Montag, 26. Januar 2009

Big Day Out Festival

Der 26. Januar ist nicht nur das chinesische Neujahrsfest und der australische Nationalfeiertag, sondern auch das Big Day Out Musikfestival in Melbourne. Viele feiernde Chinesen habe ich nicht wahrgenommen. Aber viele Australier liefen mit ihrer Flagge geschmückt stolz durch die Straßen und auf's Festival.
Da wurde mal eben das Handtuch als Flaggenmotiv auf die Rückseite vom T-Shirt geheftet oder gleich die Flagge umgewickelt.
An Armen, Beinen und / oder im Gesicht durfte der Flaggensticker nicht fehlen. Und wer besonders auffallen wollte, trug noch eine Shorts als Flaggenmotiv. Da können sich die deutschen Nazis noch einiges abschauen...so viel Patriotismus in Australien findet man bestimmt nur noch in den USA. Aber nun zurück zum Festival. Kurz nach 11 Uhr, als die Forte geöffnet wurde, betrat ich das Festivalgelände. Anita, Stefan und Gabriel, waren auch auf dem Festival, doch erst nach über 3 Stunden, haben wir uns endlich gefunden und später auch wieder verloren. Auf 2 nebeneinander liegenden Main Stages spielten die Haupt- Bands abwechselnd.
Den innen liegende Teil konnte man nur durch eine Security- Kontrolle erreichen. Wenn der Publikumsbereich an der Bühne zu voll war, musste man draußen bleiben. Deshalb musste man, auf das Ende des jeweiligen Konzertes verzichten, konnte dann schnell aufs Klo gehen, Essen und Getränke holen und ist dann rechtzeitig wieder zurück, um wieder hinein zu kommen, wenn die nächste Band anfängt zu spielen. Das ganze Festival war komplett Durchorganisiert und sie legten auch Wert auf Sauberkeit, besonders der Toiletten. Auf dem Festival war das Trinken alkoholischer Getränke nur in einem extra gesicherten Bereich gestattet.
Meine Bierflasche, die ich durch 3 Alkoholsicherheitskontrollen durchgeschmuggelt habe, konnte ich einfach nicht in Ruhe trinken, weil überall Security Leute rumgelaufen sind. In dem Bereich, waren die Leute ziemlich angetrunken. Ich finde, dass den Leuten keine Möglichkeit gegeben wird, Alkohol zu genießen. Alkohol ist nämlich ein Genussmittel!!! Entweder man hält sich die ganze Zeit zwischen den Alkis auf...

...und man findet ein Stückchen Rasen ohne leere Bierdosen
...oder man trinkt sein Bier schnell aus, damit man wieder rechtzeig am Start ist, die nächste Band zu sehen. Die Headline war recht gut. Ich habe mir diese Bands angeschaut:
Birds of Tokyo

Bullet for my Valentine


Sneaky Sound System


Pendulum

Serj Tankian (Sänger Solo von System of a Down)


The Living End Arctic Monkeys Hot Chip
Neil Young (im Sonnenuntergang)
The Prodigy



Serj Tankian fand ich ziemlich langweilig und sah es auch in den Gesichtern anderer Festival-Teilnehmern. The Living End habe ich nun endlich mal live gesehen. Sie sind totale Profis und ziehen ihr Programm durch. Sie sind hier in Australien, dass was die Ärzte in Deutschland sind. Überall sind sie zu hören und zu sehen. Hot Chip wurde mir oft empfohlen und waren echt cool. Konnte sie aber nur kurz sehen, weil sich die Konzerte überschnitten haben. Arctic Monkeys waren ganz OK, doch die Show nicht so toll. Abseits standen sie Leute gelangweilt die Show an:



Die Show hingegen von Pendulum war großartig – hatte Publikum im Griff, so dass der Boden wirklich bebte!!!-, doch ich finde die Drum ‚n‘ Bass Musik eher nervig. Die Show von Sneaky Sound System war cool und freaking. The Prodigy war die letzte Band auf dem Konzert. Die Sonne war schon lange untergegangen und es war ziemlich kühl geworden, doch im Zelt war die Hitze kaum auszuhalten. So viele Menschen tanzten in Ektase zu den Rhythmen. Er macht eine tolle Show, doch leider gefällt mir diese Musik überhaupt nicht. Viel mehr und besonders gefällt mir die Musik von Neil Young. Er stand 90 Minuten auf der Bühne und machte eine großartige Show und sein Alter konnte man ihm überhaupt nicht ansehen. Er sprang wie ein junges Reh rum und sang mit Esprit.

Ich stand mit Gänsehaut vor ihm und hätte wie eine junge Frau vor mir heulen können. Jeder weiß, dass dieser Gitarrengott nicht mehr lange spielen wird und er sein Können mit ins Grab nehmen wird. Es war echt schön und so traurig. Einfach nur großartig. Am Mittwoch spielt er nochmal in Melbourne. Vielleicht gehe ich dort noch hin. Ich wollte ihn schon immer mal Live sehen.....doch es gab bis jetzt keine Möglichkeit für mich. An meinem Abreisetag zu meiner Reise spielte er in Berlin. Erschöpft, müde und mit einem fetten Sonnenbrand am Hals fiel ich ins Bett und schlief sofort ein.

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