Freitag, 5. Februar 2010

Cusco

Am 23. Januar bin ich erst gegen 19 Uhr in Cusco angekommen. Eigentlich sollte ich von Lima aus gegen Mittag ankommen. Doch leider hatte der Regen den Fluss so sehr anwachsen lassen, dass die Strasse mit dem Flussbett nicht mehr zu unterscheiden war. Ein Bagger wurde zur Hilfe gerufen und dieser schaffte es schliesslich doch noch, so dass wir weiter fahren konnten. Wir konnten es alle nicht mehr erwarten, aus dem Bus auszusteigen. Schliesslich sassen wir nun seit ueber 27 Stunden in diesem Bus, in dem die Stewardess alle Lebensmittel verteilt hatte. Am Busbahnhof wurde ich von Hostelanbietern empfangen, so dass ich nicht lange nach einem Hostel suchen musste. Zudem fing es auch gerade an zu regnen. Die Welt schien in diesem Moment unterzugehen. Zu all dem Regen war es auch noch sehr kalt. Ich trug immer noch meine Short und mein T-Shirt. Mit dieser Kleiderwahl wurde ich gleich im Hostel von den weiblichen Hostel Angestellten als "Hot Boy" bezeichnet. Wie sie es wohl meinten?¿? Am naechsten Morgen regnete es immer noch wie aus Kuebeln. Ich haette mal lieber nicht den Wetterbericht fuer die naechsten 10 Tage anschauen sollen. Die naechsten 10 Tage soll es nur Regen geben. Super tolles Wetter habe ich da wohl nicht abbekommen. Ich hatte in Cusco 2 Unternehmungen vor. Zum einem wollte ich zum Machu Picchu fahren und zum anderen wollte ich unbedingt den Manu Boca Nationalpark besuchen. Beide Unternehmungen fielen im wahrsten Sinne ins Wasser. Die 8 Tages Jungle Tour, in einem unberuehrten Regenwald, wurde wegen einer Absage eines Teilnehmers komplett storniert. Ich bekam zwar meine US$ 700 zurueck, doch ich hatte mich so sehr darauf gefreut. Dann wollte ich jedenfalls zum Machu Picchu. Aufgrund von Unwetter und Zerstoerung der Wege, Strassen und Gleisanlagen wurde auch diese Tour abgesagt. Auch hier bekam ich mein Geld zurueck. Nun hatte ich 12 Tage in Cusco bzw. in Peru zu ueberbruecken, bis mein Flug Richtung Deutschland ging. Rund um Cusco befinden sich mehrere Inkaruinen, doch ich hatte aufgrund des schlechten Wetters ueberhaupt keine Lust. Da meine Geldboerse prall gefuellt war und Lima nicht gerade ein guenstiger & toller Aufenthaltsort war, beschloss ich in Cusco zu bleiben und viele Geschenke einzukaufen. Die Altstadt war voll mir Handcraftgeschaeften. Jeden Tag lief ich in der Stadt umher und suchte alle Geschaefte auf, um besondere individuelle Sachen zu finden. Von Tag zu Tag trug ich die Sachen zu meinem Hostel, zu dem ich immer einen anstrengenden Berg hochlaufen musste. Ohne Atem klingelte ich jeden Abend an der Eingangtuer und brachte nur ein kraechzendes Buenas Noches hervor. In der Kueche fanden oft lustige Abende statt, die sehr lange wurden.

Beim Ratespiel gaben sie mir die beruehmte Person "Hitler", worauf sie alle hin anfingen zu lachen.
Dafuer haben sie meine Person "Lenny" von den Simpsons nicht erraten. In meinem Zimmer wohnte der amerikaische Freak Daniel.Der Riese passte gerade so ins Bett und stoehnte den ganzen Tag nur rum. Besonders in der Nacht war es nervig, da er nicht nur mich aufwachte. Erholung versuchte ich mir bei einer Massage zu holen, die in der Altstadt ueberall angeboten werden. Die erste war noch ganz OK. Was kann man schon von einer Inka-Massage erwarten?¿? Anders war es bei einer Thai Massage. In einem Massagesalon boten sie Thai Massagen an. Ich habe extra vorher gefragt, ob diese Original sind. Sie meinten "ja". Also freute ich mich auf eine richtige Thai Massage. Nachdem 2 Frauen 30 Minuten auf meinem Ruecken hoch und runter gelaufen waren, machte ich Schluss. Sie dachten wohl, dass man bei einer Thai Massage immer nur auf einem menschlichen Ruecken drauf rumlaeuft. Lustig fand ich das nicht. Zum Glueck waren die beiden Frauen nicht so kraeftig gebaut. Fast jeden Tag hatte es geregnet. Von denen Tagen, an denen es sich in der Nacht ausgeregnet hatte, dann war es dann am Tage eher trocken. Wie schon gesagt, machte ich mir ruhige entspannte Shoppingtage. Das klingt alles ganz schoen, doch der Schein truegte. Jeden Tag sah ich duzende Hubschrauber, die die Touristen und hoffentlich auch peruanichen Einwohner aus dem Evakuierungsgebiet ausgeflogen wurden.In Agua Calientes soll das Wasser 3 Meter hoch gestanden haben. Viele Haeuser wurden mit all dem Hab und Gut weggespuelt. Das Unglueck kam im unguenstigen Moment. Das Erbeben in Haiti ueberschattet die negativ Nachrichten auf der Welt. Somit steht Peru alleine mit dem Unglueck da. Ueberall im Lande finden Solidaritaetsveranstaltungen statt. In Cusco bekam ich das Unglueck von den Hubschraubern abgesehen kaum mit. Erst als hunderte Menschen auf der Plaza gekommen waren, um den Toten die letzte Ehre zu erweisen, fuehlte ich von dem Schmerz der Angehoerigen. In Cusco lernte ich die Deutsche Hannah kennen. Ein Reporterteam aus Japan machte ein Foto von uns.Nachdem Fruehstueck im Hostel guckte ich immer nach den Kolobris im Garten. Sie kamen immer dann, wenn ich keine Kamera dabei hatte. Nur manchmal hatte ich Glueck.

Dann ging ich den Berg runter...

...zur Plaza...
...und spazierte umher und genoss die Spirit. Gleich am Hostel befand sich ein toller Lookout auf die Stadt.

Besonders schoen war es auch in der Nacht.Lustig fand ich das Regierungsgebaeude mit der Flagge der Homosexuellen.
Ist die gleiche Flagge wie die vom Buendnis von suedamerikanischen Laendern. Lustig fand ich auch dieses Werbeplakat, die dafuer werben, dass die Rettung professionell ist.Weniger lustig fand ich die Touristen, die sich gegen Geld fotografieren liessen.Wenn ich, so glaube ich, Cusco als erstes aufgesucht haette, dann haette mir Peru bestimmt gefallen. Die Stadt hat mir wirklich gefallen. Es ist wirklich eine schoene Stadt, mit all den Altbauten. Natuerlich wenn sie dem Regen standhalten.
Ich mochte die Leute, die Strassenhaendler, mein Lieblingsrestaurant......und die Massagefrauen, die auf meinem Ruecken rumgelaufen waren. Ich wusste, wo ich tolles guenstiges Essen bekam und natuerlich den Marktplatz, auf dem ich frisches Obst und Gemuese bekam. Im Hostel war ich schon ganz bekannt fuer meine Fruechteshakes. Nach 12 Tagen nahm ich mir einen Flug fuer US$140 nach Lima. Einen Bus zu nehmen, war mir zu "heiss". Viele Strassen waren ueberspuehlt und machten ein Durchkommen unmoeglich. Ich habe in den letzten Tage gehoert, dass man jetzt 3 Tage bis nach Lima braucht. Am 4. Februar, 5 Minuten vor 12 Uhr...
...nahm ich eben einen Flug nach Lima. All das Unwetter und die Berg habe ich somit ueberflogen.

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