Dienstag, 17. November 2009

Valparadiso, Ausflug zum Viña del Mar

Ganz gemuetlich kam ich am 12. November in Valparadiso an. Die Stadt liegt nur 2 Stunden mit dem Bus westlich von Santiago de Chile. Ueber Hostelworld hatte ich mir ein guenstiges Hostel ausgesucht und machte mich auf dem Weg mit meinem schweren Gepaeck. Ich haette doch mal lieber ein Taxi oder den Bus nehmen sollen. Vollkommen durchgeschwitzt erreichte ich mein reserviertes Hostel. Kaum angekommen, fing der Stress schon an. Die Beschreibung bei Hostelworld stimmte nicht mit dem Hostel ueberein. Statt einem 5er Dorm bekam ich ein Zimmer im 8er Dorm. Das Fruehstuck kostete extra und den Willkommenstrunk gab es auch nicht. Ich verlangte eine Loesung!!! Entweder ich bekam das Fruehstueck kostenlos, einen Preisnachlass oder mein Geld von der Anzahlung der Reservierung zurueck. Der Rezeptionist konnte keine Entscheidungen treffen, weil der Boss nicht da war. Also musste ich warten. Ich stellte erstmal mein Gepaeck ab und ging in der Altstadt spazieren. Durch Zufall traf ich die beiden Maedels Ana und Beatriz von der Navimag Faehre wieder. Das fanden wir echt lustig und begossen das Wiedersehen in einer Bar. Leider konnte ich nicht lange bleiben, da ich immer noch kein Hostelzimmer habe. Wir verabredeten uns fuer spaeter in einer Discothek. Im Hostel zurueck, war der Boss immer noch nicht eingetroffen. Die zuvor gekauften Lebensmittel durfte ich in der Kueche zubereiten. Erst um Mitternacht erschien endlich der Boss. Dass die Beschreibung falsch sei, war ihm gar nicht aufgefallen. Noch heute steht in der Hostelbeschreibung bei Hostelworld drin, dass das Fruehstueck kostenlos ist. "Selbstverstaendlich bekomme ich das Fruehstueck kostenlos" und entschuldigte sich fuer den Fehler. Nun konnte ich endlich meine Sachen ins Zimmer stellen, eine wohltuende Dusche nehmen und mich fuer meine Verabredung fertig machen. In der angesagtesten Disco der Stadt "Huelvo" traf ich die Chicas in einem der 4 Floors. Im Erdgeschoss spielten Livebands, in den naechsten beiden Floors kam nur Reggaeton Music und ganz oben auf der Dachterasse zeigte ein Tanzlehrer die Schritte zum Cha-Cha-Cha. Die Tanzatmosphaere war wieder einmal vollkommen anders als in Deutschland. Wenn ich "so" in Deutschland tanzen wuerde, haette ich staendig das Knie zwischen meinen Beinen. Wir verabredeten uns fuer den naechsten Tag aehhh fuer diesen Tag gegen Mittag am Busbahnhof. Lange schlafen konnte ich nicht, da um 8 Uhr morgens neue Hostelgaeste einziehen durften. Am Fruehstueckstisch sah und wusste ich warum ich dafuer gekaempft hatte. Wie ich im Feedback zum Hostel vorher gelesen hatte, war das Fruehstueck eines der Besten ueberhaupt.Nach dem Brunch lief ich zum Busbahnhof, an dem ich die Maedels treffen wollte.
Der Busbahnhof befand sich genau gegenueber dem Congreso Nacional. Wie schoen das Regierungsgebaeude in die Landschaft passt?¿?
Ich konnte mir das Gebaeude eine Stunde anschauen. Die Chicas kamen einfach nicht. Wahrscheinlich hatten sie erst heute Mittag gemerkt, dass sie am Abend "etwas zu viel" getrunken hatten. Dann machte ich mir eben einen schoenen Tag alleine. Die unter Unesco Weltkulturerbe stehende Altstadt von Valparadiso ist beruehmt. Die vielen kleinen bunten Haeusern quetschen sich an den Berghaengen. Die Gassen sind eng und oft sehr muehsam hochzulaufen.ueberall in der Stadt verteilt, befinden sich mehrere Cerros (Huegel), von denen man einen tollen Blick auf die Stadt hat. Als erstes lief ich zum Cerro Barón, im Osten der Stadt. Langsam, aber erfolgreich kam ich am Lookout an. Der Blick auf die Kueste war phantastisch.
Etwas gestutzt hatte ich, als ich an dieser Strasse vorbei kam. Da hat wohl die Bruchdruckmaschine gesponnen?¿? Danach stuerzte ich mich in die Altstadt. Ich wollte unbedingt die vielen Gassen erkunden und auf Kuriositaeten stossen. Klar wusste ich, dass die Altstadt schoen ist und gleichzeitig sehr gefaehrlich. Je hoeher man kommt, um so schlimmer soll es sein. Nachts sollte man die Gassen unbegingt meiden. Ich versuchte die Ratschlaege zu beachten. Mich hatte viele Einheimische angesprochen, dass ich auf meine Kamera aufpassen soll. Mir ist nichts passiert. Nur etwas seltsam war es, als mich ein Typ in den Gassen verfolgte. Ich suchte den schnellsten Weg nach unten, auf die Hauptstrasse. War es nur eine Einbildung? Glaube ich nicht. Warum hat er zweimal AUCH eine 180 Gradwendung gemacht? Naja, nochmal Glueck gehabt. Jedenfalls lief ich den ganzen Tag die Berghaenge hoch und runter. Die Aufzuege sind heute ausser Betrieb und stehen einfach ungenutzt da.
Die kleine Zusammenstellung von Fotos gibt hoffentlich das Feeling von Valparadiso etwas wieder:
Am Nachmittag erreichte ich den Cerro Artilleria. Von dem Lookout auf dem Berg hatte ich eine wahnsinnige Aussicht auf den Hafen der Stadt, auf dem im sekundentakt Trucks ankommen oder wegfahren.

Hier befand sich der letzte noch im Betrieb bestehende Aufzug. Mit diesem Berg hatte ich alle wichitgen Huegel in Valparaiso abgelaufen und machte mich auf dem Weg zurueck zum Hostel. Auf den Strassen standen unzaehlige Wahlkampfplakate. Chile steckte mitten im Wahlkampf. Am 6. Dezember finden neben in Chile, in vielen suedamerikanischen Staedten Praesidentschaftswahlen statt.
Fuer den naechsten Tag hatte ich mich erneut mit den beiden Portugiesinnen verabredet. Wir wollte gemeinsam zum 10 Minuten entfernten Badeort "Viña del Mar" fahren. Ich hatte leider eine schlaflose Nacht, weil ein Franzose die ganze Nacht Holz saegen musste. Erst zum Sonnenaufgang kam ich zum Schlafen und verpasste die Email von Ana und Beatriz. Sie waren schon mal vorgefahren. Ich bekam eine Handynummer, damit ich sie erreichen kann, wenn ich dort bin. Ich setzte mich also in den Bus und fuhr zum Viña del Mar.
Kaum angekommen waehlte ich die Handynummer. Doch sie funtionierte nicht. Sie scheint falsch zu sein. Ich versuchte mein Glueck am Strand und lief bei herrlichem Sonnenschein den ganzen Strand ab.
Gerne waere ich auch Baden gegangen, doch ich wollte nicht all meine Sachen im Sand abstellen. Ich war sehr genervt, da ich mir den Aufenthalt anders vorgestellt hatte. Damit ich doch noch etwas von Tag hatte, spazierte ich auf der Uferpromenade umher. Ich hatte schon vorher erfahren, dass sie sehr gefaehrlich ist, da ueberall Taschediebe rumlaufen. Bei diesen heissen Temperaturen kamen auf einmal 4 Zigeunerinnen von allen Seiten auf mich zugelaufen. Sie hatten eine Jacke auf dem Arm und in der anderen Hand hielten sie Blumen. Vor dieser Situation wurde ich immer gewarnt. Mir blieb nichts anders uebrig, als "GO AWAY" zu schreien. Meinen rechten Arm hielt ich ausgestreckt und drehte mich blitzschnell zu allen Seiten, damit sie ja Abstand hielten. Wenn sie zu nah kaemen, haette ich keine Chance gehabt. So jedenfalls mussten sie den kuerzeren ziehen und ich durfte noch schnell ein Abschiedsfoto machen.
Toll fand ich dieses Gebaeude. Auf dem Dach sassen Pelikane. Noch nie hatte ich zuvor Pelikane in der Natur gesehen.
Wenn sie fliegen, sehen sie so elegant aus.Da hatten die Rotschnaebel keine Chance auf den Schoenheitstitel.
Am spaeten Nachmittag fuhr ich wieder zurueck in die Stadt. Die Maedels hielten sich im Park auf. Dann konnte ich sie ja auch nicht finden. Am naechsten Morgen fuhren sie ab, so dass ich nicht mal Tschuess sagen konnte. Aber man trifft sich ja immer zweimal im Leben. Ich wollte eigentlich auch Valparadiso verlassen, doch ich bekam kein Busticket. Erst fuer den naechsten Tag gab es freie Sitzplaetze. Ich verbrachte den Tag in der Stadt und schrieb fleissig am Blog. Mit dem Bus fuhr ich am 16. November nach "La Serena".

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