Freitag, 27. Juni 2008

Nha Trang

Am 25. Juni erreichte ich bei bester Gesundheit Nha Trang. Als selbstverständlich, konnte ich es nicht betrachten. Der lebensmüde Busfahrer fuhr ohne Rücksicht auf spielende Kinder, noch auf Tiere am Straßenrand. In Kurven überholte er, wobei er gleichzeitig telefonierte. Ich hatte todesangst und wollte jedenfalls nicht hier sterben. Als wir in der Innenstadt, 30 min früher als geplant, ankamen, beschwerte ich mich beim Fahrer und bei seiner Busgesellschaft. Zu einem müden unverständlichen Lächeln, bekam ich sonst nur die kalte Schulter gezeigt. Ich biss bei denen auf Granit und war so froh, nicht weiterfahren zu müssen. Eigentlich wollte ich die Touristenküstenstadt nicht besichtigen, aber dann änderte ich meine Pläne, worüber ich jetzt sehr glücklich war. Trotz dem leichten Ballaman 6 - Image hatte die Stadt einiges mehr zu bieten. Mit einem ausgeliehenden Motorrad fuhr ich zu einer Tempelanlage,...
...auf dem eine riesige weiße Buddhastatur auf einem Berg stand. Long Son Pagode auf dem Drachenberg mit 14 m Buddha-Statue Von hier oben hatte man einen weiten Blick über die Stadt. Der weiße Buddha, den man von „überall“ aus sehen kann,...
...steht für die Erinnerun bzw. des Nichtvergessens der Selbstverbrennung. Möche hatten sich aus Protest gegen die Unterdrückung selbst angezündet. Im Sockel eingelassenen,......waren die Gesichter und Namen der Mönche zu lesen. Im Ho Chi Minh Museum in Saigon hatte ich darüber gelesen und war über dieses Foto erschrocken.Auf dem Tempelgelände fand ich noch eine riesige schöne Buddhafigur.
Wieder vom Berg runtergelaufen, fuhr ich zum Strand.Dort konnte ich nur kurz verweilen, weil ich zum Pasteur-Institut wollte. Genauer gesagt wollte ich zum Alexandre Émile Jean Yersin Museum. Der berühmte schweizerisch-französische Arzt und Biologe verbrachte einen Teil seines Forschungleben in Nha Trang und verstarb hier am 28. Februar 1943. Er arbeitete für das Pasteur Institut und entdeckte 1894 den Erreger der Pest, Yersinia pesti, der sich von der Mongolei immer weiter nach Südchina ausbreitete. Außerdem entdeckte er die besondere Rolle der Ratten und der Rattenflöhe bei der Übertragung der Seuche. Sehr interessant fand ich das Museum nicht und die Aufpasserin im Museum konnte mir kaum fragen beantworten. Nichtsdestotrotz fuhr ich weiter in der Stadt herum. Ich wollte mir die wahre Stadt anschauen. Die Armen wurden aus der Innenstadt vertrieben und wie überall auf der Welt an den Rand gedrängt.
Eigentlich hatte ich keine Angst, mich unter den Einheimischen zu mischen. Ich fuhr auf eine Brücke......und hatte eine schöne Aussicht auf den Hafen.
Dieses Viertel gefiel mir besser, als das Touristenviertel. In der Nähe befand sich ein Wellnesspark, in dem Moor- und Salzbäder angeboten wurden. Komplett mit Moor bedeckt genoß ich den Sonnenuntergang aus der Badewanne heraus. Meiner weichen Babyhaut gönnte ich mir danach noch eine vietnamesische Massage. Die Vietnamesin stand mit ihrem Körper auf meinem Rücken und massierte mit den Füßen. So etwas kannte ich vorher nicht und könnte mich daran gewöhnen. Natürlich war die Asiatin eine zierliche Frau. Nach so viel angenehmen Schmerz, fühlte ich mich federleicht und entspannt. Hungrig fuhr ich im dunkeln in die Stadt zurück Das Restaurantangebot war in der Innenstadt ganz vielseitig und die Preise überdurchschnittlich hoch. Ich fand nach langem Suchen ein kleines einheimisches Familienrestaurant und versprach wieder zu kommen, weil das von der Tochter zubereitete Essen echt lecker war. Am nächsten Tag löste ich mein Verprechen ein und kaufte mir für die Busfahrt 2 mal Fried Rice Vegetable zum Mitnehmen. Diesmal kochte die Mutter und nicht die Tochter. Als ich vor dem Bezahlen das Essen kontrolliert, sah ich, dass die Mutter mich betrügen wollte. In der Tüte mit den 2 Boxen, war bei der unteren kein Gemüse drin. Als ich mich beschwerte, wurde die Frau total sauer. Unverständlich über ihr Verhalten wollte ich ohne Essen gehen. Dann nahm sie meinen Rucksack und schleuderte ihn mit voller Wucht und einem großem Bogen auf den Boden. Entsetzt vor Wut schrie ich sie an, was das denn solle. Dann kam ihr Mann dazu, so dass beide auf mich einschrieen. Die Leute auf der Straße blieben stehen und schauten erschrocken ins Restaurant. Mir war es total peinlich und mir blieb nichts anderes übrig, als zu bezahlen und schnell zu gehen. Entsetzt und voller Hass auf die Stadt rannte ich zum Busbahnhof. Mein Bus hatte zum Glück Verspätung, sonst hätte ich noch eine Nacht hier bleiben müssen. Natürlich war ich sauer auf die Restaurantbesitzer und nicht auf die Stadt. Auf dem Weg nach Hoi An aß ich mein Essen. Dieses war auch nicht mal lecker. Die Tochter war schuld!!! Hätte sie nicht so gut ausgesehen ähhh gekocht, hätte ich wohl woanders mein Essen gekauft.

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