im Bus und hatte grossen Hunger. Meine letzten Bolivar habe ich zum Glueck in Soles getauscht. Irgendwann, in einer grossen Stadt hielten wir kurz an. Aus den versprochenen 60 Minuten, wurden es nur 15 Minuten. Uns selbst diese gaben sie uns nicht. In 15 Minuten versuchte ich mir Essen zu besorgen, dass kein Fleisch enthielt. Es gab nirgendwo Brot oder Sandwiche zu kaufen. An einer Ecke verkaufte eine Frau Mittagessen von einem Karren aus. Ich liess mir Reis und Sosse in Plastiktueten abfuellen und rannte zurueck zum Bus. Mein Bus war abgefahren. Eine Frau organisierte mir ein Mototaxi und sagte zum dem Fahrer, wohin er mich bringen soll. Vor einer anderen Filiale der Buscompany stand der Bus und niemand hatte gemerkt, dass ich nicht im Bus war. Nun hatte ich erstmal Zeit im Bus etwas zu Essen. Dann ging es noch Stunden im Bus weiter bis ich endlich am Nachmittag in Arequipa ankam. Arequipa ist die sogenante zweite Hauptstadt und die Leute sollen sehr eigensinnig sein. Es hat etwas mit Nationalstolz zu tun. Aber nicht zu Peru, sondern wollen eventuell ein unabhaengiges Land sein. Mit der Taxi fuhr ich in die Innenstadt und hatte mir ein Hostel in der Naehe vom beruehmten Kloster "Santa Catalina" ausgesucht. Die hohen grauen Waenden praegten die Strassen und wirkten fuer mich kuehl und langweilig. Das Kloster besuchte ich nicht, obwohl es im Guidebook empfohlen wurde, da ich den Eintritt von 30 Solen (US$10) fuer ueberteuert hielt. Kaum im Hostel angekommen, lief ich die Travel Agencies ab, da ich vor Weihnachten eine 2taegige Tour ins Colca Canyon machen wollte. Das Canyon soll eindrucksvoller sein, als das in den USA und zu dem lassen sich Kondore aus der Naehe beobachten. Als ich mir die Angebote einholte, wurde mir bewusst, dass die Worte in der Backpacker Bible stimmen. Alle Agenturen verkaufen die gleiche Tour und verkaufen die Touristen an eine andere Tour weiter. Dadurch sind die Gruppen sehr gross und meiner Meinung nach sehr ansprechend. Besonders dadurch, da der Guide ausgebeutet wird. Das ganze Geld bleibt bei den Zwischenhaendlern haengen. Wenn eine 3 Tagestour, mit einer Gruppenstaerke von 10-15 Personen 120 Soles kostet, bekommt der Guide gerade mal 30 Soles als Lohn. Das Wiederspiegelt sich in der Qualitaet der Tour. Wie schon gesagt, ist es nur ein Gefuehl und ich habe die Tour nicht gebucht. Ich wollte dann eben die naechsten 2 Tage Arequipa erkunden und in einige Museen gehen. Weihnachten wollte ich hier mit Ana und Benny verbringen, die ich vor Monaten auf der Navimag kennengelernt hatte. Am naechsten Morgen ging ich in die Stadt, um etwas zum Fruehstueck zu finden. Durch Zufall traf ich Benny an der Plaza.

Gemeinsam verbrachten wir den Tag und abends...


...zeigte er mir sein Hostel. Es war doppelt so teuer (fuer Gerald: statt 13, 25 Soles), aber dafuer hatte es mehr flaire. Im Bothy Hostel gab es eine Bar und einen Pooltisch mit viel zu kleinen Loechern. Raul, der Besitzer, hatte irgendwie Lust mit uns Party zu machen und annimierte uns Cocktails aus Eimern zu trinken. Da die Cocktails sehr lecker waren, beschwerte sich niemand und es wurde eine gesellige lustige Runde. Als es dann noch Tequila und Pisco auf Kosten des Hauses gab, wurde es (fuer mich) ganz schoen gefaehrlich. Abends zogen wir durch die Haeueser und lernten 3 junge Peruanerinnen in einer Bar kennen und schlossen sie in unsere Gruppe ein. Immer wieder gab es eine neue Runde.

Im Gegensatz zu Benni, dem Iren, bin ich nicht so kampferprobt und kann mich an einige Fotos nicht mehr erinnern. In der zweiten Bar konnte ich nichts mehr trinken und befand mich nur noch auf dem Klo und wusste nicht, ob und wie ich zu meinem Hostel zurueckkomme. Raul fand mich schliesslich und brachte mich zu meinem Hostel, dass zum Glueck nicht weit weg war. Am naechsten Morgen ging es mir dementsprechend uebel. Ich musste aber zum Hostel von Benni, da ich dort, zum Glueck, mein Rucksack gelassen hatte. Dort bekam ich ein gutes Fruehstueck und wir machten uns einen ruhigen Tag. Ana hatte sich verspaetet. Traf aber wohlbehuetet zu Weihnachten am 24.12. in Arequipa an. So sicher war das aber nicht, da ich zuvor im Internet eine schockierende Nachricht gelesen hatte. Es ereignete sich ein schweres Busunglueck, bei dem ueber 40 Menschen starben. In diesem Bus haette auch Ana sein koennen, die auch aus Cusco kam. Zum Glueck befand sie sich in einem anderen Bus und wir konnten gemeinsam Weihnachten feiern. So richtig feiern wuerde ich es nicht bezeichnen. Es gab um Mitternacht ein Abendbrot fuer alle Hostelgaeste -ich hatte inzwischen mein Hostel gewechselt-, dass leider nicht ausreichend war. Mit immer noch hungrigem Magen gingen wir aufs Dach und schauten uns dasWeihnachtsfeuerwerk in der Stadt an. Wenn ich nicht 100%ig genau wuesste, dass heute Weihnachten ist, haette man glauben koennen, dass Silvester war. Am ersten Weihnachtstag waren fast alle Geschaefte geschlossen und nur wenige Busse fuhren an diesem Tag. Fuer den 26. Dezember hatte ich mir ein Busticket nach Nazca gekauft und Ana & Benni wollten zum Colca Canyon aufbrechen. Es war wirklich ein komisches Wiedersehen, vor allem da es sehr kurz war. Wir waren alle schon mit den Gedanken auf dem naechsten Tripp. Oder lag es daran, dass ich bei der Bank Falschgeld bekommen hatte?!? Wir werden gucken, ob es es Wiedersehen gibt. Um 12 Uhr mittags stieg ich in den Bus in Richtung Lima ein.

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