Mittwoch, 23. September 2009

Salta

Am 21. September morgens verließ ich Puerto Iguazu. Mit dem Bus ging es 24 Stunden lang mit der scheinbar schlechtesten Busgesellschaft „Flecha Bus“ nach Salta. Normalerweise bekommt man in Argentinien wärend langer Busfahrten mehrere Mahlzeiten serviert. Wir bekamen um 12 Uhr mittags ein kleines Sandwich und dann erst wieder gegen 23 Uhr. Kalten Reis, hartes Brötchen und leckere Keckse auf leerem Magen. Na schön?!? Von den Kecksen alleine werde ich auch nicht satt. Jedenfalls kam ich nicht verhungert in Salta an. Salta liegt im Nordwesten Argentinien und ist nicht nur ein Sprungbrett nach Chile oder nach Bolvien. Ich wollte mir nur einen Tag die Stadt anschauen und dann die Umgebung um Salta mit einem Auto erkunden. Dazu später mehr. Am Busbahnhof wurden wir von Hotelleuten angesprochen, die uns ihr Hostel schmackhaft machen wollten. Nach einer so langen Busfahrt war es mir ganz recht, in ein günstiges Hostel gebracht zu werden. Mit wir meine ich Daniel, den Kanadier von den Iguazú Wasserfällen, einen älteren Surfer und Surfbrettbauer aus Australien und Tom & Tom aus Neuseeland. Zu fünft ging es mit 2 Taxis direkt zu einem Hostel, mitten in der Stadt. Nach dem Einchecken mußte ich gleich wieder los, weil ich ein günstiges Mietauto suchen wollte. Ich überredete die beiden Kiwis Tom & Tom, die nächsten Tage mit einem Auto rumzureisen. Sehr sympatisch waren sie mir nicht. Aber ich mußte meine Reisekosten minimieren. Sie waren lazy drauf und hatten ganz stolz sich seit 4 Wochen nicht die Haare gewaschen. Die Dusche sahen sie, so glaube ich, auch lange nicht mehr. Bei der Auswahl des Autos ließen sie mich alleine und beschwerten sich später, dass der Mietpreis zu hoch wäre. Wenn sie mitgekommen wären, wüßten sie, dass ich wirklich überall rumgelaufen bin und nach dem Preis gefragt habe. Das günstigste Angebot habe ich dann schließlich genommen. Ich wollte nicht den ganzen Tag damit zu verbringen, die Rental Shops abzuklappern. Daniel und der Aussi hatten beschlossen, sich Salta nicht anzuschauen. Sie buchten für den nächsten Tag eine erneute 24 stündige Busfahrt, aber diesmal nach Chile und dann nach Lima. Bis ich das Mietauto um 20 Uhr abholen durfte, spazierte ich gemütlich durch die Innenstadt von Salta. Ich schaute mir zuerst die Kirche „Iglesia San Francisco“ von außen an...
...und ging danach am „Plaza 9. De Julio“...
... Eis essen. "Es ist Sommer und es ist heiß..." Am Nachmittag fuhr ich mit der Gondola... auf einen Berg.
Von der beliebten Ausichtsplattform hatte ich einen tollen Panoramablick auf Salta.
Eigentlich wollte ich mir Salta auch beim Sunset anschauen,...
...doch die Sonne verschwand ganz schnell und leise hinter den Bergen.
Den starken Einfluss der christlichen Sekte in Argentinien konnte ich auch hier oben auf dem Berg sehen.
Wieder im Tal angekommen, suchte ich erneut die Rental Company auf. Auf den Straßen war inzwischen unglaublich viel los. In der Innenstadt flanierten die Argentinier und genossen den Abend bei Shopping, Snacks essen und Musik hören. Ich verzweifelte ein wenig, weil alles im Dunkeln anders aussah. Schließlich fand ich das Office wieder und unterschrieb den Vertrag. Wenn irgendetwas passiert sollte, habe ich eine Selbstbeteiligung von „nur“ maximal 4000 Dollar. Das ist ziemlich hoch. Liegt aber daran, dass in Argentinien die Autofahrer die Verkehrsregeln mißachten. Angst?!? Ein wenig. Seit über 1 ½ Jahren bin ich nicht mehr auf der rechten Straßenseite gefahren. Argentinien ist wohl der schlechteste Ort, die Verkehrsregeln wieder aufzufrischen. Mir blieb nichts anderes übrig, wenn ich mir die Landschaft um Salta richtig anschauen möchte. Meine erste Fahrt auf der „verkehrten“ Straßenseite führte mich zurück zum Hostel. Zum Glück ist auf den vielen Einbahnstraßen kein Unfall passiert. Die Verkehrsregel rechts vor links gibt es hier wohl nicht. Der Schnellere oder der Größere darf zuerst fahren. In der Küche wartete inzwischen ein leckeres Abendbrot auf mich, dass diesmal Daniel gekocht hatte. Das war das Dankeschön für das Essen in Puerto Iguazú. Erst nach Mitternacht kam ich schließlich ins Bett. Ab morgen gehts mir den denn beiden verpeilten Kiwis, mit den fettigen Haaren, in ein traumhaftes Argentinien.

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