Freitag, 22. Januar 2010

Abschied von Venezuela

Am 20. Januar musste ich mich nicht nur vom karibischen Paradies verabschieden, nein, ich musste auch Venezuela verlassen. Es war fuer mich eine Abenteuerreise, von denen die meisten Suedamerikabackpackern Abstand nehmen. Dafuer ist die politische Lage und die hohe Kriminalitaet veantwortlich. Vom letzteren wurde ich zum Glueck verschont. Da in Venezuela sich nicht so viele Backpacker befinden, hatte ich seit langem mal wieder die Gelegenheit, als einziger Gringo in Reisebusse zu sitzen. Ich war mitten unter den Einheimischen und fuehlte mich willkommen und genoss die Gastfreundlichkeit, die mir vor allem in Peru fehlte. Ueberall wurde ich nett behandelt und wurde mit Hilfsbereitschaft ueberschuettet. Waehrend andere Backpacker Peru moegen, so traf ich auch viele, die Venezuela ueberhaupt nicht toll fanden. Sie bekamen wahrscheinlich ein falsches Bild, dass ich wahrscheinlich von Peru bekam. Ausschlaggebend sind eben die ersten Erfahrungen in einem neuen Land und das Gefuehl im Herzen. In dem einzigen Land in Suedamerika oder sogar auf der Welt steht Fussball nicht an Nummer Eins. Die damaligen amerikanischen Raffereniearbeiter spielten in ihrer Freizeit Baseball und ubertrugen die Faszination, die noch heute die Venezulaner in Extase bringen. Zum Spiel, aber vor allem zum Fruehstuck essen die Venezulaner Empanadas mit verschiedenen Sossen. Normalerweise liebe ich Empanadas, vor allem aus Argentinien, doch hier in Venezuela finde ich sie widerlich. Ueberall gibt es die gleichen fettigen Empanadas. Einfallsreichtum oder Gemueseempanadas sucht man vergebens. Einfallsreichtum findet man eher bei der Musikanlage in Reisebussen. Ueber dem Fahrersitz befinden sich 6 grossen Lautsprecher, aus denen Reggaeton Musik mit hohem Pegel prasselt. Vor allem bei Nachtfahrten bekommt man kein Auge zu. Am Anfang verwandelt sich der Reisebus in einen Partybus, in dem die Passagiere anfangen an zu singen und zu tanzen. Doch dann nervt es ganz schoen. Ein Vorteil hat die laute Musik schon. Der Busfahrer faellt nicht so einfach in einen Sekundenschlaf, wenn es die ganze Nacht durchs Land geht. Bei Pausen wird der Motor auch in Venezuela nicht abgestellt. Warum auch, wenn der Literpreis bei bei wenigen Cent liegt? Venezuela ist ein Land voller Reichtuemer. Doch leider steckt das Land in einer Krise, so dass die Inflation bei 20 bis 30% pro Jahr liegt. Sehr skuriel ist vor allem der Geldumtauschkurs. Offiziell gibt es fuer einen US Dollar gerade mal 2 Bolivar Fuerte. auf dem Schwarzmarkt bekommt man 5,6 bis 7 Bolivar Fuerte. Nun keonnte man denken, dass man dann einfach immer nur auf dem Schwarzmarkt wechselt. So einfach ist es aber nicht. Fuer die Venezulaner sind die selben Regeln. Besonders die Geschaeftsleute leiden darunter, da die Bilanzen im Einklang mit dem Gesetz stehen muss. Die Schwarzmarkt-Geldwechsler stehen ueberall im Land herum. Selbst auf dem Fluhafen, im Sicherheitsbereich, werden die Passagiere von diesen Leuten empfangen. Und genau solche Besonderheiten verschrecken Backpacker. Faszinierend fand ich die vielen Pelikane am Meer und schockierend die vielen dicke Menschen. Von Ernaehrung haben sie wohl keine Ahnung. Sie essen Tag ein Tag aus den gleichen ungesunden Frass.

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