Sonntag, 1. März 2009

Soundwave Festival

Am Freitag, den 27. Februar, fand im Melbourne Showground das Soundwave Musikfestival statt. Die Headline hatte mich nicht sofort wie meim Big Day Out Festival überzeugt, da ich viele Band kaum oder gar nicht kannte. Beim Festival geht es meiner Meinung nach nicht nur um die Musik, sondern auch um das Erlebnis. Außerdem besteht die Möglichkeit, neue Band zu entdecken oder sie wieder zu entdecken. Von der Band Less Than Jake hatte ich ewig nichts mehr gehört. Sie spielten als einer der ersten Bands schon am Vormittag auf diesem Festival. Wie sie später sagten, lag es daran, dass die Band nicht mit digitaler Technik arbeiten: "organic technic". Less Than Jake stehen für SKA- Tanzmusik und veranlassen die Muskeln zu unkontrollierten Zuckungen. Die Show war großartig. Total albern und lustig war es, wie Beklobte um das Tontechnikerzelt zu rennen, weil sie es von uns wollten.
Für den ersten Moment mußte es urkomisch ausgesehen haben, als die Zuschauer von der Bühne weggerannt sind. Mehrere Zuschauer wurden von der Menge umgerannt und schauten dabei ungläubig verdutzt. Der Auftritt war eindeutig mit 30 Minuten zu kurz. Auf einer anderen Bühne spielte die Band "Finch". Ich hatte den Namen schon mal gehört und ich wollte mir die Band mal live anschauen. Sie hat mich nicht überzeugt und deshalb ging ich schnell wieder zur Hauptbühne zurück. Dort spielte die Band "Goldfinger".

Als ich gerade angekommen war, ließ der einer von der Band die Zuschauer wie bei einer Schlacht aufeinander zu rennen.
Die Stimmung kochte. Der Staub wedelte auf, so dass die Augen tränten, als die Band dann auch noch die Zuschauer im Kreis laufen ließ.
Eklig und schockierend wurde es dann, als ein Freiwilliger auf die Bühne kam und ein Brötchen aus der Arschbacke eines Bandmitglieds aß.
Als Belohnung für seine Heldentat durfte er nicht nur mal riechen, sondern konnte gleich auf der Bühne bleiben. Der letzte Song, den Goldfinger spielte, war der Nena- Song „99 Red Balloons“. Als nächstes hatte ich mir die Band "Subways" angeschaut.
Ich war von ihrem Auftritt positiv überrascht. Die Band bestand aus einem jungen Gitarre spielenden Sänger, einer süßen jungen flippigen ständig rumspringen Bassitin und aus einem mit einer Sturmhaube getarter Drummer. Ich hatte riesigen Spass den beiden zuzusehen. Ebenfalls mit Spaß, aber auch mit Ekelgefühl, schaute ich den Auftritt der Bloodhound Gang an. Der Bassist trank eine Flasche Jägermeister.
Er würkte es wieder aus seinem Magen in einen leeren Jug und trank die Alkohol- Magensaftmischung erneut.

Wie auch die Songs, bewegten sich die Musiker sexistisch und machten nicht jugendfreie Sachen. Die Frage wer schwul sei, mußte natürlich auch geklärt werden. Der Auftritt war ganz im Element der Bloodhound Gang. Nach so vielen Bands waren mir die nächsten (Heavy Metall) Bands ganz recht, die ich nicht sehen wollte. Es war ein guter Moment, um etwas essen zu gehen und (Tanz-)Energie für die letzten Bands zu sammeln. Die letzten beiden Bands, die ich mir anschauen wollte, sind Billy Talent und Nine Inch Nails. Bis jetzt hatte ich kaum Songs von denen gehört. Billy Talent machte eine gute kraftvolle Show und heizte die Stimmung auf.

Als letzte Band hatte sich Nine Inch Nails angekündigt und sollten als krönenden Abschied abschließen.
In den nächsten 90 Minuten spielten Nine Inch Nails abwechelnd schnellere und langsammere Musik. Nur wenige Songs kamen mir bekannt vor. Doch den letzten Song kannten sie alle und zehntausende sangen im Chor den Song Hurt, den Johnny Cash kurz vor seinem Tod gecovert hatte. Es war ein schönes Festival und ich fuhr mit Ohrwürmern mit der Straßenbahn nach Hause.

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