Donnerstag, 14. Januar 2010

Henri Pittier Nationalpark; Choroni und Puerto Colombia

Nach Sonnenuntergang kam am 9. Januar ich endlich in Choroni an und lief die letzten 2 Kilometer nach Puerto Colombia. Nochmal von Vorne. Am Vormittag nahm ich Abschied von Colo und fuhr mir einem Bus von Coro nach Valencia. Dort musste ich einen anderen Bus nach Maracay nehmen. Kaum angekommen, bekam ich gerade noch so den letzten Bus nach Choroni bzw. nach Puerto Colombia. Die beiden Oertchen befinden sich am karibischen Meer, im beruehmten Henri Pittier Nationalpark. Inzwischen war um 18 Uhr die Sonne untergegangen und auf der kurvenreichen Fahrt hatte der Busfahrer seine Muehe, um die engen Kurven zu kommen. Mit Highspeed und vollem Horn fuhr er "blind" die Strasse entlang. Ueberwiegend einheimische Teenager betranken sich mit Rum und verwandelten den Bus in einen Partybus. Es wurde getanzt und gesungen. Irgendwann war es dem Busfahrer doch zu anstrengend, dass er die Musik abstellte. Dies gefiel der Meute nicht und sie begannen zu murren. MUSICA!!! Also legte der Busfahrer eine neue CD in die ueberdimensionierte Stereoanlage ein. Nun wurden nur noch schnulzige Lovesongs gespielt. Beim ersten Song war es noch lustig und die Teenager sagen mit voller Kraft "Te Amo" mit. Doch dann nervte es, aber der Busfahrer hatte kein Erbarmen. Angekommen, lernte ich gleich eine Gruppe von Venezuelaner kennen, die mich einluden mitzulaufen. Ich meinte, dass ich ein guenstiges Hostel suche. Sie waren mir behilfreich und zeigten mir einige Posadas, die aber entweder ausgebucht waren oder zu teuer waren. Es war Samstag und es waren in Venezuela noch Schulferien. Dem entsprechend voll und laut war der Ort. Schliesslich zeigten sie mir ein verstecktes Hostel, in der ich ein Zelt fuer wenig Geld bekam (fuer Gerald: 30Bs.). Mir war alles Recht, da mein Magen anfing verrueckt zu spielen. Die Anderen wollten am Strand schlafen. Ich verabschiedete mich, schmiss meine Sachen ins Zelt und rannte aufs Klo. Es gab zwei Toiletten. Die eine sah fast genauso aus wie im Film "Trainspotting" und die andere war ganz schon luftig und stand neben der Kueche. Naja, mir war es egal. Ich ging danach etwas in der Stadt spazieren und fand neben all den teuren Restaurants einen kleinen deutschen Imbiss. Ich lernte die beiden Schwestern kennen, die vor 17 Jahren nach Venezuela ausgewandert sind. Ich bekam einen grossen Teller mit Salat und deutschem Kartoffelsalat. Bratkartoffeln waren leider schon ausverkauft. So etwas einfaches und leckeres sucht man in Venezuela oder in Suedamerika vergebens. Alles ist so oelig und ungesund. Ja, der Kartoffelsalat wurde mit fettarmer Mayonaise zubereitet. Am naechsten Morgen machte ich meine erste Stadtbesichtigung. Ich lief durch die kleinen Gassen und suchte mir etwas zum Fruehstueck. An einem Fluss, der ins Meer floss, befanden sich duzende Fischerboote.
Vor vielen vielen Jahren war Puerto Colombia ein wichtiger Hafen, in dem Produkte wie Kakao umgeschlagen wurden. Heute starten vom Hafen nur noch Fischerboote oder die Faehrboote zu den anderen Straenden. Die alten Kanonen am Hafen zeugen von der Zeit, als noch Piraten versuchten Choroni anzugreifen. Und aus diesem Grund liegt Choroni auch 2 Kilometer im Landesinneren.
Ich genoss es, mich einfach auf die rostigen Kanonen zu setzen und aufs Meer zu schauen. Pelikane und Fregattenvoegel flogen unermuetlich umher und jagten nach Futter.
Fregattenvoegel haben einen markanten Schwanz und fressen Insekten oder auf der Wasseroberflaeche schwimmende Nahrung.Pilikane hingegen chillen im Meer...
...oder begeben sich auf Fischfang. Dazu begeben sie sich in die Luft,......fliegen umher...
...und stuerzen sich, mit dem Schnabel voran, auf den Fisch.
Als es mir gesundheitlich besser ging, wollte ich nun endlich auch mal ans Meer und im karibischen Meer baden gehen. Inzwischen waren die meisten Urlauber am Sonntag abgereist, so dass es am Montag nun sogar zu ruhig war. Viele Geschaefte und Restaurants hatte geschlossen. Doch dafuer war es am Playa Grande nicht so ueberfuellt.Tuerkises Meer, weisser Sandstrand und shattenspendende Palmen. Was will man mehr?Ja, das gab es zwischen all den Dicken auch.
Neben dem Playa Grande, gab es noch einige kleine Straende, zu denen man entweden laufen kann oder ein Faehrboote nehmen kann. Zum mir empfohlenden Playa Chuao war der Walk mit 7 Stunden doch etwas zu weit. Deshalb stand ich um 6 Uhr auf und begab mich wie zuvor abgesprochen um 7 Uhr zum Hafen. Doch es war viel zu frueh. Die Fischer waren selber noch dabei zu fruehstuecken und andere brachten Benzin in grossen Kanistern. Erst nach Stunden ging es mit einem kleinen Boot, zum ca. 30 Minuten entfernten abgelegenden Playa Chuao.
Auf der Fahrt sah ich die Fischer, wie sie die Netze einholten.

Mein Bootsfuehrer liess es sich nicht nehmen und bekam einige frisch gefangende Fische uebergeben.
In dem Boot war ich der einzige Gringo und lief gemuetlich den Strand entlang. Es reihten sich eine Restaurant neben dem anderen. So einen Traumstrand hatte ich mir eigentlich anders vorgestellt und lief ganz zum Ende des Strands. In einem Boot, unter einem Baum, fand ich ein gemuetliches Plaetzchen.
Mein Fruehstueck musste ich mir mit 2 suessen Babyhunden teilen.Nun hatte ich einen ganzen Tag fuer mich allein, am Strand zu entspannen, aufs Meer zu gucken,...
...am Strand rumzulaufen...
...oder mit den Wellen zu spielen.
Das naechste Mal werde ich die Sonnenbrille vorher abnehmen. Bei diesem klaren Wasser, fand ich zum Glueck schnell meine Sonnenbrille wieder. Am Nachmittag ging es wieder zurueck nach Puerto Colombia. Auf dem Boot lernte ich einen Konzertveranstalter kennen und verbrachten den ganzen Abend bei kaltem "Polar" Bier und frischem Fisch. Schon am Abend zogen dunkle Wolken auf und entluden sich in der Nacht. Da es in Choroni keine Laundry gab und das Wetter ein erneutes Strandabenteuer verhinderte, beschloss ich am naechsten Morgen abzureisen. Eine richtige Tour in den "Henri Pittier Nationalpark" habe ich nicht gemacht. Der aeltste Nationalpark in Venezuela reizt weniger durch seine Schoenheit, als mit seinem Jungle, mit 578 verschiedenen Vogelarten, Pumas, Jaguars und vielen weiteren Tierarten. Ich wollte in der "Casa Luna" ein Tour buchen, doch die deutsche Besitzerin war so unfreundlich, so dass ich die Lust verlor. Ausserdem ist eine Tour sehr teuer, da nur wenige den Arsch vom Badehandtuch nehmen und lieber am Strand chillen. Sicherlicher haette ich auch alleine durch den Park laufen koennen, doch ohne einen Guide wuerde man hier viele Highlight nur uebersehen.

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