Montag, 28. Dezember 2009

Nazca Linien

Auf der Fahrt nach Nazca hatte mein Bus eine Panne, so dass ich stundenlang in der Wueste festsah. Wir mussten auf den naechsten Bus warten, der ewig nicht kam. Zum Glueck passten wir alle mit rein und die Fahrt konnte weitergehen. In Nazca stieg ich aus, waehrend die meisten anderen Reisenden nach Lima wollten und weiterschlafen konnten. Eigentlich sollte ich um 21 Uhr ankommen. Mit der Verspaetung vielleicht gegen 23 Uhr, doch ich kam kurz nach 2 Uhr nachts an. Ein junger Mann fragte mich beim Aussteigen, ob ich ne Unterkunft suche. Wir gingen zu seinem Hostel und tranken noch ein Bier zusammen, das ich ihm ausgab. Zwischendurch erzaehlte er mir von den verschiedenen Touren, die man hier in Nazca buchen kann. Natuerlich bei ihm auch! Ich hatte nur einen Tag fuer Nazca uebrig und war sogar fuer den Ueberfall froh. Und ausserdem hatte er in der Nacht auf Gaeste gewartet, mit der Hoffnung etwas Geld zu verdienen. Fuer den Besuch der hoechsten Duene der Welt, des Cerro Blanco mit 2080 Metern, hatte ich leider keine Zeit mehr. Es war 2 Uhr nachts und die Tour sollte um 4 Uhr starten. Nein Danke! Ich war aber hauptsaechlich der Nazca Linien wegen hier. Ihr wisst schon, falls ihr auch ein Buch von Erich von Daeniken gelesen habt. Er behauptete 1966 das die Linien Landebahnen von Ausserirdischen sind. Die wahre Geschichte ist viel spannender. 1920, als die ersten kommerziellen Flugrouten ueber die Wueste fuehrten, wurden die Linien aus dem Flugzeug von Fluggaesten entdeckt. Anhand archäologischer Vergleiche der Bilder in der Pampa mit Motiven auf Keramiken der Nazca-Periode wurde angenommen, dass die Geoglyphen während der Zeit der Nazca-Kultur entstanden sind, die zeitlich zwischen 200 v. Chr. und 600 n. Chr. anzusiedeln ist. Heute weiß man, dass die ältesten Figuren bereits etwa zwischen 800 v. Chr. bis 200 v. Chr. in der Zeit der Paracas-Periode entstanden sind. Weltweit bekannt wurden sie nach 1949, durch die Arbeit der Deutschen Maria Reiche,...
...die sich, seit sie zum ersten Mal 1941 die Linien studierte, bis zu ihrem Lebensende 1998 unermüdlich für Schutz und Erhalt dieser Wüstenfiguren einsetzte und sich um deren Interpretation bemühte. Viele der Figuren sind durch Fuß- und Autospuren zerstört. Erst durch die Initiative von Maria Reich ergriff die peruanische Regierung Maßnahmen, um die Zerstörung zu verhindern. Auf Maria Reiches Betreiben hin, wurden die Geoglyphen 1994 von der UNESCO als „Linien und Bodenzeichnungen von Nasca und Pampa de Jumana“ zum Weltkulturerbe erklärt. 2007 stand in der "Faz" ein Artikel, dass das Geheimnis zur Entstehung der Linien gelueftet wurde. Aber das wurde schon oefters behauptet. Bei dem Japaner hatte ich mitten in der Nacht eine 35minuetige Flugzeugtour gebucht. Selbstverstaendlich hatte ich mich vorher informiert und liess mich nicht beschwatzen. Ich bezahlte 150 Solen inklusiv aller Kosten (Transport und Flughafensteuer). Puenktlich um 10 Uhr holte mich ein Fahrer zum Flugplatz ab. Das versprochene Fruehstueck stand nicht bereit, so dass ich mir leerem Magen losfuhr. Soll auch besser so sein. Im Guidebook wurde empfohlen nichts vorher zu essen oder zu trinken. Am Flugplatz angekommen, erfuhr ich nach 30 Minuten langem Warten, dass mein Flug erst in ca. 2 Stunden geht. Darueber war ich nicht erfreut, da ich einen Flug in der besten Flugzeit zwischen 10 und 11 Uhr gebucht hatte. Und ausserdem hatte ich immer noch kein Fruehstueck. Deshalb boten sie mir an, mich zurueck zum Hostel zu bringen und mich um 13 Uhr wieder abzuholen. Was sollte ich sagen, ausser ja?!? Am Hostel angekommen oeffnete mir eine europaeisch aussehende Frau die Tuer. Es stellte sich heraus, dass sie die Eigentuemerin ist und das der Japaner ein Schwindler war. Es soll hier in Nazca so ueblich sein, dass fremde Personen Touristen in Hotels bringen, um dann Touren zu verkaufen. Sie war ganz schoen sauer und drohte damit die Nachtschicht auszuwerfen, da er uns beide ins Hostel liess und den Japaner am Schreibtisch sitzen liess. Es wurde ein langes Gespraech und als ich abgeholt wurde, hatte ich immer noch nicht gefruehstueckt. Der Fahrer hielt kurz am Strassenrand an, damit ich mir einen Snack kaufen konnte. Dann ging es mit Highspeed zum Flugplatz. Dort angekommen ging es schon los. Ich bekam einen Platz in einer 4 Personen Maschine.
Das ist nicht immer so. Mit einem Paerchen, auch aus Berlin, ging es schliesslich los. Der Pilot machte einen netten erfahrenden Eindruck und flog super toll. Er zeigte uns die Linien ausgiebig, in dem er um jede einzelne Figur herumflog. Aber zufuhr flogen wir an Nazca vorbei...
...und hatte eine super Sicht auf die Duene Ceroo Blanco. So hoch haette ich mir die Duene icht vorgestellt.
Nun ging es richtig los. Ich sah die Dimension der Wueste und war erstaunt.
Die Panamericana, laengste Strasse der Welt, wuehrte durch die Wueste und an einigen Linien knapp vorbei.
Dann ging es Schlag auf Schlag und war gar nicht so einfach zu entdecken.
Wal
Astronaut
geometrische Figuren

Affe
Kolibrie
Spinne
Kondor
Papagei
Haende
Baum
Es gibt noch viel weitere interessante Linien und war recht traurig, dass der Flug nun vorbei war. Ohhh heilige Sch***, war ich froh, dass der Flug nur 35 Minuten ging. Meine Kotztuete hatte ich griffbereit und atmete immer tief ein und aus. Vielleicht werde ich im naechsten Leben ein Pilot. Aber in diesem Leben muss ich mit beiden Beinen auf dem Boden bleiben. Somit ist Bootskapitaen ebenso ausgeschlossen. Mit weichen Knien stieg ich aus der Maschine. Kaum angekommen, wollten sie mich wirklich sofort zurueck zum Hostel fahren!?! Ich brauchte erstmal Ruhe und viel frische Luft. Mit einem Laecheln guckte ich auf all die Leute in der Wartehalle, die auf ihren Flug warteten. Dann ging es zurueck in die Stadt. Eigentlich wollte ich mir sofort ein Busticket nach Lima kaufen, doch die Dame sagte, dass es jetzt nicht ginge und das ich um 20 Uhr nochmal kommen solle. Ich vertrieb die Zeit in der Stadt. Ich ging erstmal richtig gross Mittagessen. Auf dem Marktplatz kaufte ich mir noch eine Kleinigkeit fuer die Fahrt.Puenktlich um 20 Uhr erschien ich bei der Buscompany und dort sagte man mir, dass alle Sitzplaetze weg sind. Ich konnte es erst nicht glauben. Ich fand die Stelle auf dem Schmierzettel mit dem Vermerk 8pm und machte Druck. Dann erfuhr ich, dass es nur 1 Platz gab. Nun wollten sie aber einen 20%igen Aufschlag. Deshalb rannte ich schnell zu all den andern Buscompanies, die guenstiger waren. Doch nun gab es 3 Stunden vor Abfahrt keine freien Plaetzemehr. Wieder zurueck, bezahlte ich den erhoehten Preis mit zusammen gebissenen Zaehnen. Um 23 Uhr kam ich mit all meinen Sachen an und wartete im Aufenthaltsraum. Kurz vor 2.30 Uhr nachts, sass ich immer noch in diesem Raum. Als der Typ mir mein Geld zurueckgeben wollte, streikte ich. Er konnte mich doch nicht im Stich lassen!?! Dann gingen wir einige Meter, er zueckte sein Handy und rief jemanden an. Dann kam auf einmal ein Reisebus angefahren, der nach Lima fuhr. Viele Leute am Strassenrand sprangen auf und rannten zum Bus. Der Typ sprach kurz mit dem Busfahrer und ich bekam den einzigen letzten freien Platz im Bus. Es war sogar ein Liegeplatz. Ich bekam also ein Bett im Bus. Es hoert sich besser an, als es ist. Wirklich. So kam ich doch noch nach Lima. Kaum auszumalen, wenn nicht. Es macht keinen Spass ein Hostel zu finden, wenn es 3 Uhr nachts ist. Mein altes Hostel war naemlich fuer diese Nacht voll ausgebucht.

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